Dunkle Materie: Neues über Dunkle Materie in Sonnennähe

@ Ich,

Du hast mich nicht verstanden. Ich meinte, dass sich die DM in der direkten Verlängerung der stellaren Scheibe befindet. Und die stellare Scheibe stellt man sich am Einfachsten als flachen Zylinder mit einem Durchmesser von etwa 1 kpc vor (Durchmesser des begrenzeten Kerns: etwa 5 kpc). Innerhalb der sichtbaren Galaxie scheint es hingegen gar keine Dunkle Materie zu geben. Erste Astronomen, die das mal nachgerechnet haben, sagen ganz klar, dass sich die Bewegung der Sterne in diesem Quandranten der Milchstraße ohne jede DM erklären lässt. Die DM scheint also erst mit dem Ende der bloß stellaren Scheibe einzusetzen. Und dass die DM das vielleicht 5-fache oder 6-fache der Masser der nur sichtbaren Galaxie ausmacht, bleibt davon völlig unberührt... Fakt ist, dass die scheinbare Gesamtmasse exaktemente mit dem Radius zunimmt. Und das bis weit über den optisch sichtbaren Bereich hinaus...

MfG Markus
 

ralfkannenberg

Registriertes Mitglied
Du hast mich nicht verstanden.
Hallo Markus,

ich fürchte, das ist bei Dir der Normalfall.

Ich meinte, dass sich die DM in der direkten Verlängerung der stellaren Scheibe befindet. Und die stellare Scheibe stellt man sich am Einfachsten als flachen Zylinder mit einem Durchmesser von etwa 1 kpc vor (Durchmesser des begrenzeten Kerns: etwa 5 kpc).
Hast Du dazu mal was gerechnet oder hat sich das so "intuitiv" ergeben ?


Innerhalb der sichtbaren Galaxie scheint es hingegen gar keine Dunkle Materie zu geben. Erste Astronomen, die das mal nachgerechnet haben, sagen ganz klar, dass sich die Bewegung der Sterne in diesem Quandranten der Milchstraße ohne jede DM erklären lässt.
Kannst Du mir mal kurz erläutern, wie Du recherchierst ?

Offenbar ist Dir völlig entgangen, dass das längst wieder korrigiert wurde, und zwar innert weniger Tage.

Im Übrigen wäre es noch nett, wenn Du Deine Quellen mit angeben würdest.


Die DM scheint also erst mit dem Ende der bloß stellaren Scheibe einzusetzen.
Nein.

Und dass die DM das vielleicht 5-fache oder 6-fache der Masser der nur sichtbaren Galaxie ausmacht, bleibt davon völlig unberührt... Fakt ist, dass die scheinbare Gesamtmasse exaktemente mit dem Radius zunimmt. Und das bis weit über den optisch sichtbaren Bereich hinaus...
Jetzt habe ich irgendwie den Überblick verloren ... - welche "scheinbare Gesamtmasse" mit welchem "Radius" ?


Freundliche Grüsse, Ralf
 
Ich habe zwar keine Große Lust, Dir die einfachste physikalischen Grundlagen zu erklären, aber ich mache mal eine Ausnahme, weil ich hier noch neu bin:

1. Die Rotationsgeeschwindigkeit bleibt in Spiralgalaxien konstant.

2. Wenn Du von einer konstanten Rotationsgeschwindigkeit ausgehst, von vielleicht 237 km/sec. und diesen fixen Wert in das umgestellte Gravitations-Bewegungsgesetz Newtons einsetzt, dann erhälst Du als Ergebnis, dass die Gesmatmasse, die ja nach außen hin zunimmt, einzig vom Radius abhängt. Ich dachte, dieses Wissen gehöre hier zum Inventar. Man brachte es mir in der 10. Klasse der Realschule bei...

MfG Markus
 
Zuletzt bearbeitet:
Oh, wir haben es hier mit einer neuen Physik zu tun. Dann lass mal hören...

Und Newton für Esoterik zu halten, ist schon ein starkes Stück, findest Du nicht auch?

Oder beziehst Du Dich gar nicht auf Beitrag 23? Dann solltest Du so etwas dabeisagen...

