Gravitativer Einfluss der Dunklen Materie

UMa

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Hallo Bynaus,
@UMa: Kometen sind wegen der Ausgasung immer problematisch,
ja, aber vielleicht nicht so sehr.
und bei e->1 ist einfach die Messgenauigkeit der Orbits zu gering, als dass man noch verlässliche Aussagen treffen könnte.
nein, glaube ich nicht. Der springende Punkt ist doch, das bei einer modifizierten Gravitation e=1 als Grenzfall nicht mehr ausgezeichnet ist. Es gibt dann Umlaufbahnen mit e>1. Eine Häufung der Bahnen um 1 wäre dann ein sehr bemerkenswert Zufall.

Du hattest geschrieben, dass sich eine Kraft von der Grössenordnung der Pioneer-Anomalie auf die Bahnen von weit entfernten Objekten auswirken müsste. Ja, müsste sie - aber ich bezweifle, dass es bisher irgend ein Objekt gibt, bei dem man das konkret nachweisen liesse. Deshalb können wir das heute nicht ausschliessen (aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren).
Vielleicht kein Einzelobjekt (@Ralf: Pluto wäre noch ein Kandidat, auch wenn er noch keinen vollen Umlauf hat.) Aber die statistische Verteilung der Kometenexzentrizitäten meiner Meinung nach schon. Wie willst du, wenn e->1 kein Grenzfall mehr ist, erklären, dass zwischen Exzentrizität 0,999 bis 1,000 so viel mehr Kometen gibt als zwischen 0,990 und 0,991?

Grüße UMa
 

Dgoe

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Hallo Ralf,

vielen Dank für Dein Feedback und den vorgehaltenen 'Spiegel'. Ich muss da mal zurückrudern, bei dieser Fülle an Links und jeweils so umfangreichem Text dahinter, ist die Bitte alles zu lesen natürlich übertrieben, annmaßend und weltfremd, besser wäre gewesen 'anschauen' oder "die Sache sichten, bitte". Das war einfach schlecht formuliert und klingt obendrein nach Vorwurf, was ich erst recht nicht wollte, ganz weglassen wäre am Besten gewesen.

Dabei hatte ich nur die Befürchtung, dass man sich das womöglich gar nicht erst groß anschaut und z. B. wie MOND behandelt, obwohl u. a. bei Wikipedia steht, diese nicht zu verwechseln.
Es besteht natürlich sowieso keine Verpflichtung, mir liegt aber viel an Eurer Meinung.

Gruß,
Dgoe
 

ralfkannenberg

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nein, glaube ich nicht. Der springende Punkt ist doch, das bei einer modifizierten Gravitation e=1 als Grenzfall nicht mehr ausgezeichnet ist. Es gibt dann Umlaufbahnen mit e>1. Eine Häufung der Bahnen um 1 wäre dann ein sehr bemerkenswert Zufall.
Hallo UMa,

allein der Umstand, dass der Komet ISON in der deutschen Wikipedia einen Wert >1 für seine Exzentrizität hat und in der englischen einen solchen sehr knapp kleiner als 1 sollte was die Datenlage anbelangt die Alarmglocken schrillen lassen. Und eine solche Häufung bei e=1 (also 1 +/- "epsilon") hast Du ohnehin bei langperiodischen Kometen.


Vielleicht kein Einzelobjekt (@Ralf: Pluto wäre noch ein Kandidat, auch wenn er noch keinen vollen Umlauf hat.)
Ich hatte wenn dann schon eher an die Eris - obgleich deren Exzentrizität eher moderat ist - und die Sedna gedacht.


