Habitable Zone

Toni

Registriertes Mitglied
Hi Toni,
schalt doch mal das Hirn ein, bevor du dich wieder wegen nichts ereiferst.
Hallo Ich,

das habe ich ja gemacht, denn sonst hätte ich meinen "Senf" hier nicht abgelassen. ;) Es macht nämlich eigentlich gar keinen echten Spaß mehr in einem Forum zu schreiben, in welchem mittlerweile mehr Beiträge von der astronews.com-Redaktion als von den Foren-Teilnehmern geschrieben werden. :( Dieses Forum scheint mir durch gewisse "Säuberungs-Aktionen" der letzten Jahre (von bestimmten "Groß-Inquisitoren" geführt, die gleich rudelweise über Quer- und Freidenker in verschiedenen Foren herfallen) inzwischen recht abschreckend auf interessierte Leser (die sich gern anmelden und mitdiskutieren würden) zu wirken. Vor 6 Jahren, als ich noch der Teilnehmer mit den fünftmeisten Beiträgen dieses Forums war (!), da war hier wesentlich mehr los! Da wurden dermaßen viele Beiträge geschrieben, dass man mit dem Lesen (und erst recht mit dem Beantworten!) kaum noch hinterherkam!! - Und heute? - Da sehe ich nur noch eine handvoll Teilnehmer, die ab und zu mal einen Kommentar ablassen, die miteinander aber sonst nicht mehr allzu viel zu diskutieren haben. Es reicht in der Regel aus, einmal im Monat in dieses Forum zu schauen, sich ein oder zwei Stunden Zeit zu nehmen, um alle neuen Beiträge zu lesen - und das war's auch schon.
Aus all diesen Gründen verspüre anscheinend nicht nur ich, sondern ein Großteil vieler Leser dieses Forums keine Lust oder kein "Bedürfnis" mehr, hier noch irgendwelche Meinungen oder Fragen zu äußern. Meine letzte Diskussion, die mir wirklich etwas brachte, hatte ich hier letztes Jahr im Sommer, als es um SL's und das Verhalten von Licht bzw. einem ruhenden Beobachter am EH ging und ich von Dir, "Ich", viel lernen durfte! - Danke nochmals dafür!

Der Punkt ist, dass die Sonne immer heißer wird und deswegen die Erde immer näher an den Kollaps schiebt. Vor 400 Mio Jahren konnte der Regelkreis Erde ein paar Grad wärmer durchaus vertragen und auch wieder zurückstellen. Heute anscheinend nicht mehr.
Im Gesamtzeitraum der letzten 550 Mill. Jahre ist es auf der Erde definitiv (wenn man eine Gesamt-Kurve ziehen würde) stetig kühler geworden.
Hier eine sehr gute und informative Grafik!
Spitzen-Tiefstpunkte waren dann schließlich die Eiszeiten, wo das irdische Leben einschließlich des sich entwickelnden Menschen stark ums Überleben kämpfte. Es ist mir jedoch nicht bekannt, dass das irdische Leben (einschließlich des sich entwickelnden Menschen) durch die Warmphasen jemals bedroht gewesen wäre. - Aus diesen Gründen stellt sich mir die berechtigte Frage:
Wäre die Erde, wenn sie statt bei 1 AE (149,6 Mill. km) beispielsweise nur noch bei 0,98 AE (146,608 Mill. km) durchschnittlicher Entfernung um die Sonne kreisen würde (also nach den neuesten Simulationen unterhalb der HZ!), nicht mehr habitabel, also nicht mehr bewohnbar???
Nun weißt Du, warum ich "Zeter und Mordio" geschrieen habe, als ich diesen Quark von der Nach-außen-Schiebung der HZ auf 0,99 AE gelesen habe. Die Erde verträgt ohne weiteres viel höhere Temperaturen als die heutigen Werte. Das hat sie in den vergangenen 500 Millionen Jahren mehr als einmal bewiesen! - Wenn dann natürlich Daten der "Klimahysteriker" hinzugezogen werden, damit bei der Simulation von Kasting ein angestrebtes Ergebnis herauskommt, dann kann die Simulation ja im Endeffekt auch nur jenes Ergebnis liefern (HZ beginnend bei 0,99 AE), welches beabsichtigt war. ^^
Die Erde würde auch bei 0,95 AE noch bewohnbar (also habitabel) sein, denn sonst hätte sich dieser Wert nicht 30 Jahre in der Fachwelt halten können. - Was also bitteschön soll die nun erfolgte dramatische Verlegung des Beginns der HZ nach außen auf 0,99 AE?? - Ich sehe da leider nur einen Zusammenhang mit diversen Weltklima-Hysterikern ...
*Ironie on*
Wenn das so weitergeht, wird es nicht mehr lange dauern, bis man die HZ bei 1,1 AE oder höher festsetzt und somit der Erde die Fähigkeit entzieht, selbst Leben hervorgebracht haben zu können! Wer dann für das Leben auf der Erde verantwortlich gemacht werden wird, brauche ich wohl niemandem zu erklären. ^^
*Ironie off*

