Falsche Entscheidungen in der Raumfahrt

Kosmicman

Registriertes Mitglied
Als eine falsche Entscheidung in der Raumfahrt empfand ich es die ISS zu bauen. Damals schon dachte ich, eine Raumstation auf dem Mond wäre sinnvoller. Von Dort könnte man wesendlich einfacher starten um unser weiteres Sonnensystem zu erkunden, und auch eine Landung nach Rückkehr wäre nicht nur wegen des fehlenden Wiedereintritt in eine Atmosphäre und einfacher. Irgendwo las ich mal, das Mondgestein wäre dazu geeignet Raketentreibstoff daraus zu gewinnen....
Nun hat man sich richtig entschieden, und sieht in diese Richtung. Eine Entscheidung welche schon vor laaanger Zeit hätte getroffen werden sollen.
 

DungeonKeeper1

Registriertes Mitglied
Hallo!
Interessantes Thema!

Das sehe ich auch fast so.
Aber es gibt da ein paar Dinge zu beachten:

Die Teile müssen ja in beiden Fällen von der Erde aus ins All gebracht werden.

Die ISS wird in einer Entf. bzw. Höhe von etwa 350 - 380km gebaut.
Keine allzugroße Strecke.
Die Versorgung ist somit schnell gewährleistet. (Nahrung, Luft...)

Bei einer Mondbasis sieht das ganz anders aus:

Die Teile müssen ja erst dorthin gebracht werden. Und das sind nun Entfernungen von 380.000 - 420.000km. Nicht gerade wenig.
Nahrung und Luft müssten auch von der Erde zugeführt werden, soweit es die Technik zu dieser Zeit noch nicht erlaubt diese zu reproduzieren.
Und bei einer möglichen Rettungsaktion, durch was auch immer verursacht, kann Hilfe von der Erde erst allerfrühestens in 3 - 4 Tagen eintreffen.

Eine Mondbasis ist aber dennoch so sicher wie das Amen in der Kirche, wird doch schon seit Jahren daran getüftelt.
Ob wir dies noch erleben dürfen bleibt fraglich.

Viele Grüße!

Stefan
 

Hippolyte

Registriertes Mitglied
Iss

:eek: Moin,

die ISS hat aber noch den Vorteil, daß sie als Rettungsplatz für beim Start beschädigte Raumfähren dienen kann und auf ihr herscht Schwerelosigkeit, was ja mitunter bei einigen Experimenten besonders Langzeitexperimenten sehr nützlich ist. Deshalb brauchen wir eine erdnahe Raumstation wie die ISS.

Gruß
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
die ISS hat aber noch den Vorteil, daß sie als Rettungsplatz für beim Start beschädigte Raumfähren dienen kann

Das stimmt nicht unbedingt: bei der Columbia war das auch nicht der Fall - sie hatte schlicht keinen Andockstutzen für die ISS mit an Bord...

Eine "falsche" Entscheidung war die ISS sicher nicht (IMO). Es ist gar nicht schlecht, Erfahrungen beim Bau von Orbitalkomplexen zu sammeln. Ausserdem hat man dann eine Experimentierstation, auf der Mikrogravitationsexperimente durchgeführt werden können.

Eine "falsche" Entscheidung ist IMO die Entwicklung des CEV. Vielleicht sollte man (sprich: die NASA) eher dafür sorgen, dass private Unternehmer Raumfahrzeuge bauen, die man danach kaufen oder Platz darauf mieten kann.

Die Entwicklung eines neuen Raumfluggeräts, das nicht einmal wieder verwendbar ist, könnte man sich sparen.
 

Kosmicman

Registriertes Mitglied
Bynaus schrieb:
Die Entwicklung eines neuen Raumfluggeräts, das nicht einmal wieder verwendbar ist, könnte man sich sparen.

Da stimme ich dir voll zu, und es ist traurig, dass Sänger und Buran einfach zu den Akten gelegt wurden
 

Martin

Registriertes Mitglied
Hallo,

wiederverwendbare Raumfahrzeuge sind derzeit einfach schlicht zu teuer, für den kommerziellen Satellitentransport kann man sie sich einfach nicht leisten. Mit einer Proton - Rakete kann man viel billiger Bauteile für die ISS in den Orbit bringen als mit einem Space Shuttle. Deswegen werden die nicht oder nur teilweise wiederverwendaren Systeme (denkbar wäre zum Beispiel wiederverwendbare Oberstufen oder Booster) den Markt beherrschen.

