weil ich seit einigen Jahren meine Aktivitäten als Amateur wieder komplett eingestellt habe und die beschriebenen Aktionen eigentlich nur während meiner Jugendzeit echt genießen konnte. Im Beruf stehend ist mir das viel zu anstrengend, auch weil mein Biorhythmus mit den durchgemachten Nächten nur ziemlich schlecht klarkommt.
Hallo Bernhard,
das geht mir auch so und aus diesem Grunde bin ich gar nie erst "Amateur" geworden und habe mir auch kein Fernrohr gekauft. Da ich niemanden kannte, der mir - was immer mein grosser Wunschtraum war - den Sternhimmel hätte zeigen können, habe ich mich da eben selber eingearbeitet. Dann kam schon die Abiturzeit, in der Bundeswehr kannst Du eher schlecht ein Fernrohr im Spind verpacken und danach war die Studienzeit, die ohnehin intensiv war. Somit haben sich meine nächtlichen Beobachtungen auf einige Ausnahmeereignisse beschränkt, wobei ich zweimal einen Kometen sehen wollte, für den ich vor Sonnenaufgang aufstehen musste. Beim ersten ging es, weil ein Blick vom Balkon genügte, um festzustellen, dass es bewölkt war, d.h. hier bin ich nur zweimal wirklich raus zum Beobachtungsort, beim ersten Mal zog der Himmel auf dem Weg dahin zu und beim zweiten Mal konnte ich ihn sehen. Ein sogenannter "One-Night-Stand".
Schlimmer wengleich auch viel schöner war es beim anderen: der stand im Sommer am Morgenhimmel, d.h. gegen 3 Uhr aufstehen, eine Tasse Tee trinken und dann aufs Fahrrad und 3 km bergauf raus. Den konnte man jeden Morgen sehen; nach den ersten Tagen konnte ich dann wieder ins Bett gehen und einschlafen, doch nach wenigen Tagen ging das nicht mehr - ich fand einfach keinen Schlaf mehr. Da ich meine Beobachtungen an die NASA (Charles Morris hat damals deren Kometenseite betreut, auf der u.a. auch Alan Hale geschrieben hat, ehe sie dann aus Kostengründen geschlossen wurde) und an das Minor Planet Center habe, musste ich die Beobachtungsdaten noch umformattieren und einsenden; alles inklusive, also einschliesslich Helligkeitsschätzung anhand er Umgebungssterne hat das - nur mit einem 10x50 Feldstecher und
ohne Stativ !! - rund 3 Stunden Aufwand gekostet, und mir ist bewusst, dass man da mit einem Fernrohr wesentlich mehr zeitlichen Aufwand leisten muss.
Freundliche Grüsse, Ralf