MfG Markus
 
Zuletzt bearbeitet:

FUNtastic

Registriertes Mitglied
Hallo Joachim,
ich finde es offen gestanden eine Frechheit, wie du die User des Forums hier zu veräppeln versuchst. Deinen Beitrag, den du mit deinem korrekten Namen, nämlich Joachim Stiller Münster, unterzeichnet hast, habe ich dem Webmaster gemeldet und vorsorglich zitiert. Da du hier dauerhaft gesperrt bist, sollte dein erneuter Auftritt damit hoffentlich von kurzer Dauer sein.
 

Wolli

Registriertes Mitglied
Zur Dunklen Materie

Hallo,

ich bin neu hier und mich beschäftigt die Frage nach der dunklen Materie bereits seit einiger Zeit.
Die dunkle Materie ja wurde postuliert, weil von der sichtbaren (baryonischen) Materie in den Berechnungen nicht genug als vorhanden angenommen werden konnte, um in den Berechnungen und den Simulationen die Entstehung der Galaxien und Cluster zu erklären. Man hat sich deshalb die dunkle (weil unbekannte) Materie ausgedacht, um hier eine zusätzliche gravitatorische Komponente ins Spiel zu bringen. Wenn aber die dunkle Materie die Eigenschaft der Massenanziehung hat, dann müsste sie ebenso wie die baryonische Materie zur "Verklumpung" neigen und zusammen mit der baryonischen Materie Sonnen und Planeten bilden. Dann allerdings müsste die dunkle Materie auch hier bei uns auf der Erde durch ihre Eigenschaft der Massenanziehung nachweisbar sein. Sie konnte aber bisher hier auf der Erde noch nicht nachgewiesen werden und das wirft für mich die Frage auf: Gibt es sie überhaupt?
Vielleicht kann mir jemand von euch die Frage beantworten.
 

Schmidts Katze

Registriertes Mitglied
Hallo Wolli,
Wenn aber die dunkle Materie die Eigenschaft der Massenanziehung hat, dann müsste sie ebenso wie die baryonische Materie zur "Verklumpung" neigen ...

nein, das müsste sie nicht.

Die Verklumpung entsteht aufgrund elektromagnetischer Anziehung.
Die Wollmäuse unter deinem Sofa finden ja auch nicht aufgrund der Gravitation zusammen.

Solange die dunkle Materie nur gravitativ wechselwirkt, kann sie immer wieder aneinander vorbeifliegen, und es gibt keine Verklumpung.

Grüße
SK
 

Wolli

Registriertes Mitglied
Hallo Schmidts Katze,

danke für die schnelle Antwort.
Elektromagnetische Anziehung würde sich ergeben, wenn elektrisch geladene Teilchen durch ihre Bewegung Magnetfelder erzeugen und sie sich dann durch die Polung ihrer Magnetfelder gegenseitig anziehen. Wenn die Verklumpung nur so entstehen kann, dann kann ein recht umfangreicher Nebel aus neutralem Wasserstoff in seinem Inneren keine Sterne bilden. Aber findet nicht die Sternbildung auch in solchen Nebeln als Folge der Massenanziehung statt?
 

Schmidts Katze

Registriertes Mitglied
Ja, da hast du recht, und ich gebe dir jetzt mal ne Antwort unter dem Vorbehalt, daß du morgen eine bessere Antwort bekommst.

So eine interstellare Wolke hat eine Temperatur, und gibt deshalb Energie in Form von Infrarot-Strahlung ab.
Sie kühlt sich ab, und dadurch zieht sie sich zusammen, und bildet Sterne.

Eine Wolke aus DM (dark matter) gibt keine elektromagnetische Strahlung ab.
Sie hat keine Möglichkeit, ihre Energie loszuwerden.

Naja, das ist jetzt so gut, wie ich das weiss.

Grüße
SK
 

mac

Registriertes Mitglied
Hallo Wolli,

willkommen im Forum.

Die dunkle Materie (DM) wurde postuliert, weil sich die Sterne der Milchstraße, die Sterne anderer Galaxien und die Galaxien in Clustern im Verhältnis zu ihrer Masse zu schnell bewegen, um ihre Formation aufrecht erhalten zu können.

