Der game changer für das Standardmodell?

blue.moon

Registriertes Mitglied
Hallo!

Es ist gerade mal 10 Jahre her, dass „Laniakea“ - hawaiianisch für open sky oder immense heaven - von einem Forscherteam von der Universität von Hawaii in einer im September 2014 publizierten Arbeit beschrieben wurde: mit der Masse von 10^16 M☉, ca. 100 000 anderen Galaxien, 100 Trillionen Sternen, erstreckt sich über eine halbe Milliarde LJ…
https://en.wikipedia.org/wiki/Laniakea_Supercluster
https://cdn.mos.cms.futurecdn.net/XuC2DzaG4Kjc3RLRLuWsrA.jpg

Laniakea sollte aber nicht lange die größte Struktur des Universums bleiben…

„Giant Arc“ wurde im Juni 2021
von der Doktorandin der Kosmologie, University of Central Lancashire, Alexia M. Lopez (und ihr Team) – mit Hilfe von Daten des Sloan Digital Sky Survey, entdeckt; die geniale Methode, die Alexia anwandte, sie benutzte Quasare als „Scheinwerfer“…

The “Giant Arc” is so big that if we could see it from earth it would look 35 times bigger than our moon even though it’s 9 billion light years away!

The reason it’s so mysterious is because it’s too big to held together by gravity - and it’s not the only one: even bigger superstructures have been found such as the “Hercules corona borealis great wall” thought to be three times bigger than the” Giant Arc” …

ab 47:16 https://www.youtube.com/watch?v=miDIJOxXiI8&t=1183s
(Secrets of Size: Atoms to Super galaxies - Going Big - BBC Science Documentary 2022 - by Prof Jim Al Khalili)

Die Entdeckerin von "Giant Arc":

Das "Dilemma" und die Zweifel mancher Kosmologen weil:


Mit einer Ausdehnung von 3,3 Milliarden Lichtjahren stellt der "Riesenbogen" (Giant Arc) einige der grundlegenden Annahmen über das Universum infrage. Nach dem Standardmodell der Kosmologie – und dem 1933 aufgestellten kosmologischen Prinzip sollte die Materie mehr oder weniger gleichmäßig im Raum verteilt sein (was ich seit langem bestreite und ich verstehe Rainer nicht, der mir das Gegenteil weismachen will... Man sieht das doch ganz einfach.) Wenn also Astronomen das Universum auf sehr großen Skalen betrachten, sollte es keine auffälligen Unregelmäßigkeiten geben.

Doch genau das ist beim „Riesenbogen“ der Fall – der kein Einzelfall mehr ist, wie die BBC und der Guardian berichteten.

Man weiß noch nicht, welcher Mechanismus die Struktur hervorgebracht haben könnte. Eine Möglichkeit ist eine Art akustischer Welle im frühen Universum, die als baryonische akustische Oszillationen bekannt ist. Sie könnte auch zu kugelförmigen Schalen in der heutigen Anordnung der Galaxien führen. Eine andere Erklärung ist die Existenz kosmischer Strings, hypothetischer "Defekte" im Gefüge des Universums, die eine Verklumpung der Materie entlang großräumiger Verwerfungen verursachen könnten.

"Solche Merkwürdigkeiten wurden immer wieder unter den Teppich gekehrt", sagt Lopez mit Blick auf ihre Entdeckungen. "Aber je mehr wir finden, desto mehr müssen wir uns mit der Tatsache auseinandersetzen, dass unser Standardmodell vielleicht überdacht werden muss", so Lopez. In der Minimalvariante ist das kosmologische Prinzip und das Standardmodell unvollständig. Es könnte aber auch sein, dass es ein völlig neues Theorem der
Kosmologie braucht. (tasch, 16.1.2024)
https://www.derstandard.de/story/3000000202981/neu-entdeckte-groesste-strukturen-des-universums-stellen-fachleute-vor-raetsel

