Einige Fragen als Astronomie-Neuling

Ysuran

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Heyho :) Ich habe seit einiger Zeit ein Spiegelteleskop mit 130mm Öffnung (Omegon Teleskop N 130/920 EQ-3) und bin eigentlich auch ganz zufrieden damit. Für den Einstieg scheint es jedenfalls super zu sein.

Nun war ich auch schon mehrmals draußen und habe versucht mich am Himmel zurecht zu finden. Gestern kamen mir dabei aber einige Fragen auf, die ich hier einfach mal stellen würde. Sehr speziell teilweise, schwierig über die Suchfunktion zu finden. Vielleicht kann sie ja einer von euch beantworten :) Danke schonmal.

1. Geschaut wird in den Okularauszug vorn am Tubus. Ich habe hier nur ein Problem: Jedes Mal wenn ich ein Objekt anpeile, endet das darin, dass ich zwar das Objekt zentriert hab, aber der Okularauszug entweder senkrecht nach oben schaut oder zumindest so hoch ist, dass ich nicht mehr hinein schauen kann. Also wieder die Rohrschellen öffnen und den Tubus so drehen, dass ich in den Okularauszug schauen kann... -.- Absolut nervig, die Einstellungen der Anpeilung werden so immer wieder über Bord geworfen. Gibt es hierfür keine bessere Lösung? Ich kann mir nicht vorstellen, dass gewiefte Astronomen mehrmals am Abend die Rohrschellen öffnen und den Tubus so drehen, dass sie etwas sehen... Wenn doch, muss ich wohl damit leben.

2. Ich habe das Teleskop gestern mal "eingenordet." Also den Polblock auf 48° eingestellt, ich wohn im Schwarzwald, Googlemaps hat mir diese Gradzahl dafür ausgegeben. Jetzt hatte ich das Problem dass bei diesen Einstellungen und beim Umstand, dass die DE und die RA-Achse annähernd in Ausgangsposition stehen, das Teleskop ca 3-4° unter dem Polarstern ausgerichtet war. Soll der Polblock überhaupt auf den Polarstern ausgerichtet sein, oder hat das damit nichts zu tun und Polaris ist nur eine Hilfe um Norden zu finden?

3. Ich habe bei Galaxien häufig das Gefühl, nur graue verwaschene Schleier zu erkennen. Alle Galaxien sehen für mich irgendwie gleich aus. Selbst der Orionnebel sah am Winterende nur grau und verwaschen aus. Mach ich was falsch? Sind die Sichtbedingungen zu schlecht? Ich hatte mir jetzt auch ein 6mm Plössl gekauft, dieses ist aber sehr schwer scharf zu stellen und vergrößert daher nicht wirklich sinnvoll. Innerhalb der förderlichen Vergrößerung befindet es sich trotzdem noch, sodass ich nicht weiß ob es an der Qualität des Okulars liegt oder letztlich einfach an der zu geringen Öffnungszahl des Teleskops, die zu wenig Licht einfängt...

Falls ihr diese Fragen beantworten könnt, wäre ich euch schon sehr dankbar :)

Lg
Ysuran

Edit: Eine Frage fällt mir gerade noch ein: ich möchte demnächst die Sonne beobachten, gerade auch den Venustransit. Zu diesem Zweck habe ich mir jetzt Baader Sonnenfolie bestellt. An meinen Teleskoptubus befindet sich eine Schutzkappe, die ich zwar meist komplett abnehm, aber die auch eine kleine Kappe (etwa in der Größe eines Okulars) hat, die man abnehmen kann. Würde es jetzt reichen, wenn ich die große Kappe drauf lass, die kleine abnehm und um die kleine Kappe die Sonnenfolie arretier? Oder gibt es hier irgendwelche Gefahren? Danke :)
 
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Bernhard

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Heyho :) Ich habe seit einiger Zeit ein Spiegelteleskop mit 130mm Öffnung (Omegon Teleskop N 130/920 EQ-3) und bin eigentlich auch ganz zufrieden damit. Für den Einstieg scheint es jedenfalls super zu sein.
Hallo Ysuran,

erst mal Willkommen im Forum.

1. Geschaut wird in den Okularauszug vorn am Tubus. Ich habe hier nur ein Problem: Jedes Mal wenn ich ein Objekt anpeile, endet das darin, dass ich zwar das Objekt zentriert hab, aber der Okularauszug entweder senkrecht nach oben schaut oder zumindest so hoch ist, dass ich nicht mehr hinein schauen kann. Also wieder die Rohrschellen öffnen und den Tubus so drehen, dass ich in den Okularauszug schauen kann... -.- Absolut nervig, die Einstellungen der Anpeilung werden so immer wieder über Bord geworfen. Gibt es hierfür keine bessere Lösung? Ich kann mir nicht vorstellen, dass gewiefte Astronomen mehrmals am Abend die Rohrschellen öffnen und den Tubus so drehen, dass sie etwas sehen... Wenn doch, muss ich wohl damit leben.
Es gibt da einen ganz einfachen Trick: Drehe, bzw. bewege das ganze Teleskop zusammen mit der EQ3-Montierung. Solange Du das Gerät nur für visuelle Beobachtungen und nicht fotografisch nutzt, geht das. Du stellst dabei am Anfang das Teleskop immer grob so ein, dass Du noch bequem in das Okular sehen kannst. Wenn Du das Objekt erst mal eingestellt hast, kannst Du mit den zwei großen Drehschrauben immer wieder nachführen und so die Erddrehung ausgleichen.

2. Ich habe das Teleskop gestern mal "eingenordet." Also den Polblock auf 48° eingestellt, ich wohn im Schwarzwald, Googlemaps hat mir diese Gradzahl dafür ausgegeben. Jetzt hatte ich das Problem dass bei diesen Einstellungen und beim Umstand, dass die DE und die RA-Achse annähernd in Ausgangsposition stehen, das Teleskop ca 3-4° unter dem Polarstern ausgerichtet war. Soll der Polblock überhaupt auf den Polarstern ausgerichtet sein, oder hat das damit nichts zu tun und Polaris ist nur eine Hilfe um Norden zu finden?
Das Einnorden braucht man nur, wenn man Ojekte auch fotografieren will. Eingenordete, parallaktische Montierungen haben den Vorteil, dass die Erddrehung über einen einzigen Motor ausgeglichen werden kann. Dieser Motor dreht dabei um eine Achse, die genau in Richtung des Himmelsnordpols (etwa gleich Polaris) zeigt.

