Gedanken betreffend der Eskalationen im Ukraine-Krieg

blue.moon

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Hallo!
Ich las einiges in dem genannten Thread, ich danke allen, Astrofreund, Bernhard und dir, Ralf, für die Beiträge. Mögen wir und mit uns die gesamte Welt keine Bunker brauchen!!! Möge die Vernunft siegen und nicht der Hass, letztlich sind wir alle Homo Sapiens. -
Die Bundeswehr ist also verglichen mit NVA (DDR Armee) oder gar mit der Armee der Russen das reinste Ferienlager für große Jungs! Ich mochte Ferienlager nicht, obwohl ich sportlich bin, bin lieber mit wenigen Leuten zusammen. -
Hätte mich gewundert, wenn die Schweiz hochmoderne Bunker für jeden Einwohner gehabt hätte. -
Wenn nun neue Waffen und Bunker gebaut werden, kurbelt es die Wirtschaft an... ich will gar nicht weiter denken.

Herzlichen Gruß, Mondlicht
 

astrofreund

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Nee, Mondlicht - Ferienlager ist auch die Bundeswehr nicht. Man schläft in Viermann-Zimmern (NVA: 10 Mann, Rote Armee: 50 Mann). Wenn Du Dir das eine oder andere Video aus der Rekruten-Serie bei YouTube anschaust, ist das schon zu sehen.
Ja, neue Bunker bauen, kurbelt die Wirtschaft an. Besser wäre aber neue Wohnungen bauen, das kurbelt noch viel mehr an.
Ich hoffe ebenfalls, dass die Vernunft siegt.

Gruß, Astrofreund
 

astrofreund

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Hallo Ralf,

und in Zukunft sollen es Ein- und Zweipersonenzimmer werden. Ohne Wehrpflicht muss man die Rahmenbedingungen verbessern. Derzeit fehlen gut 20.000 Militärs. Naja ... ist nur eine Begründung. Ich bin weiterhin für Frieden schaffen ohne Waffen.

Gruß, Astrofreund
 

blue.moon

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Nee, Mondlicht - Ferienlager ist auch die Bundeswehr nicht. Man schläft in Viermann-Zimmern (NVA: 10 Mann, Rote Armee: 50 Mann). Wenn Du Dir das eine oder andere Video aus der Rekruten-Serie bei YouTube anschaust, ist das schon zu sehen.
Ja, neue Bunker bauen, kurbelt die Wirtschaft an. Besser wäre aber neue Wohnungen bauen, das kurbelt noch viel mehr an.
Ich hoffe ebenfalls, dass die Vernunft siegt.

Gruß, Astrofreund
Bitte nicht wörtlich nehmen, ich hätte das Wort allerdings in Gänsefüßchen... ihr schient mir etwas ins Schwärmen geraten zu sein und wenn es keinen Krieg/Einsätze gäbe...
 

astrofreund

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Bitte nicht wörtlich nehmen, ich hätte das Wort allerdings in Gänsefüßchen... ihr schient mir etwas ins Schwärmen geraten zu sein und wenn es keinen Krieg/Einsätze gäbe...
Nee, der Ralf hat das nicht ernst gemeint.

Krieg und Einsätze wird es geben. Warum?

Jetzt sind angeblich die Lager leer. Ergo müssen die Rüstungsbetriebe ordentlich loslegen, denn sonst sind wir Putin demnächst wehrlos ausgesetzt. Dazu braucht es Geld (Sondervermögen, EU-Gelder). Man liest, Deutschland muss kriegstüchtig werden. Der eine will das bis 2026, andere sprechen von 2029. Ergo bekommen die Rüstungsbetriebe viele Aufträge und können loslegen und gut verdienen. Die Börse bestätigt das. Irgendwann sind die Lager wieder voll - dann hört das große Geldverdienen auf. Wirklich?

