Ich favorisiere zwar DM eher im Bereich von 5,135 GeV, aber das ist nur Wunschdenken, um das Antimateriedefizit mit einer Klappe zu erschlagen.
Ich würde beim Antimateriedefizit nicht mehr von einer Paritätsverletzung ausgehen, sondern einer Abweichung in der gravitativen Anziehung von neutraler Materie und Antimaterie. Wenn es irgendeine Kraft in ähnlicher Größenordnung wie die Gravitation gibt, die auch mit r² abfällt und sich mit der Gravitation überlagert und bei voneinander abweichenden Materieformen schwächer ist, dann bedarf es keiner Paritätsverletzung, denn dann 'entmischen' sich neutrale Materie und Antimaterie bei einem homogenen Gleichgewicht aus Paarbildung und Annihilation von selber und es bilden sich zunehmend beständigere lokale Konzentrationen einzelner Materieformen. Unter 'lokal' verstehe ich da etwa in der heutigen Entfernung großer Galaxien oder Galaxienhaufen zueinander, sonst gäbe es mehr kosmisches Feuerwerk. Mir wäre die Sache sympathischer als ein Symmetriebruch. Beim AEgIS (
https://aegis.web.cern.ch/news.php ) gab es am 27.09. letzten Jahres eine Meldung, über eine 25% geringer gravitative Anziehung, wenngleich auch eine Abweichung von Null noch innerhalb der Unsicherheit möglich ist. 'Gefühlt' würde ich eine Abweichung im Subpromillebereich erwarten, doch lassen wir uns überraschen, was die verbesserten Experimente liefern.
Hier ist übrigens ein nettes Bild der NASA, auf dem man schön sieht, daß es an Wasserstoffmolekülwolken in Richtung galaktisches Zentrum nicht mangelt:
https://asd.gsfc.nasa.gov/archive/mwmw/mwpics/mwmw_8x10.jpg
Was die Rotation betrifft, gilt natürlich das Kräftegleichgewicht, das heißt, von thermischen Bewegungen abgesehen, umrunden alles Sterne das galaktische Zentrum so schnell, daß sich Zentrifugalkraft und die Gravitation in Richtung des galaktischen Zentrums gegenseitig aufheben. Die Form der Scheibe und die variable Dichte und Anzahl der Objekte machen die Berechnung schwierig. Für die Gravitation eines Materieringes gilt aber, daß im Inneren eine Kraft in Richtung des Rings wirkt. Wenn man sich die galaktische Scheibe als ein folge von Ringen vorstellt, heißt das, daß aus Richtung der äußeren Ringe eine Kraft wirkt, die der Gravitationskraft aus Richtung des galaktischen Zentrums entgegen gerichtet ist. Die zum Ausgleich der Gravitation notwendige Zentrifugalkraft im Inneren eines Ringes wird verringert, d.h. die Rotationsgeschwindigkeit ist dort geringer, außerhalb des Ringes dagegen, wegen der zusätzlichen Anziehung des Ringes erhöht. ( Rainer hat sich ja schon mal mit den Berechnungen herumgeschlagen. ) Die nahezu konstante Rotationsgeschwindigkeit innerhalb weite Bereiche der galaktisches Scheiben zeigt schön, die Auswirkungen.
Es geht nicht um die Frage, wie solche Geschwindigkeiten entstehen könnten, sondern darum, wie sie einen STABILEN ORBIT erzeugen können, also eine stabile Galaxie.
Auf Grund der geringen Sternendichte verhalten sich die Sterne ähnlich wie ein dünnes kaltes Gas in einer Akkretionsscheibe. Durch die gegenseitige Beeinflussung der Sterne existiert eine ART thermische Bewegung man kann die Bahn und die Geschwindigkeiten leider nur grob mitteln, das ganze ist ein mathematisch kaum zu lösendes n-Körperproblem. (
https://de.wikipedia.org/wiki/Galaktisches_Jahr ) Jeder einzelne Stern bewegt sich innerhalb seiner Umgebung und hat für sich keine vollkommen stabile Umlaufbahn, ein stabiler Orbit ist da ebenso Wunschdenken, wie beim Orbit der Moleküle einer dünnen Gaswolke.
Die thermische Bewegung und gravitative Beeinflussung sorgt auch für den Drehimpulsabtransport in Richtung der Außenbereiche der Galaxie, wobei leichtere Objekte und Sterne auch leichter nach innen oder außen katapultiert werden. Der Drehimpuls wandert schneller als die Objekte, da er durch die gegenseitige Beinflussung der Objekte weitergegeben wird. Der Mechanismus funktioniert bei einer Galaxie genauso schön wie bei einem Suppenteller und es bedarf nur der Thermik und keiner Reibung. Mathematisch ist das aber ein Albtraum.
