die Moleküle aus denen Leben entsteht

ispom

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Und wenn die Entwicklungszeit deutlich kürzer ist, z.B. ein paar hunderttausend Jahre, so ist nicht einzusehen, warum nicht die Erde selbst diesen Prozess erlebt haben könnte.

Von daher denke ich, dass sich Leben unabhängig an jedem Ort entwickeln kann, der die Grundvoraussetzungen erfüllt, welche dies im Einzelnen auch immer sein mögen.

das denke ich auch:
das Leben kann sich an jedem Ort entwickeln,
aber es braucht dazu einige Milliarden jahre,
aber auf der Erde ist es praktisch sofort nach einer hinreichenden Abkühlung zu finden
(einige 100 000 Jahre sind "praktisch sofort")
 

gekochteshirn

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Gute Tageszeit,

einige 100 000 Jahre sind "praktisch sofort"

Dies ist aber standpunktabhängig. Die gesamte "westliche" Kultur hat für ihre Entwicklung weniger als ein zehntel dieser Zeitspanne gebraucht, unser Planetensystem aber wahrscheinlich mehr als das zehnfache für seine Bildung.

Annehmen könnte man auch, dass das Leben auf diesem Planeten sich keineswegs "von Grund auf" entwickelt hat, sondern wurde die Urerde von einfachen organischen Verbindungen "angeimpft". In eine Äusserst günstige Umgebung gelangt, haben sie diesen Prozess doch erheblich beschleunigt.

Gruss aus Aachen,
Igor.
 

jonas

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Ispom schrieb:
das Leben kann sich an jedem Ort entwickeln,
aber es braucht dazu einige Milliarden jahre,
Dies, die Zeitdauer, ist eine Behauptung, die ihrer Begründung harrt. ;) Woher nimmst Du denn das Postulat, dass die chemische Evolution (einige (!)) milliarden Jahre bis zur ersten Zelle braucht?

Die einfache Chemie, welche zwangsläufig zu Leben führt, ist nur von gewissen Umweltbedingungen und Elementhäufigkeiten abhängig, und nicht vom Zufall. Wenn an dieser Theorie etwas dran sein sollte, so entwickelt sich Leben fast schlagartig.

Ist die Theorie jedoch falsch, so möchte ich garnicht weiterdenken was dies für die Suche nach ausserirdischem Leben bedeutet. Es würde wahrscheinlich heissen, dass wir wirklich die Einzigen sind. Wie gesagt, der Transport von impfenden Keimzellen auf die Erde, welche woanders entstanden sind, scheitert IMHO an den Entfernungen.
 

ispom

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Dies, die Zeitdauer, ist eine Behauptung, die ihrer Begründung harrt. ;) Woher nimmst Du denn das Postulat, dass die chemische Evolution (einige (!)) milliarden Jahre bis zur ersten Zelle braucht?

.

Ja, weißt du, ich bin ein interessierter Leie.
Und ich habe keine Zitatenkartei und auch kein lexikographisches Gedächtnis,
ich habe (und da trügt mich meine Erinnerung nicht :) ) mehrfach gelesen,
daß die spontane Entstehung von Leben ein so seltener und unwahrscheinlicher vorgang ist,
der sich zusammensetzt aus voneinander abhängigen Prozessen,
die für sich genommen wieder so selten passieren, daß es sich eben zu Milliarden Jahren aufsummiert.

Wenns mir wieder in die Hände fällt, werde ich die Quelle posten..
maybe ich habe es in einem der Panspermiebücher gelesen von Hoyle und Wackramasinghe.....

Die einfache Chemie, welche zwangsläufig zu Leben führt, ist nur von gewissen Umweltbedingungen und Elementhäufigkeiten abhängig, und nicht vom Zufall. Wenn an dieser Theorie etwas dran sein sollte, so entwickelt sich Leben fast schlagartig.

so kanns auch sein, ich maße mir da kein Urteil an.
Plausibler scheint mir aber das andere...

Gruß von Ispom
 

Ich

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ich habe (und da trügt mich meine Erinnerung nicht ) mehrfach gelesen,
daß die spontane Entstehung von Leben ein so seltener und unwahrscheinlicher vorgang ist,
der sich zusammensetzt aus voneinander abhängigen Prozessen,
die für sich genommen wieder so selten passieren, daß es sich eben zu Milliarden Jahren aufsummiert.
Solche Aussagen solltest du mit Vorsicht genießen. Stell dir die Frage: Wenn keiner weiß, wie das Leben entstanden ist, woher wissen dann diese Autoren, wie lange so was dauert?
 

ispom

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Solche Aussagen solltest du mit Vorsicht genießen. Stell dir die Frage: Wenn keiner weiß, wie das Leben entstanden ist, woher wissen dann diese Autoren, wie lange so was dauert?

ich genieße, auch mit Vorsicht :)
aber wenn die Chemiker im Reagenzglas etwas zusammenmixen, das plötzlich losläuft, dann bin ich vom Gegenteil überzeugt.....
 

gekochteshirn

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Gute Tageszeit,

aber wenn die Chemiker im Reagenzglas etwas zusammenmixen, das plötzlich losläuft, dann bin ich vom Gegenteil überzeugt.....

das haben sie schon. Google nach den Koazervaten von Alexander Oparin, oder nach Mikrosphären von Sydney Fox. Sind auch in dem Wikipedia-Link, den Jonas gestellt hat erwähnt.