Die Waffenlager werden z.B. gelehrt, wenn es Krieg gibt. Muss vorbereitet werden ... Das Internet liefert Beispiele... z.B. https://www.n-tv.de/politik/Claudia-Major-Der-Krieg-ist-schon-da-article25390132.html . Ob ich einen Krieg 2029 noch selbst erlebe, kann ich nicht sagen. Es geht hier auch nicht um mich, sondern dass das für meine Nachkommen ein Thema werden könnte ... Vernunft ist weit und breit für mich nicht zu sehen.

Auf Trump vertrauen? Sein Wahlversprechen, Krieg in Ukraine beenden? Seine Sponsoren wollen ihre Investitionen (Spenden) aber wieder (mehrfach) zurück. Bei Investitionen eine normale Forderung. Na und dann gibt es immer noch das Thema China ... wird sicher viel Geld kosten. Wo sparen? Na z.B. bei den Ausgaben für die NATO. Da sollen mal die Europäer und da vor allen die Deutschen ihren Beitrag erhöhen ... Wer nicht mitmacht, wird im Ernstfall von den USA-Militärs nicht geschützt ... nur Wahlkampfgetöse?

Na und dann warten im Lande noch etliche Brücken auf ihre Reparatur ... und und und. Wer soll das bezahlen ... kann man singen, doch das bringt nicht genug Knete ein. Wozu auch reparieren ... im Krieg werden noch viel mehr Brücken und anderes zerstört.

Die Menschen im Lande sind da nicht völlig wehrlos. Am 23.Februar wäre eine Möglichkeit, zumindest einen Versuch wäre es wert ...

Gruß, Astrofreund
 

astrofreund

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Hallo Ralf,

nun, wenn man überlegt, wie eine neue Regierung hier aussehen könnte, kommt man eigentlich nur auf eine recht wahrscheinliche Variante: Groko.
Wenn Du einer Partei Deine Stimme geben willst, die dann regiert, dann bleiben nur Union und SPD. Kanzler wird Merz und Scholz wird Außenminister - der Juniorpartner stellt immer diesen. Damit hat Scholz weiterhin Einfluß auf das Verhalten Deutschlands zum Krieg gegen Russland. Pistorius könnte weiter Verteidigungsminister bleiben (oder Kiesewetter?). Ergo im großen und ganzen bleibt alles nahezu so, wie es jetzt ist.

Da der Außenhandel von China zukünftig durch Trump mit Zöllen bis 60% stark behindert wird, sucht China neue Handelswege. Die werden durch Russland gehen und wie schon bisher bis Norddeutschland. Wenn Scholz den derzeit angerichteten Schaden mit den Chinesen beheben kann, haben die Autofirmen wieder bessere Chancen und wenn die Energiepreise nach unten gehen auch die restliche Wirtschaft.

Siemens Ex-Chef schlägt eine Agenda 2030 vor und berichtet (nebenbei) von seiner Zusammenarbeit mit Musk - echt interessant: https://www.n-tv.de/politik/Was-Deutschland-laut-Top-Manager-Joe-Kaeser-braucht-article25393162.html
Agenda 2030-Bestandteile wären die Themen Bildung, Forschung, Innovation, Digitalisierung und KI.
Die Infrastruktur müsse auf Vordermann gebracht werden. Es könne nicht sein, dass in Deutschland Brücken einstürzen. Zudem müsse die Energie nachhaltig, bezahlbar und verlässlich sein. Wirtschaftsreformen müssen sein, der öffentlichen Sektor kann nur ausgegebend, was irgendwann von der Wirtschaft verdient worden ist. "Die Wirtschaft ist die Mittelherkunft für die sozial-ökologische Marktwirtschaft."

Hauptrisiko bleiibt der Krieg mit Russland. Merz hat bisher gesagt, dass er liefern würde und den Angriff auf russisches Gebiet genehmigen. Bleibt die Frage, wie Russland reagiert. Die neuen Raketen haben Mehrfachsprengköpfe und atomar bestückt die Sprengkraft von 45 Hiroshimabomben. Wenn das Zeugs mit 11-facher Schallgeschwindigkeit ankommt, helfen keine bisherigen Abwehrsysteme. So hoffe ich auf Vernunft bei der Union und das Merz sicher nochmal nachdenken wird. Scholz bisherige Methode zu bezahlen und sich damit freizukaufen, kann er beibehalten.
Die Opposition aus Grünen, AfD und BSW wird sich dazu äußern. Na und mehr Parteien mit Einfluss wird man nicht wählen brauchen.