Lebenerschaffende Grüße von Toni
 

Toni

Registriertes Mitglied
Lieber Toni, erstens vermischst du hier den Artikel (der keinerlei solche Gedanken äussert) mit meinen Anmerkungen zum Thema. Ich bezweifle, dass die Autoren auch nur im Entferntesten die Absicht hatten, die du ihnen hier unterstellst. Wenn schon müsstest du also schreiben, dass ich hier "unter Aufwendung von allem möglichen simulationösem Hokuspokus" (etc.) hier versuche, irgendwas zu "fundamentalisieren"...
Lieber Bynaus, :)

da hast Du wohl etwas gründlich missverstanden. Du hast das Paper hier ja nur vorgestellt und Deine Anmerkungen dazu geäußert. Du hast uns somit eine Art "deutsche Übersetzung" zukommen lassen. Was ich hier "bemäkele", ist doch die Botschaft, die mit einem solchen Paper an den "uneingeweihten" Nicht-Forscher herangetragen wird: "Wir leben auf einer Erde, die extrem nahe am 'Abgrund der HZ' ihre Bahn zieht und wir haben 'großes Glück' (um nicht zu sagen, wir verdankten es nur der Laune eines Mannes ^^), dass es uns eigentlich gibt - aber nicht mehr lange! In 100 bis 200 Mill. Jahren ist Schluss mit lustig und die Erde wird unbewohnbar!!

Die Erde und die Menschheit ist sicher (im gesamten beobachtbaren Universum) einzigartig (ich glaube kaum, dass du behaupten möchtest, dass es in der Andromedagalaxie eine Erde gäbe, komplett mit Nord- und Südamerika, der Freiheitsstatue an der Ostküste von ersterem und Gürteltieren im Urwald von letzterem)... Das hast du wohl aber nicht gemeint.
Nein. Natürlich nicht.

Die alles entscheidende Frage ist aber die nach der Distanz bis zu jenen anderen belebten oder zivilisierten Welten. Und eine sehr nahe innere Grenze der HZ weist eben darauf hin, dass diese Distanz eher grösser als kleiner ist.
Das ist unlogisch, Bynaus. Und das müsstest Du als Kenner der "Vulkanier-Logik" eigentlich auch wissen. ^^ Ein Hinausschieben der HZ bewirkt nicht eine Verringerung der Möglichkeiten, dass es dort draußen weniger bewohnbare Welten gäbe. - Es sei denn ... die Autoren des Papers bezweckten mit ihrer Simulation nicht ein allgemeines Hinausschieben der HZ? Dann wären die künftigen HZ's um Sterne um 0,04 AE kleiner als bisher. - Ob dies aber tatsächliche Auswirkungen auf die Häufigkeit bewohnbarer Welten hätte, wage ich (bei der insgesamt doch recht geringen Wahrscheinlichkeit von habitablen Welten) ernsthaft zu bezweifeln.