Aber die statistische Verteilung der Kometenexzentrizitäten meiner Meinung nach schon. Wie willst du, wenn e->1 kein Grenzfall mehr ist, erklären, dass zwischen Exzentrizität 0,999 bis 1,000 so viel mehr Kometen gibt als zwischen 0,990 und 0,991?
Ich habe das nicht nachgerechnet, das heisst, was ich jetzt schreibe kann ebensogut völlig falsch sein; ich vermute aber, das hängt mit den sehr hohen Aphelia dieser Objekte zusammen. Zumindest ich wäre sehr überrascht gewesen, wenn es diese Häufung zwischen 0.999 und 1.001 nicht geben würde.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

RPE

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Warum wäre es denn "besser", eine "fifth force" einzuführen als dark matter? Vier Kräfte haben wir eh schon, da kommt's auf eine fünfte auch nicht mehr drauf an?
 

ralfkannenberg

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Warum wäre es denn "besser", eine "fifth force" einzuführen als dark matter? Vier Kräfte haben wir eh schon, da kommt's auf eine fünfte auch nicht mehr drauf an?
Wenn man nicht mehr weiterweiss, so führt man eben einen weiteren Freiheitsgrad ein, sei es eine 5.Kraft oder eine weitere Dimension :D


Und die echt toughen Typen gehen noch einen Schritt weiter und geben eine Erhaltungsgrösse oder wenigstens eine Naturkonstante auf ............


Als Zwischenlösung mag das ja ok sein, aber zu einem späteren, d.h. konsolidierenden Zeitpunkt sollte man dann die Zahl der Freiheitsgrade wieder minimieren.
 
Zuletzt bearbeitet:

UMa

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allein der Umstand, dass der Komet ISON in der deutschen Wikipedia einen Wert >1 für seine Exzentrizität hat und in der englischen einen solchen sehr knapp kleiner als 1 sollte was die Datenlage anbelangt die Alarmglocken schrillen lassen. Und eine solche Häufung bei e=1 (also 1 +/- "epsilon") hast Du ohnehin bei langperiodischen Kometen.
Diese Häufung hat man eben nur bei Newton. Bei einer zusätzlich Kraft kommt man mit Newtonscher Fluchtgeschwindigkeit nicht mehr bis unendlich sondern nur etwas weiter als 2600AE. Die Kometen die weiter rausgehen hätten dann e>1.

Ich hatte wenn dann schon eher an die Eris - obgleich deren Exzentrizität eher moderat ist - und die Sedna gedacht.
Ja wären besser, wenn nur die Beobachtungsspanne länger wäre.



Ich habe das nicht nachgerechnet, das heisst, was ich jetzt schreibe kann ebensogut völlig falsch sein; ich vermute aber, das hängt mit den sehr hohen Aphelia dieser Objekte zusammen. Zumindest ich wäre sehr überrascht gewesen, wenn es diese Häufung zwischen 0.999 und 1.001 nicht geben würde.
Eben Aphel gegen unendlich e gegen 1, aber nur bei Newton. Bei der modifizierten Graviation ist e=1 nicht ausgezeichnet, und es gibt Bahnen mit e>1. Ich wäre auch überrascht. Aber jemand der eine zusätzlich Beschleunigung weiter draußen für plausibel hält, müsste eigentlich erwarten, dass es diese Häufung nicht gibt und dafür viele mit e>1.

Grüße UMa

Nachtrag: wie man an der Tabelle sehen kann, sind Objekte mit großem Perihel besser geeignet. Wo sind die SDOs mit e>1?

Beispiele: Q Perihel in AE, q Aphel in AE (negativ heißt kein Umlauf), v in km/s, e