Gruß, Astrofreund
 
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ralfkannenberg

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So hoffe ich auf Vernunft bei der Union und das Merz sicher nochmal nachdenken wird.
Hallo Astrofreund,

"Vernunft" heisst in diesem Fall, dass man die Ukraine aufgibt.

"Vernunft" hat damit zur Folge, dass es sich auch noch in den 2020'er Jahren in Europa lohnt, einen brutalen Angriffskrieg zu führen.

"Vernunft" hat damit zur weiteren Folge, dass auch andere sich ermutigt fühlen, Völkerrecht u.s.w. zu missachten und auch Kriegsverbrechen wie in Butscha zu verüben, weil ja sowieso nichts nachkommt.

Noch ist die freie Welt stark genug, ihre freiheitlich-demokratischen und rechtstaatlichen Werte (notfalls militärisch) zu verteidigen, aber wenn man weiterhin so vor Kriegsverbrechern kuscht und sich von Atomdrohungen einschüchtern lässt - man beachte: Russland darf sich ja über alle Regeln hinwegsetzen, nur wir im Westen dürfen das nicht, weil Putin uns dann wieder mit einem atomaren Einsatz erpressen wird - dann wird der Zeitpunkt kommen, dass wir uns nicht mehr zur Wehr werden setzen können.

Dann gilt wieder das "Recht" des Stärkeren, dann kann jeder völlig willkürlich Opfer eines Verbrechens werden und niemand wird ihn schützen und Recht sprechen.


Wollen wir das ?

Kommt hinzu, dass sich Erpresser niemals mit dem Erreichten zufrieden geben, d.h. irgendwann kommt der grosse Konflikt. Und der wird dann sehr viel blutiger und opferreicher und umweltschädlicher ausfallen, als wenn man frühzeitig/rechtzeitig freiheitliche, demokratische und rechtstaatliche Werte verteidigt und den Aggressor in die Schranken weist, was in einer frühen Phase noch auf diplomatische Weise gewaltfrei möglich ist.

"Hoffen", dass alles irgendwie gut kommt und nur Leute benachteiligt werden, die ganz weit weg von uns sind, so dass es leichter ist, wegzuschauen, ist brandgefährlich.

John F.Kennedy hat offen und klar kommuniziert, dass er bereit ist, 40 Millionen Todesopfer in den USA zu riskieren. Das ist eine schreckliche Zahl, aber die Sowjetunion hat offenbar sehr gut verstanden, dass es Kennedy ernst meint und hat eingelenkt.


Russland soll seine Truppen aus der Ukraine abziehen und die Ukraine ihre aus der Region Kursk, und noch am selben Tag wird Frieden einkehren ! Hier muss man ansetzen, und wenn das nicht klappt, dann weiss man sehr genau, wer den Frieden nicht will.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Bernhard

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Kommt hinzu, dass sich Erpresser niemals mit dem Erreichten zufrieden geben, d.h. irgendwann kommt der grosse Konflikt. Und der wird dann sehr viel blutiger und opferreicher und umweltschädlicher ausfallen, als wenn man frühzeitig/rechtzeitig freiheitliche, demokratische und rechtstaatliche Werte verteidigt und den Aggressor in die Schranken weist, was in einer frühen Phase noch auf diplomatische Weise gewaltfrei möglich ist.
Wie genau stellst Du Dir das vor? Die Ankündigung konkreter Vergeltungsmaßnahmen im Falle eines nuklearen Angriffs auf ein NATO-Mitglied?
 