Es besteht ein fundamentaler Unterschied im totalen Energieeintrag, ob die Erde nur ein paar Wochen bei einer bestimmten Distanz verbringt (die dann auch noch durch eine längere Zeit auf grösserer als mittlerer Distanz kompensidert werden), oder das ganze Jahr durch. Und es geht um diesen Energieeintrag.
Dazu hatte ich bereits im obigen Beitrag an "Ich" ausführlich geantwortet. Aber auch hier noch mal meine Frage:
Wäre die Erde, wenn sie statt bei 1 AE (149,6 Mill. km) beispielsweise nur noch bei 0,98 AE (146,608 Mill. km) durchschnittlicher Entfernung um die Sonne kreisen würde (also nach den neuesten Simulationen unterhalb der HZ!), nicht mehr habitabel, also nicht mehr bewohnbar???

Die Tropen befänden sich übrigens jetzt schon in einem Zustand, der ins Dampftreibhaus führen würde - wenn nicht die Zirkulation über die Pole eine stetige Abkühlung ermöglichen würde. Mit zunehmender Einstrahlungsleistung wandert diese "kritische" Zone auf beiden Hemisphären in Richtung Pole, bis irgendwann der Kipppunkt kommt, wo die Pole die benötigte Kühlung nicht mehr leisten können.
Als "kritische Zone" würde ich die Tropen ganz und gar nicht bezeichnen! In den Tropen entstand das Leben! Dort sprudelt es geradezu und dort gibt es auch mit Abstand die meisten Arten!! - Wenn sich die Tropen nach Norden und Süden ausbreiten würden, würden ebenso die Wüsten und gemäßigten Zonen nach Norden und Süden ausweichen. Die Erde würde förmlich vor Leben überquellen!

Toni schrieb:
Es gab in der Geschichte des Lebens auf der Erde schön öfters Warmphasen, in denen die durchschnittlichen Temperaturen um etliche Grade höher lagen als heute
Erzählt das jemandem, der das nicht weiss...
Da sage ich jetzt mal nichts dazu ...

Sie sagens im Fernsehen! Es muss so sein!!! Lies doch mal in deinem eigenen Link nach...
Selbst im Wiki gibt es kaum eine brauchbare Grafik dazu! Die einzige, die sie dort anbieten, ist diese hier:
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Habitable_zone_-_HZ.png

Du hast leider überhaupt nicht begriffen, um was es geht, du hast offenbar nicht einmal ernsthaft versucht, zu verstehen, was ich sagen wollte. Mit "Gott" hat das alles nichts zu tun.
Aber auf diese Schiene läuft's letztendlich hinaus. Das Paper (und demzufolge auch Deine Anmerkungen und Gedanken dazu) hat eindeutig diesen Unterton, den ich in Ironie-Lettern gefasst schon im obigen Beitrag an "Ich" schrieb.

Natürlich würfelt sie. Evolution, schon mal gehört?
Und nochmals: Nein! Sie würfelt nicht!
Evolution ist ein ständiges Wirken von Actio und Reactio. Das hat nichts mit Glück und Würfeln zu tun.

Gewürfelte Grüße von Toni
 

Toni

Registriertes Mitglied
Hallo mac,
Wieso fundamentalisieren?
ich hätte auch "zementieren" schreiben können, aber ich wollte darauf anspielen, dass auch die Wissenschaft genau so von christlichen Fundamentalisten unterwandert ist wie das gemeine Volk. Da können wir leider (noch) nichts dran ändern. Und so lange ein erzchristliches Land wie die USA federführend im Bereich der Wissenschaft ist, wird sich da auch nicht viel dran ändern. :(

Ich nehme mal an, daß Du ‚simulationösen Hokuspokus‘ rein polemisch gemeint hast? Denn nur weil Du und ich diese Simulation nicht ohne erheblichen Aufwand nachvollziehen könnten, ist sie ja noch lange keine Hexerei – oder?
Nein, das war nicht polemisch. Man kann eine Simulation stets so hinbiegen (also mit den entsprechenden, genehmen Daten füttern), dass genau das Ergebnis dabei herauskommt, welches man damit erzielen will.