Q v e q(Newton) q(mod Newton const)
1 42000 0.9884 172 171
1 42020 0.9903 206 205
1 42040 0.9922 256 254
1 42060 0.9941 339 334
1 42080 0.9960 502 484
1 42100 0.9979 960 856
1 42120 0.9998 10996 2314
1 42140 1.0017 -1165 6823
1 42160 1.0036 -554 12806
1 42180 1.0055 -363 19082
1 42200 1.0074 -270 25447
4 21000 0.9884 688 646
4 21020 0.9922 1025 902
4 21040 0.9960 2007 1414
4 21060 0.9998 43985 2529
4 21080 1.0036 -2215 4560
4 21100 1.0074 -1082 7236
4 21120 1.0112 -716 10193
4 21140 1.0150 -536 13271
4 21160 1.0189 -428 16409
4 21180 1.0227 -357 19580
4 21200 1.0265 -306 22773
9 14000 0.9884 1548 1211
9 14020 0.9941 3055 1720
9 14040 0.9998 98967 2571
9 14060 1.0055 -3270 3848
9 14080 1.0112 -1612 5478
9 14100 1.0169 -1071 7323
9 14120 1.0227 -803 9285
9 14140 1.0284 -643 11316
9 14160 1.0341 -536 13388
9 14180 1.0399 -460 15487
9 14200 1.0457 -403 17605
16 10500 0.9884 2752 1646
16 10520 0.9960 8027 2214
16 10540 1.0036 -8860 3019
16 10560 1.0112 -2866 4061
16 10580 1.0189 -1713 5292
16 10600 1.0265 -1224 6651
16 10620 1.0341 -953 8093
16 10640 1.0418 -781 9589
16 10660 1.0495 -662 11121
16 10680 1.0572 -575 12678
16 10700 1.0649 -509 14255
25 8400 0.9884 4300 1929
25 8420 0.9979 24007 2466
25 8440 1.0074 -6762 3161
25 8460 1.0169 -2975 4007
25 8480 1.0265 -1912 4977
25 8500 1.0361 -1411 6038
25 8520 1.0457 -1120 7164
25 8540 1.0553 -930 8337
25 8560 1.0649 -795 9543
25 8580 1.0746 -695 10773
25 8600 1.0843 -618 12021
36 7000 0.9884 6192 2109
36 7020 0.9998 395867 2596
36 7040 1.0112 -6448 3194
36 7060 1.0227 -3212 3897
36 7080 1.0341 -2144 4690
36 7100 1.0457 -1613 5552
36 7120 1.0572 -1295 6469
36 7140 1.0688 -1083 7426
36 7160 1.0804 -932 8413
36 7180 1.0920 -818 9424
36 7200 1.1037 -730 10454
49 6000 0.9884 8428 2228
49 6020 1.0017 -57100 2666
49 6040 1.0150 -6565 3187
49 6060 1.0284 -3499 3785
49 6080 1.0418 -2392 4451
49 6100 1.0553 -1822 5174
49 6120 1.0688 -1474 5942
49 6140 1.0823 -1240 6746
49 6160 1.0959 -1071 7578
49 6180 1.1095 -944 8432
49 6200 1.1232 -844 9305
64 5250 0.9884 11008 2309
64 5270 1.0036 -35440 2705
64 5290 1.0189 -6853 3164
64 5310 1.0341 -3812 3684
64 5330 1.0495 -2650 4257
64 5350 1.0649 -2036 4877
64 5370 1.0804 -1656 5536
64 5390 1.0959 -1399 6226
64 5410 1.1115 -1212 6942
64 5430 1.1271 -1071 7679
64 5450 1.1428 -960 8433
 
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TomS

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Warum wäre es denn "besser", eine "fifth force" einzuführen als dark matter? Vier Kräfte haben wir eh schon, da kommt's auf eine fünfte auch nicht mehr drauf an?
Es ist nicht besser, sondern gleich gut oder schlecht.

Solange man keine harten experimentellen Fakten hat, sollte man verschiedene Alternativen untersuchen (baryonic DM, SUSY, sterile Neutrinos, Axions, ..., TeVeS, MOG, ..., Branen, warped extra Dimensions, ...). Sobald diese harten Fakten vorliegen, kann man Alternativen sukzessive eliminieren. Ich sehe heute, dass gewisse einzelne Theorien wohl ausscheiden, aber dass man noch keine gesamte Klasse an Alternativen ausschließen kann (Bsp.: die Optionen für SUSY werden durch den LHC deutlich eingeschränkt, aber eben nicht vollständig eliminiert; und es gibt eben noch andere DM-Spielarten).

time will tell ...
 

