Ja natürlich, die Wahrscheinlichkeit, dass es anders wäre ist äußerst gering
Hallo Antaris,
nein, dem stimme ich nicht zu. Aber es ist Teil des wissenschaftlichen Fortschrittes.
Natürlich aber scheinbar kommt die Wissenschaft an einen Punkt, wo sie mehr erklären will aber keine Möglichkeit hat diese Erklärungen zu prüfen oder gar zu verfeinern. Wie soll der Weg zum eigentlichen Tellerrand gefunden werden?
Indem man beispielsweise die noch ungelösten Probleme im Allerkleinsten löst, und da hat man durchaus auch experimentellen Zugriff drauf. Beispielsweise in der Physik jenseits des Standardmodells; ganz gut verstanden sind beispielsweise die Neutrino-Oszillationen. Vielleicht findet man etwas Konkretes betreffend Dunkler Materie. Ok, Dunkle Energie ist wohl noch etwas Zukunftsmusik, und die Inflation ohnehin. Vielleicht findet man etwas zu den GUTs, also der Vereinheitlichung der starken Wechselwirkung mit der elektroschwachen Wechselwirkung, noch ganz ohne Gravitation. Oder zum Materieüberschuss zur Antimaterie.
Es gibt da noch einiges, das unserer Forschung zugänglich ist. Auch Axionen, sterile Neutrinos, vielleicht doch noch etwas Kluges zur Supersymmetrie, was wir heute noch nicht wissen.
Es geht ja nicht um Annahmen, dass die physikalischen Gesetze im Andromedanebel die gleichen wie in der Milchsstrasse sind oder nicht, sondern wie die physikalischen Gesetze außerhalb der überprüfbaren Gültigkeitsbereiche gestaltet sind.
Auch hier sei ein historisches Beispiel genannt: ca. 1915, die beiden Sterne 40 Eridanus B und Sirius B. Beide in Sonnennähe, schon damals konnte man ihre Abstände mit Parallaxen bestimmen.
Es war offensichtlich, dass beide Sterne rote Zwergsonnen sein
müssen, denn alle Sterne in Sonnennähe in dieser scheinbaren Helligkeit sind rote Zwergsonnen. Ein Stück weit bedauere ich, dass ich damals nicht gelebt habe, denn die Bestimmung des Spektrums beider Sterne ergab eine wissenschaftliche und heute längst in Vergessenheit geratene Sensation: die beiden waren nämlich keineswegs rote Zwergsonnen, sondern gleissend weisse Sterne. Absolut unerklärbar, absolut absurd. Und dann hat man mit "Maanen 2" noch einen dritten solchen Stern entdeckt, heute heisst der "van Maanens Stern". - heute weiss man: das sind Weisse Zwergsterne, also Weisse Zwerge, Sterne mit entarteter Materie, die keineswegs auf der Hauptreihe liegen und auch nicht auf den diversen Riesenästen.
Und ja: so funktioniert Wissenschaft.
Außerhalb der prüfbaren Gültigkeitsbereich meine ich ja gerade die hoffnungslosen Fälle, z.B. bei hochenergetischen Prozessen.
Warum so pessimistisch ? Ich habe einige "Zauberworte" dazu schon oben erwähnt: GUTs, Supersymmetrie ,... Erweiterung des Standardmodells usw.
Bei kleineren Erfolgen ist die frage, ob diese so schwer liegen um eine Mehrzahöl Expwerten zu überzeugen, wo doch fast jeder voreingenommen von seiner eigenen Überzeugung ist.
Ich denke, das siehts Du zu pessimistisch. Die Mehrzahl der Experten wird es doch kaum erwarten können, noch zu ihren Lebzeiten Lösungen zu den Problemen zu erfahren, mit denen sie sich ihr Leben lang beschäftigt haben.
Ich bin nun 63 Jahre alt. Werde ich jemals Nahaufnahmen der Eris, des früheren 10.Planeten zu sehen bekommen ? Oder der Sedna ? Wohl eher nicht. Aber vielleicht noch eine Landung auf dem Jupitermond Europa ? Ich war 18 Jahre alt, als ich erstmals Nahaufnahmen von Europa zu sehen bekam, wobei mich damals die feuer-orangerote Io mehr begeistert hat als die schneeweisse Europa.
Aber beide waren "geil" - ich bitte die Wortwahl zu entschuldigen. Ganymed, Kallisto - auf den ersten Blick "nur" zwei grössere Ausgaben unseres Erdmondes. Aber Io, Europa ? Und vielleicht erlebe ich ja noch eine Vorort-Landung auf Europa.
Nehmen wir Pluto: hätten wir diese lichtfreundliche Welt erwartet, die uns die New Horizons-Mission vermittelt hat ?
Freundliche Grüsse, Ralf