Hallo Nathan5111
bei mir hat seinerzeit das Thema DM zu einer etwas intensiveren Auseinandersetzung mit den, in Zeiten des Internets, sehr leicht zugänglichen wissenschaftlichen Fakten geführt.
Sternenkataloge vergleichen, mittlere Materiedichte unserer Umgebung ermitteln, Materiedichteverteilung in unserer Galaxis ermitteln, Rotationsgeschwindigkeiten dazu in Beziehung setzen, 'Galaxis in der Käseschachtel', Geschwindigkeiten der Magellanschen Wolken in Bezug setzen, Massenaufteilung in Sternentstehungsgebieten mit der altersbereinigten Massenaufteilung in unserer Umgebung vergleichen, der Frage nachgehen, wo die dabei offensichtlich fehlende Sternenmasse geblieben ist, Microlensing Ergebnisse zur Kenntnis nehmen, die Daten von Vera Rubin zur Kenntnis nehmen, Regelmechanismen des Gashaushaltes von Galaxien u. Galixienhaufen einbeziehen, Expansion und ihre Folgen auf das was wir sehen verstehen lernen, Milleniumsimulation zur Kenntnis nehmen, Muster der Dichteverteilungen in der Hintergrundstrahlung und ihre Konsequenzen zur Kenntnis nehmen.
Das Glück das ich beim hiesigen Forum hatte war, daß mir ganz besonders UMa geholfen hat, mich im Dschungel der möglichen Informationen nicht gar zu unnötig zu verlaufen.
Wie nicht selten habe ich auch bei diesem Thema die Erfahrung gemacht, daß all meine eigenen ‚genialen‘ Ideen schon andere vor mir hatten und sie schon vor längerer Zeit entweder widerlegt oder bestätigt wurden und diejenigen bei denen das noch nicht geschehen war, immer noch eine zu dünne Datenbasis haben, um entscheiden zu können.
Die größte Befriedigung die ich aus einer solchen Beschäftigung ziehe, ist es Zusammenhänge zu verstehen, die mir vorher völlig unbekannt und unzugänglich waren, die mich aber dennoch sehr interessieren und das sind nicht nur die großen Themen, sondern auch eine große Menge an kleinen Schritten dorthin. Z.B. wie 'konstruiere' ich einen belebten Planeten in einem glaubhaften Sternsystem mit 2 Sonnen und wie ‚baue‘ ich in EXCEL ein Planetarium für eben dieses 'Alden'-System für McSteve? Wie berechnet man einen Weltraumlift? Kann man mit je einem Weltraumseil bei Erde und Mond, und mit nur einem heute schon denkbaren Ionentriebwerk als Antrieb einen regelmäßigen Fährverkehr zwischen Erde und Mond realisieren? Wie groß könnte ein Weltraumhabitat maximal sein? (z.B. für 1g) Wie kann ich eine realistische durchschnittliche Massenaufteilung auf verschiedene Sternenmassen ermitteln? ...
Und auch dabei gibt es wieder eine große Menge an interessanten Details. Für den Fährverkehr z.B. Was für Ionentriebwerke gibt es schon, welchen Schub/kg Eigengewicht haben die? Können Sonnensegel eingesetzt werden? Wie könnte man eine solche Fähre konstruieren, wenn sie sowohl unter Schwerkraft, als auch in der Schwerelosigkeit eine bequeme Reisemöglichkeit (für am Anfang wohl nur Gutbetuchte) darstellen soll?
Ich denke nicht, daß ich mich schwarz/weiß zu den Fatalisten oder den Neugierigen gesellen kann, aber in Bezug auf Naturwissenschaften denke ich, daß ich eher neugierig als fatalistisch bin, einfach weil diese Einstellung sehr viel interessanter ist.
Herzliche Grüße
MAC