3. Ich habe bei Galaxien häufig das Gefühl, nur graue verwaschene Schleier zu erkennen. Alle Galaxien sehen für mich irgendwie gleich aus.
Was für Galaxien hast Du denn schon gefunden? Bei M31 solltest Du bei sehr dunklem Himmel eines der zwei Staubbänder finden können. Kennst Du die zwei kleinen Begleitgalaxien von M31? M32 und M110 (=NGC205) sind in Deinem Teleskop nämlich auch zu sehen. Bei M33 kann sollte man die zwei großen Spiralarme erkennen können. Achte auch auf die Formen der Galaxien. M51 erscheint rund und ebenfalls mit einer kleineren Begleitgalaxie. M82 (bildet ein interessantes Paar mit M81) und M108 erscheinen dagegen eher zigarrenförmig. Je nachdem, wie die Galaxie gerade im Raum liegt sehen wir sie entweder von der Seite (edge-on, als Zigarre) oder um 90 Grad gedreht (face-on, als runden Fleck).

Selbst der Orionnebel sah am Winterende nur grau und verwaschen aus.
Den solltest Du mal etwas stärker vergrößern. Der hat zwei große Arme, die Du mal suchen könntest. Kennst Du auch den Komma-förmigen M43 gleich nebendran, oder den Pacman-förmigen Nebel M78 (Nebel mit zwei Sternen drin, so dass es ein Art Gesicht mit zwei Augen bildet).

Mach ich was falsch?
Wenn Du Galaxien überhaupt schon mal findest, ist das eigentlich schon eine ganze Menge. Gratulation!

Sind die Sichtbedingungen zu schlecht?
Wenn Du von einer Großstadt aus beobachtest, ja. Wenn Du an einem dunklen Landhimmel ohne Störlichter beobachtest kanns Du Dich glücklich schätzen. Die gibt es nämlich nicht mehr allzu oft und werden deshalb von Amateurastronomen nicht selten über mehrere Fahrtstunden mit dem Auto aufgesucht.

Ich hatte mir jetzt auch ein 6mm Plössl gekauft, dieses ist aber sehr schwer scharf zu stellen und vergrößert daher nicht wirklich sinnvoll. Innerhalb der förderlichen Vergrößerung befindet es sich trotzdem noch, sodass ich nicht weiß ob es an der Qualität des Okulars liegt oder letztlich einfach an der zu geringen Öffnungszahl des Teleskops, die zu wenig Licht einfängt...
In größeren Teleskopen mit einer größeren Öffnung sieht man natürlich mehr Details.

Edit: Eine Frage fällt mir gerade noch ein: ich möchte demnächst die Sonne beobachten, gerade auch den Venustransit. Zu diesem Zweck habe ich mir jetzt Baader Sonnenfolie bestellt. An meinen Teleskoptubus befindet sich eine Schutzkappe, die ich zwar meist komplett abnehm, aber die auch eine kleine Kappe (etwa in der Größe eines Okulars) hat, die man abnehmen kann. Würde es jetzt reichen, wenn ich die große Kappe drauf lass, die kleine abnehm und um die kleine Kappe die Sonnenfolie arretier? Oder gibt es hier irgendwelche Gefahren? Danke :)
Die Baader-Sonnenfolie ist schon mal sehr gut geeignet. Du musst da bloß aufpassen, dass sie gut auf dem Teleskop sitzt und nicht während des Beobachtens von einem Windstoß "weggefegt" wird. So was kann passieren und ist natürlich sehr gefährlich.

Die Klappe kann prinzipiell drauf bleiben. Du verkleinerst damit aber die Öffnung und damit die Auflösung des Teleskops bei der Sonnenbeobachtung. Ich persönlich würde ohne die Klappe beobachten und den Sonnenfilter mit der Folie möglichst sorgfältig bauen, so dass wirklich kein Licht mehr an der Folie vorbeikommt. Du kannst dann an einem windgeschützten Platz damit sicher sehr schön beobachten. Ein Test vor dem Transit ist selbstredend.

Soviel für den Anfang.
 

Ysuran

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Vielen Dank für die Antworten :) Natürlich stellen sich mir weitere Fragen, die ich dir direkt mal stellen würde^^


Es gibt da einen ganz einfachen Trick: Drehe, bzw. bewege das ganze Teleskop zusammen mit der EQ3-Montierung. Solange Du das Gerät nur für visuelle Beobachtungen und nicht fotografisch nutzt, geht das.
Du meinst ich soll das Teleskop MIT Stativ einfach drehen, sprich das ganze Teleskop immer in die Richtung drehen, in der ich schauen will?

Das ist natürlich ein interessanter Trick. Eine Frage, die sich aber noch stellt wäre: Das Aufsuchen von Himmelskörpern mittels Teilkreisen würde dann nicht mehr funktionieren, oder? Dafür müsste die Montierung auch eingenordet werden, wenn ich mich recht entsinne.


Was für Galaxien hast Du denn schon gefunden?
Bisher nur M3, M5 und die Oriongalaxie. Alle waren quasi nur ein kreis aus Staub. ^^ Ich glaub ich bin zu ungeduldig und muss mal weiter versuchen und andere aufsuchen.


Den solltest Du mal etwas stärker vergrößern. Der hat zwei große Arme, die Du mal suchen könntest.
Kurze Frage, mein Plössl Okular (6mm)... liegt es an dessen Qualität, dass bei der Vergrößerung nicht viel zu sehen ist, oder kann ich da auch mit einem 60-70 € teuren Okular nicht mehr rausholen?


Wenn Du Galaxien überhaupt schon mal findest, ist das eigentlich schon eine ganze Menge. Gratulation!
Danke :) Aber mittels Starhopping geht es ja eigentlich ganz gut.

