Karl der Große

Nathan5111

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Hallo Nachtschicht,

im 'nano-newsletter' von 3sat, in dem die Themen der Sendungen der nächsten Woche angekündigt werden, fand ich heute für den Mittwoch, 31. März 2010 Folgendes:

Mumienforschung: Wie groß war Karl der Große?

Ein Schweizer Mumienforscher untersuchte das linke Schienbein des Kaisers mit einem Computer-Tomographen. Demnach maß Karl der Große 1,84 Meter, was heute einer Größe von 1,95 Meter entsprechen würde.

Ist das noch Einstein-konform?

Kann man daraus ableiten, dass die Erde zu Karls Zeiten erheblich schneller flog als heute?

Wird hier die Ausdehnung des Universums dokumentiert? (Ich denke, auch Woody Allen hätte hier ein Interesse, wegen Parkplatz)

Oder hat es gar mit dem Einfluss der DE zu tun?

Ratlos
Nathan
 

Martin_Geo

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30 Silberlinge

Kann man daraus ableiten, dass die Erde zu Karls Zeiten erheblich schneller flog als heute?

Nein, hat nix mit Relativität zu tun, sondern mit dummen Leuten, die glauben ihre Zuhörer seien noch dümmer als sie selbst. Wenn so jemand die Bibel zitiert und von den 30 Silberlingen spricht, wird er sicher den damaligen Wert der 30 Silbermünzen in Euro umrechnen, "damit die Leute in besser verstehen". Das ist einfach eine Unsitte geworden. Tatsächlich war Carolus Magnus für seine Zeit von großer Statur, relativ zu seinen Zeitgenossen (und Untertanen), aber sicher lässt sich nicht auf den Zentimeter genau ausrechen, wie groß er heute wäre, relativ natürlich.
 

FrankSpecht

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Moin, Martin_Geo,
Tatsächlich war Carolus Magnus für seine Zeit von großer Statur, relativ zu seinen Zeitgenossen (und Untertanen), aber sicher lässt sich nicht auf den Zentimeter genau ausrechen, wie groß er heute wäre, relativ natürlich.
Ich denke eher, dass es etwas mit dem Verhältnis zur Durchschnittsgröße (von damals und heute) zu tun hat. Natürlich nicht auf den Zentimeter genau, wie du erwähnst, aber grob dürfte es stimmen.
Wie dem auch sei, mich würde auch interessieren, welcher Körperbautyp er war.
 
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jonas

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Hi Nathan5111

Es ist schon traurig wie wenig empfänglich die Menschen für Humor und Ironie sind :(
 

Orbit

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Jonas
Wie wahr!
Schliesslich verkörpert Nathan den ironischen Weisen und Martin_Geo die Menschen.
 

Martin_Geo

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Gabs Karl den Großen überhaupt - er fällt ja in die "dunklen" Jahre :D

lg

Tatsächlich stellt sich bei einigen Personen des Frühen Mittelalters die Frage nach ihrer Existenz. So bei den als Vorgängern Chlodwigs ausgegebenen Merowingern. Auch kam es vor, dass verschiedene Personen im Lauf der Zeit zu einer Person verschmolzen, was für einige Heilige der Kirche nachvollziehbar ist. Für Karl gibt es aber genügend Indizien seiner Existenz. Einen Beweis, der nach heutigen Maßstäben vor Gericht bestehen könnte kann man aber nur in den wenigsten Fällen erwarten, ein DNA-Vergleich mit unmittelbaren Nachfahren etwa.

@Orbit: Crétin!
 

Orbit

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Martin_Geo schrieb:
Falls du's nicht ironisch meinst, hast du wohl meinen Beitrag nicht verstanden und gehörst definitiv zu jenem Völkchen, welches Jonas ins Visier nimmt :)
Dass ich vor allem Jonas auf den Hut und "die Menschen" in Schutz nahm, hättest du dann nämlich nicht verstanden.

Orbit
 
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Martin_Geo

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Ironie, Humor und Schubladen

Falls du's nicht ironisch meinst, hast du wohl meinen Beitrag nicht verstanden und gehörst definitiv zu jenem Völkchen, welches Jonas ins Visier nimmt :)
Dass ich vor allem Jonas auf den Hut und "die Menschen" in Schutz nahm, hättest du dann nämlich nicht verstanden.

Orbit

Das Problem mit Internetdiskussionen ist, dass man Ironie, Humor und Satire nicht hört, sondern lesen muss. Alles was dann irgendwie zweideutig wird ist missverständlich und wird i. d. R. nie so verstanden, wie der Autor ursprünglich wollte.
 