Oder erwartest du, dass nach einer Woche es plötzlich ertönt aus dem Reagenzglas: "Hey Du, gib mir die Fernbedienung!" :D

Gruss aus Aachen,
Igor.
 

ispom

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Gute Tageszeit,



das haben sie schon. Google nach den Koazervaten von Alexander Oparin, oder nach Mikrosphären von Sydney Fox. Sind auch in dem Wikipedia-Link, den Jonas gestellt hat erwähnt.

Oder erwartest du, dass nach einer Woche es plötzlich ertönt aus dem Reagenzglas: "Hey Du, gib mir die Fernbedienung!" :D

Gruss aus Aachen,
Igor.

Da muß ich nicht googeln, denn es sind keine Lebewesen.
Mit "loslaufen" war nicht gemeint, daß sie irgendwie vibrieren, sondern daß sie Stoffwechsel haben und sich vermehren.....

richtigstellende Grüße von Ispom
 

Ich

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Wie schrieb Douglas Adams? Er schaut 5 Minuten in dem Kühlschrank, und alles was sich da nicht bewegt wird gegessen...
Ich wollt ja auch nur sagen: keiner weiß, wie wahrscheinlich Leben entsteht und wie das funktioniert. Also weiß auch keiner ob das kurz oder lang dauert.
 

ispom

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Ich wollt ja auch nur sagen: keiner weiß, wie wahrscheinlich Leben entsteht und wie das funktioniert. Also weiß auch keiner ob das kurz oder lang dauert.

Da sind wir uns einig,
aber wie immer bei solchen Fragen, die noch nicht geklärt sind,
haben die meisten Leute, denen diese Frage wichtig ist,
auch eine Meinung zu einer möglichen Antwort,

von der Entstehung des Lebens bis zur Stringtheorie....
 

gekochteshirn

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Gute Tageszeit,

natürlich, sind es keine Lebewesen. Die Experimente beweisen aber, dass allein durch Selbstorganisation Einheiten entstehen können, welche Stoffumwandlung betreiben und selbst zur Teilung fähig sind.

Im Jahr 1970 konnte Sydney Fox nachweisen, dass sich aus den proteinartigen Produkten, die beim Erwärmen trockener Aminosäuregemische entstehen ... , auch durch Selbstaggregation wachsende Tröpfchen ergeben können, sogenannte Mikrosphären entstehen. Sie grenzen sich von der Umgebung durch eine semipermeable Membran ab und nehmen weiteres proteinartiges Material aus der Umgebung auf. Dadurch wachsen sie weiter und zerteilen sich wieder in kleinere Tröpfchen. Des Weiteren fand Fox, dass diese Systeme enzymatische Eigenschaften haben, Glucose abbauen oder sich wie Esterasen oder Peroxidasen verhalten, ohne dass von außen Enzyme hinzugefügt worden wären.

Bis zum Lebewesen in unserem Sinne fehlt diesen nur an Komplexität und der Fähigkeit eigenen "Bauplan" zu speichern.

Gruss aus Aachen,
Igor.
 

ispom

Registriertes Mitglied
Zur Frage des Ursprungs biologischer Wesen,
der Rolle bemannter Mondstationen für die Klärung diesbezüglicher Fragen usw.
hier ein interessanter link:

http://www.spacedaily.com/Exo_Life.html

Vermutlich läßt sich auf dem Mond auch noch Material finden, so wie es auf der sehr jungen Erde zur Zeit der ersten Lebewesen allgegenwärtig war,
vielleicht auch Meteoriten von Venus und Mars aus dieser Periode. In fact, it may be the only place where evidence of Venus' early geology could be preserved today.

Another interesting aspect of lunar astrobiology is the potential for ice deposits in the polar shadows to contain evidence of prebiotic chemistry. Organic molecules like amino acids may have been formed in the early days of the moon when it was still volcanically active.
These molecules are important for the origin of life, and could be preserved in polar ice today. Studying prebiotic molecules in a lunar laboratory would help us understand how they might form on comets or asteroids.