Das Standardmodell wackelt mal wieder. -
Bemerkung aus aktuellem Grund: die Arbeiten wurden auch nach 3 Jahren NICHT zurückgezogen... ;)
Ich stimme Lopez zu - siehe blauer Text.
Wie auch immer, time will tell!!!
Mondlicht
 

TomS

Registriertes Mitglied
The reason it’s so mysterious is because it’s too big to held together by gravity -
Gerade das wäre für mich kein Mysterium. Ich würde erwarten, dass es andere Mechanismen geben kann. Z.B.
Man weiß noch nicht, welcher Mechanismus die Struktur hervorgebracht haben könnte. Eine Möglichkeit ist eine Art akustischer Welle im frühen Universum, die als baryonische akustische Oszillationen bekannt ist.

Solche Merkwürdigkeiten wurden immer wieder unter den Teppich gekehrt", sagt Lopez mit Blick auf ihre Entdeckungen. "Aber je mehr wir finden, desto mehr müssen wir uns mit der Tatsache auseinandersetzen, dass unser Standardmodell vielleicht überdacht werden muss", so Lopez. In der Minimalvariante ist … das Standardmodell unvollständig.
Das klingt etwas "angefressen". Natürlich werden derartige "Entdeckungen" kritisch hinterfragt, und natürlich könnte es alternative Erklärungen geben, die das Standardmodell nicht in Zweifel ziehen.

In der Minimalvariante ist das kosmologische Prinzip … unvollständig.
Wie soll das kosmologische Prinzip den unvollständig sein? Was wäre denn eine vernünftige Formulierung?

Bemerkung aus aktuellem Grund: die Arbeiten wurden auch nach 3 Jahren NICHT zurückgezogen...
Das ist doch kein Kriterium.
 
Zuletzt bearbeitet:

blue.moon

Registriertes Mitglied
Gerade das wäre für mich kein Mysterium. Ich würde erwarten, dass es andere Mechanismen geben kann. Z.B.



Das ist doch kein Kriterium.
GENAU DIE Schlussfolgerung wird doch gezogen! Du kannst eigentlich nicht alle dargebotenen Informationen im Kontext gesichtet haben... Für mich ist es auch kein "Mysterium". ;)

Das war für Insider, ein Lacher, haha, leider nicht angekommen. Ach hätt ich doch noch ein Emoji upgeloaded...
Von Rainer kommt bestimmt auch gleich noch ein "Zerriss".... :unsure: 😰🤭

Dabei zog ich in Erwähnung, dass du darauf eingehst...
Man weiß noch nicht, welcher Mechanismus die Struktur hervorgebracht haben könnte. Eine Möglichkeit ist eine Art akustischer Welle im frühen Universum, die als baryonische akustische Oszillationen bekannt ist. Sie könnte auch zu kugelförmigen Schalen in der heutigen Anordnung der Galaxien führen. Eine andere Erklärung ist die Existenz kosmischer Strings, hypothetischer "Defekte" im Gefüge des Universums, die eine Verklumpung der Materie entlang großräumiger Verwerfungen verursachen könnten.
Macht nichts. Vielen Dank für deinen Beitrag, und einen entspannten Abend, mein Lieber.
Frühlingshafte Grüße aus Berlin, Mondlicht



Lieber Rainer, wäre TomS' Thema nicht auch etwas für Wolfgang? Ihr füllt doch schnell 1000 Seiten... ehrlich, ich war ein bisschen "neidisch"... ärger dich ja nicht über mich, ich trinke einen guten Tropfen auf dein Wohl! Santé!
(Sag mal, ich denke, UW funktioniert wieder? Ich finde, es ist so "tot" wie die letzten 2 Monate 🤗)

Ok, ich begebe mich dann mal auf's Canapé - Mondlicht
 

Rainer

Registriertes Mitglied
mit der Masse von 10^16 M☉
It has the approximate mass of 10¹⁷ solar masses

Gerade das wäre für mich kein Mysterium. Ich würde erwarten, dass es andere Mechanismen geben kann. Z.B.
BAO werden allerdings gerade durch die Gravitation (Fluktuationen der DM) in Bewegung gesetzt.

