Guten Morgen, Foristen, ein wunderschönes Wochenende wünsche ich Allen, genießen wir den Tag in Frieden...
Um auf die Frage des Threads zurückzukommen, ja, soweit wir mit dem heutigen Tag wissen, ist das Leben auf der Erde das Einzige im Universum. Hypothetisch könnte es natürlich auch vor Leben nur so wimmeln.
Aber...
Wiki
Das
Fermi-Paradoxon ist eine Bezeichnung für das Ergebnis von Überlegungen des
Physikers Enrico Fermi aus dem Jahr 1950. Fermi ging davon aus, dass es
extraterrestrische Intelligenz gibt, die technisch hochentwickelte Zivilisationen über Millionen von Jahren aufrechterhalten kann. In dieser Zeitspanne sollte es theoretisch mittels interstellarer
Raumfahrt möglich sein, die gesamte
Galaxie zu kolonisieren – und der Wahrscheinlichkeit nach sollte dies bereits geschehen sein. Dass dennoch die Suche nach den Spuren von
außerirdischem Leben bisher erfolglos blieb, erschien ihm paradox und als Hinweis darauf,
entweder die Annahmen oder die Beobachtungen infrage zu stellen.
Ich lass das mal so stehen.
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Man liest relativ oft in papers, dass organische Moleküle im Universum entdeckt wurden, mit Einfach- u. Zweifachverbindungen und mit 1 oder 2 Benzolringen zum Beispiel. Auch Perseverance, einer der NASA Rover auf dem Mars, ließ dies verlauten. Manche Astrobiologen schließen gar "Leben" auf dem Roten Planeten zu früherer Zeit oder noch heute, nicht aus. Eine Studie, auf Science veröffentlicht, link siehe unten, zeigt nun, dass die organischen Moleküle anorganische sind. Um dies zu überprüfen, weil teilweise die Möglichkeit von "organics" bestehen bleibt, sollten Gesteinsproben mit dem Rover zurück zur Erde, voraussichtlich 2026, wo die Analyse verglichen leicht ist und wo sie, in den Laboren,
sicher geprüft werden kann, ob oder ob nicht. Leider hatte
Percy technische Probleme beim Verschließen der Probenröhrchen, teils beim Füllen und beim Einlagern der Gesteinsproben in sein dafür vorgesehenes Fach – deshalb legte er auf unserem Nachbarplaneten ein Depot der Proben an, die später abgeholt werden sollen. Aber wann?
Die Geräte von Perseverance haben also (naturgemäß verglichen mit irdischen Laboren)
Leistungsbegrenzungen und Ergebnisse lassen mehr als eine Interpretation zu: Ein Ultraviolett-Raman- und Lumineszenzspektrometers hat Lumineszenzsignale mit maximalen Intensitäten bei 330 bis 350 Nanometern und 270 bis 290 Nanometern entdeckt, die zunächst weltweit als mit organischen Stoffen vereinbar gemeldet wurden; SHERLOC (Scanning Habitable Environments with Raman and Luminescence for Organics and Chemicals)
Nach dem Lesen des Papers ziehe ich nun in Erwägung, dass die zahlreichen "Sichtungen" von organischen Molekülen im Universum, abgesehen vom Mars, ebenso
nicht sicher erkannt sind bzw. sein könnten(?), wobei ich nachschlagen müsste, welches technische Equipment im Einzelnen verwendet wird/wurde und ob es "besser" ist als das von Perverance. (die Technik schreitet rasant voran, das Wort "besser" bitte ich nicht falsch zu verstehen - danke)
Interesse?
“Inorganic interpretation of luminescent materials encountered by the Perseverance rover on Mars”
"Open access “
25.09.24
www.science.org/doi/10.1126/sciadv.adm8241
Diese Studie hat die folgenden Punkte festgestellt: 1) Lumineszenz bei 330 bis 350 nm korreliert mit Phosphathäufigkeiten in Jezero-Gesteinen, was darauf hindeutet, dass Cer-haltige Phosphatkörner die Hauptquelle dieser Lumineszenz sind. 2) Die Verbindung von 270- bis 290-nm-Lumineszenz mit hohem SiO2- und K2O-Gehalt und einem einzelnen Gauß-Spektralprofil lässt darauf schließen, dass Silica- und Silikatdefekte mögliche Quellen dieser Lumineszenz sind. 3) SHERLOC misst nicht den Wellenlängenbereich von 400 bis 500 nm, der das Lumineszenzmaximum der häufigsten extraterrestrischen organischen Materialien darstellt, sondern umfasst auch viel mehr Metallinterferenzen als nur Ce3+. 4) Das nahezu völlige Fehlen von Raman-G-Band-Erkennungen durch SHERLOC weist darauf hin, dass die im Jezero-Kraterboden und im unteren Sedimentfächer analysierten Gesteine <0,1 Gew.-% organischen Kohlenstoff enthalten. In diesen Proben könnten noch immer organische Verbindungen in niedrigeren Konzentrationen auf dem Mars vorhanden sein. 5) Nur Analysen der auf die Erde zurückgebrachten Proben können den Ursprung der erkannten Lumineszenz aufklären und organische Verbindungen charakterisieren, die in den in dieser Studie analysierten Jezero-Gesteinen vorhanden sein könnten.
Mit freundlichen Grüßen, Mondlicht