Hallo,
ich hatte mich zwar nicht an der ganzen "Diskussion" beteiligt, aber sie dennoch verfolgt.
Ich denke, dass einer Diskussion von vornherein die Grundlage fehlte. Beide Parteien, "Relativisten" und "Antis", haben nicht das gleiche Verständnis vom Thema gehabt.
So wie ich es verstanden habe lautet wohl das Hauptargument der "Antis", daß sie nicht an die RT (oder auch an andere Theorien) glauben und diese für falsch halten. An einigen Stellen der Argumentation von J.L. las ich heraus, daß Sie der Meinung war, daß eine naturwissenschaftliche Theorie den Anspruch hat wahr zu sein.
Meines Wissens nach stellt die RT (und jede andere wissenschaftliche Theorie) aber nur ein "Werkzeug" da. Der Anspruch ist somit nicht wahr zu sein, sondern brauchbar zu sein.
Ich selbst glaube auch nicht, das unser Universum irgendeine Ahnung von unseren Theorien und unserer Mathematik hat. Es funktioniert so, weil es nicht anders funktionieren kann. Aber kein Elementarteilchen stellt zuerst Berechnungen an, bevor es zerfällt oder so...
Ich denke auch nicht, daß es uns irgendwann möglich sein wird die Wahrheit zu entdecken. Wir können immer nur Modelle und Theorien erstellen, die in der Lage sind das Verhalten des Universums nachzuvollziehen bzw. vorherzusagen. Aber erklären, können wir es nie.
Das ist so, wie wenn wir ab und zu mal ein Ergebnis einer Berechnung eines verstorbenen Mathematikers entdecken und wir versuchen herauszufinden, welche Formel er benutzt hat. Wir können zwar Formeln aufstellen, die die gleichen Ergebnisse liefern, aber wir können nie sicher sein, das wir wirklich die gleiche Formel wie er nutzen. Wir wissen ja noch nicht mal, ob wir schon alle Ergebnisse entdeckt haben. Es kann also jederzeit passieren, daß wir plötzlich ein weiteres Ergebnis entdecken, das nicht in unsere Formeln passt.
Lange Rede, kurzer Sinn:
Ich denke, daß die "Antis" nicht an die Wahrheit der RT glauben, während die "Relativisten" durchaus von der Brauchbarkeit der RT überzeugt sind.
In diesem Sinne gehöre ich wohl zu beiden Gruppen