ralfkannenberg

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Diese Häufung hat man eben nur bei Newton. Bei einer zusätzlich Kraft kommt man mit Newtonscher Fluchtgeschwindigkeit nicht mehr bis unendlich sondern nur etwas weiter als 2600AE. Die Kometen die weiter rausgehen hätten dann e>1.
Hallo UMa,

erst einmal besten Dank - dank Deinem Einwand stelle ich fest, dass mein Datenbank-Program mindestens einen Formattierungsfehler hat, so dass bei Aphelia > 999.999 der Tausender "abgeschnitten" wird. Zunächst ist das für meine Bedürfnisse nicht schlimm, weil ich ohnehin nur Perihelia, absolute Helligkeiten und Neigungen untersuche, und Perihelia derzeitig unter 1000 AE liegen, doch hätte ich diesen blöden Formatfehler so ohne weiteres vermutlich nie gefunden.

Wie auch immer, ich werde nun mal den KBO mit dem grössten Aphel heraussuchen und erwarte auch, dass das der mit der grössten Exzentrizität sein wird. Allerdings benötigt mein Programm eine grössere Änderung, ich mache hier nur eine temporäre Version.

Der Kandidat ist aber klar: 2016 FL59 mit einem Aphel von 2454 AE und einer Exzentrizität von 0.983.

Das ist noch weit weg von e=1 !


Freundliche Grüsse, Ralf
 

ralfkannenberg

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Der Kandidat ist aber klar: 2016 FL59 mit einem Aphel von 2454 AE und einer Exzentrizität von 0.983.

Das ist noch weit weg von e=1 !
Nö, "mein" Kandidat liegt ja nur auf Platz 3 ...

Also, man kennt 4 KBO mit Aphelia über 1500 AE, sogar über 2000 AE:
1. 2014 FE72 hat ein Aphel = 4274 AE und eine Exzentrizität von 0.983
2. 2012 DR30 hat ein Aphel = 2945 AE und eine Exzentrizität von 0.990
3. 2016 FL59 hat ein Aphel = 2454 AE und eine Exzentrizität von 0.983
4. 2013 BL76 hat ein Aphel = 2335 AE und eine Exzentrizität von 0.993


Bei den Exzentrizitäten liegt der viertklassierte KBO mit 0.993 auf Platz 1, gefolgt vom zweitklassierten KBO auf Platz 2. Eine Exzentrizität 0.983 reicht in der Exzentrizitäten-Hitparade nur für Platz 5.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

UMa

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Hallo Rlf,

und ich merke gerade, dass ich q und Q vertauscht habe.

Die Aphelia sind aber nur Rechengrößen, dort draußen gibt es keine Beobachtungen. Alle exzentrischen KBOs sind bisher nur nahe dem Perihel Beobachtet worden. 2016 FL59 im Moment nahe beim Perihel in 20.574 AE würde sich bei der Gültigkeit von Newton (näherungsweise, wegen der Planeten) auf einer Ellipse mit e=0.983 bewegen und am sonnenfernsten Punkt 2454 AE entfernt sein. Wirkt auf ihn dagegen einen zusätzliche Beschleunigung von 8,74e-10 m/s^2 (in Richtung Sonne) kommt er nur noch bis 1562 AE.
Wäre er im Perihel 100m/s schneller wäre die e=1,026 was nach Newton eine Hyperbel bedeutet und damit über Fluchtgeschwindigkeit liegt. Mit der Zusatzbeschleunigung kommt er selbst da nur bis 5595 AE.

Grüße UMa
 

ralfkannenberg

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Die Aphelia sind aber nur Rechengrößen, dort draußen gibt es keine Beobachtungen.
Hallo UMa,

ja was erwartest Du denn: die absolut-hellsten von denen haben eine absolute Helligkeit von 6mag. Und die scheinbare Helligkeit sinkt mit der 4.Potenz, nämlich zwei Potenzen wegen des Abstandes und nochmal zwei Potenzen, weil sie von der Sonne weiter draussen weniger Licht bekommen, welches sie zu uns reflektieren können.