Die Sternendichte und die Gasdichte in der Umgebung unserer Sonne lassen sich relativ genau messen. Die jeweilichen Erweiterungen dieses Meßbereiches mit all ihren bekannten Tücken sind zwar nicht perfekt, so daß man zwar bezweifeln mag, ob all diese Messungen die normale Materie auf 10, 20, 30% genau erfassen können, aber es geht hier um gut 500% (also einen Faktor 5)

Das oben Aufgezählte weiß man auch schon deutlich länger, als man Messungen zur großräumigen Strukturbildung zur Verfügung hat. Diese 'neueren' Messungen haben aber auch nur bestätigt.



Zur Verklumpung: Unsere 'normale', uns vertraute Materie, baryonische Materie (BM) kann verklumpen bis zur Stern- und Planetenbildung, weil sie einige Eigenschaften hat, die der DM offensichtlich (weil eben unsichtbar, dunkel) fehlen. Sie kann auf elektromagnetischem Wege miteinander wechselwirken (wie SK es Dir schon geschrieben hatte). Es geht dabei, anders als Du es anscheinend im ersten Moment geglaubt hast, zunächst einmal nicht um chemische Bindungen. Wasserstoff bildet im gasförmigen Zustand allenfalls H2 Moleküle. Es geht um eine andere Eigenschaft dabei. Wenn sich zwei Wasserstoffatome (oder auch Moleküle) gegenseitig 'rempeln', also ihre Elektronenhüllen mit ausreichend hoher Geschwindigkeit (kinetischer Energie) in Wechselwirkung treten, werden die Elektronen dieser Atome angeregt ('höhere' (=energiereichere) Bahn) oder sogar ionisiert (das Elektron wird ganz aus dem Atom hinausgekickt) und geben anschließend diese Anregungsenergie in Form von Photonen wieder ab, wenn sie auf ihre Ursprungsbahn zurückfallen, oder erneut eingefangen werden.

Und das ist der Clou bei der Sache. So können sie ihre kinetische Energie deutlich effektiver loswerden als DM und wesentlich schneller verklumpen. DM scheint keinerlei Wechselwirkung dieser Art miteinander oder mit BM zu machen, sie strahlt jedenfalls keine elektromagnetische Energie ab, sonst wäre sie ja nicht dunkel.

Damit kühlt sie zur Zeit auch nicht so schnell ab, wie es zurzeit BM vermag.

Dieser 'Vorteil' war nicht immer so wirksam wie heute. Wenn DM so wechselwirkungsarm ist wie vermutet, dann hatte sie nach ihrer Entstehung einen tüchtigen Vorsprung beim Abkühlen durch die Expansion des Alls. Sie konnte nämlich ohne gegenseitige Rempeleien und unbeeinflußt von dem gigantischen Strahlenmeer in dem sich die BM befand, immer weiter in die Regionen des Alls hineinfallen, die ihrer jeweiligen Ursprungsgeschwindigkeit und Richtung entsprachen. Sie konnte also schon deutlich eher damit angfangen, aus den winzigen Verteilungsunterschieden aufgrund der daher dort minimal höheren Gravitation, die Dichtestrukturen anzulegen, die wir heute in der großräumigen Materieverteilung im Kosmos (in einer nun schon sehr viel ausgeprägteren Struktur) wiederfinden.

Damit konnte sie zunächst mal die Vorreiterrolle übernehmen, der erst 'viel' später die BM folgen mußte (nachdem sie, nach der Ära des Strahlenmeeres), auch durch die Expansion genügend abgekühlt war.

Ich hab' keine Ahnung, was Du über dieses Thema weißt und was nicht. Daher ist es im jetzigen Stadium schwierig für mich einzuschätzen, ob ich mit meiner Sprache noch verständlich bleibe oder nicht. Wenn Dir irgendetwas aus meinem Text 'spanisch' vorkommt, dann frag'!