Wenn Du von einer Großstadt aus beobachtest, ja. Wenn Du an einem dunklen Landhimmel ohne Störlichter beobachtest kanns Du Dich glücklich schätzen. Die gibt es nämlich nicht mehr allzu oft und werden deshalb von Amateurastronomen nicht selten über mehrere Fahrtstunden mit dem Auto aufgesucht.
Bin im Schwarzwald, relativ wenig Lichtverschmutzung. Kann mich also glücklich schätzen, auch wenn ich noch den perfekten Ort suche.


Die Klappe kann prinzipiell drauf bleiben. Du verkleinerst damit aber die Öffnung und damit die Auflösung des Teleskops bei der Sonnenbeobachtung. Ich persönlich würde ohne die Klappe beobachten und den Sonnenfilter mit der Folie möglichst sorgfältig bauen, so dass wirklich kein Licht mehr an der Folie vorbeikommt. Du kannst dann an einem windgeschützten Platz damit sicher sehr schön beobachten. Ein Test vor dem Transit ist selbstredend.
Hier hätte ich gedacht einfach die Folie über die komplette Öffnung zu stülpen und mit mehreren Gummies sehr fest zu arretieren, sodass nichts verrutschen kann und keine Falten geschlagen werden. Das dürfte doch reichen, oder?

Danke auf jeden Fall schonmal :)
 

Bernhard

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Du meinst ich soll das Teleskop MIT Stativ einfach drehen, sprich das ganze Teleskop immer in die Richtung drehen, in der ich schauen will?
Ja genau. Ich habe übrigens vor vielen Jahren auch mit so einem Teleskop meine ersten Beobachtungserfahrungen gesammelt. Man wuchtet das komplette Gerät einfach in die gewünschte Position und sucht dann per Starhopping (kennst Dich ja schon richtig gut aus) das gewünschte Objekt.

Das ist natürlich ein interessanter Trick. Eine Frage, die sich aber noch stellt wäre: Das Aufsuchen von Himmelskörpern mittels Teilkreisen würde dann nicht mehr funktionieren, oder? Dafür müsste die Montierung auch eingenordet werden, wenn ich mich recht entsinne.
Korrekt. Dann hat man aber auch das Problem, dass man den Tubus wohl immer wieder mal drehen muss. Ich selbst beobachte seit Jahren nur mit Dobsons, weswegen ich diese Problematik nicht so gut kenne. Hilfreich wäre vielleicht noch ein Zenitprisma, allerdings verwendet man diese Dinger eher bei größeren Geräten. Lass Dich da am besten mal von den Leuten von Teleskop-Express (s. Link) beraten.

Bisher nur M3, M5 und die Oriongalaxie. Alle waren quasi nur ein kreis aus Staub.
Vorsicht! Das, was Du da aufgesucht hast ist vermutlich M42 (der große Orionnebel) und das ist keine entfernte Galaxie, sondern ein großer Wasserstoffnebel innerhalb der Milchstraße. M3 und M5 sind (sehr schöne) Kugelsternhaufen.

Kurze Frage, mein Plössl Okular (6mm)... liegt es an dessen Qualität, dass bei der Vergrößerung nicht viel zu sehen ist, oder kann ich da auch mit einem 60-70 € teuren Okular nicht mehr rausholen?
Die Plössl-Okulare sind eigentlich gute Standardokulare. Bei 6mm bekommst Du an Deinem Teleskop eine Vergrößerung von 153-fach. Das ist schon die Grenze bei der Öffnung. Bei M3 und M5 sollte man bei dieser Vergößerung schon etliche Einzelsterne sehen können. Die zentrale Region bleibt aber vermutlich eher verwischt. Zum Vergleich das Foto und die Beschreibung von M3 http://de.wikipedia.org/wiki/Messier_3.

Wenn Du Deine Ausrüstung verbessern willst, würde ich ehrlich gesagt gleich die Anschaffung eines etwas größeren Teleskop in Betracht ziehen. Generell musst Du Dich dabei zuerst entscheiden, ob es Dir ausreicht im Feld die Objekte nur visuell aufzusuchen oder ob bei Dir auch die Astrofotografie eine Rolle spielen soll. Diese sehr grundsätzliche Entscheidung bestimmt dann die ganze Art der Ausrüstung. Wenn Dir das Aufsuchen und Ansehen der verschiedenen Objekte reicht, wäre ein 8-, bzw. 10-Zoll-Dobson für Dich vermutlich das ideale Teleskop. Das Plössl-Okular kannst Du an so einem Gerät auch gut weiterverwenden. Ein wirklich hochwertiges Okular, wie z.B. das 9mm-Nagler bringt zwar ein größeres Gesichtsfeld, wird Dich aber bei den Details vermutlich (habe da auch nicht so viel Erfahrung) nicht sehr viel weiterbringen. Für eine umfangreichere Beratung kannst Du Dich auch mal bei http://www.astrotreff.de anmelden. Dort trifft sich praktisch die gesamte Amateur-Astrogemeinde und dort bekommst Du sicher sehr schnell die besten Tipps für die weitere Planung.

Hier hätte ich gedacht einfach die Folie über die komplette Öffnung zu stülpen und mit mehreren Gummies sehr fest zu arretieren, sodass nichts verrutschen kann und keine Falten geschlagen werden. Das dürfte doch reichen, oder?
Das wäre OK, nur ist dabei die Folie nachher vermutlich nicht mehr zu verwenden. Etwas besser wäre eine Hülse aus Karton, die Du dann mit der Folie bespannst. So bekommst Du einen Filter, den man immer wieder verwenden kann. Tipps dazu findest Du bestimmt im www oder, wie gesagt, bei astrotreff.de
Gruß
 
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Ysuran

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Meine Ausrüstung groß verbessern kann ich momentan aus finanziellen Gründen nicht. Aber ich werd dann einfach mal so weiter versuchen gute Ergebnisse zu erzielen :) danke auf jeden Fall für die Hilfen ^^
 

Bernhard

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Aber ich werd dann einfach mal so weiter versuchen gute Ergebnisse zu erzielen :)
Die Frühlingsgalaxien zwischen Jungfrau und Löwe verabschieden sich (leider) ja schon wieder vom Abendhimmel, dafür zeigt jetzt der Sommerhimmel trotz gekürzter Dunkelphase viele Objekte auch für Dein Teleskop: M13 im Herkules, der Ringenebel M57 in der Leier und etliche große Gasnebel Richtung Zentrum der Milchstrasse, wie das Paar M8 und M20, sowie M17 und M16 neben weiteren Kugelsternhaufen wie M10 und M12, um wenigstens einige der interessantesten Objekte zu nennen. Das "Mahl" kann in jeder mondlosen, klaren Nacht jederzeit beginnen, sogar mit dem Feldstecher.