Ich habe das an anderer Stelle schon geschrieben: die grossen Zentauren haben vergleichabre absolute Helligkeiten und schon sie kommen nur dann in die "Top 10" der unter optimalen Bedingungen von der Erde aus gesehen hellsten KBO, wenn ihr Perihel nicht weiter als 12 AE entfernt ist, das ist geringfügig ausserhalb nur der Saturnbahn ! Und selbst bei den grossen KBO reicht es nur dann für die Top 10, wenn ihr Perihel näher als 39 AE ist, d.h. selbst KBO wie der Quaoar haben da keine Chance. Und betrachtet man die Top 20, so verschiebt sich die Zentauren-Grenze noch geringfügig nach aussen auf 13.1 AE, weil die Chariklo noch dazu kommt. Das ist noch nicht mal in der Mitte zwischen dem Saturn und dem Uranus ! - Und von den KBO jenseits der Neptunbahn kommt da kein weiter entfernter dazu.

Da braucht man also nicht von Beobachtungen in 4000 AE Abstand, also 130-fachem Neptunabstand, zu träumen. 130 in der 4.Potenz - da kommt dann schon noch was zusammen, da hätte wohl auch der hypothetische "Planet Nine" keinerlei Chance.


Freundliche Grüsse, Ralf
 
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Dgoe

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@Ralf:
Dann kann man aber auch nichts messen, wenn man nichts "sieht". :confused:

@Ich:
Ich hatte Bynaus Artikel nicht so Erinnerung und deshalb nochmal nachgelesen. Letztendlich hatte er schon Konjunktive benutzt und klar von einer Theorie geschrieben. Im Mittelteil finden sich jedoch tatsächlich Tatsachenbehauptungen, wobei es allerdings um die Übereinstimmungen ging - das ließe sich vielleicht noch relativieren und dürfte das sein, was Dir aufgefallen ist, nehme ich an:

http://www.final-frontier.ch/Modified_Gravity
...
Es wäre, sagt der (ursprünglich dänische) Physiker John Moffat, der sie gemeinsam mit dem Russen Viktor Toth entwickelt hat, doch viel einfacher, wenn die Geometrie des Universums schon immer flach gewesen wäre – dann gäbe es nichts zu erklären.
[...]
Heute ist MOG eine relativistische Theorie, ...
[...]
Es ist sicher nicht verkehrt, in solchen Zeiten auch einmal Alternativen anzusehen, gerade wenn sie so attraktiv und vielseitig wie MOG sind. Die Ablösung der allgemeinen Relativitätstheorie durch MOG (zumindest auf grossen Skalen) wäre eine spektakuläre, ... [usw.]
[...]
Es wäre, gewissermassen, das Ende der „dunklen“ Phase der Kosmologie, und der Aufbruch in eine spannende neue, „helle“ Zukunft.
(Hervorhebungen hier wie unten von mir)

einerseits und andererseits:

Heute ist MOG eine relativistische Theorie, die praktisch ohne freie Parameter auskommt, die zudem nicht nur die Rotationskurven von Galaxien, sondern auch die Bewegung von Galaxienclustern (inklusive dem „Bullet Cluster“, an dem alle anderen „modifizierten Gravitationstheorien“ wie etwa „MOND“ – die mit MOG nichts zu tun hat – scheitern) korrekt vorhersagt. Sie sagt das „Powerspektrum“ (Energieverteilung über die verschiedenen Wellenlängen) der Mikrowellen-Hintergrundstrahlung des Universums in den heute überprüfbaren Bereichen korrekt voraus, und sie macht konkrete, überprüfbare Vorhersagen für die Bereiche, die man noch nicht beobachtet hat. Sie erklärt zwangslos die beschleunigte Expansion des Universums, ohne eine „kosmologische Konstante“ einzuführen. Das Universum hat in MOG zu jeder Zeit eine flache Geometrie. Eine variable Lichtgeschwindigkeit in den frühesten Sekundenbruchteilen des Universums lässt eine ganze Reihe von Problemen verschwinden, inklusive der unschönen „Inflationsphase“, ...

