Gerüchteküche zu der Mondlandung

Garfield

Registriertes Mitglied
Volker schrieb:
Wir wissen vielleicht noch nicht genug. Aber dieser alte Schinken, der doch in seiner heutigen Form (die von der Kirche zugelassen wurde) gar nicht mehr seiner ursprünglichen Formen entsprechen kann, der kanns nun wirklich nicht sein.
Doch, er entspricht auch heute noch seiner ursprünglichen Form. Das hat man in den 1950er Jahren anhand der berühmten Schriftrollenfunde in Qumran feststellen können. Dort wurden Schriftrollen – z. B. das Buch Jesaja – gefunden, die lange vor Christus geschrieben wurden. Zum allgemeinen Erstaunen, denn dies hatte wirklich kaum jemand erwartet, entsprachen die Texte bis auf minimale und nicht sinnverfälschende Abschreibfehler den bis dahin bekannten viel jüngeren hebräischen Texten.

Volker schrieb:
Meines Wissens wurden z.B. die Dinge um Jesus zwischen 60 und 120 Jahre nach seiner Kreuzigung niedergeschrieben.
Stimmt. Aber schon vorher gab es viele schriftliche Aufzeichnungen über das Leben Jesu, auf die sich die Evangelien stützen (z. B. die sogenannte Redenquelle, in der die Reden Jesu zeitnah festgehalten wurden).

Volker schrieb:
Die Leute, die für die Integrität und Konsitenz der Bibel hätten sorgen sollen, die haben so ziemlich alle Verbrechen begangen, die man sich vorstellen kann.
Es ist meiner Meinung nach ein Fehler, wegen etlicher unbestreitbarer Mißbräuche der Bibel diese selbst zu verdammen.

Volker schrieb:
Für mich ist der Gott, der heut durch die Bibel beschrieben wird, der schlimmste Versager, seit die Menscheit denken kann.
Das liegt nicht an Gott! Das liegt an diesem furchtbaren Überbleibsel, das Bibel genannt wird!!!
Wäre es nicht besser zu schreiben: „Das liegt an dem furchtbaren Mißbrauch, der mit der Bibel getrieben wird“?

Sag mal, Volker, hast Du eigentlich selbst schon mal die Bibel gelesen?

Miora schrieb:
Danke, genau weil es keine Tiere gibt, die unfertige Organe haben (sinnlose Energieverschwendung) GILT Darwin!
??? Das mußt Du mal näher erklären!

Miora schrieb:
Der Mensch hat sich die Vererbung stets zu nutze gemacht, fast alle Nutztiere und -pflanzen sind der Menschen Schöpfung, die auch Beweisen, dass eine Evolution funktioniert. Also ich finde den Übergang in sehr kurzer Zeit vom Wolf zum Zwergpudel bemerkenswert. Warum muss der Mensch hier überhaupt eingreifen, warum hat ein Schöpfer nicht gleich brauchbare Getreidesorten und Supermilchkühe erschaffen...
Naja, als „Schöpfung der Menschen“ würde ich Züchtungen nun nicht gerade bezeichnen. Was verstehst Du in diesem Zusammenhang unter Evolution? Höherentwicklung? Dann setz mal einen Zwergpudel oder eine Supermilchkuh in der freien Natur aus. Dann wirst Du feststellen, daß Züchtung = Degeneration bedeutet, die unter natürlichen Umgebungsbedingungen die Lebenserwartung drastisch reduziert.

Miora schrieb:
Die Bibel lässt Leute gerne ein wenig älter werden, es gibt unzählige, die weit über hundert, zweihundert und noch älter wurden.
Richtig, aber das war vor der Sintflut, als auf der Erde vermutlich völlig andere Lebensbedingungen – insbesondere klimatisch – geherrscht haben.

Miora schrieb:
Ich hätte sehr gerne noch eine Quellenangabe für die Statistik, die sagt, dass Ehen mit unerfahrenen Partnern länger halten.
Das hab ich befürchtet. Weiß nicht mehr, wo ich das her habe (Asche auf mein Haupt!). Ich glaube, es war in einer Ausgabe der Zeitschrift „Idea Spektrum“, aber ganz sicher bin ich mir nicht.

Miora schrieb:
Wieder so ein Bereich, wo die Religion die freie Entfaltung der Menschen einschränkt.
Die freie Entfaltung des Menschen hat uns dahin gebracht, daß in unserem Land täglich 1 000 ungeborene Menschen im Mutterleib getötet werden. Offizielle Statistik: ca. 130 000 Abtreibungen/Jahr + Dunkelziffer: ca. 150-200% on top = ca. 360 000 Abtreibungen pro Jahr. Die Dunkelziffer ist dabei noch sehr vorsichtig geschätzt. Mal überlegt, was das bedeutet? Umgerechnet auf den 8 Stunden Werktag wird in unserem liberalen Land alle 20 Sekunden ein ungeborener Mensch getötet (hier fragt komischerweise niemand nach dem 5. Gebot – Du sollst nicht töten). Ein Hoch auf die freie Entfaltung des Menschen!

Volker schrieb:
Du willst doch irgend einem zeigen, was für ein Idiot er ist oder???
Du willst doch provozieren!
Das war doch schon beim ersten Posting klar, dass da Gegenwind kommt!
Hey Volker, cool down! Ich halte Euch weder für Idioten noch wollte ich Euch provozieren. Im Gegenteil, mich hat selbst überrascht, welche Reaktionen mein erstes Posting hier hervorgerufen hat. Ich war nur der Meinung, daß auch in diesem Forum das Recht der freien Meinungsäußerung gilt, auch wenn sie nicht der Mehrheitsmeinung entspricht. Ansonsten kam es mir so vor – aber das ist ein rein subjektiver Eindruck – daß Eure Beiträge zu diesem Thema teilweise deutlich provozierender und aggressiver als meine waren. Nebenbei bemerkt: Das Bibelthema ist eigentlich von Eurer Seite erst eingebracht worden (Spearmints Beitrag vom 22.08., aber reißt ihm deswegen nicht den Kopf ab!)

Volker schrieb:
Da will ich gar nicht tolerant sei!!! Ich würde auch keinen Neonazi, Antisemit oder Faschisten hier drin tolerieren! Auch der hat ein Recht auf seinen Glauben. Doch den darf der gerne für sich behalten.
Stark! Du setzt also Christen mit Neonazis, Antisemiten und Faschisten gleich? Ich glaub, ich werde mal für Dich beten.

Gruß
Garfield
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
Wenn es um nachweislich absurde Behauptungen – z. B. „die Sonne dreht sich um die Erde“ – geht, gebe ich Dir recht.

Das ist aber heikel. Wie gesagt, die Bewegung der Sonne um die Erde wurde im Mittelalter auch mit der Bibel "belegt". Eigentlich müsstest du dieser Argumentation also folgen und dies ebenfalls behaupten. Oder willst du plötzlich doch wieder anfangen, Bibelstellen zu interpretieren? Was werden deine Nachfolger in 500 Jahren tun? Ich werde es dir sagen: sie werden die Bibelstellen, auf die du dich heute beziehst, um die Schöpfung zu rechtfertigen, relativieren (und dafür andere genau so halsstarrig verteidigen), wie du es heute mit den Stellen machen würdest, die beschreiben, wie die Sonne um die Erde kreist... macht dich das nicht unruhig?

Ich möchte hier nochmal auf des Buch von Russell Humphreys „Starlight and Time“ verweisen. Die Erschaffung des Universums innerhalb von vier (Erd-)Tagen ist nach modernen physikalischen Erkenntnissen nachvollziehbar!

Ja, der gute Herr Humphrey hat DICH davon überzeugt, dass es möglich wäre. Sein Wort gegen dasjenige von Millionen von Intelligenten Wissenschaftlern weltweit...
Was bei solchen "Büchern" leider oft vergessen geht: wenn man an den Naturkonstanten herumschraubt, um riesige Zeiträume auf wenige Tage zurecht zu stutzen, dann muss man sich nicht wundern, wenn nebenbei die Welt zerfällt, etwa die Kernfusion in der Sonne unmöglich wird, etc. Solche Wiederlegungen dieser "guten Bücher" gibt es aber zuhauf, du musst nur im Internet danach suchen.

Hast du dich übrigens unterdessen über Isochronen schlau gemacht? Oder wirst du diese Anregung einfach vergessen und im nächsten Forum wieder dieselbe falsche Aussage posten?

Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung

Bitte nicht... Krationisten und Wahrscheinlichkeitsrechnung, das verträgt sich offenbar nicht. Aber auch dazu gibt es jede Menge Seiten im Internet, auf denen du dich schlau machen kannst.

Hier vergleichst Du Äpfel mit Birnen. Autos, Flugzeuge etc. sind das Ergebnis der empirischen Wissenschaften.

Du meinst also, ein A380 wird nach dem Prinzip "Trial und Error" gebaut? ("Chef, Versuch Nr. 2668 konnte sich 2 Sekunden länger in der Luft halten... vielleicht war die Idee, die Flügel gleich lang zu bauen, doch nicht so schlecht...") Bestimmt nicht. Die Wissenschaft hat Methoden entwickelt, die es ihr erlaubt, Voraussagen über das Verhalten von Materie zu machen. Ob man nun diese Methoden auf Flugzeuge oder auf Altersbestimmung anwendet, spielt keine Rolle. Die Gesetze der Mathematik sind auch die selben, ob du nun mit den Zahlen einen abstrakten oder einen konkreten Wert beschreiben willst.

Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde

Das darfst du ja gerne glauben (obwohl ich mich immer wundere, warum ihr euch nie fragt: woher kam denn Gott?). Bloss nicht, dass er das in 6 Tagen zu 24 Stunden gemacht hat, sondern, sagen wir mal, in 6 Zeitabschnitten.

Wer Menschenblut vergießt, dessen Blut soll auch durch Menschen vergossen werden

Ganz naiv und worttreu würde ich behaupten, dieser Satz bezieht sich nicht auf die Todesstrafe. Wer jemanden verletzt, so dass dieser blutet, der soll auch so verletzt werden. Von töten steht da nicht. Das gilt auch für die andere von die zitierte Bibelstelle: du schreibst, dass damit die Todesstrafe gemeint ist... jetzt müsste man dir nur noch glauben. Und was die Staatsgewalt angeht: sprich, unterwirf dich jeder Regierung, sie hat prinzipiell recht... Ja, so stelle ich mir den modernen, demokratischen Menschen vor!
"Abschaum" - genau. Und das Christentum ist ja eine Religion der Liebe und der Vergebung.
Jedem, der die Todesstrafe vertritt, wünsche ich, dass er einmal jemanden zum Tode verurteilen muss, und ihm dabei in die Augen sieht. Ich hätte hingegen kein Problem, einer Opferfamilie zu sagen, dass ich den Täter NICHT zum Tod verurteile.

Mit einer Webseite kann ich auf die Schnelle nicht dienen, aber mit den verschiedenen Spielarten der Evolutionstheorie.

Es ging mir nicht um die verschiedenen Spielarten von Evolution, sondern darum, dass kein seriöser Wissenschaftler seine Erkenntnisse als "absolute Wahrheit" verkauft, sondern darauf hinweist, dass diese den besten Stand der Erkenntnis wiederspiegeln. Was die Kreationisten immer zur Annahme verlautet, irgendwo sei da doch noch ein Spielraum für ihre kruden Ideen...

Selbst wenn wir uns noch wochenlang unsere Argumente gegenseitig „um die Ohren hauen“, glaube ich nicht, daß einer von uns den anderen überzeugen wird.

Tja, das ist ohne Zweifel so. Wie gesagt, mach dich über die Isochronen schlau. Und hör auf, die Unwahrheiten der Kreationisten zu wiederholen, ohne ein vertieftes Verständnis darüber zu haben. Ich kenne einen evangelischen Christen, der Geologie studiert - er stellt sich mittlerweile auf den Standpunkt der theistischen Evolution. Ein vernünftiger Kompromiss, wie ich finde.

Ja, es gibt übrigens noch eine Möglichkeit: Gott kann die Welt schon in 6 Tagen erschaffen haben. Er hat sie dann einfach ziemlich perfekt dahingehend gefälscht, dass sie bloss so aussieht, als sei sie 4.5 Milliarden Jahre alt. Diesen "Fossilien-Verstecker-Gott" finde ich aber ziemlich lächerlich, ich weiss nicht, wie es dir geht.

EDIT:
Noch etwas:

Die freie Entfaltung des Menschen hat uns dahin gebracht, daß in unserem Land täglich 1 000 ungeborene Menschen im Mutterleib getötet werden.

Jaja... ab wann ist denn ein Mensch ein Mensch? Schon als einzelne Zelle? Oder erst, wenn er auf der Welt ist?
 
Zuletzt bearbeitet:

Volker

Registriertes Mitglied
Arroganz

@Garfield

Informier dich mal, wie es die Nazis verstanden, die Wahrheit in ihr Gegenteil zu verdrehen.

Ich sag dir mal ganz offen, was ich denke:
Durch Leute deines Schlages wurde der Mißbrauch und die Verdrehung von Information und Erkenntnis erst möglich!!!
Immer schön lächelnd daher kommen und den seriösesten Eindruck machen.
Das ist für mich kein Unterschied zu den Nationalsozialisten.
Leute wie du sind für mich die gefährlichsten Brandstifter.
Ich nehm dir diese Scheinheiligkeit nicht ab!!
Leute wie du haben aus innerster Überzeugung heraus die Welt angezündet!
Ich hab kein Bock auf diese Provokation mit lächelndem Gesicht!

UND UNTERSTEH DICH FÜR MICH ZU BETEN!!!

DAS WERDE ICH SELBST TUN, WENNS MIR PASST!
Merkst du denn nicht, dass du hier eine Grenze SEHR deutlich überschreitest!!!
Doch, ich denke du weißt es! Aber es ist dir vollkommen wurscht! So viel Wirbel, wie du verursacht hast, wolltest du verursachen!
Du bist überrascht???
Dass ich nicht lache! Genau das hast du bezweckt! Jetzt kannst du dich voller Selbstgerechtigkeit zurücklehnen - "ich darf nicht mal meine Meinung sagen".

Ein solches Maß an arroganter Selbstgerechtigkeit wie bei dir, ist mir selten in meinem Leben begegnet!!!

Ohne Gruß
 
Zuletzt bearbeitet:

Spearmint

Registriertes Mitglied
Jetzt reicht es aber Garfield!
Ich habe das Bibelthema auch nicht aufgebracht! Ich habe gesagt es macht wenig Sinn mit christlichen Fundamentalisten zu diskutieren. Daraufhin sahst Du dich genötigt uns die DEINE Bibel zu erklären und versuchst hier, in einem wissenschaftlichen Forum viel Wind zu machen. In einem Folgebeitrag hast du dann gesagt, Du glaubst eben lieber and den Klapperstorch als an die Evolution. Gut, Deine Sache, aber die Rubrik Märchen wird hier nicht behandelt. Mit Deiner gesamten Einstellung hast Du lediglich dass bestätigt, was ich zu Begin gesagt habe: Mit Leuten wie dir ist eben nicht zu diskutieren, da ihr die simpelsten Formen des logischen Denkens ablehnt um nur weiter in Eurem Wahn zu leben können. Tut das, aber lasst uns in Ruhe Leute wie Du, mit so wenig Toleranz sind mit verantwortlich für viel Leid auf der Welt. Alleine schon wie Du den Fall Jericho verteidigt hast lässt erkennen welchen Geistes Kind Du bist. Von der Verteidigung eines solchen Falles bis hin zum World-Trade –Center ist es nur noch ein kleiner Schritt, vielleicht gar keiner mehr. Diese Idioten glaubten auch sie müssten für Ihren Gott ein Zeichen setzen. Ihr haltet Euch für etwas Besseres (das kommt mir doch irgendwie bekannt vor... es war einmal ein kleiner Gefreiter...). Das war mein letzter Beitrag zu diesem Thema, mir reicht es!
:mad:
 

galileo2609

Registriertes Mitglied
Haltung bewahren!

Hallo gentlemen,

bewahrt doch Haltung! ;)
Wann hat man schon Gelegenheit, mit einem Vertreter dieser Spezies zu diskutieren - und mit Verstand auch der passiv teilnehmenden Community nachvollziehbar zu machen, dass die Fundamentalisten nicht nur unter den üblichen Verdächtigen zu suchen sind!

Im übrigen, für alle, die auch ein wenig Aufheiterung in dieser Debatte benötigen folgender Link: http://www.spiegel.de/netzwelt/netzkultur/0,1518,370849,00.html

Im übrigen fand ich die Formulierung Bynaus' vom "Fossilien-Verstecker-Gott" wirklich gelungen. Das trifft schon den Punkt. Ein weiteres Beispiel ist der gerade von Garfield so warm empfohlene Herr Humphreys. Es ist schon abenteuerlich, was der Herrgott so alles anstellt, damit wir den Eindruck haben, dass unser biblisch junges Universum so alt aussieht. Da werden alle kosmischen Ereignisse zur Erbauung (und wissenschaftlichen Verwirrung) im Light-Beam manipuliert. Dieses Wesen scheint der Schalk zu reiten, uns immer wieder so in Verwirrung stürzen zu müssen. Schaut euch die neue Heldentat seiner Omnipotenz an. Wie alt mag dieses Ereignis (NGC 520) sein? 100, 1000, 10000, ... Jahre? ;)
http://www.gemini.edu/index.php?option=content&task=view&id=150
 

Miora

Registriertes Mitglied
Ordnung

es führt ja alles zu nichts... fordert mich aber irgendwo heraus...

Das mit der Evolution lassen wir einmal so. Ich habe keine Lust, mir den Wolf zu schreiben. Aber Zwergpudel und Supermilchkuh ist wirklich die wahre Schöpfung. Schliesslich soll Mensch sich das Vieh Untertan machen, was spielt es da für eine Rolle, ob der Zwergpudel Mammuts jagen kann oder nicht? Der Dingo ist eine menschliche Schöpfung, er hat in Australien vieles ausgerottet, so degeneriert scheint er mir gar nicht.