Sicherlich war die ISS die richtige Entscheidung. Neben den politischen Hintergründen ist diese Station ein Labor, vor allem auf Schwerelosigkeitexperimente ausgelegt. Was will man mit einem solchen Labor auf dem Mond, zumal die Transportkosten enorm wären (für den ISS Orbit braucht man 29.000km/h, für den Mond 40.000km/h). Die ISS läßt sich auch schnell und sicher evakuieren, auf dem Mond hat man da schon ein Problem.
Und auch als zukünftige Startplattform für interplanetare Reisen ist eine Orbitalstation günstiger. Sonst müßte man ja erst die Teile von der Erde zum Mond schaffen, also die Erdgravitation überwinden, am Mond wieder abbremsen, landen, zusammenbauen und dann nocheinmal die Gravitation des Mondes überwinden. Energetisch sinnlos. Und eine unabhängige Raumfahrtindustrie auf dem Mond wird es wohl auch in absehbarer Zeit nicht geben (Roffmangel).

Maritn
 

Guido_Waldenmeier

Registriertes Mitglied
also

Raketen würde es zur Genüge geben,wenn es den leider amerikanischen Hochmut nicht geben würde.In der Nähe von Moskau genauer gesagt
dem sogenannten "SternenStädtchen" (da werde Raumfahrer ausgebildet)
gibt es riesengroße Hallen mit fertigen Raketen,die du nur entstauben müsstest und zu einem Startplatz bringen.sie verotten dort sinnlos obwohl voll funktionsfähig und in jeder Grösse vorhanden.
 

Kosmicman

Registriertes Mitglied
Für Expirimente in der Schwerelosigkeit dürften die Raumgöleiter ausreichen denke ich. Falls wie ich mal irgendwo las, Inhaltsstoffe des Mondgesteins zur Produktion von Raketentreibstoff geeignet wäre, wäre es kein Problem von dort aus Reisen anzutreten. Man bräuchte den Treibstoff nicht von der Erde nehmen, Von der Erde aus gäbe es nur einen Pendelverkehr mit kleineren Raumschiffen zum Mond und zurück. Der Start vom Mond benötigt zwar mehr Energie als von der lSS aber auch bedeutend weniger als von der Erde. Auf festem Boden liessen sich Raumschiffe sicher besser bauen. Ausserdem wäre die Umweltverschmutzung geringer.
 

Dominik

Registriertes Mitglied
Um mal auf die Privatisierung von Raumfahrt Unternehmen zurück zu kommen:

Wenn man das zulassen würde, so läuft man (meiner Meinung nach) Gefahr, das es z.B. auf dem Mond irgendwann (so wie auf der Erde) Gebietsansprüche gibt. D.h. Die Firma A beansprucht das Gebiet für sich, aber Firma B möchte dies Gebiet (vieleicht aufgrund von Ressourcen) auch gerne haben, und so können dann auch Streitigkeiten entstehen.

Weltraum Tourismus finde ich hingegen noch ganz OK. Solange Private Firmen keine besonderen Ansprüche auf irgendwas im Weltraum erheben.
 

DungeonKeeper1

Registriertes Mitglied
!"DEN"! richtigen Weltraumtourismus wird unser einer wahrschinlich nicht mehr erleben...
Aber ich hoffe trotzdem, dass dieser Tourismus keinen Müll mehr hinterlässt!

Aber da hat sich NASA und co. schon "sehr beliebt" gemacht, bei über 30.000 kleinen Schrottteilen im Erdorbit! :mad:

Grüße!

Stefan
 

Guido_Waldenmeier

Registriertes Mitglied
wobei

Die private Weltraum Wirtschaft wird am Anfang eh mit chemischem Antrieb starten,was anderes ist ja nicht verfügbar in absehbarer Zeit und somit weiter Schrott im Erdorbit produzieren.
 

sissi

Registriertes Mitglied
Atomraketen für die Raumfahrt

Raketen würde es zur Genüge geben

in der Märzausgabe von "Astronomy" kann man lesen, daß die Russen jetzt ihre etwas aufgeziegelten alten SS18 Atomraketen für die zivile Nutzung verwenden.
Sie bekommen eine dritte Stufe und werden aus den Startsilos abgeschossen, in denen sie schon stehen.
Problematisch ist dabei der Fall, wenn es einen fehlstart über bewohnten Gebieten gibt:eek:

sissi
 

Guido_Waldenmeier

Registriertes Mitglied
Richtig.Wenn man halt ein gewisses Alter hat kann man manchmal nicht umdenken.Früher war es halt UDSSR :)
Im positiven Sinne gedacht.
Naja es ging ja primär um die Besiedelung des Startplatzes.
 

Kosmicman

Registriertes Mitglied
Es war die Sprache von den Atomraketen, und diese Bunker sind wahrscheinlich nicht zufällig in Kasachstan ;-)
 

sissi

Registriertes Mitglied
eh Leute,

diese Silos stehen doch nicht in Baikonur, sie stehen in der ganzen ehemaligen SU!
 
Oben