Ich denke aber, dass das zur Beschreibung dazu gehört und da verlässt sich Bynaus sicherlich einfach auf die Peer-Reviews der Journale.
Nicht zuletzt macht ein wenig Begeisterung für die Dinge Bynaus Artikel weniger trocken und lesenswerter, imho. Also, ich verstehe Dich schon, ist eben Deine Kritik, nur als Laie habe ich das schon erkennen können als Theorie.
__________


Apropos experimentell überprüfbare Vorhersagen:
Davon hatte ich auch just dort gelesen nämlich:
Moffat hat sogar ein relativ einfaches Experiment vorgeschlagen, mit dem sich in der Schwerelosigkeit (z.B. auf der ISS) mit relativ geringem Aufwand überprüfen lässt, ob bei kleinen Beschleunigungen tatsächlich MOG gilt (siehe dazu die unten verlinkte Powerpoint-Präsentation).
Diese hier.

Gruß,
Dgoe
 
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Herr Senf

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Vielleicht liegt es ja an der Oortschen Wolke mit viel "Reibung",
weil sich dort ein Ring aus dunkler Materie gesammelt hat.

Naja, soll heißen - ich lese noch mit.

PS: vielleicht gibt es mehr als eine Art DM, möglicherweise noch eine unerkannte Wechselwirkung (Lisa Randall)
die Strukturbildung auf kleineren Skalen als Milenium nur gravitativ und mit schwacher WW zu erklären, ist ein bissel dünn
 
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Dgoe

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Warum wäre es denn "besser", eine "fifth force" einzuführen als dark matter? Vier Kräfte haben wir eh schon, da kommt's auf eine fünfte auch nicht mehr drauf an?
Hallo RPE,

ich kann mir einfach vorstellen, dass man keine alternative Lösung oder überhaupt Eine zuwege kriegt, ohne etwas Neues einzuführen. Eigentlich doch immer schon so gewesen, mir fallen viele Beispiele ein, fast die ganze Wissenschaftsgeschichte ist doch voll davon. Bestimmt gab es schon mal nur durch reines Umsortieren des Puzzles Fortschritte, wozu mir kein Beispiel gerade einfällt. Sicher gab es noch öfter als dokumentiert auch Irrwege. Dokumentiertes Beispiel: Äther.

Jedenfalls könnte ich mir ebenso vorstellen, dass in ferner Zukunft sogar noch mehr Kräfte gelehrt werden und danach wieder weniger und noch später wieder noch mehr - wer weiß? Weniger beispielweise, indem man manche vereint, wie mit Elektro- und -magnetismus geschehen vor nicht 'allzu' langer Zeit oder durch Umdefinition halt. Mehr, indem man Neues entdeckt oder durch Umdefinition in Form von Separation.

Gruß,
Dgoe
 

ralfkannenberg

Registriertes Mitglied
@Ralf:
Dann kann man aber auch nichts messen, wenn man nichts "sieht". :confused:
Hallo Dgoe,

natürlich "sieht" man etwas, aber bei solchen kleinen Planetoiden oder Kometen eben nur, wenn sie in der Nähe ihres Perihels stehen. Und aus so nahe beieinanderliegenden Messpunkten dann auf die ganze Umlaufellipse und somit auf die Exzentrizität zu schliessen ist einfach aufgrund der Messfehler unmöglich.

Bedenke - sogar die beiden vermutlich grössten Zentauren sind verloren gegangen !!


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Dgoe

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Hallo Ralf,

der Perihel ist aber ganz nah dran, deswegen wäre der Aphel (Apsis, Apoapsis) wichtig, um Aussagen auf Grund von Messungen treffen zu können, da weit weg, dort wo die Musik spielt. Da ist aber duster und man müsste auch echt viel Zeit mitbringen.

Erschwerend kommt hinzu, dass man kein Radarbild hat und/oder dort keine Uhr sitzt mit Sender und Empfäger, die mit einem ebensowenig vorhandenen Solarsystem-GPS ihre exakte Position vermittelt, periodisch.


Deswegen schließt man von der Helligkeit und vom Albedofaktor (wie stark reflektiert die Oberfläche das Licht) auf die Größe und über mutmaßliche Vergleichswerte auf die Masse. Ja oder ja?