Von Rainer kommt bestimmt auch gleich noch ein "Zerriss".
Sagen wir mal ich suche danach. Es geht dabei um Statistik, wo ich mich nicht so gut auskenne. Aber je größer eine Struktur, desto zufälliger das Ergebnis.
Die Frage ist allerdings, wie es überhaupt möglich sein kann. Beginn einer (prüfbaren) Strukturbildung kann ja nur die CMB sein. Und die Größe der Strukturen sollte somit in der CMB vorgezeichnet sein. Dort gibt es aber eben auch bereits den großen blauen Fleck etc. DM als Strukturbildner unterliegt ja nicht den BAO, und wohl auch nicht der Schallgeschwindigkeit im Plasma c/²√3
 
Zuletzt bearbeitet:

blue.moon

Registriertes Mitglied
Hallo zusammen,

hier noch die Arbeit: A Giant Arc on the Sky (Alexia M. Lopez, Roger G. Clowes and Gerard M. Williger)

Ich will nicht allzuviel dazu beitragen, aber mir scheint es verfrüht, hier zuviel hinein zu interpretieren. Da wird noch weitere Forschungsarbeit erforderlich sein, ehe man grundlegende Prinzipien in Frage stellen sollte.


Freundliche Grüsse, Ralf
Dankeschön, Ralf, sehe ich genauso und interpretiere nicht persönlich. Ich las einige paper und zitierte quer Beet. Und bleibe "offen"...
Gesunde Skepsis zahlt sich aus. Dass ich unser Standardmodell gelegentlich überdenke, scheint mit hingegen keine Zeitverschwendung zu sein... ;):):unsure:
Hier noch ein Video
Faszinierend!

Ich wünsch dir was, Mondlicht
(Dir ist doch der Titel nicht zu provokant? Das sollte er nicht sein. Nur zum innehalten, haha.)
 

Rainer

Registriertes Mitglied
Die Frage ist allerdings, wie es überhaupt möglich sein kann.
Letztlich muss sich jede Struktur an die durchschnittliche Dichte halten.


ρ.Lan = M.Lan/r.Lan³nK ≈ 3.2e-27 kg/m³
ρ° = 8,53e-27 kg/m³ > ρ.Lan
nK = 4π/3 Kugelfaktor

Das ist nicht zuviel, sondern da "fehlt" sogar noch was, stimmt aber gut in der ungenauen Abschätzung.

Der Große Bogen soll eine Länge von 2r=3,3 Bio ly haben. Über die Masse finde ich keine Aussage. Sie müsste jedoch betragen:
ρ°r³nK = 6.83e+22 Mo
dann sehe ich kein Problem mit dem kosmologischen Prinzip.

Beim Großen Kalten Fleck müsste man hingegen die umliegenden Dichten betrachten.
 
Zuletzt bearbeitet:

blue.moon

Registriertes Mitglied
Hallo Ralf und Bernhard, Moderatoren, Administratoren und User!

Ich möchte gern Threadtitel ändern oder einen Beitrag löschen können oder auch später noch meine Texte editieren dürfen, nicht zum verfälschen - ich sehe sehr schlecht – kann dies möglich gemacht werden? Danke, Mondlicht :)
 

blue.moon

Registriertes Mitglied
Unterthema: Strukturen des Universums

Zum Visualisieren, vielleicht ist dies auch für andere Foristen hilfreich?

  • Strukturen bis Supercluster einschließlich Laniakea, our home supercluster und the great attractor, voids, filaments
  • Die letzten Entdeckung auf größten Skalen von Lopez 2021 wie Giant Arc oder Big Ring und Erläuterung ihrer speziellen Arbeitstechnik
 

blue.moon

Registriertes Mitglied
Lieber Rainer!