Herzliche Grüße

MAC

EDIT Ich sehe gerade, daß Dir SK im Grunde das Gleiche, aber mit viel weniger Worten geschrieben hat. :)
 
Zuletzt bearbeitet:

Wolli

Registriertes Mitglied
Hallo SK und hallo MAC,

die Sache mit der stärkeren Abkühlung des Wasserstoffs weil dieser durch die Aussendung von Photonen kinetische Energie verlieren kann, die DM aber nicht (wenn es sie denn gibt) sehe ich ein. Die Verklumpung wird aber durch die Massenanziehung ausgelöst und auf diese regiert auch die DM! Auch wenn sie nach dem Urknall und der anschließenden Ausdehnung des Alls weit in die Leerräume hinauszogen worden ist, müsste ein kleiner Teil von ihr sich auch noch in direkter Nähe der Galaxien befinden und möglicherweise sogar in ihnen. Die DM soll ja mit verantwortlich dafür sein, wie die Galaxien rotieren und dafür, dass die Galaxien bei ihrer Rotationsgeschwindigkeit nicht auseinander fliegen. Dann allerdings müsste ein Teil der DM in Folge der von der BM ausgehenden Gravitation längst von den Sternen eingefangen worden sein und dem zu Folge sich auch hier bei uns auf der Erde nachweisen lassen. Ist ein Nachweis bisher gelungen?

Entweder ist in meiner Argumentation ein Fehler enthalten, oder es gibt die DM so wie angenommen gar nicht.

Ich bin gespannt auf Eure Antwort.

Viele Grüße
Wolli
 

Chrischan

Registriertes Mitglied
Hallo Wolli,

ich habe mich jetzt nicht extra in den aktuellen Stand bzgl. DM eingelesen, wollte Dir aber trotzdem dazu meine Sichtweise nicht vorenthalten...


Verklumpung hat auch etwas mit Kollision zu tun.

Ein BM-Teilchen hat eine Geschwindigkeit, welche durch Gravitation (und andere Effekte) verändert werden kann. Zwei BM-Teilchen können sich dabei nähern und je nach Geschwindigkeit und Flugbahn kollidieren sie oder fliegen aneinander vorbei. Kollisionen (Stoss, Reibung) spielen beim Verklumpen eine nicht unwichtige Rolle.

Die Geschwindigkeit eines DM-"Teilchens" wird nur durch die Gravitation beeinflusst. Kollisionen jeglicher Art kommen vermutlich nicht vor (Der Wirkungsquerschnitt eines DM-"Teilchens" ist vermutlich = 0). Die restliche Verklumpung (wodurch auch immer) scheint gerade mal für ein Halo um Galaxien zu reichen. Da DM wohl auch kaum abkühlen kann, die DM-"Teilchen" also recht hohe Geschwindigkeiten haben sollten (sie können näher aneinander vorbeifliegen als es BM-Teilchen können), sollten die DM-"Teilchen" auch kaum lokalisierbar sein. Auch dies würde eher für ein diffuses Halo sprechen.

Noch ein eventueller Effekt: Wenn DM-"Teilchen" nicht verklumpen können, bleibt die Masse der DM-"Teilchen" konstant und vermutlich klein. BM-Teilchen können aber zu grösseren Körpern verklumpen. Des Weiteren neigen BM-Körper dazu sich zu gravitativ gebundenen Systemen zusammen zuschliessen. Beim nahen Vorbeiflug eines leichten DM-"Teilchens" an einem schweren BM-Körper könnte die Geschwindigkeit des DM-"Teilchens" zusätzlich erhöht werden (Swing-By). Dies könnte zusätzlich zur Aufheizung der DM und zur Abkühlung der BM führen. Dies würde dann wiederum die Verklumpung der BM fördern und die Verklumpung von DM erschweren...


Wie bereits in der Einleitung geschrieben: Das muss jetzt nicht unbedingt der letzte Stand der Dinge sein, aber eventuell hilft es ja trotzdem.