Warum bringt Dich dann eigentliche eine solche Aussage ( noch für 100 Millionen Jahre bewohnbar) so auf die Palme?
Weil ein solcher Wert (Beginn der HZ bei 0,99 AE) mit genau erzielter Absicht bedeuten würde, dass das Leben auf der Erde purer Zufall, wenn nicht sogar der Wille eines einzigen Überwesens sein soll! - Diese unterschwellige Aussage wird doch mit dem Paper vermittelt?
Und deshalb auch hier noch mal meine (ernstgemeinte) Frage:
Wäre die Erde, wenn sie statt bei 1 AE (149,6 Mill. km) beispielsweise nur noch bei 0,98 AE (146,608 Mill. km) durchschnittlicher Entfernung um die Sonne kreisen würde (also nach den neuesten Simulationen unterhalb der HZ!), nicht mehr habitabel, also nicht mehr bewohnbar???

Nö. Eigentlich merke ich bisher nur, daß Du in Deiner Rage Unfug verzapfst: ist von ähnlicher Qualität wie die Aussage: Wennse in Doartmund Temperaturen von -20 bis +40 Grad hast, wat kommse mich dann mit Deine 4° Erderwärmung?
Ja, genau. ^^ Dann gibbet es eben in Dortmund künftig Temperaturen von -16° bis +44°C. Na und? Davon sterben die Menschen (und erst recht nicht das Leben auf der Erde) nicht gleich aus. Lediglich die Bewohner an den Küsten werden wohl auf Grund des etwas steigenden Meeresspiegels einige Verluste hinnehmen müssen. Aber angesichts des über Jahrmillionen um 150-200 m schwankenden Meeresspiegels ist das in keinster Weise eine Katastrophe für das Leben auf der Erde.

In dem von Dir verlinkten Wiki-Artikel stehen doch genau die Zahlen, die auch Bynaus hier genannt hatte. Mal abgesehen davon, warum glaubst Du, daß in einer Fernsehsendung, in der eine Graphik zur Veranschaulichung gezeigt wird, Du mit Deinem Augenschein aus dieser Graphik eine bessere/wahrere Information interpretieren kannst, als sie in den Zahlen des von Dir verlinkten Wiki-Artikels nachzulesen sind?
Weil es vor Hunderten von Millionen Jahren auf der Erde viel höhere Temperaturen gegeben hat, als mit der neuesten Simulation als "habitabel" für die Erde angesehen! Wenn es vor 500 Mill. Jahren wesentlich wärmer auf der Erde war, die HZ aber auf Grund der damals geringeren Sonneneinstrahlung näher Richtung Sonne gelegene haben soll, wie kann es dann heute kühler sein als damals, aber sich die HZ-Grenze praktisch am Rande der Erdbahn befinden??? - Da passt doch etwas ganz und gar nicht zusammen?!

Und das widerspricht jetzt genau wo dem, was in dem hier diskutierten Thread gesagt wurde?
Ja, genau. Hier klingt eindeutig durch, dass ein weiteres 1%-iges Heranrücken der HZ an die Erdbahn das Ende allen Lebens auf der Erde darstellen würde! - In meinen Augen Unfug.

Haben ‚diese Leute‘ Dir das in einem persönlichen Gespräch, vielleicht sogar hinter vorgehaltener Hand unter dem Siegel der Verschwiegenheit gestanden? Dann müßte ich annehmen, daß man Dir besser nichts anvertrauen sollte.
Schmarrn. Du müsstest mich eigentlich besser kennen ...
Aber in Verbindung mit dem Rest Deines Posts müsste ich dies eigentlich als gezielten Angriff, als Hetze gegen mich als Foren-User werten! :mad:
Ich bin schwer von Dir enttäuscht, mac! :(

Gruß Toni
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
Toni schrieb:
Im Gesamtzeitraum der letzten 550 Mill. Jahre ist es auf der Erde definitiv (wenn man eine Gesamt-Kurve ziehen würde) stetig kühler geworden.