Rainer schrieb:

  • Letztlich muss sich jede Struktur an die durchschnittliche Dichte halten.
  • ρ.Lan = M.Lan/r.Lan³nK ≈ 3.2e-27 kg/m³
    ρ° = 8,53e-27 kg/m³ > ρ.Lan
    nK = 4π/3 Kugelfaktor
  • Das ist nicht zuviel, sondern da "fehlt" sogar noch was, stimmt aber gut in der ungenauen Abschätzung.
Die Struktur erschafft doch erst die Dichte aus den Materiearten/Energie? An was soll sie sich halten? –
Lieber Rainer, noch ein Satz dazu, bitte? –
Es „fehlt was“? (muss der Wein sein) ;)

blue.moon schrieb:

Laniakea mit der Masse von 10^16 M☉ bei mindestens 1 Million Galaxien

Rainer schrieb:

It has the approximate mass of 10¹⁷ solar masses
Ich weiß, du meinst es nicht so aber bitte, lass das doch, bitte. Und dann noch ohne Link… no go. :)🤝👐
In this case zumindest nicht angebracht: Ich verwendete Hélène Courtois als Quelle Wiki Französisch -a French astrophysicist specialising in cosmography - und du (en) R. Brent Tully Wiki English. Was ist nun „ansolut und definitiv RICHTIG? (Auf Wiki F wird Hélène nicht unterschlagen! (Sie ist so eine Art H. Leavitt und betreibt mapping fast rund um die Uhr!)
« Hélène Courtois, géographe du cosmos » [archive], La Méthode scientifique, France Culture, 26 décembre 2017
[vidéo] Laniakea Supercluster, version française., R. Brent Tully, Hélène Courtois, Yehuda Hoffman, et Daniel Pomarède. [archive] sur Vimeo
https://en.wikipedia.org/wiki/Hélène_Courtois

Rainer schrieb:

Der Große Bogen soll eine Länge von 2r=3,3 Bio ly haben. Über die Masse finde ich keine Aussage. Sie müsste jedoch betragen:
ρ°r³nK = 6.83e+22 Mo



dann sehe ich kein Problem mit dem kosmologischen Prinzip.
Die Masse von Giant Arc oder Big Ring fand ich auch nirgends. Da sie von unserem Supercluster Laniakea - approximate mass of 1017 solar masses – bekannt - mindestens 1 Million Galaxien – extrapoliere ich (haha) 3e+17…

Das kann ich gut verstehen. Du würdest dir wahrscheinlich keinen „dramatischen“ Paradigmenwechsel wünschen wie Einstein ihn erlebte, von stationär zu expandierend? Das müsste doch „alles“ in Frage stellen?

Du hast die Stringtheorienzeit erlebt und ihre Peaks! Findest du, sie ist zu unrecht in der Versenkung... zumindest scheint es mir so?

NICHT das ich mit dem schon tausendfach angekündigten „Fall“ des Standardmodells in Bälde rechne würde!
Ich lasse Alexia M. Lopez sprechen. Hoffentlich kein Fake.

"Solche Merkwürdigkeiten wurden immer wieder unter den Teppich gekehrt", sagt Lopez mit Blick auf ihre Entdeckungen. "Aber je mehr wir finden, desto mehr müssen wir uns mit der Tatsache auseinandersetzen, dass unser Standardmodell vielleicht überdacht werden muss", so Lopez. In der Minimalvariante ist das kosmologische Prinzip und das Standardmodell unvollständig. Es könnte aber auch sein, dass es ein völlig neues Theorem der Kosmologie braucht. (tasch, 16.1.2024)
https://www.derstandard.de/story/30...-des-universums-stellen-fachleute-vor-raetsel
Nicht mehr. Nicht weniger.