Gruss,
Christian
 

Wolli

Registriertes Mitglied
Hallo Christian,

vielen Dank für Deine schnelle Antwort. Leider kann ich auch hier nicht erkennen, weshalb sich in unseren Sternen und auf unserem Planeten keine DM finden läßt, obwohl sie ebenfalls wie die BM der Gravitation unterliegt und es etwa 5 mal mehr (siehe Beitrag von MAC oben) davon geben soll. In den vielen Milliarden Jahren, in denen das Universum existiert, sollte sich doch wohl das eine oder das andere DM-Teilchen auf einem Planeten oder in einem Stern niedergelassen haben und dann auch mit unseren heutigen mittlerweile recht genauen Messgeräten nachweisbar sein.
Es ist einfach nicht logisch, dass die Teilchen der DM, obwohl angeblich 5 mal mehr davon existieren als von der BM, es geschafft haben, in dieser langen Zeit nicht von Sternen und Planeten eingefangen zu werden. Jedenfalls habe ich bisher keine eindeutige Erklärung dafür gefunden.

Viele Grüße
Wolli
 

mac

Registriertes Mitglied
Hallo Wolli,

Die Verklumpung wird aber durch die Massenanziehung ausgelöst und auf diese regiert auch die DM!
Das ist richtig, aber nicht auf jeder Größenscala gleich effektiv. Ein einfaches Beispiel bei der BM dafür: Unser Sonnensystem. Die Planeten fallen seit Jahrmilliarden um unsere Sonne, ohne in sie hinein zu fallen. Warum? Nun, sie werden ihre kinetische Energie mangels ausreichender Wechselwirkung, die zur Abstrahlung dieser Energie führt, nicht los.

Wenn ein hypothetisches DM-Teilchen ohne jede Wechselwirkung, außer Gravitation, durch unsere Sonne hindurch fällt, ähnlich wie z.B. ein Neutrino, dann kann es nur via Gravitation abgebremst werden, wenn es seine kinetische Energie durch ein solches, von Chrischan schon erwähntes Swing By Manöver übertragen kann.

Das dauert.



Auch wenn sie nach dem Urknall und der anschließenden Ausdehnung des Alls weit in die Leerräume hinauszogen worden ist, müsste ein kleiner Teil von ihr sich auch noch in direkter Nähe der Galaxien befinden und möglicherweise sogar in ihnen.
Oh ja! Das scheint durchaus so zu sein. Massenmäßig, bei den großen Galaxien, wie unserer Milchstraße etwa 5 mal so viel wie BM. Da BM aber schon lange viel effektiver abgebremst wird, ist von ihr im Zentrum einer Galaxis sehr viel mehr, als DM. Da aber heutige DM im durchschnitt wärmer (also schneller) ist, verändert sich dieses Konzentrationsverhältnis nach außen hin immer mehr, bis schließlich die DM-Konzentration die BM-Konzentration überflügelt. Geht man dann noch weiter nach Außen, wächst der aufsummierte DM-Anteil weit, eben bis hin zu einem Faktor von etwa 5, über den BM Anteil hinaus.

Das kannst Du Dir leicht selber klar machen, wenn Du zwei Exponentialfunktionen, jeweils eine zur Beschreibung der nach Außen abfallenden BM-Konzentration und eine für die DM, ebenfalls nach außen abfallend hernimmst. Starte die BM-Funktion mit einer Dichte, die z.B. hundert mal so groß ist, wie die der DM, aber laß die DM-Funktion nur langsamer mit dem Abstand zum Zentrum abfallen. Je nach Koeffizientenwahl wirst Du früher oder später sehen, daß die abstandsabhängige Konzentration der BM unter die der DM absinkt. Summierst Du das mit dem radiusabhängigen Volumen der jeweiligen Konzentrationsschale auf, wirst Du sehen, daß schon recht bald nach der Übernahme der Führung in der Konzentration auch die Gesamtmenge der DM die Führung übernimmt.

Es gibt auch Galaxien, überwiegend Zwerggalaxien, bei denen der DM Anteil noch wesentlich höher ist.