Warum tauchen in der Schöpfungsgeschichte keine Viren und Bakterien auf? Hat Gott nichts davon gewusst? Sie sind für den Alltag der Menschen von sehr grosser Bedeutung; ich finde, man hätte sie erwähnen sollen. Was ist mit den Dinosauriern? Warum durften sie nicht auf die Arche? Waren sie zu schwer? Woher kommt Kains Frau?

Auf http://www.waschke.de/ setzt sich noch jemand mit dem Kreationismus auseinander.

Volker hat nicht ganz unrecht: Ein jähzorniger Gott, der mit Freude andere Völker auslöscht (im Fall der Arche eigentlich alle, schliesslich haben sie - die Bösen - sich miteinander vergnügt), für seine Priveligierten Lebensraum erobert, so etwas hatten wir in Europa vor 70 Jahren mit einem anderen Buch als ideologischen Hintergrund auch. Das alte Testament ist mit Sicherheit eine tolle Leistung zur damaligen Zeit und viele Religionsvorschriften sind ja auch drin, doch trägt der "liebe" Gott etwas zu menschliche Züge.

Ich finde Bynaus Grundidee des "Verstecker-Gottes" sehr gut. Warum gestaltet Gott die Welt so, dass es nach einer alten Erde aussieht? Warum gibt er sich so viel Mühe, dass es nach Evolution aussieht? Warum ist die Welt so komplex? Also, ich als Gott hätte mir es erspart, so viele Tiere und Pflanzen zu designen und den ganzen Nachthimmel in allen möglichen Längenwellenbereichen mit Pünktchen zu überziehen, die Materie in Atome (und Quarks) zu zwängen und aus diesen Menschen zu formen, anstatt dies aus leichter zu bearbeitendem Material zu bewerkstelligen. Oder der Humbug mit dem Wasser. Friert bei 0C, grösste Dichte bei 4C anders als viele andere Substanzen. Ich hätte entweder Lösungsmittel oder Klima angepasst, um mich nicht mit all den Zusammenhängen beschäftigen zu müssen. Warum entspricht die Erschaffung der Welt genau dem Kenntnisstand der Menschen, die sie schrieben. Wo bleibt das Update? Immer weniger Menschen glauben an den Gott Jahwe, ein neues Buch mit diesem Autor, in dem er ein paar Dinge klarstellt, besser begründet als in der ersten Ausgabe, würde ihm vielleicht wieder ein paar Seelen einbringen.

Auch die Schöpfungsreihenfolge verwirrt mich ein wenig. In "Die Erschaffung der Welt (1,1-2,4a)" kommt der Mensch ganz zum Schluss, in "Das Paradies (2,4b-25)" wird zuerst der Mensch geformt, dann der Garten. Ich denke, den meisten Christen ist das egal, es soll nur die Besonderheit des Menschen zeigen, doch wie geht man damit um, wenn man behauptet, entweder wörtlich oder gar nicht?

Schliesslich ist es ein Buch, von Menschen verfasst. Mich würde mal der "Beweis" interessieren, warum es von Gott sein soll? Warscheinlich gibt es als Beleg ein tolles Buch, wo dies jemand behauptet.

Wenn Du einige Dinge der Bibel doch nicht richtig findest ("nachweislich absurd"), dann möchte ich noch wissen, woher Deine Einteilung in nachweislich absurd (Scheibenerde) und reiner Wahrheit (Schöpfung) stammt. Weiter verlangst Du Fakten, Beweise über Theorien, Wissenschaften, die von Deiner Weltsicht abweichen. Doch wo sind Deine Beweise. Keine Experimente, keine Beobachtungen, nein: ein Buch. Wir (meine Mitstreiter) könnten genau so argumentieren: "Garfield, das steht in dem Buch XXX, also ist es die reine Wahrheit". Dann wären wir auf Deinem Diskussionsniveau. Du bist kaum bereit zu diskutieren, mit Pauschalitäten wirfst Du um Dich.
Die Leute wurden so alt, weil völlig andere Lebensbedingungen – insbesondere klimatisch -herrschten.
Was für ein Argument. Es gibt auch heute alle Klimata auf dieser Erde, doch nirgends werden sie 900 Jahre alt.

Warum spricht die RNA als Ausgang von Leben der "Statistik und Wahrscheinlichkeit"? Geh weiter als diese Phrase!

Wie alt ist die Erde Deiner Meinung nach?

Ich habe hier viele Fragen formuliert (wenn mir auch der rote Faden abhanden gekommen ist), Deine Antworten interessieren mich (auch gerne als Mail).

Schlecht ist, dass wir uns völlig verloren haben. Wir verlieren uns hier in tausend Themen, können nicht in die Tiefe, weil die Zeit nicht reicht, so bekommt jemand mit billigen Argumenten leicht Oberwasser. Wir müssten uns einen kleinen Aspekt nach dem anderen vornehmen, so bekäme das alles Tiefe, doch man muss sich fragen, ob der Aufwand lohnt, es gibt - glaube ich - viele solcher Diskussionen im Netz...

Nebenbei: Ich finde es einen Fortschritt der Menscheit, 360.000 Kinder im Jahr abzutreiben, besser als sie verhungern oder als ungewollte, gehasste Kinder aufwachsen zu sehen. Doch dies ist nun wirklich jedermanns eigenes moralische Gewissen.

Ich mach hier einen 4wöchigen Aussetzer und vertraue mein Leben einem hoffentlich nicht völlig empirisch entwickeltem Flieger an...

Gruss,
Miora
 

galileo2609

Registriertes Mitglied
Miora schrieb:
Schlecht ist, dass wir uns völlig verloren haben. Wir verlieren uns hier in tausend Themen, können nicht in die Tiefe, weil die Zeit nicht reicht, so bekommt jemand mit billigen Argumenten leicht Oberwasser. Wir müssten uns einen kleinen Aspekt nach dem anderen vornehmen, so bekäme das alles Tiefe, doch man muss sich fragen, ob der Aufwand lohnt, es gibt - glaube ich - viele solcher Diskussionen im Netz...

Miora hat völlig recht! Nehmen wir uns die Argumente einzeln vor, und das ganz streng wissenschaftlich (und damit nach den Regeln des gesunden Menschenverstands :) )!

Schließlich ist die Debatte um den Gegensatz zwischen etablierter Wissenschaft und Kreationismus gerade mal 6 Tage (! :) - in diesem Forum) alt, so dass man den Überblick noch behalten kann.

Ich stärke meine geistige Schlagkraft heute erst mal mit einer ordentlichen Ausfahrt auf dem Rad und werde dann am Abend mal die (Arbeits-)Hypothesen von Garfield hier einstellen. Schön zusammengefasst und strukturiert. Mit der Bitte an ihn, diese Hypothesen der Falsifizierbarkeit auszusetzen, d.h. empirisch überprüfbare Aussagen aus seinen Hypothesen zu formulieren.

Dazu würden mich aber vorab bestimmte Rückversicherungen interessieren. Also, Garfield, da du dich zum Weltbild des 'young-earth-creationismus' bekannt hast, hätte ich folgende Grundsatzufragen:
1. folgst du grundsätzlich der anerkannten wissenschaftlichen Methodik in deinen Argumentationen?
2. welches genaue Alter veranschlagst du für die Erde?
3. wurde die Erde (Welt) wirklich nach dem Schöpfungsbericht in 6 Tagen von einem göttlichen Wesen erschaffen?
3.a) gehe ich richtig in der Annahme, dass nach deinem Weltbild mit der Schöpfung der Erde/der Welt auch die Schöpfung unseres Universums einherging?
4. wurden in diesen 6 Tagen auch alle Grundtypen der heute existierenden Lebensarten erschaffen?
5. hältst du die globale Sinflut für echt, die den Großteil des Lebens auslöschte (auch das Gros der Menschheit) und damit die belebte Welt nach der Sintflut als Nachkommenschaft der mit der Arche geretten Spezies?

Im übrigen würde ich alle bisher Beteiligten bitten, dieser Diskussion treu zu bleiben. Ich halte es für fahrlässig, Vertretern des Kreationismus auszuweichen. Zwar haben wir in Deutschland (und anderswo?) noch die komfortable Lage, dass diese Strömungen nichts besonders wirksam sind. Aber vielleicht liegt das hier auch an der besonderen Situation, dass wir keine akurate Trennung zwischen Kirche und Staat haben. Würde hier der Religionsunterricht an öffentlichen Schulen untersagt werden (und die Kirchensteuer, etc.) würden wir vielleicht ähnliche Eskalationen und Auswüchse wie in den USA erleben (wo das an öffentlichen Schulen zum Glück noch nicht geht!).
 

Spearmint

Registriertes Mitglied
Ich könnte mich auch hier mehr in wissenschaftlicher Hinsicht and der Diskussion beteiligen, stehe aber auf dem Standpunkt, dass man Kreatonisten lediglich an Hand der Bibel selbst widerlegen kann, indem man dort enorme Widersprüche aufzeigt. Wissenschaftliche Argumente finden bei solchen Menschen leider wenig Gehör. Ich werde mich daher auf Wunsch Galileos 2609 weiter and der Diskussion beteiligen, mich aber auf Widersprüche in der Bibel beziehen. Ich hoffe man legt mir dies nicht so aus, dass ich dieses Forum als Streitplatz für Glaubensfragen missbrauchen möchte. Sollte sich jemand durch meine Argumente in einem solch wissenschaftlichen Forum gestört fühlen, so bitte ich um Mitteilung damit ich mich wieder rein wissenschaftlicher Argumentation zuwende. Da Garfield jedoch immer wieder wissenschaftliche Argumente wegen noch mangelnder Vollständigkeit in Zweifel zieht, versuche ich nun im Gegenzug die Widersprüche seines „Physikbuches“ zu beleuchten.

