hatte Dänemark ausgearbetete Verhandlungspappiere für Gespräche auf den Tisch gelegt?
Hallo Astrofreund,
Dänemark hat das Problem, dass es eine Demokratie ist, die dieses Wort ernst nimmt, und das Volk die Maastricht-Verträge abgelehnt und die Regierung das Ergebnis nicht "schöngefärbt" hat.
Was gibt es in einem solchen Fall noch zu verhandeln ? Dänemark hat die Demokratie ernst genommen und die Maastricht-Verträge dann eben nicht ratifiziert. Das führte trotzdem nicht zu Destabilisierungsversuchen oder militärischen Einschüchterungsversuchen seitens der EU.
Und NATO und USA haben sich an alle Zusagen gehalten?
Ich kann nicht verstehen, dass man auf Zusagen herumhackt, die in dieser Form selbst von Russland akzeptiert wurden.
Und nochmal: weder Nato noch USA haben zu bestimmen, welchem Verteidigungsbündnis sich ein freies Land anschliessen möchte.
Und Russland hat dem zugestimmt, dass freie Länder dieses Recht haben, das ist das Helsinki-Prinzip. Wenn also ein freies Nachbarland der UdSSR den Wunsch hat, der Nato beizutreten, dann hat an dieser Stelle weder die USA noch die Nato eine Zusage nicht eingehalten, wenn sie diesem Wunsch nachkommen. - Würden sie ihm übrigens nicht nachkommen, so würden sie eine andere Zusage - welche nota bene auch von der UdSSR bzw. dann Russland akzeptiert wurde - nicht einhalten, nämlich derjenigen der freien Bündniswahl.
Und wenn sich Rumänien entscheiden sollte, sich künftig dem russischen Verteidigungsbündnis anzuschliessen, dann ist das so; dann wird Rumänien eben aus der Nato austreten und vermutlich auch aus der EU. Aber deswegen wird die Nato ganz gewiss nicht in Rumänien einmarschieren und dort einen brutalen Angriffskrieg führen.
Ich kann einfach nicht verstehen, dass man plötzlich von einer Nicht-Zusage spricht, obgleich diese Vorgehensweise während über 10 Jahren von
allen Beteiligten gutgeheissen wurde. Das heisst hier wird einfach nur etwas konstruiert, damit Russland einen guten Vorwand hat, die Ostukraine zu destabilisieren, damit Russland einen guten Vorwand hat, Soldaten ohne Hoheitskennzeichen zur Krim zu schicken, die diese annektieren, u.s.w. u.s.w.
Belarus grenzt auch an die Nato und an die EU und niemand käme auch nur auf die Idee, militärisch zu intervenieren, weil man einen Angriff von Belarus beispielsweise auf Polen, auf Litauen oder auf Lettland befürchtet und diese Gefahr abwenden möchte.
Es gibt dazu etliche Bücher, wo die meisten Kriege der USA nach1945 aufgelistet werden. Die sind nicht einfach so die "Beliebtesten" bei vielen Ländern geworden.
Da ist tatsächlich leider vieles völlig falsch gelaufen, insbesondere auch diese Stellvertreterkriege mit den USA auf der einen und der UdSSR auf der anderen Seite. Wobei man hier nicht einseitig nur die USA dafür kritisieren sollte.
Wenigstens Vietnam wurde historisch schon lange aufgearbeitet; in Kuwait haben die USA und Russland
zusammen interveniert und schliesslich war es Russland, welches dort einen Frieden mit dem Irak vermittelt hat; im Jugoslawienkrieg wurde de USA
während Jahren (zu Recht !) vorgeworfen, dass sie wegschauen und deswegen
zehntausende von Menschen sterben, und dass Saddam Hussein bei jeder Gelegenheit mit seinen Atomwaffen geprahlt hat wird heutzutage ja auch konsequent ausgeblendet.
Wenn er welche gehabt hätte und so eine auf Jerusalem und eine weitere auf Tel Aviv abgefeuert hätte, dann wäre sofort die Frage aufgeworfen worden, warum die USA das nicht verhindert haben. Und die USA haben lange gezögert, ehe sie in den Krieg gegen den Irak gezogen sind. Die Geheimdienst-Informationen zu Husseins Atomprogramm waren spärlich und die Auswertung der spärlichen Informationen wurden falsch interpretiert, woraus der anti-amerikanische Teil dieser Welt dann gleich eine "Lüge" konstruiert hat.
Ausschnitt: "Das westliche Narrativ zeichnet Wladimir Putin als unersättlichen, mit Hitler vergleichbaren Expansionisten, der grundlos in die Ukraine eindrang, um Land einzunehmen. Diese Darstellung ist jedoch falsch. In Wirklichkeit tragen die Vereinigten Staaten und die NATO eine erhebliche Verantwortung für die Ukraine-Krise. Durch eine fehlgeleitete Politik brachten Washington und seine europäischen Verbündeten Russland in eine unhaltbare Situation, in der Krieg für Wladimir Putin und seine Militärstrategen die einzige sinnvolle Lösung zu sein schien. Dieses kurze Buch legt die maßgeblichen Entwicklungen dar und erklärt, wie der Westen einen unnötigen Konflikt geschaffen hat und nun unter einer existenziellen Bedrohung leidet, die er selbst verursacht hat."
Ich brauche diesen Putin-Versteher, der die Fakten verdreht, hoffentlich nicht ernst zu nehmen. In der Schweiz haben wir mit Daniele Ganser übrigens auch so einen, auch Akademiker an einer Universität. - Auch das Lamm ist aus Sicht des Wolfes und aller Wolf-Versteher selber daran schuld, dass es gefressen wurde. Ebenso wie übrigens die Frauen, die in der Dunkelheit noch alleine in hübscher Kleidung spazieren gehen und einem Sexualdelikt zum Opfer fallen, natürlich auch an der Situation selber schuld sind, und keineswegs der Täter.
Wir müssen endlich lernen, diese Mentalität der Täter/Opfer-Verdrehung hinter uns zu lassen. Auch dann, wenn der Täter stark ist.
Freundliche Grüsse, Ralf