astrofreund

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Ich habe die Kubakrise als 11-jähriger 1961 erlebt und noch nicht verstanden. Später habe ich mich intensiver informiert bzw. es gibt bis heute Dokus, denen man entnehmen kann, dass am Ende Kennedy und Chrustschow über ihre Geheimdienstkontakte eine Lösung gefunden haben, wo alle ihre Waffen zurückzogen und die Einsatzstufen herunter fuhren. Chrustschow befahl seiner Flotte, mit weiteren Raketen für Kuba die Umkehr und lies die auf Kuba installierten Raketen abbauen. Kennedy verzichtete auf die Schaffung eines neuen US-Militärstützpunktes mit Raketen gegen die UdSSR in der Türkei. Es wurde vereinbart, das letzterer Punkt nicht in die Presse kommt. Jeder muss auf etwas verzichten können.

Die kommenden Jahre wurden UBoote gebaut, die atomar angetrieben und mit Atomraketen bestückt waren. Diese bzw. Nachfolger fahren noch heute rund um den Planeten - unter Wasser halt. Derartige russische Atom-UBoote liegen vor denUSA, so wie Russland von US-Militärstützpunkten umgeben ist.
Ist das Prinzip gegenseitige Abschreckung
Schaffung von Kommunikationskanälen, um bei Mißverständnissen bzw. technischen Problemen (Computerfehler) sofort miteinander sprechen zu können und alles auf "Null" zu fahren. Einer von etlichen Kompromissen und neuen Vereinbarungen in einer friedlicheren Situation.

Nicht anders verliefen die Verhandlungen von Gorbatschow und Reagen in den 80-ziger Jahren. In Folge rüstete auf Grundlage entsprechender Verträge jede Seite ab. Es wurden Kontrollmöglichkeiten geschaffen und die Welt wurde insgesamt friedlicher und sicherer. Warum wurde das nicht beibehalten?

Ist heute mit Russland und Ukraine im Prinzip nicht anders. Vertrag im April 2022 unterzeichnet und viel Leid wäre erspart geblieben. Russland und Ukraine waren bereit dazu. Andere nicht ...
Jahre später, wo neue Tatsachen geschaffen worden, sieht die Situation anders aus. Es gäbe die Möglichkeiten:

1. Russland nimmt die gesamte Ukraine ein und installiert eine russlandfreundliche neue Regierung. Diese unterschreibt eine vollsätndige Kapitulation. Das ist die heutige russische Vorstellung. Daher Verhandeln ...

2. Die Ukraine darf als selbstständiger Staat weiter existieren und EU-Mitglied werden und Regierung selbst bestimmen. Dafür verzichtet die Ukraine auf das bisher von Russland eingenommene Territorium und den Beitritt zur NATO und demilitarisiert sich. Das waren die Bedingung von Russland im April 2022.

3. Russland zieht alle Truppen komplett auf ihr eigenes Territorium zurück. Die stand heute eingenommenen Gebiete fallen vollständig an die Ukraine zurück. Das ist Ralfs Wunschvorstellung, die von Selinski (und der Ukraine) und der USA, EU und NATO.

Welcher Variante wird Russland bei Verhandlungen heute oder 2025 zustimmen? Der Krieg hat Menschenleben und viel Geld gekostet.
Wird es bei der letzten Variante anschließend mit Russland (und China) Verhandlungen über neue Sicherheits- und Abrüstungsverträge geben?

Russland hat immer wieder bis heute gefordert, seine Sicherheitsinteressen zu berücksichtigen. Die sieht Russland vor allen durch die NATO-Ausweitung (unabhängig was 1994 zugesichert wurde) bedroht. Die "rote Linie" an dieser Stelle, waren der Wunsch der Ukraine und Georgiens in die NATO aufgenommen zu werden. Da ist Russland dagegen. Das dies von anderen anders gesehen wird ist klar. Daher Verhandlungen ...

Russland hatte ende 2021 Verträge vorbereitet und diese der USA-Regierung zukommen gelassen und Verhandlungen dazu gewünscht. Biden hat abgelehnt. Wäre man heute zu derartigen Verhandlungen bereit?

