Toni
Registriertes Mitglied
Verpasster Beitrag!
Hi jonas,
ich bin in dem ganzen Off-topic-Geplapper (was ab und zu auch mal sein muss, d'rum isses ja hier auch so schön!
) völlig davon abgekommen, Deinen Beitrag von Seite 4 zu beantworten.
Dies möchte ich hiermit nun nachholen:
Das, was wir landläufig als "Staatenbildung" bei Insekten, Mullen und anderen Tieren bezeichnen, ist eigentlich nur eine Weiterentwicklung des Zusammenlebens kleinerer Gruppen (z.B. Hummeln bei Insekten und Erdmännchen bei den Säugetieren), in denen es auch schon Arbeitsteilung und eine gewisse Hierarchie gibt. Staaten im menschlichen Sinne gibt es im Tierreich nicht. Selbst wenn dort ein Wanderameisenvolk mit mehreren Millionen Individuen daherkommt, so stellt dies noch immer keinen Staat in unserem Sinne dar.
Der menschliche Staat entwickelte sich aus dem Hordensystem der Primaten heraus, als es notwendig wurde, immer größer werdende Gemeinschaften straff zu organisieren. Wären wir z.B. Ameisen, hätte das damals überhaupt kein Problem dargestellt, aber Menschen sind nun mal Individualwesen, deren Hierarchien in gewalttätigen Rangkämpfen ausgetragen wurden. Das stärkste Männchen bekam stets die Oberhoheit und durfte sich uneingeschränkt mit allen Weibchen der Gruppe paaren.
Als die Intelligenz dann schließlich immer beherrschender wurde, begann die Familienbildung diese Rangkämpfe abzulösen. Zwar gab es immer noch ein stärkstes Männchen, welches das Sagen in der betreffenden Gruppe hatte, doch nun durften sich auch seine Rivalen mit den Weibchen der Gruppe paaren und Nachkommen aufziehen. Aus diesen dominanten Männchen aber wurden schließlich irgendwann die Stammesfürsten und nachdem sich die Urgesellschaft allmählich aufzulösen begann, sich wegen des Getreideanbaus immer mehr Menschen an ein und dem selben Ort aufhielten und zusammen lebten, entwickelte sich ein Staatswesen aus den Führern der verschiedenen Familienverbände und Stämme, die einen gemeinsamen Anführer wählten (der aber meistens einer war, der sich aus den den Rangkämpfen vergleichbaren Kriegskunstritualen heraus als bester Kämpfer herauskristallisierte). Dieses Anführer-Wesen entwickelte sich also aus den Rangkämpfen der frühen Primaten-Verbände heraus und ist somit mit nichts bei den Insekten z.B. zu vergleichen.
Ameisen, Bienen, Wespen, Hornissen, Hummeln, eine bestimmte Spinnen-Art und Mulle leben nicht in menschlich vergleichbaren Staaten. Was diese Tiere betreiben ist eigentlich nur eine Höherentwicklung der Arbeitsteilung, die allerdings einhergeht mit absoluter Zeugungsunfähigkeit der Masse des Volkes mit absoluter Aufgabe der Individualität. In diesen Gemeinschaften ist jedes Lebewesen (mit Ausnahme der "Königin"!) komplett ersetzbar, absolut willenlos und instinktgesteuert! Hierarchien wie bei höherentwickelten Tierarten (Wale, Delfine, Wölfe, Hyänen, Primaten) gibt es bei staatenbildenden Insekten und Mullen ebenso nicht.
Zu dieser Zeit entwickelten sich viele Berufe (also Arbeitsteilungen) aus dem Bedarf einer bestimmten Gruppe von Menschen heraus. Der Staat (also der König und seine Hofbeamten) hatten darauf im Prinzip keinerlei Einfluss gehabt. Es mag da zwar hier und dort einige wenige Ausnahmen gegeben haben, aber die bestätigen ja die Regel. Der "Staat" war hauptsächlich zum Schutz der Interessen des jeweiligen Machthabers instaliert worden und regelte die Belange einer großen Gruppe von Menschen, die weit auseinander siedelten, ohne dass sie jemals Kontakt zueinander besaßen, nach außen hin. Einfluss auf die Arbeitsteilung wurde nur sehr selten ausgeübt.
Mit skeptischen Blicken grüßt
Toni
Hi jonas,
ich bin in dem ganzen Off-topic-Geplapper (was ab und zu auch mal sein muss, d'rum isses ja hier auch so schön!
Vielen Dank für die freundliche Wiederbegrüßung!Hi Toni. schön wieder von Dir zu lesen.
Und hier folgt nun der Wiederspruch von mir.Es gibt auch Staatenbildende Insekten. Also ist das nicht rein menschlich. Auch andere Tiere bilden Gruppen mit Hierarchie und Arbeitsteilung.