Rainer schrieb:

Beim Großen Kalten Fleck müsste man hingegen die umliegenden Dichten betrachten.
Meinst du den CMB Cold Spot? Wie kommst du jetzt auf den? Wir sind auf den largest scales!?
Auf Jupiter hat man auch einen „Großen kalten Fleck“ ausgemacht. Oder war es ein „blauer“, hahahahaha
https://www.spektrum.de/news/astronomen-entdecken-grossen-kalten-fleck/1449311
https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_largest_cosmic_structures
 

blue.moon

Registriertes Mitglied
Ich verstehe nicht, wie die Strukturen von “Giant Arc“ oder „Big Ring“ gravitativ (oder anders) - jedenfalls - gebunden sein sollen – ein Missverständnis? Ab Scale Supercluster, wem sage ich das, hat die „antigravitativ“ wirkende DE die Dominanz über Gravitation gewonnen und die Abstände zwischen den Galaxien werden dabei ständig größer und größer… und vielleicht bis in „alle Ewigkeit“…

Dachte ich zumindest. Wegen der für mich neuen large scale struktures überlege ich gerade, ob diese – rein hypothetisch – die sich immer schneller von uns entfernenden Galaxien anziehen, ob diese, so schräg es klingt, auf den Urknall zurasen könnten…
 

Rainer

Registriertes Mitglied
Die Struktur erschafft doch erst die Dichte
Jede Struktur kann nur aus dem entstehen, was vorhanden ist. Mehr als die Dichte ρ ist nirgends (durchschnittlich) vorhanden. Wenn sich also eine Struktur verdichtet, dann kann sie nur auf die vorherige Dichte im gleichen Volumen des Einzugsgebietes zurückgreifen, also aus dieser entstehen. Die Gesamtdichte bleibt dabei unverändert.

Insofern sind die Größenangaben natürlich mit Vorsicht zu genießen, aber bei einer länglichen Form und kugeligen Volumen stimmt das dann wieder ungefähr über den Daumen als Abschätzung.

Ich verwendete Hélène Courtois als Quelle Wiki Französisch
Na, Du hattest den Link zu en.wiki gepostet, und dort steht das so wie bei mir.

Du würdest dir wahrscheinlich keinen „dramatischen“ Paradigmenwechsel wünschen
Ich müsste meine ganzen gesammelten Rechnungen ändern .... ansonsten stehe ich dem vollkommen neutral gegenüber, die Beobachtung entscheidet.

Aber die Dichte des Universums ergibt sich nunmal aus dem gesamten sichtbaren Universum und nicht aus irgendwelchen Inseln und Strukturen. Und dieselbe Dichte ergibt sich aus der CMB und zwar mit guter Übereinstimmung und viel exakter als alle Zählungen. Wie gesagt stellt sich nur die Frage, wie die Bildung möglich ist. Aber dafür ist die DM in der Zeit vor der CMB zuständig, und darüber wissen wir gar nichts.

Der Kalte Blaue Fleck ist ja auch viel zu groß und eben schon in der CMB angelegt.
Meinst du den CMB Cold Spot? Wie kommst du jetzt auf den? Wir sind auf den largest scales!?
Ja, der ist auf sehr großer Skala, viel größer als der damalige Horizont.
Er wäre heute 1,974 Mrd ly groß

Da fällt mir auf, dass der Giant Arc natürlich nicht viel größer ist, das waren ja amerikanische 3,3 billions, also auch 3,3 Milliarden.
Ich hatte meine Rechnung oben zufällig oder besser gesagt automatisch richtig gemacht 1000³.
Du hast die Stringtheorienzeit erlebt und ihre Peaks! Findest du, sie ist zu unrecht in der Versenkung... zumindest scheint es mir so?
Kann ich so nicht sagen, damit hatte ich nie etwas am Hut. Das schaue ich mir erst an, wenn es veritable Ergebnisse gibt, ansonsten sind mir das um Dimensionen zu viele Dimensionen. Gegen Dimensionen habe ich zwar gar nichts, aber gegen Raumdimensionen schon.
 
Zuletzt bearbeitet:

blue.moon

Registriertes Mitglied
Rainer schrieb:

Jede Struktur kann nur aus dem entstehen, was vorhanden ist. Mehr als die Dichte ρ ist nirgends (durchschnittlich) vorhanden. Wenn sich also eine Struktur verdichtet, dann kann sie nur auf die vorherige Dichte im gleichen Volumen des Einzugsgebietes zurückgreifen, also aus dieser entstehen. Die Gesamtdichte bleibt dabei unverändert.