Finally, the moon would provide a perfect place for human explorers to practice astrobiology before heading to Mars. Because the moon doesn't have its own native life, astrobiologists could develop safe practices for performing science without worrying about contaminating any native ecology.
Schließlich würde der Mond einen perfekten Platz für die Wissenschaftler bieten, bevor die zum Mars aufbrechen,
weil der Mond kein eigenes Leben aufweisen kann, könnten die Astrobiologen Sicherheitspraktiken entwickeln, ohne befürchten zu müssen, daß sie eine mögliche native Marsökologie kontaminieren …
 

Toni

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Hi ispom,

Vermutlich läßt sich auf dem Mond auch noch Material finden, so wie es auf der sehr jungen Erde zur Zeit der ersten Lebewesen allgegenwärtig war,
meinst Du nicht, dass solche Spuren nach den Jahrmillionen oder mehr durch die gnadenlose Solarstrahlung längst zu Staub (zu Mondstaub) zerfallen sind? :(

Schließlich würde der Mond einen perfekten Platz für die Wissenschaftler bieten, bevor die zum Mars aufbrechen, weil der Mond kein eigenes Leben aufweisen kann, könnten die Astrobiologen Sicherheitspraktiken entwickeln, ohne befürchten zu müssen, daß sie eine mögliche native Marsökologie kontaminieren …
Diese Idee finde ich gut. :) Der Mond als riesige Dekontaminationskammer für die Menschheit auf dem Weg zu anderen Himmelskörpern! :cool:

Beifall zollende Grüße von
Toni
 

ispom

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Aber auch dort donnert die kosmische Strahlung hinein und verrichet ihr erodierendes Werk, oder nicht?

die kosmische Strahlung ja, nicht die Sonnenstrahlung.
Aber die kS hat ja auch die komplexen Moleküle im interstellaren Raum nicht wesentlich "erodiert", da sollten die Überreste "kosmischer Bakterien" im ewigen Polareis des Mondes gut konserviert sein, wenn sie dann noch von einigen lockeren Schichten mineralischer zusammenstzung geschützt sind...
meint Ispom
 

Toni

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Hi ispom,

nicht wenn sie sich im ewigen eis der polaren Kraterschatten aufhalten...
hofft Ispom
... hmm, ja, das ist ein schlagkräftiges Argument. ;) - Doch was ist in den Zeiten gewesen, als Erde und Mond durch die Erdpräzession nicht so in ihren Rotationsachsen standen wie heute? Nahm der Mond nicht an der Präzession teil? Seine Bahn ist derzeit um 7° gegen die Bahnebene der Erde geneigt. Wenn dies nicht immer so war, wäre es denn da nicht möglich, dass die Sonne mit ihrer Strahlung auch die tiefsten Krater an den Mondpolen erreichte?

Von der Kosmischen Strahlung will ich jetzt mal gar nicht reden. Die wird ohnehin zu schwach sein, außer es explodierte irgendwann einmal in unserer näheren Nachbarschaft eine Supernova.

Etwas verunsicherte Grüße von
Toni
 

ispom

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Seine Bahn ist derzeit um 7° gegen die Bahnebene der Erde geneigt. Wenn dies nicht immer so war, wäre es denn da nicht möglich, dass die Sonne mit ihrer Strahlung auch die tiefsten Krater an den Mondpolen erreichte?

das wäre möglich gewesen, denke ich.
Aber dann wäre doch auch das Eis inzwischen fort......

ebenfalls verunsicherte Grüße von Ispom
 

Toni

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Hi ispom,

das wäre möglich gewesen, denke ich. Aber dann wäre doch auch das Eis inzwischen fort....
... hmmmmm - ich denke mal nicht ... :confused:

Ich dächte, dass die minimal vorhandene Eismenge verflüssigt wurde und im Mondboden versunken ist, ähnlich wie auf dem Mars. Das Eis an den Mondpolen liegt ja auch nicht offen zutage, sondern soll im Mondgestein gespeichert sein, oder? :(

Runzelstirnige Grüße von
Toni
 

ispom

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Ich dächte, dass die minimal vorhandene Eismenge verflüssigt wurde und im Mondboden versunken ist, ähnlich wie auf dem Mars. Das Eis an den Mondpolen liegt ja auch nicht offen zutage, sondern soll im Mondgestein gespeichert sein, oder? :(

http://de.wikipedia.org/wiki/Mond


Die Lunar-Prospector-Sonde hat Hinweise auf Wassereis in den Kratern der Polarregionen des Mondes gefunden; dieses Wasser könnte aus Kometenabstürzen stammen. Da die polaren Krater aufgrund der geringen Neigung der Mondachse gegen die Ekliptik niemals direkt von der Sonne bestrahlt werden, könnte es sein, dass dort noch im Regolith gebundenes Wassereis vorhanden ist.

ich hatte da was falsch in Erinnerung,
das Wasser auf dem Mond ist nicht von Anbeginn dort,
die Kometen haben es gebracht,
vielleicht auch die Bakterien, die drin herumkrabbeln :)

phantasievolle grüße von Ispom

ps
aber auch die irdischen Ozeane sind von den Kometen hierher gebracht worden,
kann ja auch gatr nicht anders sein, denn zu Anbeginn wars ja höllisch heiß hier...
und auch auf dem Mond

erinnert sich Ispom
 
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