Oder denkt jemand, ein oder zwei Atomraketen auf Moskau und die Sache ist erledigt? Die USA schadlos, Europa eventuell Schaden durch ein oder zwei russische Raketen und atomaren Fallout (wie 1986 Tschernobyl). Ehrlich, solchen Blödsinn können für mich nur Irre glauben.

Ja Ralf, Verhandlungen in einer frühen Phase sind die Lösung (für mich und ...). Früher als heute ist dabei nicht möglich. Realistischer wird es 2025 nach Trumps Antritt. Scholz wollte wahrscheinlich mit seinem Anruf bei Putin letztens dem Trump zuvor kommen - kein Kommentar.
Ich bin weiterhin optimistisch, dass die Vernunft siegt, bevor die Katastrophe mit nicht reparierbaren Folgen zuschlägt.

Gruß, Astrofreund
 
Zuletzt bearbeitet:

ralfkannenberg

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Wie genau stellst Du Dir das vor? Die Ankündigung konkreter Vergeltungsmaßnahmen im Falle eines nuklearen Angriffs auf ein NATO-Mitglied?
Hallo Bernhard,

solche Handlungen, um freiheitliche, demokratische und rechtstaatliche Werte auf diplomatische Weise und gewaltfrei zu verteidigen, müssen frühzeitig erfolgen. Jedesmal, als Putin beispielsweise die Minsker Abkommen seit 2014 gebrochen hat, hätte etwas geschehen müssen, auch bei der Annexion der Krim. Statt dessen hat man sich während Jahren von Russland abwimmeln lassen und immer wieder nachgegeben.

An sich ist es einfach: beide Seiten sollten ungefähr "gleich oft" nachgeben, aber nicht so wie der Westen jedesmal.

Als dann die ganzen Soldaten kurz vor Kriegsbeginn an der ukrainischen Grenze standen hätte die Nato ebenfalls zeitnah Soldaten an der ukrainischen Grenze zur Nato stationieren müssen. Statt dessen hat man sich auf völlig wirkungslose wirtschaftliche Sanktionen verlassen.

Hat man nun alles seit über 2 Jahren verpasst und dass die Sanktionen nicht helfen weiss man auch nicht erst seit gestern. Statt dessen spielt man immer noch auf Zeit und die Quittung habe ich erst gestern in der Zeitung gelesen (leider hinter einer Bezahlschranke):

«Sie integrieren sich nicht gut genug»: Kippt die Stimmung gegenüber Ukraine-Flüchtlingen?


Was kann man jetzt noch tun ? Russland hat vergangene Woche eine mit konventionellen Sprengköpfen bestückte ballistische Rakete auf freiem Feld in der Ukraine niedergehen lassen. Das könnte die Nato beispielsweise auch machen: so eine nach Rücksprache mit Präsident Selenski im Donbass hinter der Front, wo sich gerade niemand aufhält, auf freiem Felde niedergehen lassen, selbstverständlich auch nur konventionell bestückt.

Oder dann vielleicht noch etwas deutlicher: die Region Kursk zur Ukraine annektieren - analog dazu, wie Russland 4 ukrainische Regionen zur Russischen Föderation "annektiert" hat - und auf dem Gebiet, welches derzeit von der Ukraine militärisch besetzt ist, ebenfalls so eine Rakete auf freiem Feld niedergehen lassen, selbstverständlich auch nur konventionell bestückt.

Wird Russland deswegen die Atombombe zünden ? Sicherlich nicht. Aber man zeigt, dass man das Ganze sehr wohl sehr aktiv mitverfolgt. - Und wie begründet man das: genau gleich, wie Russland seine Aktivität begründet hat.

Aber mit irgendwelchen Protestnötli im Weltsicherheitsrat oder der Einberufung eines unwichtigen Botschafters, der das dann "erklären" soll, kommt man da nicht weiter.