Insofern sind die Größenangaben natürlich mit Vorsicht zu genießen, aber bei einer länglichen Form und kugeligen Volumen stimmt das dann wieder ungefähr über den Daumen als Abschätzung.
Ja, natürlich. Ich vergesse oft dazu zusagen, der „prozentuale“ Anteil der Materie-Arten (entsprechend der Planckgrafiken https://de.wikipedia.org/wiki/Planck-Weltraumteleskop#/media/Datei:080998_Universe_Content_240_after_Planck.jpg - wird mit zunehmender Expansion geringer und geringer, nur der der DE bleibt nach heutiger Vorstellung gleich. Du verwendest statt "prozentual" gewöhnlich das Wort, Verdünnung - siehe bitte in Kürze dazu noch einen Nachtrag.
Rainer schrieb:

Na, Du hattest den Link zu en.wiki gepostet, und dort steht das so wie bei mir.
Bleiben wir also bei: It has the approximate mass of 10¹⁷ solar masses

Dann entschuldige, wo habe ich die Zahl 10^16 M☉ bloß her? (Da ich copy/paste verwende kann es eigentlich kein Schreibfehler sein).

Eines weiß ich noch genau: Die Anteile von Hélène Courtois Arbeit habe ich ursprünglich nicht aus Wiki, sondern aus dem Video von Prof Jim Al Khalili „Secrets of size 2“, den ich übrigens sehr schätze, in dem Video stellt Helen ihre Arbeit vor, die zur Entdeckung von Laniakea geführt hat.
Ich wollte ihren Namen auch genannt wissen.
Rainer schrieb:

Ich müsste meine ganzen gesammelten Rechnungen ändern .... ansonsten stehe ich dem vollkommen neutral gegenüber, die Beobachtung entscheidet.
Ich glaube, da musst du dich nicht sorgen, Newton oder Einstein werden nicht „unmodern“ wenn wir nicht ins aller-finsterste Mittelalter zurückfallen sollten und wieder die „flache Erde“ predigen…

Man muss sich eben (NUR) an „das Neue“ durch die Technik erfahrene "Neue", anpassen, wenn es nachweislig RICHTIG ist. (und nicht auf das "erstbeste" Paper hin alles über Bord werfen!)
Rainer schrieb:

Der Kalte Blaue Fleck ist ja auch viel zu groß und eben schon in der CMB angelegt.
Ich kenne den nur als „Cold Spot“. Auch im Deutschen. Um nicht einen „Bluterguss“ zu assoziieren…haha.
Rainer schrieb:

Der Kalte Blaue Fleck ist ja auch viel zu groß und eben schon in der CMB angelegt.
Ich kenne den nur als „Cold Spot“. Auch im Deutschen. Um nicht einen „Bluterguss“ zu assoziieren…haha. ;)

Rainer schrieb:

Ja, der ist auf sehr großer Skala, viel größer als der damalige Horizont.
Er wäre heute 1,974 Mrd ly groß
Wieso „er wäre?“
Rainer schrieb:

Aber dafür ist die DM in der Zeit vor der CMB zuständig, und darüber wissen wir gar nichts.
Rainer schrieb:

Aber dafür ist die DM in der Zeit vor der CMB zuständig, und darüber wissen wir gar nichts.

Na, da DE 2020 bestätigt wurde wie du schriebst… kleiner Scherz, nicht böse gemeint. ;)

Angeblich – oder aus heutiger Sicht, soll DE ja zu dem Zeitpunkt CMB (und früher) gar keine Rolle gespielt haben, weshalb sie in der Planckgrafik (380 000 JndU) nicht aufgeführt ist.
Rainer schrieb:

Da fällt mir auf, dass der Giant Arc natürlich nicht viel größer ist, das waren ja amerikanische 3,3 billions, also auch 3,3 Milliarden.
Ich hatte meine Rechnung oben zufällig oder besser gesagt automatisch richtig gemacht 1000³.
Engl. Billion = Deutsch Milliarden =das weiß doch jeder, denkst du nicht?