Als Anregung zur Erweiterung Deiner Ausrüstung fällt mir spontan noch der "Atlas für Himmelsbeobachter" von Erich Karkoschka oder ein OIII-Einschraubfilter für Deine vorhandenen 1-1/4-Zoll-Okulare ein. Damit wird dann auch der Cirrus-Nebel im Schwan ein sehr lohnendes Objekt für Dein Teleskop.
Viel Erfolg.
 
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Ysuran

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Das sieht aber interessant aus... den Filter würde ich mir evtl. mal zulegen, wenn ich nächsten Monat etwas Geld übrig hab. Danke für den Hinweis.

Falls ich mal wieder eine deprimierende Nacht hab, schau ich eben auf den Saturn. Der motiviert und ist einfach wunderschön :) Aber auch dort bringt mein 6mm Plössl nicht viel, ich seh auf geringerer Vergrößerung fast mehr, weil schärfer...
 

Ysuran

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Ich war gerade nochmals draußen und hab mich umgeschaut. Leider waren die Verhältnisse bzgl. Wolken heut nicht die besten, sodass ich nur gen Nordosten einen freien Blick hatte. Dabei hatte ich insbesondere mal den Herkuleshaufen ins Auge gefasst.

Nun hab ich mal ein Bild des Haufens so bearbeitet, dass es aussieht wie jenes Bild, welches ich im Teleskop sehe:

http://i.imgur.com/jY26O.jpg

So in etwa seh ich jede Galaxie, jeden Sternhaufen. Ohne Unterschiede. Ich kann mir irgendwie nicht so recht vorstellen, dass das Problem mit einem Filter behoben ist. Schließlich sollte ich hier doch schon wenigstens Sterne im Sternhaufen erkennen können, oder? Je höher ich vergrößer, desto größer ist einfach das Verschwommene etwas. Details lassen sich fast besser bei geringer Vergrößerung erkennen, weil es schärfer ist. Ich bin geneigt zu sagen, dass die Sichtverhältnisse momentan recht schlecht sind, oder das beim Teleskop irgendetwas faul ist. 130mm können doch nicht so wenig sein, dass man nicht einmal Sternhaufen grob erkennt... oder? ^^ Ich glaub ich bin einfach wirklich zu ungeduldig...
 

Bernhard

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So in etwa seh ich jede Galaxie, jeden Sternhaufen. Ohne Unterschiede.
Hallo Ysuran,

man darf bei dieser Öffnung leider nicht zu viel erwarten. Die Frage wäre jedoch, wie normale Sterne bei kleiner Vergößerung aussehen, wenn Du das Okular mit der größten Brennweite verwendest. Welche Brennweite hat dieses Okular? 32mm? Wenn da die Sterne nicht wirklich scharf fokussiert werden, könnte mit der Justage des Teleskops etwas nicht stimmen. Suche Dir dazu einmal einige zufällige Stellen am Himmel, wo Du ein paar weniger helle Sterne gerade noch gut erkennen kannst. Wenn diese Sterne alle mehr oder weniger unscharf erscheinen stimmt mit dem Teleskop etwas nicht. Normal wären hier kleine, feine Punkte.

Theoretisch wäre auch denkbar, dass Du einen fehlerhaften Hauptspiegel bekommen hast. Für eine genau Beurteilung solltest Du das Teleskop einem Fachhändler zur Überprüfung geben. Frage dazu bei Teleskop-Express, astroshop.de, intercon-spacetec.de oder einem Händler Deiner Wahl nach.

Zur Justage eines Newton-Teleskops gibt es etliche Hinweise im www, wie z.B. http://pteng.de/astro/justage/justage.htm. Wenn Du ohne Okular bei Tageslicht möglichst senkrecht in den Okularauszug reinschaust, sollte sich der Fangspiegel zentrisch im Hauptspiegel spiegeln und das Auge ganz in der Mitte zu sehen sein. Dabei kannst Du das Teleskop einfach in den Himmel zeigen lassen. Die Sonne sollte dabei natürlich kein direktes Licht in das Teleskop werfen. Die zugehörigen Gefahren sind ja hoffentlich ausreichend bekannt.
Gruß
 
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Ysuran

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Danke, ich werd mal den Sterntest machen und schauen was dabei rauskommt. Vielleicht war auch einfach das Seeing blöd... hab selten so funkelnde Sterne gesehen wie gestern.
 

Bernhard

Registriertes Mitglied
Danke, ich werd mal den Sterntest machen und schauen was dabei rauskommt.
Hallo Ysuran,

für den Sterntest braucht man tatsächlich ein halbwegs gutes Seeing, weil man dort ja die Beugungsringe bei hoher Vergrößerung verwendet. Ein etwas gröberer Test geht auch bei kleiner Vergrößerung. Stelle einen hellen Stern so unscharf, dass man eine ausgedehnte, kreisrunde Ausleuchtung sieht. In dieser Ausleuchtung sieht man dann den Schatten des Fangspiegels, sowie die Streben der Aufhängung des Fangspiegels ("Spinne"). Der kreisrunde Schatten des Fangspiegel sollte dann schön mittig in der Ausleuchtung sitzen. Sollte das nicht der Fall sein kann man diesen Fehler mit den Justierschrauben des Hauptspiegels hinten am Teleskop beheben.

Für die korrekte Justage des Fangspiegels braucht man dann entweder den Sterntest oder einen Justierlaser, wobei der Sterntest etwas zuverlässiger ist.
 

