Das Fadenmodell für Teilchen, Eichkräfte und Gravitation

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TomS

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Geht es bei einer Quantengravitation um die Beschreibung einer Dynamik (Bewegung) der Raumzeit, die sich nur auf der kleinsten Skala abspielt?
Es geht um Effekte auf kleinen Skalen.

Es ist a priori überhaupt nicht klar, ob es eine kleinste Skala gibt. Manche Theorien nutzen sie im Rahmen ihrer Konstruktion, andere gehen von einer glatten Mannigfaltigkeit aus. Im letztgenannten Fall kann (muss aber nicht) eine effektive kleinste Skala resultieren, ohne dass diese "hineinkonstruiert" wurde.

Die QCD ist zunächst völlig skalenfrei; die Brechung der Skaleninvarianz ist ein dynamischer Effekt; diese ausgezeichnete Skala manifestiert sich in in messbaren Effekten. Die Planck-Skala ist zunächst Konvention.

Wichtig ist m.E. nur, dass sie ihren Ursprung in jedem Punkt der Raumzeit hat.
Was meinst du damit?

Wahrscheinlich wird er [der Experimentalphysiker] umso mehr versuchen Experimente zu entwickeln, welche die so konstruierte Theorie möglichst verifiziert oder falsifiziert, je mehr zutreffende Vorhersagen die Theorie macht.
Ja.

Bisher gibt es da noch keine smoking Gun.
 

Tangle

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Du hattest geschrieben, dass es keine schwereren Elementarteilchen geben kann, als das Top-Quark.
Aus einer Diskussion auf Quanten.de

Artikel auf Scinexx

Wenn es doch eine 4. Quarkgeneration geben kann und diese dann auch (möglicherweise?) immer mehr Masse haben, warum dann nicht eine 5., 6. ...Generation, ...
Ja, mal sehen wer mit seiner Vorhersage recht behält...
 

Tangle

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TomS

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Nun, es gibt eine höchste Geschwindigkeit c.
Die Relevanz von c=1 resultiert aus der Geometrie der Raumzeit als Lorentz-Mannigfaltigkeit, aus nichts anderem. Z.B. ist im Rahmen der Newtonschen Mechanik keine fundamental ausgezeichnete Geschwindigkeit erkennbar.

Es gibt eine kleinste Wirkung hquer.
Die Relevanz von hquer=1 folgt aus der Struktur von Operator-Algebren auf dem Hilbertraum. Ohne diese Operator-Algebra, ohne Quantenmechanik, gibt es keine kleinste Wirkung.

Und es gibt nichts Dichteres oder Stärkeres als ein schwarzes Loch. Zusammen ergeben diese drei Grenzen die kleinste Länge, die (doppelte) Plancklänge.
Sie ergeben die Plancklänge.

Dass dies die kleinste Länge ist, folgt aus einem konkreten Modell – oder eben auch nicht. Ohne konkretes Modell ist lP = 1 schlicht irrelevant.

Eine kleinere Länge gibt es genauso wenig wie eine höhere Geschwindigkeit.
Das ist eine Hypothese zur Konstruktion einer Theorie, oder die Konsequenz einer solchen.

Es ist jedoch keine logische Notwendigkeit, kein Axiom, keine offensichtliche Tatsache. Das wird schon alleine dadurch klar, dass es möglich ist, Theorien der Quantengravitation zu konstruieren, ohne dabei eine fundamentale Länge zu verwenden.
 
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Tangle

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Hm. Es gibt 3 experimentelle Ergebnisse:
v ≤ c, W ≥ ℏ, und F ≤ c^4/4G (oder m/d ≤ c2/4G).

Deren algebraische Kombination ergibt
d ≥ ( 4Gℏ / c^3)^(1/2) ≈ 3⋅10^-35 m

Dafür ist keinerlei Theorie notwendig.
 

TomS

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Hm. Es gibt 3 experimentelle Ergebnisse:
Lass mal sehen ...

... ist ein experimentelles Ergebnis

... ist m.M.n. kein direktes experimentelles Ergebnis; aber egal, es ist im Rahmen der Quantenmechanik natürlich etabliert.

F ≤ c^4/4G (oder m/d ≤ c2/4G).
... bezeichnet was genau?

Was wäre dazu das zu vermessende System bzw. der zu beobachtende Prozess, und was das zugehörige Experiment?
Und seit wann folgt (induktiv) aus einem Experiment an einem oder wenigen Systemen eine universelle Gesetzmäßigkeit?
 