Orbit

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Martin_Geo schrieb:
Das Problem mit Internetdiskussionen ist, dass man Ironie, Humor und Satire nicht hört, sondern lesen muss.
Das sollte für alle, die lesen können, kein Problem sein. Aber ich werde mich bessern und dir künftig nur noch humorlose, todernste Beiträge schreiben:

In der Literatur stösst man zwar immer wieder auf Ironie, und das ist umständehalber auch geschriebene. Meines Wissens werden noch immer keine DVDs zwischen die Seiten gelegt, damit man sich am jeweiligen Gesichtsausdruck des Autors orientieren könnte. Aber vielleicht solltest du beim deutschen Schriftstellerverband diesbezüglich vorstellig werden. Bei dieser Gelegenheit könntest du auch gleich vorschlagen, dass die Satire als literarische Gattung verboten werden sollte.

Orbit
 
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jonas

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@Martin_Geo

Im Leben hat man es häufig leichter, wenn man statt Verteidigung und Beißen besser mal einen Schritt zurücktritt. Der thread wurde als Spaß eröffnet und sollte nicht in einer Keilerei enden. Das Thema war weder die tatsächliche Körpergröße von irgendjemanden, noch das Postulat einer kosmischen Streckbank für verstorbene Könige, sondern schlicht eine satirische Persiflage auf eine missglückte Inhaltsangabe einer TV Sendung.

Guter Gott, verstehst Du denn überhaupt keinen Spaß?
 
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frosch411

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Guter Gott, verstehst Du denn überhaupt keinen Spaß?

Also ich hab schmunzeln müssen :p

Nun ja, es ist ja auch wirklich daneben, die vermutete Körpergröße auf heutige Durchschnittsgrößen umzurechnen und dies ohne weitere Erklärung dazu so zu veröffentlichen. Es hätte doch gereicht zu sagen, Karl der Große wäre vermutlich einen guten Kopf größer gewesen als seine Zeitgenossen, die damals kleiner waren als wir heute.

Solche Umrechnungen sind immer problematisch. Selbst bei so einfachen Dingen wie Geld umzurechnen. Die 30 Silberlinge, wie viel war das denn? War das soviel Geld, dass man dafür einen Verrat begeht? Wie rechnet man das um? Den Materialwert der Silberstücke auf heutige Edelmetallpreise umgerechnet? Und dann mit angenommenen 1% Zins auf dem Sparbuch 2000 Jahre lang angelegt? Funktioniert irgendwie nicht.
Gerne wird ermittelt, wieviel eine Tages- oder Monatsration Grundnahrungsmittel, meist Brot, gekostet hat und wie lange man dafür arbeiten musste. Aber läßt sich das mit heutigen Arbeitnehmern überhaupt vergeichen?

Und wenn man schon alles auf heute umrechnet, müsste man Karl den Großen dann nicht eher Bundeskanzler nennen?

o_o
 

Martin_Geo

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Und wenn man schon alles auf heute umrechnet, müsste man Karl den Großen dann nicht eher Bundeskanzler nennen?

o_o

Das gefällt mir! Tatsächlich gibt es hier ein Problem mir der Zuordnung von Ämtern und Titeln. Ganz streng genommen müsste man z.B. immer die lateinischen Titel verwenden, wie man das bei Karls Vater Pippin macht, der fränkischer major domus war, bevor er König wurde. Selbst "König" ist über die Jahrhunderte einem Wandel unterworfen vom Haupt eines oder mehrerer Stämme zu einem erblichen Amt, zu dem man durch Geburt legitimiert ist.
Beim Geld kann man natürlich ganz zwanglos die Kaufkraft von 1 oz. Gold heute und in der Antike vergleichen und in heutiges Geld umrechnen. Dummerweise war aber das Preis- und Kostengefüge nicht immer gleich und gerade Arbeitskraft hatte in der Antike eine ganz anderen Stellenwert als im Mittelalter oder gar heute. Interessanterweise gibt es aber auch Konstanten, wie etwa die Au-Ag-Relation, die für Jahrhunderte etwa 1:30 betrug. Damit entsprechen die 30 Silberstücke wieder einem Goldstück gleichen Gewichts.
Viele Fehler werden in der Populärliteratur auch beim Militär gemacht. In Rom gab es keine Generäle, sondern Tribunen und Präfekten, trotzdem wird das oft so übersetzt.
 
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