Die DM soll ja mit verantwortlich dafür sein, wie die Galaxien rotieren und dafür, dass die Galaxien bei ihrer Rotationsgeschwindigkeit nicht auseinander fliegen. Dann allerdings müsste ein Teil der DM in Folge der von der BM ausgehenden Gravitation längst von den Sternen eingefangen worden sein
Du irrst Dich auch hier, einfach weil du die nicht vorhandene, oder höchstens extrem kleine Wechselwikungswahrscheinlichkeit nicht berücksichtigst. Wenn ein DM-Teilchen ohne jeden Widerstand, also ohne jede Wechselwirkung durch einen Stern hindurch fällt, kann es von diesem auch nicht eingefangen werden. (siehe Planetenbeispiel)



und dem zu Folge sich auch hier bei uns auf der Erde nachweisen lassen. Ist ein Nachweis bisher gelungen?
Nein. Das sollte Dich auch nicht verwundern. Messen geht nur, wenn es eine Wechselwirkung gibt. Die einzig bekannte bei DM ist aber nur die Gravitation. Die allerdings kann man auf großen Scalen messen, indem man BM Bewegung und Lichtausbreitung beobachtet.



Entweder ist in meiner Argumentation ein Fehler enthalten,
Ja! Und zwar die Nichtberüchsichtigung der charakteristischen Eigenschaft der DM, Wechselwirkung untereinander und mit BM nur via Gravitation zu üben.



oder es gibt die DM so wie angenommen gar nicht.
auch das läßt sich möglicherweise immer noch nicht völlig ausschließen, auch wenn es nur eine Minderheit bei den Wissenschaftlern gibt, die ihre Suche in Richtung einer Gravitationmodifikation betreiben. Stichwort MOND (es gibt da zahlreiche Varianten)

Herzliche Grüße

MAC
 
Zuletzt bearbeitet:

Chrischan

Registriertes Mitglied
Hallo Wolli,
sollte sich doch wohl das eine oder das andere DM-Teilchen auf einem Planeten oder in einem Stern niedergelassen haben und dann auch mit unseren heutigen mittlerweile recht genauen Messgeräten nachweisbar sein.
Wir wissen es zwar nicht, aber nehmen wir mal an ein DM-"Teilchen" hat eine vergleichbare Masse unserer BM-Teilchen. Glaubst Du wir sind heute schon in der Lage ein Elektron, etc. per Waage zu messen? Ein DM-"Teilchen" müsste vorher noch lokalisiert und abgebremst werden - alles nur per Gravitation...

Es ist einfach nicht logisch, dass die Teilchen der DM, obwohl angeblich 5 mal mehr davon existieren als von der BM, es geschafft haben, in dieser langen Zeit nicht von Sternen und Planeten eingefangen zu werden. Jedenfalls habe ich bisher keine eindeutige Erklärung dafür gefunden.
DM unterliegt eben nicht den Effekten welche einen Einfang bewirken. Solltest Du programmieren können, dann kannst Du ja mal eine kleine n-Körper Simulation programmieren. Nimm dazu die Teilchen als einfache Punkte. Keine Kollisionen, etc. nur Gravitation. Eine anfänglich diffuse Wolke wird eine diffuse Wolke bleiben...

Gruss,
Christian
 

Ich

Registriertes Mitglied
Noch als Ergänzung: auch bei DM wird, wie bei allen Fermionen, angenommen, dass sie auch der schwachen Wechselwirkung unterliegt. Darauf bauen die Stoßexperimente, die DM auf der Erde nachweisen wollen.
Der Wirkungsquerschnitt ist trotzdem sehr klein (deshalb "schwache" Wechselwirkung), so dass das oben gesagte qualitativ gültig bleibt.

Ein einmal eingefangenes und halbwegs ruhendes Teilchen ist überhaupt nicht mehr nachweisbar. Allein schon deshalb, weil es im Erdinneren rumlungert. Aber auch, weil man sowas überhaupt nicht detektieren könnte, wenn es nicht irgendwie auf sich aufmerksam macht, z.B. eben indem es mit ordentlich Geschwindigkeit in einen Detektor rumpelt.
 