Welche dann nach Newton zu dem Orbit führen. Da sich das Objekt bewegt auch nur, mehrere Beobachtungen oder verfolgte. Dies aber auch nur 2D, die Tiefe sieht man nicht, es sei denn mit der Zeit wird es heller oder dunkler. Ja ode nein?

Jedenfalls ist "innerhalb der Messfehler" eher ein guter Witz. Damit kann man zum Thema ziemlich sicher nichts mit anfangen.

Gruß,
Dgoe
 
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Dgoe

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Gut,

da steht:
A modified gravity (MOG) theory, also known as Scalar-Tensor-
Vector Gravity or STVG [4, 5, 6], is based on an action that incorporates, in addition to
the Einstein-Hilbert term and the matter action, a massive vector field, and three scalar
fields corresponding to running values of the gravitational constant, the vector field cou-
pling constant, and the vector field mass.

Und dann später:
A “fifth force” matter current can be defined as:
...

Hm. Fein.


Wo bleibt denn eigentlich, dass die Lichtgeschwindigkeit früher schneller war? Kommt das in den Formeln noch? Blickt da überhaupt noch jemand durch außer mir?

Es gab ja noch Vorläufer, ist das einer der begrabenen "Freien Parametern"?

Was sind in diesem Zusammenhang denn überhaupt freie Parameter, ist ein unfreier Parameter nicht eine Konstante? (Ralf erschlägt mich). Oder auch in anderen Kontexten, was? Das ist für Laien so nicht klar, soviel ist klar.



Und dann noch: Ha. Dehnt sich der Raum aus bzw. expandiert der Inhalt, dann warum ist nicht auch die max. Geschwindigkeit ebenso dynamisch? Gewesen zumindest? Und immernoch womöglich, moderat?

Nur aus anderen Konstanten, für die es Hinweise gibt konstant gewesen zu sein, kann man ja nicht auf andere schließen. Und ohne Hinweis dafür auch nicht ausschließbar. Kommt vielleicht noch, siehe was zuvor dazu kam...
 
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Dgoe

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Vielleicht liegt es ja an der Oortschen Wolke mit viel "Reibung",
weil sich dort ein Ring aus dunkler Materie gesammelt hat.
Wie soll sich der denn dort gebildet haben? Hen? Bewegungsenergie der Beschleunigungen, Durchdringung usw.

Einfach so, ist halt passiert? Um jeden Stern das Gleiche?
Das ist hoffentlich nicht mainmainstream .....


Gruß,
Dgoe
 

ralfkannenberg

Registriertes Mitglied
Deswegen schließt man von der Helligkeit und vom Albedofaktor (wie stark reflektiert die Oberfläche das Licht) auf die Größe und über mutmaßliche Vergleichswerte auf die Masse. Ja oder ja?
Hallo Dgoe,

ja und ja. Dass dabei meist falsche Werte herauskommen, die nicht selten ausserhalb der Standardabweichung liegen, ist aber ein Detail, über das es sich nicht zu reden lohnt.

Ich bin aber nach wie vor optimistisch, dass diese Methode in ~20-30 Jahren gute Ergebnisse liefern wird. Eine grosse Hoffnung setze ich auch auf den Kuipergürtel-Planetoiden 2014 MU69, weil an ihm die New Horizons-Sonde vorbeifliegen wird, d.h. da bekommt man dann unabhängige Werte von ausgezeichneter Qualität.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

UMa

Registriertes Mitglied
Hallo Ralf, hallo Bynaus,

es gibt noch einen weiteren Effekt, wenn das Potential von GM/r abweicht und es eine zusätzliche Beschleunigung gibt. Es gibt Abweichungen vom dritten Keplerschen Gesetz, um so stärker, je weiter draußen. Neptun zum Beispiel müsste bei gegebener Umlaufzeit um 600000 km weiter draußen sein, als nach Newton. Ich denke so genau kann man inzwischen messen.

Grüße UMa
 
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