Das, was wir landläufig als "Staatenbildung" bei Insekten, Mullen und anderen Tieren bezeichnen, ist eigentlich nur eine Weiterentwicklung des Zusammenlebens kleinerer Gruppen (z.B. Hummeln bei Insekten und Erdmännchen bei den Säugetieren), in denen es auch schon Arbeitsteilung und eine gewisse Hierarchie gibt. Staaten im menschlichen Sinne gibt es im Tierreich nicht. Selbst wenn dort ein Wanderameisenvolk mit mehreren Millionen Individuen daherkommt, so stellt dies noch immer keinen Staat in unserem Sinne dar.
Der menschliche Staat entwickelte sich aus dem Hordensystem der Primaten heraus, als es notwendig wurde, immer größer werdende Gemeinschaften straff zu organisieren. Wären wir z.B. Ameisen, hätte das damals überhaupt kein Problem dargestellt, aber Menschen sind nun mal Individualwesen, deren Hierarchien in gewalttätigen Rangkämpfen ausgetragen wurden. Das stärkste Männchen bekam stets die Oberhoheit und durfte sich uneingeschränkt mit allen Weibchen der Gruppe paaren.
Als die Intelligenz dann schließlich immer beherrschender wurde, begann die Familienbildung diese Rangkämpfe abzulösen. Zwar gab es immer noch ein stärkstes Männchen, welches das Sagen in der betreffenden Gruppe hatte, doch nun durften sich auch seine Rivalen mit den Weibchen der Gruppe paaren und Nachkommen aufziehen. Aus diesen dominanten Männchen aber wurden schließlich irgendwann die Stammesfürsten und nachdem sich die Urgesellschaft allmählich aufzulösen begann, sich wegen des Getreideanbaus immer mehr Menschen an ein und dem selben Ort aufhielten und zusammen lebten, entwickelte sich ein Staatswesen aus den Führern der verschiedenen Familienverbände und Stämme, die einen gemeinsamen Anführer wählten (der aber meistens einer war, der sich aus den den Rangkämpfen vergleichbaren Kriegskunstritualen heraus als bester Kämpfer herauskristallisierte). Dieses Anführer-Wesen entwickelte sich also aus den Rangkämpfen der frühen Primaten-Verbände heraus und ist somit mit nichts bei den Insekten z.B. zu vergleichen.
Ameisen, Bienen, Wespen, Hornissen, Hummeln, eine bestimmte Spinnen-Art und Mulle leben nicht in menschlich vergleichbaren Staaten. Was diese Tiere betreiben ist eigentlich nur eine Höherentwicklung der Arbeitsteilung, die allerdings einhergeht mit absoluter Zeugungsunfähigkeit der Masse des Volkes mit absoluter Aufgabe der Individualität. In diesen Gemeinschaften ist jedes Lebewesen (mit Ausnahme der "Königin"!) komplett ersetzbar, absolut willenlos und instinktgesteuert! Hierarchien wie bei höherentwickelten Tierarten (Wale, Delfine, Wölfe, Hyänen, Primaten) gibt es bei staatenbildenden Insekten und Mullen ebenso nicht.
Da ich Dir hier kein Gegenbeispiel nennen kann, muss ich dem erst mal kommentarlos zustimmen. Wir kennen auf unserem Planeten noch keine andere Gattung, die das bisher geschafft hat.Auch andere Tiere bilden Gruppen mit Hierarchie und Arbeitsteilung. Und genau letzteres ist meiner Meinung nach Voraussetzung für eine Spezies sich bis zur Raumfahrt zu entwickeln.
Dem kann ich nun wieder nicht unbedingt zustimmen. Begeben wir uns hierzu mal ins Mittelalter!Um einen solchen technischen Werdegang zu stemmen, benötigt es eine hoch arbeitsteilige Gesellschaft, die auch organisiert und koordiniert sein muss. Das erfordert auch, wenn es anders als bei Insekten bewusst durchgeführt wird, eine Hierarchie.
Zu dieser Zeit entwickelten sich viele Berufe (also Arbeitsteilungen) aus dem Bedarf einer bestimmten Gruppe von Menschen heraus. Der Staat (also der König und seine Hofbeamten) hatten darauf im Prinzip keinerlei Einfluss gehabt. Es mag da zwar hier und dort einige wenige Ausnahmen gegeben haben, aber die bestätigen ja die Regel. Der "Staat" war hauptsächlich zum Schutz der Interessen des jeweiligen Machthabers instaliert worden und regelte die Belange einer großen Gruppe von Menschen, die weit auseinander siedelten, ohne dass sie jemals Kontakt zueinander besaßen, nach außen hin. Einfluss auf die Arbeitsteilung wurde nur sehr selten ausgeübt.
Deinem letzten Satz würde auch nur wieder unter Vorbehalt zustimmen, denn Du bewegst Dich hier wieder über das Glatteis, dass wir anderen Wesen unsere Variante der gesellschaftlichen Entwicklung als die gelungenste und erfolgversprechendste unterjubeln müssen, da es hier auf der Erde keine erkennbar andere Entwicklung hin zu den Sternen gegeben hat.Ich bin überzeugt, dass der Kommandant des Alienraumschiffs uns mitteilen wird: "Take me to your leader" Denn er wird nicht nur eine Vorstellung von Staatlichkeit haben, sondern sie auch bei uns als gegeben voraussetzen.
Mit skeptischen Blicken grüßt
Toni