Hallo Chlorbium,
Dein Hinweis
Allerdings würde ich
die dahinter stehende Idee auch nicht so einfach wegwischen wollen.
ist berechtigt. Den Eindruck habe ich wohl tatsächlich erweckt, auch wenn ich das gar nicht wollte.
Ich meinte z.B.
http://www.astronews.com/forum/showthread.php?t=1160
http://www.astronews.com/forum/showthread.php?t=808
aber da gibt es hier im Forum noch viel mehr dazu.
Wie rechne ich das so, dass es plausibel wird?
Hab’ mir folgendes überlegt: Wieviel Energie in Form von Sonnenlicht brauche ich, um 1 kg Biomasse oder besser organischen Kohlenstoff (nur diese Zahl hab’ ich gefunden) herzustellen. Und wie viel Energie in Form von ionisierender Strahlung brauche ich, um ein kg Biomasse wieder zu zerstören.
Solarkonstante 1367 J m^-2 s^-1
Erddurchmesser 1,27E7 m
Jährlich produzierte Menge an organischem Kohlenstoff 1,73E14 kg
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Biomasse
Nun kommen auf der Erde nicht mehr 1367 J pro m^2 und Sekunde an. Rechnen wir mal mit 1000 J m^-2 s^-1
Die Auffangfläche ist die Fläche der projizierten Erdscheibe. Also Pi*(1,27E7/2)^2 = 1,27E14 m^2 Da aber in den Abend und Morgenstunden und in den Polarregionen die Sonne durch die Atmosphäre stärker geschwächt wird, rechne ich nur mit 80% dieser Fläche, also 1E14m^2
Dosis zur Sterilisierung 30E3 Sv. Diese Dosis ist für unsere Rechnung viel zu hoch, weil ich bei der Sterilisierung sicher sein muß, alle Zellen zerstört zu haben. Die Dosis die für den Tod von 50% aller Zellen ausreicht, liegt weit unterhalb dieser Sterilisationsdosis. Ich rechne daher nur mit 1/10, also 3E3Sv. Als Orientierung: 3 Sv entspricht etwa der Dosis, die 50% aller betroffenen Menschen nicht überleben würden.
Umsetzbare Sonnenenergie: 1E14 m^2 * 1E3 J m^-2 s^-1 * 3600*24*365,25 s/Jahr = 3,16E24 J/Jahr.
Mit dieser Energiemenge werden 1,73E14 kg organischer Kohlenstoff in Lebewesen pro Jahr produziert. Das sind 1,8E10 J die zum Aufbau von der Sonne eingestrahlt werden.
Hm dachte ich dann. Viel zu viel. Gewächshäuser würden so gar nicht funktionieren. Wo ist der Fehler? Licht ist genug da! Der Flaschenhals ist ganz woanders. Es muß der Mangel aus der Konkurrenzsituation sein.
Mal kurz überschlagen: Tomaten. Pro m^2 und Jahr sagen wir mal 1000 kg, 95% Wasser, also 50 kg Kohlenstoff. Wäre Faktor 50 mehr, als in der Natur. Liegt doch nicht so weit daneben, wie ich gerade noch dachte.
Also weiter.
Für 50 kg organischen Kohlenstoff, also seine Lebensträger, die diesmal nicht als Gewächshaustomaten bestehend, sagen wir mal 200 kg wiegen, brauchen wir gemäß unseren obigen Vorgaben eine Energiemenge von 200 * 3E3 J/kg. Also rund 1/10000 tel zum fast vollständigen sterilisieren.
Was Hardy hier schon geschrieben hatte zu den positiven Wirkungen von ionisierenden Strahlen, war möglicherweise schon als Hinweis auf eine bestimmte Wirkung dieser Strahlung auf das Gewebe gedacht.
Auch heute noch wird (bevorzugt bei älteren Menschen) diese Strahlung zur Behandlung von (meist unspezifischen) Entzündungen eingesetzt. Der Wirkungsmechanismus ist, soweit ich da im Bilde bin, nicht bis ins Letzte klar. Man geht davon aus, dass die Schäden die die Ionisationen verursachen, zu einer heftigen Reparatur- und Vermehrungstätigkeit führt, die in der Lage ist, durch den erhöhten Stoffwechsel dieser Bereiche die Entzündung zu heilen.
Diesen Mechanismus muß man bei einer solchen Untersuchung wie sie im Zugrunde liegenden Artikel durchgeführt wurde, klar trennen können.
Ich kann mir durchaus vorstellen, dass die, durch Ionisationen deponierte Energie z.B. im Wasser der Zellen aber vor allem außerhalb der Zellen, indirekt durch die Zellen genutzt werden kann. Bei der Vorstellung, dass Zellstrukturen diese Energie aber direkt, durch unmittelbare Verarbeitung nutzen können, muß man den Unterschied Schaden/Nutzen erklären, und muß die Strukturen und Prozesse identifizieren, die trotz Ionisation ablaufen, ohne dabei zerstört zu werden.
Mit Melanin kann eine Zelle sich nicht vor einer 50 – 300 keV Elektronenstrahlung schützen. Die Reichweite dieser Elektronen übersteigt den Zelldurchmesser bei weitem, selbst wenn ihre Zellwand aus Blei bestünde (was sie schon aus chemischen Gründen nicht überleben würde
) Einzig weiche Alpha-Strahlung könnte von einer sehr dicken Zellwand aufgefangen werden. Sie würde aber auch durch eine einige Mikrometer dicke Wasserschicht, unter entsprechender Radikalbildung aufgefangen. Die Radikale und ihre Folgeprodukte könnten aber wieder mittelbare Energieträger für die Zelle sein.
Herzliche Grüße
MAC