Aber unzweifelhaft ist mir klar, du denkst sehr abstrakt, mathematisch und intuitiv richtig, beeindruckend, daher verdienst du meine Hochachtung, zumal du nicht 25 bist, und jede „Arroganz“, die nicht einmal im Kern eine solche ist, ist vergeben!

"Giant Arc" IST die größte bekannte Struktur:

Laniakea/Radius 250.000.000 Lichtjahre = 250 Mill. LJ
Wiki: Laniakea ist der lokale Groß-Supergalaxienhaufen, der etwa 100.000 Galaxien, darunter die Milchstraße, umfasst.[1] Sein Durchmesser beträgt 520 Millionen Lichtjahre bzw. 160 Megaparsec.[2]
Stiummt etwa.

Wiki: "The Giant Arc" is a large-scale structure discovered in June 2021 that spans 3.3 billion light years.[1]
Alle Quellen stimmen in etwa überein, 3,3 Mrd. Lichtjahre im Deutschen.

Der Durchmesser der Formation "Big Ring" beträgt etwa 1,3 Milliarden Lichtjahre, sie ist mehr als neun Milliarden Lichtjahre von der Erd

Er ist mit einer Länge von 3,3 Milliarden Lichtjahren noch größer und befindet sich unweit des Großen Rings.12.01.2024

Mit "er" ist der "Giant Arc" gemeint. Wenn die Angaben auch nur einigermaßen korrekt sind, ist "Giant Arc" also tatsächlich deutlich größer als der "Große Ring" und noch sehr viel größer als "Laniakea."

Was meintest du mit - siehe markierten Satz? (Außer Billion-Milliarden)

Liebe Grüße, danke für deinen Post, schönen Sonntag, und wie erwähnt, ich möchte dir in Kürze noch etwas zu "Verdünnung" mitteilen, wenn auch nicht direkt zum Thema, ich nehme lediglich an, es interessiert dich.

Mondlicht
 

Rainer

Registriertes Mitglied
Ich glaube, da musst du dich nicht sorgen
Nein, das nicht. Ich meinte die mit konkreten Daten.

Ich kenne den nur als „Cold Spot“.
Ja stimmt, ich hatte das zuerst nur bildlich beschrieben, und nicht nachgesehen.
Wieso „er wäre?“
Naja, das kann man ja nicht beobachten, er kann ja größer werden oder schrumpfen, da spreche ich ungerne von "ist", aber ich hätte besser "comoving" sagen sollen.

soll DE ja zu dem Zeitpunkt CMB
Ich sagte ist für die Strukturbildung zuständig.

Engl. Billion = Deutsch Milliarden
wissen schon, aber ich wäre beinah drauf reingefallen, ich lese eher klanglich und da ist das halt dasselbe Wortbild. Bei meiner Rechnung habe ich wiki nicht mehr vor Augen, sondern nur noch das Wort. Ich hatte ja wiki nicht analysiert, sondern nur nach dem Wert gesucht. Qausi wie bei copy-paste.

Was meintest du mit - siehe markierten Satz? (Außer Billion-Milliarden)
Der Giant Arc ist nicht viel größer als der Cold Spot ... also "nichts Besonderes". Nur ist halt in beiden Fällen fraglich, wie es möglich ist, dass soche Inhomogenitäten binnen den ersten 300000 Jahren entstehen konnten.
 

blue.moon

Registriertes Mitglied
Rainer schrieb: Der Giant Arc ist nicht viel größer als der Cold Spot ... also "nichts Besonderes". Nur ist halt in beiden Fällen fraglich, wie es möglich ist, dass soche Inhomogenitäten binnen den ersten 300000 Jahren entstehen konnten.

