Hallo Ralf,
drücke ich mich so unklar aus?
Hallo mn1123,
Du drückst Dich nicht unklar aus, sondern Du stellst die Dinge sehr zu Deinem Vorteil dar. Aber ok, das machen zahlreiche seriöse Autoren leider auch so.
Auf meine Antwort betreffend Deiner Frage zum Journal über Gravitation und Kosmologie bist Du leider nicht eingegangen, so dass das nun leider untergegangen ist. Egal, aber Transparenz sieht nun mal anders aus.
Was ich geschrieben habe sind meine Erfahrungen!
Daran zweifele ich ja überhaupt nicht, aber Du bist es, der sich darüber beklagt.
Alle meine Artikel über die Erdbeben sind bei nature im Preprint gelandet und dann in anderen Journalen veröffentlicht. Das ist offentlich so, dass das was bei nature im preprint landet, gern von anderen veröffentlicht wird.
Darf man Fragen (ohne dass ich mich jetzt durch zahlreiche Links durchklicken muss), in welchen Journalen sie veröffentlicht wurden ?
Nehmen wir doch für den Anfang drei Artikel Deiner Wahl, die in anderen Journalen veröffentlicht wurden, und ich schaue mir das dann etwas näher an.
Die Artikel über den IQ sind nicht von nature in den preprint gekommen.
So etwas passiert auch den seriösen Leuten: ich kenne einen Professor, der hat sich in seinem Team sehr darüber geärgert, dass einer seiner Artikel nicht veröffentlicht wurde. Und dieser Professor hat zahlreiche Veröffentlichungen in seriösen Journalen. Grund war nicht, dass sein Artikel irgendwie als falsch abgelehnt wurde, sondern als "zu wenig neue Inhalte kommunizierend".
Das ist also ein ganz normales Ereignis. Problematisch wird es dann, wenn es immer und immer wieder passiert.
Dafür habe ich dann auch viel Geld bezahlt für die Gutachter (im Schnitt 1800 bis 2000$). Ein Gutachten habe ich dann einem Bekannten gezeigt, der ebenfalls wissenschaftliche Veröffentlichungen (bezahlt von seiner UNI - das ist der normale Weg) macht. Er sagte mir, seine Gutachten wären nie so gut gewesen und er hätte immer noch nacharbeiten müssen.
Die meisten Bekannten sind höflich - lass Dich davon nicht blenden. Worte wie "gut" und "zweifelsohne interessant" haben meistens eine andere Bedeutung und bei Nachbearbeitungen geht es vermutlich in der Regel um formale Aspekte oder fehlende bzw. unklare Referenzierungen.
Allerdings werden nicht alle Gutachten auch den Autoren zugeschickt.
Das finde ich sehr schade: gerade wenn man bezahlt sollte man ein Anrecht darauf haben, die Gutachten auch einsehen zu dürfen.
Im übrigen habe ich auch schon Anfragen erhalten, ob ich nicht selbst als Gutachter tätig werden will. Dafür gibt es sogar Anleitungen, was ein Gutachten enthalten muss.
Das überrascht mich nicht - ein Gutachter ist eine andere Rolle als ein Autor. Und ja - vielleicht könntest Du über die Rolle eines Gutachters Erfahrungen machen, das hätte dann auch den Vorteil, dass Du manche Deine Arbeiten vermutlich gar nicht erst einreichen würdest, weil Dir bewusst wird, dass diese Inhalte so nicht stimmen und entsprechend anders oder möglicherweise eben auch gar nicht kommuniziert werden sollten.
Aber dann bist Du es eben, der das entscheidet und damit in einer ganz anderen Position, einer Position nota bene, die als "kompetent" und "seriös" von anderen wahrgenommen wird.
Und ja: ich bin tatsächlich überzeugt davon, dass Du ein guter Gutachter werden kannst. Unter der Voraussetzung, dass Du Deine eigenen Arbeiten etwas kritischer hinterfragst, aber auch das kommt mit zunehmender Erfahrung, d.h. das kommt nicht von heute auf morgen. Muss es aber auch nicht.
So, damit ist das Thema "Veröffentlichung" für mich beendet.
Kein Problem - Du hattest Probleme mit Veröffentlichungen und hast Dich darüber beklagt, nicht ich. Wobei ich Deine Klage zumindest subjektiv weniger als "Klage" als vielmehr als Werbung in eigener Sache" verstanden habe. Gefällt mir zwar nicht, aber andere machen das auch. Dass ich persönlich der Meinung bin, dass Du diese Art Werbung gar nicht nötig hast ist an dieser Stelle nicht von Relevanz.
Ich beantworte nur noch sachliche Fragen zum Inhalt.
"Nur" ist immer ein schlechter Approach, aber selbstverständlich sind sachliche Diskussionen immer begrüssenswert. Allerdings sollten sie auch ergebnisoffen sein und man sollte nicht zu sehr an unhaltbaren Thesen festhalten.
In kurz: ich würde es tatsächlich sehr begrüssen, wenn Du die Möglichkeit, ein Angebot als Gutachter anzunehmen, ernsthaft in Erwägung zu ziehst. Natürlich unter der Voraussetzung, dass Deine zeitlichen Möglichkeiten das zulassen - das kann ich aus der Ferne nicht beurteilen.
Freundliche Grüsse, Ralf