Fangen wir also gleich auf der ersten Seite der Bibel an.
Buch Genesis
Die Erschaffung der Welt: 1,1-2,4a.

Ich werde mich etwas kürzer fassen, da ich sonst abschnittsweise Bibeltexte wiedergeben müsste
Das Wasser wimmele von lebendigen Wesen und die Vögel sollen über dem Land am Himmelsgewölbe dahinfliegen Gott schuf alle Arten von Seetieren... : fünfter Tag

Dann sprach Gott: Das Land bringe alle Arten von lebendigen Wesen hervor, von Vieh, von Kriechtieren und Tieren des Feldes. So geschah es. Gott machte alle Arten von Tieren auf dem Erdboden. Gott sah das es gut war. Dann sprach Gott lasst und Menschen machen...

Das war der eine Teil der Schöpfungsgeschichte nun folgt gleich im nächsten Kapitel nämlich unter Das Paradies:
2,4b-25 schon eine etwas veränderte Form der Schöpfungsgeschichte
1,26 Da formte Gott der Herr den Menschen vom Ackerboden und blies in seine Nase den Lebensatem...
1,2618 Dann sprach Gott, der Herr: Es ist nicht gut . dass der Mensch allein bleibt. Ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht. 19 Gott der Herr, formte aus dem Ackerboden alle Tiere des Feldes und alle Vögel am Himmel...

Wie man unschwer erkennen kann, stimmen beide Abläufe der biblischen Schöpfungsgeschichte nicht überein. Im ersten Teil werden die Tiere vor dem Menschen erschaffen, im zweiten Teil nach dem Menschen, was stimmt den nun? Logischerweise kann, bei wortgetreuer, nicht interpretierter Anschauung nur ein Ablauf der Richtige sein, beide stehen aber in der Bibel. Man mag das als eine Kleinigkeit abtun, aber so einfach ist das nun nicht wenn man der Bibel absolute Korrektheit unterstellt. Weiterhin wird schon am ersten Schöpfungstag davon geredet das es Morgen und Abend wird, bevor Gott die Sonne geschaffen hatte. Dies ist jedoch nach dem Kausalitätsprinzip nicht möglich, da die Sonne nun einmal für uns den Tag bedeutet. Fazit, ohne Sonne keine Zeiteinteilung für Tag und Nacht.
Noch einmal mir geht es nicht darum die Existenz eines Gottes zu leugnen oder zu beweisen. Ich zeige Widersprüche auf die faktisch so in der Bibel stehen, welche Kreatonisten nicht gelten lassen wollen da sie durch interpretatorische Verbiegungen die Dinge in IHR rechtes Licht rücken wollen. Andererseits sind sie schnell bei der Hand im wissenschaftlichen Bereich, schon Wissenslücken als Widersprüche zu deuten, wobei eine noch bestehende Wissenslücke kein Widerspruch ist. In der Wissenschaft gilt, dass langfristig das verworfen wird, was sich als falsch herausstellt. Leider gilt das nicht für die Betrachtungsweise der Kreatonisten und ihrem Lehrbuch.
 
Zuletzt bearbeitet:

galileo2609

Registriertes Mitglied
Wo ist Garfield?

Richtig fit bin ich nach den abgespulten Kilometern zurück! :)
Schade, ich hatte gehofft, dass Garfield schon geantwortet hat. Na gut, jeder braucht mal Urlaub! Ich hoffe, dass Thema hat sich damit noch nicht erledigt!

Bis ich Antworten auf meine Rückversicherungen erhalten habe, stelle ich aber die Ableitung der Garfield'schen Hypothesen zunächst zurück.

---

@ Spearmint: danke für deine Bereitschaft, der Diskussion treu zu bleiben. Dein Ansatz ist sicher hilfreich. Unterstellt man der Bibel den Charakter eines wissenschaftlichen (Hand)buchs (eine Hypothese der mit wissenschaftlich Anspruch argumentierenden Kreationisten), ist eine Prüfung ihrer Hypothesen auf interne Konsistenz ohne Zweifel ein vernünftiges Vorgehen.

Ich kann mir im übrigen schwer vorstellen, dass sich jemand daran stören könnte. Das Thema ist aufgekommen, es repräsentiert einen aktuellen gesellschaftlichen Konflikt im Hinblick auf die (wissenschaftliche) Diskussion der Kosmologie. Insofern hat es in jedem wissenschaftsorientierten Forum einen begründeten Platz.

Wir wir gesehen haben, wird diese Diskussion (nachvollziehbar) auch manchmal hitzig geführt (wie sollte es anders sein). Mein ganz persönlicher Standpunkt dazu ist: das ist auch ertragbar (von allen). Ein pointierter Satz, eine Spitze, ein emotionales Wort, warum nicht? Wer in einer Diskussion bestehen kann (aufgrund rationaler Argumentation), kann auch sowas aushalten und ggf. kontern - wie im richtigen Leben! :)
 

boman

Registriertes Mitglied
Bibelwoche

Hallöchen an alle,

es geht ja ganz schön wild zu hier. Mir fällt dazu auch noch etwas ein was man vielleicht nicht ausser acht lassen sollte.
Grundsätzlich sollte man Glaube und Wissenschaft von unterschiedlichen Richtungen betrachten. Die Wissenschaft als Fundament, als Forschung zur Erweiterung des menschlichen Wissens. Man braucht nicht zu Glauben, es ist bewiesen und nachvollziehbar, für jeden den es interessiert!
Der Glaube, für die, die etwas unsicher sind und die Wissenschaft nicht so recht verstehen (wollen oder können).

Wenn man die Geschichte der Menschheit betrachtet, gab es im Mittelalter und auch davor, kaum bekannte Wissenschaftler. Dafür gab es Gründe. Sie wurden von "gläubigen" ins Exil geschickt, auf verschiedene Arten getötet, gevierteilt usw. Sie waren Ketzer die Gott hinterfragten. Denn mit dem Glauben kann man alles bewirken was mir (damals den Christen ff.) einen Vorteil bringt. Ich kann alles erzählen und verbreiten, zum Beispiel: Gib mir dein Geld oder Gott bestraft Dich!
Und auf einmal gab es dafür sogar (heute fragwürdige, früher unwiederlegbare) Beweise, Die Bibel!!!
Mit einer Interpretation irgendeines Satzes, kann ich sagen was mir nützt. Das ist das Prinzip! Und der böse Wissenschaftler (der, der Wissen schaft!!!) erklärt plötzlich warum Wasser kocht, wenn man es erhitzt! Das nennt man dann Blasphemie. Kreuzigt ihn!!! :D
Die Chance von Interpretationsmöglichkeiten sinkt mit jedem Beweis aus der Wissenschaft. Früher konnte man das noch verhindern, heute versucht man zu vermitteln.

Warum glaubt ein Mensch? Das liegt wohl an der Unsicherheit des Lebens. Die Menschen sind ängstlich. Heute fühlen wir uns abgesichert. Nicht überall, aber hier in Europa. (immer mehr treten aus der Kirche aus). In vielen Ländern herrschen Chaos, Tod und Verderben wie vor hundert Jahren. Dort ist der Glaube sehr verbreitet und bietet Missionaren fruchtbaren Boden. Im Mittelalter und davor, gab es fast gar keine Sicherheiten. Der Tod war allgegenwärtig. Es kamen mal eben ein paar Reiter durchs Dorf, vergewaltigten die Frauen und schlachteten Kinder ab. Was hilft dem der überlebt?! Der Glaube! Gott hat mich nicht vergessen! Es wird alles gut. Den Leuten denen so etwas wiederfahren ist sind gebrochen. Die Wissenschaft kann insoweit helfen, dass er sich eine neue fruchtbare Frau sucht und neu anfängt. Doch was ist mit dem seelischen Schmerz (bei jedem unterschiedlich stark, nicht zu vergessen)? Da hilft nur der Glaube.
Das kann man natürlich auch herrvorragend ausnutzen!


Die 10 Gebote helfen zum Beispiel das Zusammenleben etwas geordneter organisieren zu können. Man bedenke, es gab keine Gesetze oder Grenzen die in irgendeiner weise Einhalt boten. Jeder ging mit Jedem in die Kiste. Das hieß früher, mit fast 100%iger Sicherheit, es kamen 9 Monate später Kinder auf die Welt. Was für ein durcheinander.


Aber die Bibel als geschichtliche Abhandlung der Ereignisse in Bezug zur Menschheit, Universum und Erde hinzuzuziehen ist eher gewagt. Viele Menschen haben ihren Beitrag dazu geleistet und das wurde zusammengetragen. Hier wurden Emotionen, verschiedene Interpretationen aus einem Zeitraum von mehreren hunderten von Jahren zusammengatragen. Zur Richtigkeit dieser Schriften: Kennt jemand das Spiel "Stille Post"?