Ysuran

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Ich war gestern nochmals draußen, habe den Sterntest durchgezogen. Leider war das Seeing miserabel, aber das konnte ich nicht ändern. Was ich sehen konnte, konnte ich mir auch ohne Seeing vorstellen. Ich hatte bei der extrafokalen Anzeige einen Sternenring, der ungefähr aus 6-7 Ringen bestand. Bei der introfokalen Anzeige hatte ich dasselbe, diesmal aber nur aus 2 Ringen bestehend. Sowohl bei beiden war der Fangspiegel mittig und alles schön synchron.

Hat das mit den Ringunterschieden etwas zu tun? Sollte ich dem nachgehen oder ist das unwichtig? ^^
 

Sissy

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Hallo Ysuran,

glückwunsch zum Einstieg in unser schönes Hobby.

Ich schreib ein bissy zeitversetzt, weil ich grad im Urlaub in USA bin und dort nicht immer einen Campingplatz mit Wifi finde...

Dein Omegon Newton ist ein preisgünstiges Modell zum Einstieg. Was Du bisher geschrieben hast von der Schärfe her klingt nach falsch justiertem Spiegel oder zu warmer Optik.

So ein Teleskop darfst net einfach aus der Wohnung raus schleppen, aufbauen und durchgucken. Du mußt das Teil (Spiegel + Metallrohr) sich an die Nachttemperatur etwa ne Stunde angleichen lassen. Is doof, aber so isses. Kenn ich aus Erfahrung... Es wäre gut, wenn Du es irgendwo (Garage, Keller) kühl lagern könntest. Dadurch verringert sich die Auskühlzeit.

Erst wenn der Spiegel und das Rohr die selbe Temperatur wie die Nachtluft hat, kannst vernünftig nen Sterntest machen. Dabei darfst dann aber net über aufgeheizte Parkplätze oder Hausdächer gucken. Denn von dort steigt die ganze Nacht hindurch Warmluft auf und da kannst net scharfstellen oder den Spiegel zum Fangspiegel und Okularauszug justieren...

1. Geschaut wird in den Okularauszug vorn am Tubus. Ich habe hier nur ein Problem: Jedes Mal wenn ich ein Objekt anpeile, endet das darin, dass ich zwar das Objekt zentriert hab, aber der Okularauszug entweder senkrecht nach oben schaut oder zumindest so hoch ist, dass ich nicht mehr hinein schauen kann. Also wieder die Rohrschellen öffnen und den Tubus so drehen, dass ich in den Okularauszug schauen kann... -.- Absolut nervig, ...

jep, so isses. Ich hab das für mich so gelöst, daß ich den Tubus so in den Schellen gedreht hab, daß bei Ausrichtung des Teleskop nach Süden der Okularauszug wagrecht nach links wegsteht. Ich also net von "oben" sondern "seitlich" reinguck. Dann muß ich am wenigsten an den Schellen rumfummeln...

2. Ich habe das Teleskop gestern mal "eingenordet." Also den Polblock auf 48° eingestellt, ich wohn im Schwarzwald, Googlemaps hat mir diese Gradzahl dafür ausgegeben. Jetzt hatte ich das Problem dass bei diesen Einstellungen und beim Umstand, dass die DE und die RA-Achse annähernd in Ausgangsposition stehen, das Teleskop ca 3-4° unter dem Polarstern ausgerichtet war. Soll der Polblock überhaupt auf den Polarstern ausgerichtet sein, oder hat das damit nichts zu tun und Polaris ist nur eine Hilfe um Norden zu finden?

dann war Dein Stativ 3-4 ° "aus dem Wasser". Also net wirklich sauber wagrecht. Ordentlich ausgerichtet solltest Du den Polarstern treffen. Hat denn die EQ-3 eine Bohrung zum anvisieren vom Polarstern? Das wäre ideal...

Zwischen den Beinen vom Stativ müßte eigentlich ne Ablageplatte sein. Da legst aus dem nächsten Baumarkt so ne 2x Libelle rein. Also T-förmig angeordnete eingeklebte Wasserwagen. Koscht einsfuffzig oder so und erleichtert das richtige Aufstellen vom Stativ enorm. :)

Wenn das Stativ ordentlich niveliert ist, dann die Montierung drauf, Polhöhe einstellen und zwar so genau wie Möglich. 48° klingt sehr vertraut. Wo im SW bist denn beheimatet? Eventuell kannst ja mal bei uns auf der Sternwarte mit Deinem Geraffel vorbeischauen. Bitte mach mit mir nen Termin per mail vorher aus, dann können wir das gemeinsam mal üben...

3. Ich habe bei Galaxien häufig das Gefühl, nur graue verwaschene Schleier zu erkennen. Alle Galaxien sehen für mich irgendwie gleich aus. Selbst der Orionnebel sah am Winterende nur grau und verwaschen aus.

Wenn der Spiegel nicht richtig justiert ist, dann sind alle Objekte "verwaschen". Aber auch, wenn alles perfekt justiert ist und das Seeing stimmt, so wie auf bunten Fotografien wirst Du nix sehen. Außer Planeten erstmal alles in schwarzweis. Mit etwas Übung erkennst dann, daß die Sterne unterschiedliche Farben haben. 130 mm Öffnung reicht aus, um ca. 15 Messier-Objekte als Anfänger zu erkennen. Das sind net alles Galaxien im M-Katalog. Da sind auch Kugelsternhaufen, offene Haufen und Planetarische Nebel dabei... Wenn Du indirektes Sehen geübt hast, und über etwas mehr Beobachtungserfahrung + gute Okulare verfügst, werden es dann etwa 50. Mehr ist nicht drinn. Nicht mit dem kleinen Einsteigerteleskop...

