ralfkannenberg
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Hallo zusammen,
hier ein Artikel zum Jahreswechsel: 25 Jahre Putin: Mit Krieg an der Macht
Obgleich der Artikel hinter einer Bezahlschranke liegt konnte ich ihn (zumindest einmalig) einsehen und Kopien davon ziehen:
Freundliche Grüsse, Ralf
hier ein Artikel zum Jahreswechsel: 25 Jahre Putin: Mit Krieg an der Macht
Obgleich der Artikel hinter einer Bezahlschranke liegt konnte ich ihn (zumindest einmalig) einsehen und Kopien davon ziehen:
Putin, der offen zugibt, das Ende der Sowjetunion zu bedauern, hatte stets Grössenwahnsinniges für sein Land im Sinn, und das Volk musste folgen. Er sah Russland von Beginn an als Weltmacht, daraus machte er keinen Hehl, ebenso wenig daraus, dass er als deren Anführer fortan mitreden werde. Seine Mittel: Repressionen, gepaart mit der Garantie für einen gewissen Wohlstand, der sich von den Jelzin-Jahren abhob. Breit gefächerte Beziehungen, Abschreckung.
Im zweiten Tschetschenien-Krieg zeigte sich das bereits auf blutige Weise. Putin wurde nicht erst später zum Gewaltherrscher, wie es oft beschrieben wird, nur war sein Ausgreifen trotz aller Brutalität noch weniger weitreichend. Und so genau hinsehen wollte man im Westen auch nicht.
Und zunächst deutete einiges auch auf Entspannung. Die unter Jelzin gepflegte Annäherung an die Nato führte Putin fort, gar ein Nato-Beitritt Russlands, heute eine kühne Vorstellung, wurde in Erwägung gezogen.
2007 zeigten sich Risse in diesem Verhältnis. Putins Empörung über die Nato-Erweiterung entlud sich an der Münchner Sicherheitskonferenz. Sie «stellt (…) eine ernste Provokation dar», sagte Putin in einer damals viel beachteten Rede. «Wir haben das Recht, zu fragen, gegen wen diese Expansion sich richtet. Und was ist aus den Zusicherungen geworden, die unsere westlichen Partner uns nach der Auflösung des Warschauer Paktes gaben?», fragte er. Solche Zusagen der Nato und der EU hatte es allerdings nicht gegeben. Und 1997 hatte Russland selbst der Erweiterung des Bündnisses zugestimmt, solange keine Nato-Truppen in den neuen Mitgliedsstaaten stationiert würden.
2008 dann griff Russland in den Krieg in Georgien ein. Der Kreml brachte die georgischen Gebiete Abchasien und Südossetien unter seine Kontrolle. EU-Ministern misslangen Vermittlungsversuche.
Doch selbst 2014, als Russland getarnt in der Ostukraine einmarschierte und die Krim annektierte, sah man im Westen (trotz Sanktionen) noch davon ab, sich wirtschaftlich abzuwenden.
Wie weit er mit seinem Gewaltregime gekommen war, zeigte der russische Einmarsch in die gesamte Ukraine im Jahr 2022 mit wohl Hunderttausenden Toten: Ein kurzes Aufbäumen von Protesten löste sich bald in grosser Gleichgültigkeit auf. Heute stützt ein grosser Teil der Bevölkerung diesen Krieg oder ist zu ängstlich, sich zu widersetzen.
Unterdessen droht der Kreml in Richtung Berlin, Paris, Washington, und das nicht selten mit dem Äussersten – Atomwaffen.
Freundliche Grüsse, Ralf