Ich würde die Bibel als ein Werkzeug sehen, welches man nutzt, wenn es einem schlecht geht!
Der Pfarrer nutzt es dazu um Geld zu verdienen (er will ja auch Leben).
Die Kirche nutzt es um Kirchensteuer einziehen zu können usw.

Ich hoffe ich bin keinem auf die Füsse getreten!

Gruß
Bohmann
 

Spearmint

Registriertes Mitglied
Hi boman!
Mir geht es hier absolut nicht darum, Menschen wegen Ihres Glaubens als weniger gebildet darzustellen. Ich kenne einige ernstzunehmende Physiker, die durchaus gläubig sind, völlig unabhängig von der einzelnen Religion. Ich möchte mich ausdrücklich Deiner Meinung hier nicht anschließen und behaupten, dass Glaube etwas sei für Menschen, die die Wissenschaft nicht so recht verstehen. Ich lasse hier jedem seinen Freiraum, solange man nicht versucht, die so genannten heiligen Bücher (gleich welcher Art) als überzeugender als die Wissenschaft darzustellen, wenn es um physikalische, geologische oder chemische Vorgänge geht. Grundaussagen wie Nächstenliebe oder Dinge aus der Bergpredigt sind durchaus wertvoll, stehen aber in keinem Zusammenhang mit der Wissenschaft. Ich wehre mich dagegen, dass man eine, an sich gute Sache (wie das Neue Testament, gilt aber auch für viele andere Religionen), wieder einmal dazu benutzt, wissenschaftlich unbedarfte Menschen zu verführen, indem man sie glauben macht, dass alles was in der Bibel steht wortwörtlich zu nehmen ist, um dann diese Menschen nach eigenem Gusto zu manipulieren Liest man den Grundgedanken, nämlich Vergebung und Nächstenliebe aus dem Neuen Testament heraus und handelt danach, kann man schwerlich falsch liegen. Dazu muss man aber kein Christ sein. Beispiele aus allen Religionen hat Volker hier bereits eingebracht.
Gruß Spearmint
 

Volker

Registriertes Mitglied
Hi Leute,

ich finde es schön, dass es hier so richtig bunt zugeht.
Und ich ziehe den Hut vor eurer Bereitschaft, Bibel, Religion, Gott und die Wissenschaft derart unter die Lupe zu nehmen.

Gerne würde ich dazu eine Anregung abgeben:
Vielleicht kennt der eine oder andere das Spiel Harry:
Eine Person stellt eine Reihe von Fragen. Die Antwortperson antwortet jeweils versetzt. Auf die erste Frage lautet die Antwort immer "Harry".
Die zweite Frage wird mit der Antwort für die erste Frage beantwortet usw. Der Antwortspieler hat das Problem, dass er immer die Antworten auf zwei Fragen im Kopf behalten muss. Im Radio wird das in manchen Sendern häufig gespielt. Die wenigsten kommen über vier fünf richtige Antworten hinaus.
So wird uns das auch gehen.
Wir haben verschiedene, sehr interessante Linien hier gleichzeitig laufen. Lasst uns die doch trennen.

Mein Vorschlag wäre z.B. diese Bibel/Kreationistengeschichte vom Thema Religion und Psychologie (von boman eingeführt) zu trennen. Glaube und Religion ist ein anderer Themenbereich als Kreationismus. Wie gesagt, es gibt gläubige und atheistische Wissenschaftler aber höchstwahrscheinlich keine ernstzunehmenden kreationistischen Wissenschaftler.
Ihr seid im Bereich Bibel und Naturwissenschaften für mich teilweise jenseits des sichtbaren Horizonts. Dennoch glaube ich, dass ich zur Diskussion etwas beitragen kann. Nicht jedoch auf der Ebene, die euch hier teilweise möglich ist. Ich habe keine Ressourcen um ein oder mehrere Studiengänge in den verschiedenen Naturwissenschaften bzw. ?Bibelkunde? nachzuholen. Und ich hab keine Lust, mir sagen zu lassen, wie ich die Bibel zu verstehen habe.
Für mich war die Bibel bisher eine Sammlung metaphorischer Aussagen, die überwiegend nicht wörtlich zu nehmen sind. Dabei möchte ich speziell das auch belassen.

War nur mal so eine Anregung...

Herzliche Grüße
Volker
 

Garfield

Registriertes Mitglied
Bynaus schrieb:
Hast du dich übrigens unterdessen über Isochronen schlau gemacht? Oder wirst du diese Anregung einfach vergessen und im nächsten Forum wieder dieselbe falsche Aussage posten?
Ok, die Antwort hierauf war ich Dir noch schuldig.

Die Altersbestimmung über die Isochronendarstellung war mir vom Prinzip her schon vorher bekannt. Ich habe aber Deine Anregung aufgegriffen, und mein Nicht-Profi-Wissen noch mal etwas upgedatet. Ich gebe gerne zu, daß diese Methode sehr intelligent ist, zumal sie auch relativ fehlerresistent ist (sofern man nicht versucht, disharmonische Meßpunkte durch irgendwelche Annahmen zu „korrigieren“). Gleichwohl bleibe ich dabei, daß die Uran-Blei-Methode nicht eichbar ist. Eine echte Eichung im wissenschaftlichen Sinne sähe so aus, daß an einer Gesteinsprobe mit definitiv bekanntem Alter (welches völlig unabhängig von radiometrischen Methoden bestimmt wurde) die Ergebnisse der Uranmethode überprüft werden können. Eine solche Eichung ist bei den für die Uranmethode relevanten Altern (bisher) nicht möglich, das Isochronen-Verfahren ist hierfür kein gleichwertiger Ersatz.

Denn auch die Uran-Methode kommt ohne unbewiesene Annahmen nicht aus:

 - Das Sonnensystem entstand aus einer gemeinsamen Materiewolke
 - In dieser Materiewolke lagen die Uran-Isotope ebenso wie die Blei-Isotope überall im gleichen Mischungsverhältnis vor

Auch wenn Du jetzt den Kopf schütteln wirst: Eine weitere unbewiesene Annahme besteht für mich darin, den Uranzerfall, so wie er vielleicht in den letzten 100 Jahren gemessen wurde, ohne wenn und aber 4,6 Milliarden Jahre in die Vergangenheit zu extrapolieren. Ob das wirklich zulässig ist, kann niemand sagen.

Fazit: Im Rahmen unseres heutigen Wissensstandes stellt die Uranmethode sicherlich ein hochentwickeltes, intelligentes Verfahren dar, welches nach meiner Auffassung trotzdem nicht unfehlbar ist. Angesichts der Komplexität der Welt halte ich das menschliche Wissen – einschließlich der Uranmethode – für so minimal, daß es vermessen wäre, auf dieser Basis biblische Aussagen anzuzweifeln. Dazu muß ich noch anfügen, daß für mich die Bibel tatsächlich Wort Gottes ist.

Bynaus schrieb:
Was bei solchen "Büchern" leider oft vergessen geht: wenn man an den Naturkonstanten herumschraubt, um riesige Zeiträume auf wenige Tage zurecht zu stutzen, dann muss man sich nicht wundern, wenn nebenbei die Welt zerfällt, etwa die Kernfusion in der Sonne unmöglich wird, etc.
An dieser Stelle möchte ich Dir Deine eigene Empfehlung zurückgeben: erst informieren, dann reden. Hier wird mitnichten an Naturkonstanten rumgeschraubt, es werden lediglich einige Erkenntnisse der Allgemeinen Relativitätstheorie mit ins Spiel gebracht. Und es wird anstelle der für die Urknalltheorie unerklärlichen Entstehung von Materie und Raum aus dem Nichts das Schöpferhandeln Gottes angenommen - so wie in der Bibel beschrieben.

Bynaus schrieb:
Du meinst also, ein A380 wird nach dem Prinzip "Trial und Error" gebaut? ("Chef, Versuch Nr. 2668 konnte sich 2 Sekunden länger in der Luft halten... vielleicht war die Idee, die Flügel gleich lang zu bauen, doch nicht so schlecht...") Bestimmt nicht. Die Wissenschaft hat Methoden entwickelt, die es ihr erlaubt, Voraussagen über das Verhalten von Materie zu machen.
Ich glaube, da irrst Du Dich. Wozu sonst bräuchte man heute noch Windkanäle, Crashtests und Prüfstrecken? Auch die wissenschaftlichen „Methoden, die es erlauben, Voraussagen über das Verhalten von Materie zu machen“, basieren doch gerade auf empirischen Versuchen. Oder meinst Du zum Beispiel, die Bruchdehnung, die Biegewechselfestigkeit oder welche Werkstoff-Kennwerte auch immer kann man durch scharfes Nachdenken herausfinden?

Bynaus schrieb:
Ob man nun diese Methoden auf Flugzeuge oder auf Altersbestimmung anwendet, spielt keine Rolle. Die Gesetze der Mathematik sind auch die selben, ob du nun mit den Zahlen einen abstrakten oder einen konkreten Wert beschreiben willst.
Da kann ich Dir nicht folgen. Beim Flugzeug kann man die Methoden falsifizieren (spätestens dann, wenn‘s abstürzt). Bei der Altersbestimmung kann man das nicht, weil niemand bei der Entstehung der Probe dabei war.