Etliche Objekte brauchen einfach mehr Öffnung. Da muß mehr Licht gesammelt werden... Das, was Dir Dein Teleskop zeigen können sollte, sind Kugelsternhaufen (etwa bis zur Hälfte von außen nach innen in Einzelsterne aufgelöst), da sollten ein paar Sterne unterschiedliche Farben haben. Dann geht mit Deinem Teleskop mit dem langbrennweitigsten Okular (= kleinstmögliche Vergrößerung!!!) schön die Andromedagalaxie (da siehst etwa den hellsten inneren Teil als "helles, längliches Etwas" mit 1 oder 2 dunklen Staubbändern). Dann kannst den Ringnebel in der Leier anschauen. Ein fluffiger, kleiner, fast kreisrunder Kringel. Wie ein Rauchkringel von ner Zigarette... Später im Sommer/Herbst dann die vielen Nebel in der südlichen Milchstraße. Natürlich alle Planeten, den Mond und mit Baaderfolie auch die Sonne.

Zwecks Sonne: Mach nach Anleitung auf der visuellen DIN A 4 Baaderfolie einen Ring aus Pappe, über den Du die Folie locker drüber legst. 4 "Zipfel" mit Tesafilm fixieren, dann rundum gut festkleben. Am Schluß nochmal ne Lage Pappe über den schon fertigen Ring und gut ist. Den Filter in ne Plastik-Kuchendose aus dem Supermarkt und Du hast den perfekten Aufbewahrungskörper für den Sonnenfilter... Kleb über die kleine Öffnung vom Deckel zusätzlich flächig Baaderfolie. (Das übrig gebliebene Reststück von der Folie für den großen Filter) Und vergiß bitte nicht, dem kleinen Sucherteleskop auch einen Sonnenfilter zu spendieren. Sonst brennt Dir der Sucher ein Loch in den Kittel oder zündet gar was an...

Wenn Du den kleinen Deckel abnimmst kannst die Sonne kurz anschaun, ob es sich lohnt, den großen Filter zu holen. Manchmal hat die Sonne keine Flecken, dann ist sie langweilig. In so nem Fall mach ich den kleinen Deckel wieder drauf und beobachte garnet im Weißlicht. ;)

Wenn Du nur mit der kleinen Öffnung beobachtest, verschwendest Auflösung. Bei voller Öffnung (also dem großen Filter) kannst auf der Sonnenscheibe neben Flecken und Granulation mehr in Richtung Sonnenrand ab und an auch schön "weiße Fäden" sehen. Mit der kleinen Öffnung ist das nicht machbar...

Nachtrag: Falls Du oft tagsüber Sonne angucken magst, spendier dem schwarzen Tubus ne Lage weißes DC-Fix Klebefolie. Denn in der Sonne wird der Tubus aber sowas von heiß! Den unterschied zwischen schwarzem Tubus und weißen Tubus kannst mit ner weißen Tischdecke und ein paar Wäscheklemmerles austesten. :)

Für den Venustransit kannst Dein neues Teleskop prima verwenden. Da siehst nen kleinen schwarzen Punkt vor der Sonne...
Ich hab seinerzeit nur ein 100/500 Refraktor gehabt. Damit hab ich den Venustransit 2004 beobachtet...

Clear Sky
Sissy
 

Ysuran

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Hallo Ysuran,

glückwunsch zum Einstieg in unser schönes Hobby.
Danke :)


So ein Teleskop darfst net einfach aus der Wohnung raus schleppen, aufbauen und durchgucken. Du mußt das Teil (Spiegel + Metallrohr) sich an die Nachttemperatur etwa ne Stunde angleichen lassen. Is doof, aber so isses. Kenn ich aus Erfahrung... Es wäre gut, wenn Du es irgendwo (Garage, Keller) kühl lagern könntest. Dadurch verringert sich die Auskühlzeit.

Erst wenn der Spiegel und das Rohr die selbe Temperatur wie die Nachtluft hat, kannst vernünftig nen Sterntest machen. Dabei darfst dann aber net über aufgeheizte Parkplätze oder Hausdächer gucken. Denn von dort steigt die ganze Nacht hindurch Warmluft auf und da kannst net scharfstellen oder den Spiegel zum Fangspiegel und Okularauszug justieren...
Ah! Das könnte natürlich auch das Problem sein... Meist hab ich tatsächlich das Teleskop einfach rausgeschleppt und direkt benutzt. Ich werd es mal in den Keller stellen.


jep, so isses. Ich hab das für mich so gelöst, daß ich den Tubus so in den Schellen gedreht hab, daß bei Ausrichtung des Teleskop nach Süden der Okularauszug wagrecht nach links wegsteht. Ich also net von "oben" sondern "seitlich" reinguck. Dann muß ich am wenigsten an den Schellen rumfummeln...
Jep, so mach ichs mittlerweile auch. Mittlerweile geht es auch gut, erstrecht wenn ich das Stativ mit drehe.


dann war Dein Stativ 3-4 ° "aus dem Wasser". Also net wirklich sauber wagrecht. Ordentlich ausgerichtet solltest Du den Polarstern treffen. Hat denn die EQ-3 eine Bohrung zum anvisieren vom Polarstern? Das wäre ideal...

Zwischen den Beinen vom Stativ müßte eigentlich ne Ablageplatte sein. Da legst aus dem nächsten Baumarkt so ne 2x Libelle rein. Also T-förmig angeordnete eingeklebte Wasserwagen. Koscht einsfuffzig oder so und erleichtert das richtige Aufstellen vom Stativ enorm.

Wenn das Stativ ordentlich niveliert ist, dann die Montierung drauf, Polhöhe einstellen und zwar so genau wie Möglich. 48° klingt sehr vertraut. Wo im SW bist denn beheimatet? Eventuell kannst ja mal bei uns auf der Sternwarte mit Deinem Geraffel vorbeischauen. Bitte mach mit mir nen Termin per mail vorher aus, dann können wir das gemeinsam mal üben...
Ich wohn in St. Georgen, also nen Weilchen von dir entfernt. ^^ Aber dann versuch ich das mit dem einnorden nochmal mit Wasserwaage.