Es ist sicher nicht "stetig" kühler geworden, es gab grosse Schwankungen nach oben und unten. Einen klaren Abkühlungstrend (auch der ist nur über grosse Zeiträume gemittelt gültig) gibt es höchstens für die letzten 65 Mio Jahre. Über das ganze Phanerozoikum (und erst recht, wenn man die Zeit davor, mit ihren globalen "Snowball-Earth" Vereisungen dazu nimmt) gibt es keinen solchen Trend.

Richtig ist, dass der CO2-Gehalt der Luft in den letzten 500 Mio Jahren im Schnitt (wiederum: mit Schwankungen, also sicher nicht stetig) abgenommen hat. Das hat damit zu tun, dass der CO2-Gehalt über grosse Zeiträume durch die Temperatur moderiert wird: wenn die Eintragsleistung der Sonne steigt, steigen die Temperaturen, was die Verwitterung beschleunigt, womit mehr CO2 gebunden wird. Zurzeit (= in den letzten Jahrhundertmillionen) tauscht die Erde also langsam Erwärmung durch CO2 gegen Erwärmung durch Sonnenstrahlung ein. Dieses Spiel kann nur so lange weiter gehen, bis der CO2-Gehalt in der Luft soweit reduziert wurde, dass das Pflanzenleben zum Erliegen kommt. Und das ist in der Tat - geologisch gesehen - relativ bald der Fall (in 100 - 200 Mio Jahren). Wäre die Erde also näher an der Sonne, wären wir in diesem Prozess schon einiges weiter und es gäbe bereits keine Pflanzen mehr.

Wenn dann natürlich Daten der "Klimahysteriker" hinzugezogen werden

Ja, und genau an solchen Aussagen sieht man, woher die vehemente Ablehnung dieses an sich völlig harmlosen Papers eigentlich herkommt. Es ist wie bei den Kreationisten - lässt man sie lange genug schimpfen, kommt irgendwann die Bibel oder eben jener bärtige Mann ins Spiel. Und bei den Klimawandelleugnern kommt irgendwann der Seitenhieb auf die "Klimahysteriker" o.ä., der zeigt, woher der Wind eigentlich weht...

Du hast das Paper hier ja nur vorgestellt und Deine Anmerkungen dazu geäußert. Du hast uns somit eine Art "deutsche Übersetzung" zukommen lassen.

Das war keinesfalls eine reine Übersetzung. Ich habe mir angemasst, meine eigenen Gedanken anzufügen. Ist das jetzt verboten? Ist das jetzt die Grossinquisition, von der du oben schwadroniert hast?

"Wir leben auf einer Erde, die extrem nahe am 'Abgrund der HZ' ihre Bahn zieht und wir haben 'großes Glück' (...), dass es uns eigentlich gibt - aber nicht mehr lange! In 100 bis 200 Mill. Jahren ist Schluss mit lustig und die Erde wird unbewohnbar!!

Tja, ich kann nichts dafür, dass die Botschaft, die sich aus dieser Forschungsarbeit ergibt, dir aus irgendwelchen Gründen nicht in den Kram passt. Der Natur ist die Meinung von Toni aber herzlich egal. Sie ist einfach, wie sie ist.

Ein Hinausschieben der HZ bewirkt nicht eine Verringerung der Möglichkeiten, dass es dort draußen weniger bewohnbare Welten gäbe.

Doch, aber nicht so, wie du meinst. Es geht mir nicht um den geringfügig geringeren Platz, den die HZ im Raum einnimmt. Es geht darum, dass der Zeitabstand zwischen dem Auftreten einer Zivilisation, und der Zeit bis zum Ende der Bewohnbarkeit ihres Heimatplaneten eine Information darüber enthält, wie häufig sich Zivilisationen bilden. Je seltener das geschieht, desto kleiner wird dieser Abstand. Warum das so ist, hatte ich erklärt, und du könntest es zusätzlich auch noch im Paper von Brandon Carter, das ich verlinkt hatte, nachlesen.