Oder wenn Russland da wieder einmal ukrainische Kriegsgefangene reihenweise erschiesst: dann wird eben der verantwortliche Offizier in Den Haag des Kriegsverbrechens angeklagt und per Haftbefehl gesucht. Da spielt es keine Rolle, ob Russland das alles abstreitet - ein Freispruch des angeklagten Offiziers wegen erwiesener Unschuld ist ja auch eine mögliche Optionen.

Aber was machen wir im Westen: nichts !


Freundliche Grüsse, Ralf
 

astrofreund

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Als dann die ganzen Soldaten kurz vor Kriegsbeginn an der ukrainischen Grenze standen hätte die Nato ebenfalls zeitnah Soldaten an der ukrainischen Grenze zur Nato stationieren müssen.
Das wäre nur möglich gewesen, wenn zu diesem Zeitpunkt die Ukraine NATO-Mitglied gewesen wäre und der Bündnisfall ausgerufen worden wäre. Alles andere wäre Verstoß gegen NATO-Einsatzbestimmungen (Doktrin). Kein NATO-Land darf daher von seinem Territorium eine Rakete nach Russland schießen. Eine Rücksprache mit Selinski ist da zwecklos - der kann an der bestehenden Situation nichts ändern.

Die Genehmigungen für jetzige Langstreckenraketen bzw. Marschflugkörper gelten für deren Start auf ukrainischen Territorium (wenn auch mit Personal aus den Lieferländern. Diese sind auf russischem Teritorium niedergegangen und wurden zum großen Teil vorher abgeschossen.
Die russische Rakete letzte Woche ist nicht auf freiem Feld nieder gegangen. Sie hat - so von beiden Seiten genannt - einen größeren Rüstungsbetrieb getroffen. Bei 11-facher Schallgeschwindigkeit mit heutigen Systemen nicht abschießbar.

Die Region Kurs zu annektieren hat nicht funktioniert und wird von NATO-Militärs als Fehler betrachtet. Diese Offensive entzog der Ukraine Soldaten an anderen Frontteilen und die erhoffte Umstrukturierung der russischen Truppen fand nicht statt und somit keine Entlastung für die ukrainischen Truppen.

Nein, in dieser Eskalatonsstufe wird Russland noch keine Atomsprengköpfe auf die Rakete setzen - aber drohen, dass mit einer Reichweite von 5400 km diese Mittellstreckenrakete jeden Ort in Europa erreichen kann. Ob uns das gefällt oder nicht, interessiert keinen in Russland.

Es bleibt für mich dabei. Einzige Lösung, um aus dieser besch... Situation herraus zu kommen, sind Verhandlungen. Das werden wir 2025 sehen.

Gruß, Astrofreund
 

ralfkannenberg

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1. Russland nimmt die gesamte Ukraine ein und installiert eine russlandfreundliche neue Regierung. Diese unterchreibt eine vollsätndige Kapitulation. Das ist die heutige russische Forderung. Daher Verhandeln ...
Hallo Astrofreund,

diese Lösung ist instabil und wird ähnlich wie die Minsker Abkommen kurze Zeit später gebrochen werden. Russland hat längst auf Kriegswirtschaft umgestellt und kann nicht einfach so seine eigenen und die nordkoreanischen Soldaten und die Huthu-Kämpfer, die sich ebenfalls zur Verfügung gestellt haben, wieder nach Hause schicken.

Ausserdem wissen wir, dass die Nato mangels Soldaten keinen konventionellen Bündnisfall umsetzen kann.

Also könnte man Putin ein "bisschen mehr" geben: Wiederherstellung der Grenzen der ehemaligen Sowjetunion (Pech für das Baltikum, die werden ohnehin nicht gefragt) und Herauslösung der ehemaligen Warschauer Pakt-Staaten aus der Nato in ein sogenanntes "neutrales") (d.h. von Russland kontrolliertes) Verteidigungsbündnis.

