Hallo TomS, ob du das mal an einem einfachen Bsp. vorfuehren koenntest?
Klar, gerne.
Man betrachtet ja gerne das Zwillingsparadoxon oder generell die Zeitdilatation anhand geradliniger Bewegungen. Dabei ist das Problem, dass bei geradlinigen Bewegungen die beiden Zwillinge (oder Uhren oder sonstwas) nie mehr begegnen. Man vergleicht daher weit voneinander entfernte Uhren - was auch nicht unproblematisch ist wg. dem Austausch von Lichtsignalen usw. Am besten wäre es, wenn man die beteiligten Uhren zu Beginn und zum Ende der Reise wieder am selben Ort (am selben Ort x und zur selben Koordinatenzeit T bzgl. eines Inertialsystems) hätte.
Also lassen wir den einen Zwilling "irgendwie" wieder umkehren. Aber wie? Und welchen Effekt hat das Abbremsen und wieder Beschleunigen?
Machen wir es noch einfacher:
Zwilling (1) bleibt ortsfest (bei x=const) bzgl. eines Inertialsystems (seine Geschwindigkeit ist Null); da bleibt er bis zu einem Zeitpunkt T, wenn der zweite Zwilling wieder da ist.
[tex]\tau_1 = \int_0^T dt \sqrt{1-v_1^2(t)} = \int_0^T dt = T[/tex]
Zwilling (2) fliegt einfach auf einer
Kreisbahn bei x=const los und kehrt später dorthin zurück; die Bahngeschwindigkeit soll dabei konstant sein
[tex]v^2 = \vec{v}^2 = \text{const}[/tex]
und damit
[tex]\tau_2 = \int_0^T dt \sqrt{1-v_2^2(t)} = \sqrt{1-v_2^2} \int_0^T dt = \sqrt{1-v_2^2}\,T[/tex]
Zusammenfassend: die Form der Bahnkurve (betrachtet aus einem Inertialsystem) ist irrelevant; Beschleunigungen (Änderungen des Betrages oder der Richtung der Geschwindigkeit) sind ebenfalls irrelevant. Was zählt ist einzig und alleine der Betrag der Bahngeschwindigkeit.
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Betrachtet man das Verhältnis
[tex]\frac{\tau}{T} = \frac{1}{T}\int_0^T dt \sqrt{1-v^2(t)} [/tex]
so stellt man fest, dass es sich dabei um den Mittelwert
[tex]\frac{\tau}{T} = \frac{1}{T}\int_0^T dt \, w(t)[/tex]
der Funktion
[tex]w(t) = \sqrt{1-v^2(t)}[/tex]
handelt