Wäre die Erde, wenn sie statt bei 1 AE (149,6 Mill. km) beispielsweise nur noch bei 0,98 AE (146,608 Mill. km) durchschnittlicher Entfernung um die Sonne kreisen würde (also nach den neuesten Simulationen unterhalb der HZ!), nicht mehr habitabel, also nicht mehr bewohnbar???

Gemäss der Simulation: Ja.

Als "kritische Zone" würde ich die Tropen ganz und gar nicht bezeichnen! In den Tropen entstand das Leben! Dort sprudelt es geradezu und dort gibt es auch mit Abstand die meisten Arten!! - Wenn sich die Tropen nach Norden und Süden ausbreiten würden, würden ebenso die Wüsten und gemäßigten Zonen nach Norden und Süden ausweichen. Die Erde würde förmlich vor Leben überquellen!

Du scheinst nicht zu begreifen (obwohl ich dir im letzten Post genau dies versucht hatte zu erklären), dass es einen fundamentalen Unterschied zwischen höheren Temperaturen aufgrund von Treibhausgasen, und höheren Temperaturen aufgrund eines erhöhten Strahlungseintrags gibt. Mehr CO2 (und Methan, und Wasserdampf) kann zu einer "Dschungel-Erde" wie in der Kreidezeit führen. Das ist - was die Stabilität des Erdklimas angeht - eine ganz andere Situation als wenn die Temperaturen steigen, weil die Strahlungsleistung der Sonne steigt.

Selbst im Wiki gibt es kaum eine brauchbare Grafik dazu!

Wie wärs mit dem Text auf der Seite, den du verlinkt hattest? Die Erde liegt nicht, und lag nie, in der Mitte der HZ. Ausser vielleicht im Kinderprogramm.

Evolution ist ein ständiges Wirken von Actio und Reactio. Das hat nichts mit Glück und Würfeln zu tun.

Mutationen sind zufällig. Evolution erfordert Zufall. Oder willst du vielleicht hier einen bärtigen Mann bemühen?

Weil ein solcher Wert (Beginn der HZ bei 0,99 AE) mit genau erzielter Absicht bedeuten würde, dass das Leben auf der Erde purer Zufall, wenn nicht sogar der Wille eines einzigen Überwesens sein soll!

Das ist so ein himmelsschreiender Blödsinn, dass ich nur den Kopf schütteln kann.

Hast du schon mal vom anthropischen Prinzip gehört? Wenn wir wüssten, dass Leben so extrem unwahrscheinlich ist, dass es im ganzen Multiversum nur auf einem einzigen Planeten vorkäme - welcher wäre das wohl? Und bräuchte es dafür irgend ein "Überwesen"?
 

Ich

Registriertes Mitglied
Toni schrieb:
Im Gesamtzeitraum der letzten 550 Mill. Jahre ist es auf der Erde definitiv (wenn man eine Gesamt-Kurve ziehen würde) stetig kühler geworden.
Hier eine sehr gute und informative Grafik!
Und das hat jetzt genau was mit meiner Aussage zu tun, dass die Sonne (nicht die Erde) immer heißer geworden ist?
Wäre die Erde, wenn sie statt bei 1 AE (149,6 Mill. km) beispielsweise nur noch bei 0,98 AE (146,608 Mill. km) durchschnittlicher Entfernung um die Sonne kreisen würde (also nach den neuesten Simulationen unterhalb der HZ!), nicht mehr habitabel, also nicht mehr bewohnbar???
Ich denke doch. Das neue Paper bleibt ja in der Näherung, ohne Wolken zu rechnen. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass mit ausreichend Wolken auch noch etwas mehr Sonnensrahlung vertragen wird.
Nun weißt Du, warum ich "Zeter und Mordio" geschrieen habe, als ich diesen Quark von der Nach-außen-Schiebung der HZ auf 0,99 AE gelesen habe.
Nein. Weiß ich nicht. Die Zone war damals ohne Wolken berechnet und wurde das in diesem Paper auch. Und jeweils hat man angegeben, dass die Berechnung "conservative" sei. Weißt du, was das heißt?
Die Erde verträgt ohne weiteres viel höhere Temperaturen als die heutigen Werte.
Die Frage ist, ob sie eine viel höhere Sonneneinstrahlung verträgt.
Das hat sie in den vergangenen 500 Millionen Jahren mehr als einmal bewiesen!
Sollen wir jetzt noch einmal denselben Kreis durchlaufen? Ich weiß, dass die Erde schon mal heißer war. Der Unterschied ist, dass damals die Sonne schwächer war. Das habe ich auch schon geschrieben. Warum gehst du nicht darauf ein?
Ja, da kann ich mich eigentlich nur Bynaus anschließen. Ideologie ist nun mal stärker als Fakten.
Man sollte Grundschullehrer und überhaupt jedermann bewaffnen, dann gibt's keine Toten mehr durch Schusswaffen. Is doch logisch.
 