Dann haben wir wieder die Situation des Kalten Krieges, die uns während Jahrzehnten vor dem Atomkrieg bewahrt haben. In Rumänien und in Bulgarien überwiegen ohnehin pro-russische Strömungen, die werden vermutlich nichts dagegen haben, und Ungarn schon gar nicht. Tschechien und die Slowakei weiss ich nicht, sind aber beide unbedeutend und können von der Diplomatie übergangen werden.

Vermutlich könnten die meisten bei uns damit ganz gut leben.


Die einzigen "Probleme" sind Polen und die ehemalige DDR, hier müsste man also seperate Verhandlungen führen. Auch mit der - zum jetzigen Zeitpunkt vermutlich unpopulären Idee (stammt nicht von mir), Polen und Deutschland atomar aufzurüsten. Das wollen beide Länder derzeit nicht, aber vielleicht kann der Westen die ja noch ein bisschen dazu "ermuntern", so dass die Last der europäischen atomaren Verteidigung nicht ausschliesslich Grossbritannien und Frankreich aufgebürdet wird. Zwar wird das Russland nicht gefallen, aber da besteht vermutlich sehr grosser diplomatischer Verhandlungsspielraum, beispielsweise mit einem 20-jährigen Moratorium, was diese atomare Aufrüstung anbelangt.

2. Die Ukraine darf als selbstständiger Staat weiter existieren und EU-Mitglied werden und Regierung selbst bestimmen. Dafür verzichtet die Ukraine auf das bisher von Russland eingenommene Territorium und den Beitritt zur NATO und demilitarisiert sich. Das sind die Bedingung von Russland im April 2022.
Da der Krieg für Russland derzeit gut läuft glaube ich nicht, dass Russland freiwillig auf die Rest-Ukraine verzichten wird. Zumal Putin schon vor Jahren glasklar kommuniziert hat, wo er die zukünftige Ukraine sieht. Diese "Variante" war es jedenfalls nicht.

3. Russland zieht alle Truppen komplett auf ihr eigenes Territorium zurück. Die stand heute eingenommenen Gebiete fallen vollständig an die Ukraine zurück. Das ist Ralfs Wunschvorstellung, die von Selinski (und der Ukraine) und der USA, EU und NATO.
Einen "Player" hast Du hier vergessen: das Völkerrecht.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

ralfkannenberg

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Oder denkt jemand, ein oder zwei Atomraketen auf Moskau und die Sache ist erledigt? Die USA schadlos, Europa eventuell Schaden durch ein oder zwei russische Raketen und atomaren Fallout (wie 1986 Tschernobyl). Ehrlich, solchen Blödsinn können für mich nur Irre glauben.
Hallo Astrofreund,

lass es mich einmal so formulieren: bei der historischen Aufbereitung nach einem 3.Weltkrieg, der atomar geführt wurde und Hunderte von Millionen Todesopfern gefordert hat, wird man sich auch Gedanken machen können, ob eine solche "Lösung" weniger Todesopfer und weniger Zerstrahlung der Erde zur Folge gehabt hätte.

Aber ja: eine solche Lösung ist nicht gewaltfrei, ganz im Gegenteil ! - Würde man das Risiko evaluieren, welche Städte durch russische Atomraketen betroffen sind und Vorbereitungen tätigen, diese im sich nähernden Ernstfall rasch und wirkungsvoll vorsorglich zu evakuieren, würde man diese Todesopfer vermeiden und diese Evakuierungs-Vorbereitungen oder wenn das nicht genügt vorsorgliche Evakuierung wäre auch im Gegensatz zu der "Lösung" selber gewaltfrei.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Bernhard

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Ist heute mit Russland und Ukraine im Prinzip nicht anders. Vertrag im April 2022 unterzeichnet und viel Leid wäre erspart geblieben. Russland und Ukraine waren bereit dazu. Andere nicht ...
Meinst Du mit "Andere" die USA? Die hatten das damals doch gar nicht zu entscheiden? Von den westlichen Ländern wurde die Ukraine doch seit jeher als souveräner Staat akzeptiert und so gesehen hätte Selensky den Vertrag damals auch unterschreiben können?
 
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