Bynaus schrieb:
Das darfst du ja gerne glauben (obwohl ich mich immer wundere, warum ihr euch nie fragt: woher kam denn Gott?).
Der Gott der Bibel ist ein „transzendenter“ Gott, der nicht Bestandteil seiner Schöpfung ist, sondern ihr gegenübersteht. Deshalb ist Gott selbst auch nicht der Zeit (= Bestandteil der Schöpfung) unterworfen, er hat weder Anfang noch Ende.

Bynaus schrieb:
Bloss nicht, dass er das in 6 Tagen zu 24 Stunden gemacht hat, sondern, sagen wir mal, in 6 Zeitabschnitten.

Die Interpretation der sechs Schöpfungstage als „Zeitalter“ gibt der hebräische Grundtext beim besten Willen nicht her. Ehrlich gesagt, stellt sich für mich die Zeitfrage eher andersherum: Warum hat sich Gott SOVIEL Zeit für die Schöpfung genommen? („Denn wenn er spricht, so geschieht's; wenn er gebietet, so steht's da“ – Psalm 33:9)

Bynaus schrieb:
Jaja... ab wann ist denn ein Mensch ein Mensch? Schon als einzelne Zelle? Oder erst, wenn er auf der Welt ist?

An dieser Frage hat sich die Ethik-Kommission des Bundestages auch schon die Zähne ausgebissen. Bei der embryonalen Stammzellenforschung legt sie die Meßlatte recht hoch: Hier wird der Begriff der Menschenwürde bereits auf das Acht-Zellen-Stadium – also nach der dritten Zellteilung = nach dem dritten Schwangerschaftstag – angewandt. Anders bei der Abtreibung. Diese ist bekanntlich bis zum dritten Schwangerschaftsmonat zulässig. Zu diesem Zeitpunkt ist der Fötus schon deutlich als Mensch im Frühstadium zu erkennen. Rumpf, Gliedmaßen (auch Zehen und Finger) sowie Gesichtspartien sind klar unterscheidbar. Er macht in diesem Stadium auch sichtbare Abwehrbewegungen bei der Abtreibung, wenn er bei lebendigem Leibe zerrissen und anschließend in Einzelteilen aus der Gebärmutter entfernt wird.

Lieber Bynaus, es war interessant mit Dir zu diskutieren, aber, wie schon gesagt, überzeugen werden wir uns gegenseitig sicherlich nicht. Deswegen wollte ich mich jetzt eigentlich aus der Diskussion verabschieden. Allerdings hab ich gesehen, daß Spearmint und Galileo diesen Austausch fortsetzen möchten und dem werde ich mich natürlich erst einmal stellen. Vielleicht bist Du ja auch wieder mit dabei. Allerdings habe ich auch da meine Zweifel, ob es eine Annäherung der Standpunkte geben wird.

Gruß
Garfield
 

Garfield

Registriertes Mitglied
Garfield ist wieder da!

An Miora, Galileo, Spearmint, Boman, Volker und alle anderen Interessierten,

ich bin gern bereit, mich dieser Auseinandersetzung zu stellen. Allerdings muß ich um Verständnis dafür bitten, daß ich aus Zeitgründen nicht immer just-in-time reagieren kann – zumal auf einen Beitrag von mir meistens drei oder vier Reaktionen Eurerseits kommen. Auch für die Beantwortung der in Euren letzten Beiträgen aufgeworfenen Fragen werde ich mir notgedrungen noch ein paar Tage Zeit nehmen müssen.

Vorab würde ich gern ein paar Statements zu meinem Bibelverständnis abgeben, also meine PERSÖNLICHE MEINUNG zur Bibel:

Man kann Gott nicht mit Wissenschaft erklären, man kann ihn überhaupt nicht erklären. Wie Luther mal sagte: „Wenn du es verstehst, ist es nicht Gott.“ Man kann ihn allerdings genausowenig mit Wissenschaft widerlegen. Nach dem biblischen Zeugnis ist Gott der Schöpfer und wir sind die Geschöpfe, woraus eine gewisse Demut unsererseits resultieren sollte. Diese Rolle in der Weltordnung können allerdings immer weniger Menschen für sich akzeptieren. Sie glauben daher lieber, daß sie ein völlig unbedeutendes und sinnloses Produkt des Zufalls sind, als daß sie um den Preis der Anerkenntnis eines Schöpfergottes ihr Wesen als „Ebenbild Gottes“ annehmen würden (1.Mose 1:27).

Ich persönlich glaube, daß die Bibel das Wort Gottes ist. Sie wurde zwar von (fehlbaren) Menschen zu Papier gebracht, diese waren aber vom Heiligen Geist Gottes inspiriert. Besonders gut nachzuvollziehen bei den Prophetenbüchern, wozu ich in gewisser Weise auch das 1.Buch Mose zähle, da es nach meinem Dafürhalten eine in die Vergangenheit gerichtete Prophetie enthält. Mose war bei der Erschaffung der Welt, der Sintflut etc. schließlich nicht selbst dabei.

Der rote Faden, der sich vom Anfang bis zum Ende durch die Bibel zieht, handelt vom Heilsplan Gottes für die Menschen, d. h. davon, wie er die Menschheit nach dem Sündenfall wieder zu sich zurückführt. Deshalb wäre es völlig verfehlt, die Bibel als ein naturwissenschaftliches Lehrbuch zu betrachten – dies ginge völlig an ihrer Intention vorbei. Hinzu kommt, daß sich das altorientalische Denken, daß sich zwangsläufig in den biblischen Texten widerspiegelt, von unserem wissenschaftlich geprägten, binären Denken (richtig oder falsch, dazwischen gibts nichts) gänzlich unterscheidet. Das altorientalische Denken hatte zum Beispiel nicht die geringsten Probleme, mit den (scheinbaren) Widersprüchen zu leben, die einige von Euch in der Bibel entdeckt haben (dazu nehme ich in einem späteren Beitrag noch Stellung).

Die Frage, um die es in unserer Diskussion letztendlich gehen sollte, lautet daher nicht: Findet sich irgendwo in der Bibel eine naturwissenschaftliche Aussage, die beweisbar falsch ist? (Ich gehe mal davon aus, daß einige von Euch eifrig nach solchen Fehlern suchen werden – allzu viele werdet Ihr wahrscheinlich nicht finden) Die Frage sollte stattdessen lauten: Wie ist das Sein ins Nichts gekommen? Wie ist das Universum entstanden? Wie ist das irdische Leben entstanden? Denn die Bibel macht hierzu in ihrem ersten Kapitel die Aussage, daß Gott der Schöpfer des Universums und allen Lebens ist, damit wird Gott dem Leser gewissermaßen vorgestellt. Diese wichtige biblische Aussage läßt sich vom Rest der Bibel nicht trennen, denn wenn diese Aussage falsch wäre, warum sollte der Rest – z. B. der Heilsplan Gottes – dann wahr sein?

Einen „Beweis“ im wissenschaftlichen Sinne kann es nach meiner Auffassung für die Art und Weise, wie das Universum oder das Leben entstanden sind, nicht geben, weil niemand dabei war, als es geschah. Wir können also nur die Indizien vergleichen, die entweder für Urknall/Evolution oder Schöpfung sprechen. Wie ich schon mal am Anfang dieser Diskussion geschrieben habe, bewegen sich letztendlich beide Alternativen auf der Glaubensebene.

Ich möchte an dieser Stelle noch einmal wiederholen, daß der ganze vorstehende Text nur meine PERSÖNLICHE MEINUNG zum Thema, insbesondere zum Bibelverständnis wiedergibt. Auch meine Bibelauslegungen in einigen vorangegangenen Beiträgen spiegeln nur MEIN PERSÖNLICHES VERSTÄNDNIS der Bibel wieder. Es schimmerte ja hier und der Vorwurf durch, ich würde keine andere Meinung zur Bibelauslegung gelten lassen. Wenn dieser Eindruck entstanden ist, tut es mir leid. Ich lasse selbstverständlich auch andere Auffassungen zur Bibelexegese gelten, setze mich mit diesen dann aber auch auseinander. Allerdings ist mein (persönlicher) Grundsatz dabei, daß man jeden Bibelvers im biblischen Kontext auslegen muß und einen Vers nicht isoliert für sich allein betrachten darf.

Ok Leute, nennt mich einen Kreationisten, biblischen Fundamentalisten oder einfach nur bibelgläubigen Christen (diese Bezeichnug wäre mir offengestanden am liebsten), und laßt uns den Disput fortsetzen. Sobald es mir meine Zeit erlaubt, werde ich zu den noch offenen Fragen in Euren vorangegangenen Beiträgen Stellung beziehen. So long!

Gruß
Garfield
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
Gleichwohl bleibe ich dabei, daß die Uran-Blei-Methode nicht eichbar ist. Eine echte Eichung im wissenschaftlichen Sinne sähe so aus, daß an einer Gesteinsprobe mit definitiv bekanntem Alter (welches völlig unabhängig von radiometrischen Methoden bestimmt wurde) die Ergebnisse der Uranmethode überprüft werden können.

