Die globale Erwärmung in den vergangenen Jahrzehnten kann man wohl kaum leugnen, und der Zusammenhang mit dem menschenverursachten Anstieg des CO2-Gehalts in der Atmosphäre ist plausibel.
Viel schlechter wird die Beweislage für die bisherigen negativen Folgen des Klimawandels, die ja der Öffentlichkeit immer wieder unter die Nase gerieben werden:
- Ein Anstieg der Schäden durch tropische Stürme infolge der Erwärmung ist nicht belegt
- Für das Schmelzen der Gletscher spielen Rußpartikel möglicherweise eine größere Rolle als die bisherige Erwärmung.
edit: hier habe ich anscheinend übertrieben, deshalb geändert
Mich wurmt es wenn anderweitige Aussagen als wissenschaftlich verkauft werden. Die Wissenschaft muss hier unabhängig von politischen Erwägungen bleiben. Der Drang, die Welt zu retten, ist zwar verständlich, darf aber nicht zu solchen Ergebnissen führen.
Bei den Folgen herrscht ja noch großes Rätselraten, niemand kann im Augenblick gute regionale Vorhersagen machen, und selbst die globalen Vorhersagen sind mit Vorsicht zu genießen, bedenkt man den Zeitraum, auf dem man gute "historische" Daten für das System Klima hat. Die physikalischen Grundlagen des "Treibhauseffekts" sind zwar wohlbekannt, die komplexen Antworten des Systems auf dessen Einfluss aber weniger. In welche Richtung der Trend geht, ist dennoch klar.
Wenn nun aber über die Verhältnisse in 100 Jahren gesprochen wird, sträuben sich mir die Haare. 100 Jahre sind für die moderne Menschheit eine extrem lange Zeit. Weder können wir die Bevölkerungsentwicklung bis 2100 gut vorhersagen, noch die technischen Errungenschaften bis dahin. Was hätten wohl Schätzungen über die landwirtschaftliche Produktion für das Jahr 2000 aus dem Jahr 1900 ausgesagt? Oder über die Bevölkerungszahl und politischen Verhältnisse? Viele Vorhersagen für Folgen des Klimawandels für die Menschheit wirken daher unsinnig, vor allem, wenn sie Kosten beziffern.
Ist der Status quo zudem wirklich so toll? Sind die Menschen in Afrika nicht HEUTE vom Hunger geplagt und rollen nicht schon HEUTE Flüchtlingswellen von dort an die Küsten Europas. Ist im Moment z.B. das Bevölkerungswachstum in Teilen der Welt nicht ein größeres Problem für deren Zukunft als der Klimawandel? Viele heutige Weltprobleme werden aber ignoriert und nicht angepackt.
Der Klimawandel wird nur eine von vielen Veränderungen sein, die die Menschheit im nächsten Jahrhundert vor Probleme stellen wird. Zudem ist die Beendigung der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern ohnehin ein Muss im Hinsicht auf die langsam zur Neige gehenden Vorräte.
Die Menscheit hat in den vergangenen Jahrhunderten ähnlich große Veränderungen durchmachen müssen und ist jeweils gestärkt daraus hervorgegangen. Insofern sehe ich der Zukunft ganz unhysterisch entgegen.
P.S.: Die Jahresdurchschnittstemperatur in Hof liegt übrigens 4,3°C unter der von Freiburg, zumindest dort wird man sich über die Erwärmung freuen. nur wird sich niemand mehr an die kalten Zeiten erinnern, wenn mal 4,3°C Erwärmung in Hof erreicht sind