Die Ursache ihrer Entstehung verwundert mich weniger - eher, aber das gehört natürlich zusammen, das die Gesamtmasse beider Strukturen bisher nicht vermisst wurde (abgesehen davon, dass noch mehr im Dunkel des Space vor uns verborgen liegen könnte) und das der prozentuale Anteil der Materie jetzt größer sein müsste als die bisherigen knapp 5% Materie im Universum heute lt. Planckgrafiken - die Größe, die Ausdehnung ist der jetzt größten Skala geschuldet; diese Struktur muss nach Urknall und Inflation am weitesten vom "Zentrum der Explosion" entfernt gewesen sein, entsprechend entfernt der expandierende Raum zwischen den Galaxien dieser Strukturen, die Objekte schneller voneinander als auf Skala der Cluster oder Superclusters.

Die Forscher um Diaz bieten 2 denkbare Erklärungen an, müsste ich nachsehen. Das sie hypothetisch die aufaddierte Größe vom CMB Cold Spot darstellen könnten, fände ich denkbar und könnte an der etwas niedrigeren Temperatur dort überprüft werden. Überhaupt dürften sich alle anfänglichen Temperatur- und Dichtefluktuationen im CMB (und früher, je nach dem wann sie entstanden) heute aufaddiert haben - mein Hauptargument gegen "vollkommene oder annähernd vollkommene Isotropie und Homogenität" auch auf den größten Skalen... was mir immer unlogisch erschien. Aber wer bin ich schon?
Wie auch immer, diese Papers sind bisher nicht zurückgerufen worden und so freunde ich mich mit den neuen Erkenntnissen an und beglückwünsche die erfolgreichen jungen Wissenschaftler und natürlich an ihrer Spitze Alexia M. Lopez.

Wiki
The Giant Arc is a large-scale structure discovered in June 2021 that spans 3.3 billion light years.[1] The structure of galaxies exceeds the 1.2 billion light year threshold, challenging the cosmological principle that at large enough scales the universe is considered to be the same in every place (homogeneous) and in every direction (isotropic). The Giant Arc consists of galaxies, galactic clusters, as well as gas and dust. It is located 9.2 billion light-years away and stretches across roughly a 15th of the radius of the observable universe.[2] It was discovered using data from the Sloan Digital Sky Survey by the team of Alexia M. Lopez, a doctoral candidate in cosmology at the University of Central Lancashire.[1][3][4]
 

Rainer

Registriertes Mitglied
das die Gesamtmasse beider Strukturen bisher nicht vermisst wurde
Da muss man auch nichts vermissen, weil eine große Struktur auch einen großen Leerraum außen herum bedeutet.

Überhaupt dürften sich alle anfänglichen Temperatur- und Dichtefluktuationen im CMB (und früher, je nach dem wann sie entstanden) heute aufaddiert haben
Wie meinst Du das? Sier werden lediglich räumlich (comoving) vergrößert, und ballen sich innerhalb dieser Region eben weiter zusammen.

"vollkommene oder annähernd vollkommene Isotropie und Homogenität"
Naja, da geht man intuitiv von der Größe des Schallhorizonts zur Zeit der Rekombination (decoupling, CMB) aus. Wie der Cold Spot (und der Giant Arc) zeigt, ist das nicht ausreichend.
 
Zuletzt bearbeitet:

blue.moon

Registriertes Mitglied
Vermutlich Missverständnisse - mein Ausdruck ist nicht immer verständlich - vielleicht später noch auf ein Wort - jetzt habe ich keine Zeit.
Kennst du das UWL Video?
Ich finde, Jenny eiert ganz schön herum, was soll das denn bitte heißen...
Kennst du neuere "Stellungnahmen" von Josef Gaßner zu diesem Thema?
 

Rainer

Registriertes Mitglied
diese Struktur muss nach Urknall und Inflation am weitesten vom "Zentrum der Explosion" entfernt gewesen sein,
Da hst Du eine völlig falsche Vorstellung.
Alles ist gleich weit entfernt (Krümmungsradius R).
Die Frage ist nur, wie so eine große Struktur entstehen konnte, und ob die Zeit danach ausreichte, um die Struktur weiter zu kontrahieren.
Die Expansion betrifft hingegen alles gleichermaßen und spiegelt sich lediglich in den comoving Maßen wieder.
 
Oben