Du verlangst eine Prüfung, die insofern unmöglich ist, dass, wie du ja selbst schon festgestellt hast, niemand dabei war, der die vergangene Zeit seit diesem Zeitpunkt messen könnte.

Tatsache ist aber, dass:
1. Alle radiometrischen Messungen im grossen und ganzen gleiche Zeiten liefern, wenn sie den selben Prozess datieren.
2. Alle radiometrischen Messungen insofern sinnvoll sind, dass z.B. Sedimente, die aus Sedimentpetrographischen Gründen älter sind als andere, korrekt auch als älter datiert werden
3. Kurzlebige radiometrische Messungen (wie C-14) mit absoluten Altersdatierungen wie der Dendrochronologie korreliert werden können und zuverlässige Ergebnisse liefern, wenn die Atmosphärische Korrektur durchgeführt wird

So könnte ich jetzt weiter fortfahren.

Das Problem ist, dass du gar nicht an diesen Antworten interessiert bist. Das ist sehr schade. Du siehst sie nämlich als prinzipiell falsch an, und du schliesst völlig aus, dass sie richtig sein könnten. Du hast keine Argumente, die deine Sicht der Dinge stützen würden (du musst einen Fossilien-Verstecker-Gott annehmen). Ich weiss, dass du glaubst, dass es überzeugende Argumente für eine junge Erde gibt - aber die gibt es nicht.
Sie sind alle falsch, und jeder einigermassen intelligente Geologiestudent kann sie in kürzester Zeit zerpflücken. Das ist das grosse Dilemma.

Wenn ich jetzt mal innerhalb deines Weltbildes argumentieren darf: hat Gott die Menschen nicht mit einem rationalen Verstand ausgstattet? Wie sonst sollen sie einen freien Willen haben und Entscheidungen treffen? Vermutlich glaubst du, sie seien alle vom Teufel verdummt worden. Eine billige, einfache Ausrede, um ein so kleinliches Weltbild zu retten.

Der Gott der Bibel ist ein „transzendenter“ Gott, der nicht Bestandteil seiner Schöpfung ist, sondern ihr gegenübersteht. Deshalb ist Gott selbst auch nicht der Zeit (= Bestandteil der Schöpfung) unterworfen, er hat weder Anfang noch Ende.

Du glaubst, dass dieses Argument der Urknallhypothese überlegen ist. Du täuschst dich: Der Urknall ist auch "transzendent" - er ist Teil eines physikalischen Ereignisraumes (manchmal das "Multiversum" genannt), zu dem wir keinen Zugang haben. Zeit, Anfang, Ende mögen in diesem Raum keine Rolle spielen - er hat weder Anfang noch Ende.

Die Bibel selbst ist voller Fehler und Widersprüche. Ich weiss schon, du schüttelst jetzt den Kopf (ja, das wollte ich auch noch mal sagen :) ) - aber so ist es. Die christlichen Fundamentalisten kommen dann immer "ja, aber das ist gar nicht so gemeint", "ja, hier muss man das so verstehen", "ja, ich sehe das eben so..." - und plötzlich ist es nicht mehr das wortwörtliche Wort Gottes, das gilt, sondern eine Interpretation, eine Hintergrundinformation, eine Ergänzung... Und ausgerechnet bei den "6 Tagen" soll da kein Spielraum sein?

Das ist eine so lächerliche Haltung.
Ich führe diese Diskussion nur aus einem Grund: in der Hoffnung, dass du für eine Sekunde zögerst, und dich für einmal von aussen - mit etwas Abstand zu deinem engen Weltbild - betrachtest.
Aber ich befürchte je länger je mehr, dass du das niemals ernsthaft wagen wirst. Du bist dir deiner Sache ja so sicher, sie muss gar nicht hinterfragt werden. Genau wie bei... David Koresh. Osama Bin Laden. Mullah Omar und dem Rest seiner Taliban. Den jüdisch-orthodoxen Siedlern im Westjordanland. Mohammed Atta. Adolf Hitler.

Schön für dich. Gute Gesellschaft.
 

Volker

Registriertes Mitglied
Hi Bynaus,

willkommen im Club!!!
Schau mal nach, was ich weiter oben geschrieben hab. Ich hatte mich allerdings auf das 3.Reich beschränkt. Doch auch Osama scheint mir ein Weltanzünder zu sein, wie unsere "wahrheitsliebenden" Kameraden im braunen Hemd. Irgendwie abstoßend.
Galileo meint, wir sollten Haltung bewahren.

Bei Garfield wirst du in 50 Jahren noch das selbe hören. Das ist kein Austausch. Das sind auch keine Argumente.
Vielleicht war das bisher noch nicht zu bemerken, aber wir befinden uns hier mitten in einer Missionsveranstaltung.

Ist dir schon mal so ein Halbheiliger in einer Fußgängerzone begegnet, der dir einen kostenlosen Psychotest anbieten wollte??? So Leute die was mit Ron Hubbard (o.ä.) am Hut hatten.

Diese Verzerrung der Wirklichkeit und die Wahrnehmung von Kommunikation scheint mir hier wie dort zumindest artverwandt zu sein.

Herzliche Grüße
Volker
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
@Volker:

Ja, galileo hat schon recht mit dem Haltung bewahren. Man sollte nicht ausfällig werden gegen Leute, die eine andere Meinung als man selbst vertreten. Schliesslich ist das eine freie Demokratie und jeder muss selbst seinen Weg zum Glück finden. Wenn der bei einigen Leuten über die Bibel geht, soll das von mir aus so sein, ich hab da kein prinzipielles Problem damit. Man muss einfach sicher stellen, dass diese Leute nie mehr an die (weltliche) Macht kommen, sonst Gute Nacht: ich stelle mir vor, dass in diesem Fall Frauen zurück an den Herd müssten, Homosexualität wieder verboten würde, Wissenschaft nur noch nach biblischen Vorgaben arbeiten dürfte (und damit keine Wissenschaft mehr wäre), Sklavenhaltung und Todesstrafe wieder erlaubt würden und vieles mehr. Deshalb werde ich allen Versuche dieser Leute, in den Alltag auszugreifen, ebenso entschlossen entgegentreten wie ich es bei jeder anderen Form von Extremismus tun würde.

Diese Haltung stammt nicht etwa aus einer prinzipiellen Religionsfeindseligkeit, sondern aus einem Widerwillen gegen alles Extreme.

Ich hab ja "bloss" geschrieben, dass es sehr gefährlich ist, wenn man so sehr von seiner Ideologie / Religion überzeugt ist.
Das hat die Geschichte immer und immer wieder gezeigt. Keineswegs wollte ich damit die Gräueltaten, die von diesen historischen Personen begangen wurden, herabmindern oder verharmlosen.

Ich denke und hoffe, dass das Garfield richtig verstanden hat.
 

Spearmint

Registriertes Mitglied
Wie ist Erkenntnis möglich?
Die Antwort lautet:Menschliche Erkenntis entsteht durch ein Zusammenwirken objektiver Strukturen (reale Welt) und subjektiver Strukturen (des Erkenntisapparates) Ohne den Beitragvon Objekten gäbe es keine Erkenntnis über die Welt, nur Fiktionen, Träume, Halluzinationen, Idiosynkrasien. Ohne denBeitrag des Subjekts gäbe es keine Begriffe, kein Gedächtnis, keine Aussagen, keine Klassifikation, keine Schlüsse, keine Theorie, keine Wahrheit, also ebenfalls keine Erkenntnis. Erkenntnis ist also ein nie endender, komplizierter Prozess. Subjektive strukturen passen letztlich so aufeinander, das sie uns Erkenntnis ermöglichen. Garfield tut das nicht. Nach Garfields Vorstellung macht Wissen und Forschung ja keinen Sinn, da alles in der Bibel zu lesen steht und somit keine neuen Erkenntnisse gewonnen werden können. Er vergisst aber das wir uns nur deshalb in diesem Medium streiten können, weil der größte Teil der Menschen nicht nach seinen Vorstellungen vorgeht. Bynaus hat recht, Garfield geht mit pseudowissenschaflicher Argumentation vor, die weder den einzelnen Naturwissenschaften auch nur ansatzweise stand hält, noch in philosopischer Sicht irgend einen Sinn ergibt.
Bisher konnte er auch die Widersprüche, die ich ihm aus der Bibel vorgehalten in keiner auch nur annähernden Weise entkräften, ohne dabei gegen andere bestehende Gebote oder Feststellungen in diesem Buch zu verstoßen. Wie gesagt ohne zu interpretieren. Tut man dass, kann jeder alles interpretieren aber nicht nur eine (seine) Sicht der Bibel.
Gruß Spearmint
 

galileo2609

Registriertes Mitglied
Zunächst auch der Dank an Garfield, dieser Diskussion treu zu bleiben.

Ich habe zwar immer noch keine direkten Antworten auf meine 'Rückversicherungen', aber ich denke, die letzten Posts von Garfield eröffnen die Möglichkeit, den Diskussionsraum weiter abzustecken.