Kibo

Registriertes Mitglied
"conservative" gerechnet habe ich so verstanden, dass man sich eben auch an den alten Beobachtungen und Erklärungsweisen orientiert um so die alte Lehrmeinung ein Stück weit mit zu erhalten. Das bedeutet, hätten die Forscher nicht konservativ gerechnet, würden wir nach deren Berechnung wohl gar nicht mehr in der Habitablen Zone sitzen??

mfg
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
"Konservativ" zu rechnen bedeutet, so zu rechnen, dass man "auf der sicheren Seite" ist. Mit der Berücksichtigung älterer Daten hat das nichts zu tun.

Der Punkt ist eben, dass die Wirkung von Wolken schwierig zu berücksichtigen ist. Es könnte sein, dass die Wolken die HZ etwas weiter nach Innen verschieben, verglichen mit der jetzt berechneten Grenze von 0.99 AU, wenn die Wirkung der Wolken mehrheitlich kühlend ist. Das weiss man aber nicht so genau, und deshalb ist man nur dann "auf der sicheren Seite", wenn man die Wirkung der Wolken ganz ignoriert: denn alle sind sich darin einig, dass die Wirkung der Wolken zumindest nicht mehrheitlich wärmend ist - lässt man sie also weg, bekommt man einen oberen Grenzwert für die Innere Grenze der HZ.
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
Bynaus schrieb:
Der Punkt ist eben, dass die Wirkung von Wolken schwierig zu berücksichtigen ist. Es könnte sein, dass die Wolken die HZ etwas weiter nach Innen verschieben, verglichen mit der jetzt berechneten Grenze von 0.99 AU, wenn die Wirkung der Wolken mehrheitlich kühlend ist. Das weiss man aber nicht so genau, und deshalb ist man nur dann "auf der sicheren Seite", wenn man die Wirkung der Wolken ganz ignoriert: denn alle sind sich darin einig, dass die Wirkung der Wolken zumindest nicht mehrheitlich wärmend ist - lässt man sie also weg, bekommt man einen oberen Grenzwert für die Innere Grenze der HZ.

Nun hat sich jemand dieser Frage angenommen:

http://iopscience.iop.org/2041-8205/771/2/L45/

Sie haben mit globalen Klimamodellen gerechnet, wie denn die "Habitable Zone" für gebunden rotierende Planeten aussieht, wenn man Wolken berücksichtigt. Ihr Ergebnis: Die HZ wird deutlich nach Innen erweitert. Der Grund ist eine Art "Wolkenschild", der sich über dem Substellaren Punkt (dh, direkt unterhalb des Sterns auf der Planetenoberfläche = Zenit am Äquator) bildet und einen grossen Teil des Lichtes reflektiert. Das funktioniert auf gebunden rotierenden Planeten sogar weitaus besser als auf frei rotierenden.

Tja: sieht schlecht aus für die Menschheit. :)
 
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