Zwecks Sonne: Mach nach Anleitung auf der visuellen DIN A 4 Baaderfolie einen Ring aus Pappe, über den Du die Folie locker drüber legst. 4 "Zipfel" mit Tesafilm fixieren, dann rundum gut festkleben. Am Schluß nochmal ne Lage Pappe über den schon fertigen Ring und gut ist. Den Filter in ne Plastik-Kuchendose aus dem Supermarkt und Du hast den perfekten Aufbewahrungskörper für den Sonnenfilter... Kleb über die kleine Öffnung vom Deckel zusätzlich flächig Baaderfolie. (Das übrig gebliebene Reststück von der Folie für den großen Filter) Und vergiß bitte nicht, dem kleinen Sucherteleskop auch einen Sonnenfilter zu spendieren. Sonst brennt Dir der Sucher ein Loch in den Kittel oder zündet gar was an...

Wenn Du den kleinen Deckel abnimmst kannst die Sonne kurz anschaun, ob es sich lohnt, den großen Filter zu holen. Manchmal hat die Sonne keine Flecken, dann ist sie langweilig. In so nem Fall mach ich den kleinen Deckel wieder drauf und beobachte garnet im Weißlicht. ;)

Wenn Du nur mit der kleinen Öffnung beobachtest, verschwendest Auflösung. Bei voller Öffnung (also dem großen Filter) kannst auf der Sonnenscheibe neben Flecken und Granulation mehr in Richtung Sonnenrand ab und an auch schön "weiße Fäden" sehen. Mit der kleinen Öffnung ist das nicht machbar...
Nachtrag: Falls Du oft tagsüber Sonne angucken magst, spendier dem schwarzen Tubus ne Lage weißes DC-Fix Klebefolie. Denn in der Sonne wird der Tubus aber sowas von heiß! Den unterschied zwischen schwarzem Tubus und weißen Tubus kannst mit ner weißen Tischdecke und ein paar Wäscheklemmerles austesten. :)

Für den Venustransit kannst Dein neues Teleskop prima verwenden. Da siehst nen kleinen schwarzen Punkt vor der Sonne...
Ich hab seinerzeit nur ein 100/500 Refraktor gehabt. Damit hab ich den Venustransit 2004 beobachtet...

Clear Sky
Sissy
Danke für die Infos. Das Sonnenfolienproblem hab ich schon gelöst ;) (http://i.imgur.com/hoYWA.jpg) Das heißt soweit bin ich bereit, getestet hab ich für den Transit auch schon. Die "weißen Fäden" konnte ich leider noch nicht erkennen, aber darum geht es ja bei dem Transit auch net. Ich freu mich schon.

Danke jedenfalls für deinen umfassenden Beitrag, hat mir sehr geholfen, nächstes Jahr würd ich mich wahrscheinlich zu einer größeren Öffnung durchringen können. Ansonsten versuch ichs mal mit dem Temperaturausgleich und mach den Sterntest, sobald das Seeing stimmt, gefolgt von etwaiger Justierung.
 

Sissy

Registriertes Mitglied
Hi Ysuran,

Ah! Das könnte natürlich auch das Problem sein... Meist hab ich tatsächlich das Teleskop einfach rausgeschleppt und direkt benutzt. Ich werd es mal in den Keller stellen.

:)

Bepp auch bei Gelegenheit die weiße Folie um den Tubus. So ein Teleskop soll net schön aussehen, es soll funktionieren... Und seit ich meinem Newton ne weiße Oberfläche spendiert hab, bleibt das Teil tagsüber schlicht auf dem Balkon stehen. Bis schlechtes Wetter kommt, dann hol ich es natürlich rein... Ist halbwegs ordentlich eingenordet und wenns mich überkommt, mach ich den Deckel runter und die Sonnenfolie drauf und guck mal ne halbe Stunde Sonne... Zur Zeit hat sie ja richtig viele Flecken, da macht das Spaß...

Jep, so mach ichs mittlerweile auch. Mittlerweile geht es auch gut, erstrecht wenn ich das Stativ mit drehe.

damit ist dann die Einnordung flöten. Net so dolle. Der Vorteil einer parallaktischen Montierung ist ja, daß Du blos an 1 Welle drehen must und so die Erddrehung ausgleichen kannst. Wenn Du das Stativ einfach hochhebst und drehst, dann hättest für das gleiche Geld in einen fetten Dobson investieren können (mehr Öffnung, mehr sichtbare Objekte) ;)

Ich wohn in St. Georgen, also nen Weilchen von dir entfernt. ^^

Ui, das ist doch "Nachbarschaft". Googlemaps sagt 50 km, wenn Du "Pfitzenalstraßen" fährst und bei Rottweil auf die A 81 wechselst. Hey, in der Astroszene fahren wir noch viel längere Strecken zu diversen Messen, Tagungen oder Treffen...

Danke für die Infos. Das Sonnenfolienproblem hab ich schon gelöst ;) (http://i.imgur.com/hoYWA.jpg)

schaut doch schon gut aus. Achte darauf, daß der Wind das Teil net wegblasen kann. Ich geh immer auf "Nr. Sicher" und kleb es mit ein Paar Tesastreifen zusätzlich am Tubus fest. Du hast nur 2 Augen, also max. 2 Verblaser, dann hast so ne hübsche Armbinde mit gelben Punkten drauf...

Das heißt soweit bin ich bereit, getestet hab ich für den Transit auch schon. Die "weißen Fäden" konnte ich leider noch nicht erkennen, aber darum geht es ja bei dem Transit auch net. Ich freu mich schon.

Da muß das Seeing mitspielen, sie müssen auch da sein und Du brauchst ein bissy Beobachtungserfahrung. Gibt sich von alleine , wenn Du beim Hobby bleibst...

nächstes Jahr würd ich mich wahrscheinlich zu einer größeren Öffnung durchringen können.

im Lauf der Zeit sammelt sich bei so gut wie jedem Amateur ein Fuhrpark an Teleskopen an. Was kleines auf Parallaktischer Montierung für Weitfeldbeobachtungen und/oder Reisen und was fetteres für Deepsky.

Je nach finanziellem Rahmen. Wenn Du Dir entsprechend gute Okulare zulegst, kannst die an allen Teleskopen nutzen und so schon mal ordentlich am Zubehör sparen... Hast denn nen Karkoschka oder anderen Deepsky-Atlaß? Sowas + Rotlichttaschenlampe ist sehr hilfreich. Rotlicht deswegen, damit Du Dir die Dunkeladaption net kaputt machst, wenn Du auf der Karte was nachguckst...