@ Garfield:
Da wir hier in erster Linie um kosmologische Modelle diskutieren, ist es unerheblich, ob du die Bibel aus einem persönlichen oder aus einem von mehreren Menschen geteilten Blickwinkel liest (Stichwort: kreationistische Bewegung). Entscheidend ist, dass du für ein Erklärungsmodell des Kosmos Hypothesen aus der Bibel ableitest.

Aus deinen letzten Äußerungen lese ich, dass du das auch wirklich vollziehst. Insofern ist es auch unerheblich, dass du die Bibel nicht "als ein naturwissenschaftliches Lehrbuch" betrachtest. Ehrlich gesagt, ich würde das auch nicht behaupten :) ! Ob sich darin Widersprüche befinden ist mir auch egal, das gestehe ich jedem Buch ohne wissenschaftlichen Anspruch zu.

Entscheidend ist aber, dass aus der Bibel Hypothesen über die Entstehung des Kosmos abgeleitet werden - und (in der bisherigen Diskussion überdeutlich dargestellt) der Versuch stattfindet, konkurrierende Hypothesen zu falsifizieren.

Die entscheidende (kulturelle) Bedeutung gewinnt diese Form der Hypothesengewinnung dadurch, dass der Urheber dieser Hypothesen als Wesen betrachtet wird, das qua definitionem allmächtig und daher dem durch die Geschichte kumulierten menschlichen (naturwissenschaftlichen) Denken ewig überlegen ist ('die Bibel ist das Wort Gottes'). Diese Hypothesen müssen daher wohl als unveränderbare Aussagen betrachtet werden, und nicht wie die vielen anderen von Menschen formulierten historischen Hypothesen als zeitgeschichtliche Versuche unter Berücksichtigung des jeweils verfügbaren Wissens. (Allerdings sollten anhand dieser Omnipotenz die göttlichen Hypothesen auch in sich konsistent sein!)

Die wichtigste Hypothese der Bibel ist also, "dass Gott der Schöpfer des Universums und allen Lebens ist"! Damit habe ich eine Teilantwort auf meine Rückversicherungen 3.a und 4. (wenn auch nur implizit). Ich hoffe, dass ich auf meine weiteren Rückversicherungen auch noch eine Antwort erhalte, möglichst direkt und ohne sie mühsam rekonstruieren zu müssen. Ich betrachte dass als die übergeordnete Hypothese, alle weiteren fügen sich ihr ein.

Ich halte das für eine naturwissenschaftlich formulierte Hypothese: der Kosmos ist entstanden durch das Schaffen eines Wesens! Eine naturwissenschaftliche Hypothese ist aber nach dem Regelwerk der Erkenntnistheorie und der Methodologie grundsätzlich falsifizierbar! Insofern finde ich es bedauernswert, dass du diese Kernhypothese gegen Falsifizierbarkeit immunisieren willst, indem du behauptest, dass Gott nicht wissenschaftlich widerlegbar sei!

So, bevor jetzt der große Adrenalinstoß kommt, schnell noch eine Klarstellung! ;)
Ich würde auch als Hypothese aufstellen, dass formal methodologisch Gott weder beweisbar noch widerlegbar ist. Sofern es sich hier um ein 'Wesen' handelt, dass lediglich Subjekt und Objekt einer individuellen oder kollektiven Offenbarung ist.
Sobald es jedoch zu einem ursächlichen Mechanismus zwischen dem Agens Gott ('unbewegter Beweger') und der Erschaffung und Ausgestaltung des Kosmos kommt, ist das selbstverständlich ein Gegenstand wissenschaftlicher Erkenntnis!

Womit ich überhaupt nicht einverstanden bin, sind deine Ausführungen zur Erkenntnisfähigkeit gegenüber den Objekten der wissenschaftlichen Forschung. Ich denke, hier unterliegst du einem kardinalen Fehler! Ein wenig zu schaffen macht dir offenbar, dass Mose nicht bei der "Erschaffung der Welt, der Sintflut etc." dabei war. Hier bemühst du den Begriff einer "in die Vergangenheit gerichtete(n) Prophetie". Ich hätte an deiner Stelle damit kein Problem. Formal methodologisch ist eine Prognose gleichwertig zu einer Erklärung in der Vergangenheit liegender Sachverhalte. Man benötigt lediglich die entsprechende Kenntnis über ursächliche (wissenschaftliche) Zusammenhänge und Angaben über die Rahmenbedingungen. Es ist nicht nötig, dass irgendjemand über vergangene Dinge ein Protokoll geführt hat (auch wenn das unter Umständen die Arbeit wesentlich erleichtert), damit ein Erklärungsmodell nicht auch für vergangene Ereignisse und Sachverhalte herangezogen werden kann.

Weiter bin ich nicht damit einverstanden, dass du den Schöpfungsmythos und die naturwissenschaftlichen Modelle der Enstehung unseres Kosmos auf eine gleiche "Glaubensebene" stellst!
Ich war schon bei deiner ersten Einführung dieser Behauptung nicht damit einverstanden, habe das aber zunächst für mich zurückgestellt, weil ich dieses Fass nicht auch noch aufmachen wollte. Aber es soll wohl nun doch sein!
Ob ich an ein höheres Wesen "glaube" und seine Schaffensakte, oder ob ich an die Gültigkeit wissenschaftlicher Theorien "glaube", sind zwei paar Schuhe, auch wenn dasselbe Wort (im engeren Sinne aber nicht derselbe Begriff!) verwendet wird!

Grundsätzlich sind mit "glauben" unterschiedliche Bewußtseinsakte des Menschen verbunden.
Ich kann "glauben", im Sinne von 'meinen' (der Klassiker: dass morgen die Sonne scheinen wird).
Ich kann "glauben", indem ich mich einer Meinung anschließe (z. B. einer öffentlichen Mehrheit), ohne dass für mich damit persönliche Konsequenzen für mein Handeln einhergehen.
Ich kann einem anderen Menschen etwas "glauben", ohne Dringlichkeit oder Zwang, den Wahrheitsgehalt seiner Aussagen zu überprüfen.
Ich kann an einen unbeweisbaren Sachverhalt "glauben" und ziehe daraus Konsequenzen für mein Denken und Handeln.
Diese Unterscheidungen sind eigentlich nicht schwer nachzuvollziehen, gleichzeitig aber von schwerwiegender Bedeutung.
Die ersten beiden Formen betreffen Formen des 'meinens'.
Die letztere Form von "glauben" trifft die Konstitution des religiösen Glaubens. Hier dominiert die innere Sicherheit, die keines Beweises bedarf, allein getragen durch das personale Vertrauen in die Gemeinschaft zwischen Gott und den Menschen - in der Geschichte allerdings häufig ersetzt durch die von den Kirchen als (zulässig) offenbarten Glaubensinhalte.
Die dritte Form kommt der Rezeption von wissenschaftlichen Modellen schon näher. Natürlich gibt es auch hier den Prozess, dass man zunächst den Aussagen eines Wissenschaftlers (im Hörsaal, im Kolloquium, in der Diskussion) glauben wird, allein aufgrund seiner erworbenen Reputation. Das ist wie im Prozess des Heranwachsens, zunächst glaubt ein Kind allen Aussagen seiner Eltern (aber dann... :) ). Letztendlich wird hier aber auf die Überprüfung des Wahrheitsgehalts einer Aussage nicht verzichtet, sondern mit dem Instrumentarium, das die Methodologie offeriert, gnadenlos seziert! Das macht den Unterschied! Und wehe der Hypothese, deren methodische Begründung und Falsifizierbarkeit nicht ausgewiesen ist.

Ich harre deiner nächsten Beiträge!
 

Spearmint

Registriertes Mitglied
Garfield schrieb:
Die Frage sollte stattdessen lauten: Wie ist das Sein ins Nichts gekommen? Wie ist das Universum entstanden? Wie ist das irdische Leben entstanden? Denn die Bibel macht hierzu in ihrem ersten Kapitel die Aussage, daß Gott der Schöpfer des Universums und allen Lebens ist, damit wird Gott dem Leser gewissermaßen vorgestellt. Diese wichtige biblische Aussage läßt sich vom Rest der Bibel nicht trennen, denn wenn diese Aussage falsch wäre, warum sollte der Rest – z. B. der Heilsplan Gottes – dann wahr sein?

Nun Garfield genau dass ist hier die Frage. Gehen wir einmal davon aus, dass zu dem was in der Bibel über die Enstehung der Welt (Unviversums) steht, jeglicher Beweis fehlt, zumal dort wie ich bereits beschrieben haben kausale Fehler und unterschiedliche Abläufe stehen, ist Deine Frage durchaus berechtigt. Sie sollte aber weniger an uns gestellt werden, als dass Du die Frage Dir selbst stellen solltest. Deine Erklärung über die altorientalische Denkweise und der darauf hinauslaufenden Interpretation kann nicht als Beweis gewertet werden. Dann nämlich könnte man auch sagen, das die ganze Schöpfungsgeschichte eine reine Bildergeschichte ist, da man den Menschen von damals - mangels Erkenntnis der Naturwissenschaften- diese Geschichte gegeben hat um ihnen überhaupt ein Verständnis von der Entstehung der Welt zu liefern. Das jedoch wäre kein Beweis für die Richtigkeit der Darstellung in der Bibel sondern könnte im Gegenteil eher anders gedeuted werden
Guß Spearmint
 
Oben