Wolli

Registriertes Mitglied
Hallo Christian, Ich und alle anderen,

vielen Dank für die Erklärungen. Ich habe lange über sie nachgedacht und ich sehe nun auch die Fehler in meinen Gedankengängen. Trotz allem will mir die ganze Sache nicht so recht gefallen. Mit der Annahme der dunklen Materie, so wie sie zur Zeit beschaffen sein soll, haben die Physiker versucht, einen direkten Ausgleich zu schaffen, wo offensichtlich ein Mangel herrscht, ich meine bei der Menge der im All vorhandenen Materie mit anziehender Gravitation. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass solche (oder ähnliche) Annahmen auch schon mal in Sackgassen führten, wie z. B. bei der Annahme des Äthers. Dieser wurde postuliert als Übertragungsmedium in Analogie zu den Wasserwellen. Mir gefällt auch nicht, dass man einerseits erkannt hat, dass das Universum symmetrisch aufgebaut ist und wenn es dann mal nicht in den Kram passt, wird einfach flugs ein Symmetriebruch eingeführt, ohne zu erklären, wie das geschehen konnte. Ich denke hier an die Frage nach der Antimaterie. Hat irgendjemand sich einmal mit der Frage beschäftigt, wie sich unser Universum entwickelt hätte, wenn es wirklich in jedem Detail von Beginn an symmetrisch aufgebaut wäre? Könnte es z. B. sein, dass die angebliche große „Vernichtungsschlacht“ zwischen Materie und Antimaterie so gar nicht stattgefunden hat und damit die Anti-Materie gar nicht vollständig vernichtet wurde, sondern dass diese mit der Eigenschaft einer negativen Gravitation ausgestattet sehr fein verteilt die Leerräume ausfüllt und durch ihre abstoßende Wirkung mithilft, die BM zusammenzuhalten? Mir ist klar, dass dies eine gewagte Hypothese ist, denn ich kann nicht sagen, ob eine abstoßende Gravitation einer gleichen Menge Anti-Materie wie die vorhandene BM dieselbe Wirkung hervorruft, wie die anziehende Gravitation der (fünffach größeren) DM. Es würde aber die Frage nach dem Verbleib der Anti-Materie klären. Sie geht uns einfach aus dem Weg und ist nicht in der Lage, Sterne zu bilden.

Viele Grüße
Wolfgang
 

Alex74

Registriertes Mitglied
@Wolfgang:
Ich glaube Du bringst ein wenig die Bedeutung des Wortes "Symmetrie" durcheinander.

Es hat nichts mit Symmetrie zu tun ob es Dinge gibt, deren Existenz sich nicht direkt durch unsere fünf Sinne erschließt.
Der Vorgang um die entdeckung der DM ist nicht anders als der anderer Entdeckungen;
Um das Verhalten durch eine Goldfolie fliegender Teilchen zu erklären mußte man hypothetische Teilchen postulieren, die ein Atom erst zusammensetzen.
Um das Verhalten von radioaktiven Stoffen zu erklären mußte man nach gängiger Weltsicht völlig abstruse Eigenschaften der subatomaren Teilchen postulieren.
Auch für die Erklärung von elektrostatischen Effekten kam man nicht umhin, Teilchen und Verhaltensweisen dieser zu postulieren, die kein Mensch je gesehen hatte.
Nicht anders ist es mit der DM. Wir beobachten bei Dingen die wir gut messen können (Galaxien, Hintergrundstrahlung, etc.) Abweichungen die wir so nicht erwartet hatten, und etwas wie DM kann das alles zusammen recht gut erklären. Das heißt nicht daß es letztlich das ist wofür man es hält (das war beim Atommodell anfangs nicht anders), aber darum tastet man sich ja voran.

Zur Frage mit der Materie-Antimaterie Asymmetrie: natürlioch haben sich damit schon haufenweise Fachleute beschäftigt. Im Prinzip jeder der in die Richtung Astrophysik geht. Was glaubst Du eigentlich, was man im Studium oder während der Doktorandenzeit macht? Däumchendrehen?
Das Universum ist nicht symmetrisch und das ist gut so, denn sonst gäbe es uns nicht.
Und warum dem so ist, ist eine der Fragen weswegen man Milliarden ausgibt um Dinge wie den LHC zu bauen.

Gruß Alex
 
Oben