Hera: In Deutschland gebaute Sonde soll Didymos und Dimorphos erkunden

astronews.com Redaktion

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Am Montag öffnet sich für drei Wochen das Startfenster für die Mission der ESA-Raumsonde Hera zum Doppelasteroiden Didymos und Dimorphos. Die Mission schließt an die NASA-Raumsonde DART an, die 2022 kontrolliert auf Dimorphos einschlug, um seine Bahn zu verändern. Das Team erhofft sich von Hera neue Erkenntnisse zur Asteroidenabwehr. (2. Oktober 2024)

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ralfkannenberg

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Das Team erhofft sich von Hera neue Erkenntnisse zur Asteroidenabwehr.
Hallo zusammen,

völlig offtopic ...


"Hera" war früher der Name des 7.-entdeckten Jupitermondes, der heute Elara heisst.

Hera/Elara ist der zweitgrösste der zahlreichen irregulären Jupitermonde und gehört zur Himalia-Gruppe. Der grösste irreguläre Jupitermond Himalia hiess früher "Hestia" und beide zusammen verfügen über 90% der Masse aller irregulären Jupitermonde. Beide gehören zu den 10 grössten irregulären Monden unseres Sonnensystems.

Es war das erste Mal in der Geschichte unseres Sonnensystems, dass zwei Monde entdeckt wurden, die eine sehr ähnliche Umlaufbahn teilen, ohne allerdings wie die beiden inner-regulären Saturnmonde Janus und Epimetheus zueinander koorbital zu sein.

Mythologisch sind Hestia und Hera übrigens zwei Schwestern des Zeus - Zeus hat also seine Schwester Hera geheiratet. Auch die nächst-entdeckten irregulären Jupitermonde wurden zunächst nach Geschwistern des Zeus benannt, das waren Poseidon und Hades, doch bald wurden so viele irreguläre Jupitermonde entdeckt, dass die Zahl Zeus' Geschwister für die Namensgebung nicht mehr ausreichte. Seit 1975 werden Geliebte des Zeus für die Namensgebung verwendet (von denen gibt es mehr als genügend), wobei solche, deren Namen auf einem "-a" endet, prograd den Jupiter umlaufen, und solche, deren Namen auf einem "-e" enden, retrograd.

Pasiphae ("Poseidon") und Sinope ("Hades") gehören übrigens ebenfalls zur gleichen Gruppe irregulärer Jupitermonde (Pasiphae-Gruppe), die ihre Umlaufbahnen viel weiter aussen haben. Auch sie sind nicht zueinander koorbital; meines Wissens kennt man keine koorbitalen irregulären Monde in unserem Sonnensystem. Die Pasiphae ("Poseidon") gehört ebenfalls zu den 10 grössten irregulären Monden unseres Sonnensystems und trägt weitere 3% zur Gesamtmasse aller irregulären Jupitermonde bei.


Freundliche Grüsse, Ralf
 
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