Schau mal ins GAD, da hat es jede Menge Adressen von Vereinen in Deiner Nähe. Kontakt zu erfahrenen Sternfreunden ist sehr wichtig. Da kriegst Praxistipps und kannst auch mal durch andere Teleskope durchgucken. Dann kannst selber entscheiden, wohin Deine Astroreise gehen soll...

Clear Skys
Sissy
 

Ysuran

Registriertes Mitglied
Wenn Du das Stativ einfach hochhebst und drehst, dann hättest für das gleiche Geld in einen fetten Dobson investieren können (mehr Öffnung, mehr sichtbare Objekte)

Gut zu wissen ;D Wobei das hier echt ein Schnäppchen war (102 €... ^^).

Je nach finanziellem Rahmen. Wenn Du Dir entsprechend gute Okulare zulegst, kannst die an allen Teleskopen nutzen und so schon mal ordentlich am Zubehör sparen...

Die Okulare, die ich an dem Teleskop nutz, sind die beigelegten. Kann es auch sein, dass diese einfach qualitätsmäßig hinterher hinken, sodass auch dort das "Unscharf-Problem" liegen könnte? ^^

Ui, das ist doch "Nachbarschaft". Googlemaps sagt 50 km, wenn Du "Pfitzenalstraßen" fährst und bei Rottweil auf die A 81 wechselst. Hey, in der Astroszene fahren wir noch viel längere Strecken zu diversen Messen, Tagungen oder Treffen...

Wahrscheinlich doch eine Idee dass ich mal vorbei schau. Hab nur leider kein eigenes Auto, müsst die Freundin anbetteln. ^^ Aber das könnten wir wirklich mal machen. Dann könntest du dir das Teleskop auch mal anschauen.

Hast denn nen Karkoschka oder anderen Deepsky-Atlaß? Sowas + Rotlichttaschenlampe ist sehr hilfreich.
Einen Deepsky-Atlas hab ich nicht. Ich muss auch schauen wo ich finanziell bleib, kann mir net allzu viel leisten. Ich druck mir monatlich die Karten von Skymaps aus und geh dann nacheinander alle Beobachtungstipps durch. Wobei ich da auch noch sehr viel öfter rausgehen müsste, um alle Galaxien ausprobiert zu haben, die etwas größer sind. Andromeda z.B. liegt ja momentan immer am Horizont und ist daher out zum Beobachten, hier kann ich nichtmal sagen wie sie aussehen würde.

Statt einer Rotlichtlampe nutz ich das Kamera-Licht meines Handys. Ein Orange-Rotes Licht, auf welches ich meist meinen Daumen leg und es somit dimme. Funktioniert eigentlich ganz gut.

schaut doch schon gut aus. Achte darauf, daß der Wind das Teil net wegblasen kann. Ich geh immer auf "Nr. Sicher" und kleb es mit ein Paar Tesastreifen zusätzlich am Tubus fest. Du hast nur 2 Augen, also max. 2 Verblaser, dann hast so ne hübsche Armbinde mit gelben Punkten drauf...
Da kann nix passieren, der Zylinder des Aufsatzes ist so fest, da brauch ich mir gar keine Sorgen machen. Der Kraftkleber, der die Folie vorn hält ist zudem so fest, dass ich daran ziehen muss, um das Ding wieder vom Tubus abzubekommen. Das schafft der Wind so einfach nicht. Ich kenn die Gefahr.

Ich seh auf der Sonne momentan übrigens nur 2-3 Flecken :( Also muss da ja irgendwas ganz und gar nicht stimmen. So klein ist unser Stern nun auch net...

Danke jedenfalls für alle Hinweise ;) Vielleicht kriegt man ja mal nen Treffen arrangiert.
 

Bernhard

Registriertes Mitglied
Einen Deepsky-Atlas hab ich nicht.
Hallo Ysuran,

lade Dir doch mal Cartes Du Ciel (kurz CdC) auf deinen Rechner. Zu diesem Programm gibt es jede Menge kostenloser Erweiterungsmodule mit denen man schon ein ziemlich professionelles Werkzeug bekommt. Es ist alles kostenlos auf der zugehörigen Homepage erhältlich (s. Link oben). Für den Anfang sollte man sich den Hipparcos, Tycho1 und Tycho2-Katalog laden. Damit hast du alle Sterne bis etwa zur 12ten Größe, also ideal für ein kleines Teleskop. Du kannst dann damit anfangen Messiers zu sammeln, d.h alle Objekte aus dem Messier-Katalog aufzusuchen (M1 im Krebs bis M110 in Andromeda). Ein idealer Einstieg in die Deep-Sky-Beobachtung. Die Fortgeschritteneren machen dann auch mal sowas hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Messier-Marathon

Für Planetenbeobachtung ist CdC ebenfalls gut geeignet, weil es nicht nur die scheinbaren Positionen der Planeten selbst anzeigt, sondern bei hohem Zoom in die Karte auch die Positionen der Monde. Bei Jupiter und Saturn kannst Du damit dann auch einzelne Monde (z.B. die vier galileischen Monde, Titan, usw.) gezielt aufsuchen.
 

Bernhard

Registriertes Mitglied
Reicht für solche Zwecke nicht auch schon Stellarium?
Stellarium gefällt mir von der Machart und Optik so gut wie überhaupt nicht, weswegen ich es nicht benutze.

An eine digitale Sternkarte für den Einstieg in die Deep-Sky-Beobachtung würde ich aber prinzipiell die folgenden Anforderungen stellen:
1) Eingabe des Beobachtungsstandortes und der aktuellen Uhrzeit
2) Grenzgröße 8m oder besser
3) Übersichtliches Koordinatensystem mit Rekaszension und Deklination
4) Sternbildnamen, am besten in lateinischer Sprache
5) Alle Messier-Objekte
6 optional) alle NGC-Objekte
7 optional) Planetenpositionen

Falls Stellarium die ersten fünf Punkte abdeckt, spricht nichts gegen dessen Verwendung.
 
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