Tangle

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... bezeichnet was genau?
Keine Masse m hat einen kleineren Durchmesser d als den eines schwarzen Loches dieser Masse.

Die äquivalenten Grenzwerte c^2/4G, c^3/4G, c^4/4G oder c^5/4G sind nur durch schwarze Löcher im Idealfall erreichbar.
Einfach gesagt: schwarze Löcher sind Grenzsysteme.
Keine Messung hat diese Werte - für Masse pro Länge, Massenflussrate, Kraft, Leistung - je überschritten.
Dazu gibt es viele Veröffentlichungen.
Details zB auf https://www.motionmountain.net/maximumforce.html
 
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Tangle

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... ist m.M.n. kein direktes experimentelles Ergebnis; aber egal, es ist im Rahmen der Quantenmechanik natürlich etabliert.
Zur Unterhaltung. Also halbe Photonen hat noch niemand gemessen. Trotz vieler Versuche.

P.S. Das Naturgesetz W ≥ h-quer gilt im gesamten Universum, sogar in der Wikipedia.
Außer in der deutschsprachigen Ausgabe.
 

TomS

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Keine Masse m hat einen kleineren Durchmesser d als den eines schwarzen Loches dieser Masse.
Ok, dachte ich mir.

Das ist aber weder ein experimenteller Befund noch eine Art Axiom, sondern die Konsequenz genau der klassischen Theorie, die es im Rahmen der QG abzulösen gilt.

Damit will ich nicht sagen, dass es unwichtig wäre. Aber dass es zentral für die Konstruktion der Theorie ist – und dass dies sogar noch irgendwie offensichtlich wäre – halte ich für abwegig.

Du magst es irgendwie nutzen, andere tun das nicht und gelangen zu anderen Theorien. Es ist evtl. vergleichbar mit dem Machschen Prinzip oder vagen Ideen zur Quantenmechanik vor Heisenberg, die in der jeweils endgültigen Theorie nicht mehr auftreten.

Keine Messung hat diese Werte - für Masse pro Länge, Massenflussrate, Kraft, Leistung - je überschritten.
Derartige Messungen sind nicht durchführbar.

Nochmal: die Idee ist klar und unstrittig, sie jedoch zu einem Grundpfeiler einer neuen Theorie hochzustilisieren ist fragwürdig.
 
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TomS

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Zur Unterhaltung. Also halbe Photonen hat noch niemand gemessen.
Das ist ein Strohmann-Argument.

Die Existenz ganzer oder halber Photonen ist etwas völlig anderes als eine quantisierte Wirkung.

Es gibt im Rahmen der Quantenmechanik oder Quantenfeldtheorie keinen Mechanismus, der die Messung zweier jeweils räumlich getrennter und für sich lokalisierter Detektorereignisse, die zusammen die Energie eines ganzen Photons einer bestimmten Wellenlänge tragen, ausschließt.

Oder kennst du einen derartigen Mechanismus?

Es ist ganz einfach:
  1. Der unbeobachtete (mathematische) Zustand nach einem Strahlteiler entspricht der Superposition zweier Zustände, wobei man jeweils einen als halbes Photon auffassen kann.
  2. Dass am Detektor immer nur ein ganzes Photon (ein einziges lokalisiertes Detektorereignis) gemessen wird, ist nach der Mathematik der Quantenmechanik nicht ableitbar; es ist letztlich ein Postulat (verallgemeinertes Projektionspostulat, das nichts erklärt)
Beides zusammen zeigt, dass diese Idee für die Konstruktion der Quantenmechanik irrelevant ist:
  1. Man verwendet zur Konstruktion explizit Superpositionen, die nach deiner Logik ausgeschlossen wären.
  2. Der experimentelle Befund, auf den du Bezug nimmst, ist bis heute ungeklärt (Messproblem).

P.S. Das Naturgesetz W ≥ h-quer gilt im gesamten Universum, sogar in der Wikipedia.
Dann muss es ja richtig sein 🙃

Erkläre doch mal mathematisch präzise, an welcher Stelle der Konstruktion der QM es wie genau eingeht?

Ich meine nicht irgendwie Text, sondern Gleichungen.
 
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Tangle

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Ok, dachte ich mir.

Das ist aber weder ein experimenteller Befund noch eine Art Axiom, sondern die Konsequenz genau der klassischen Theorie, die es im Rahmen der QG abzulösen gilt.

Damit will ich nicht sagen, dass es unwichtig wäre. Aber dass es zentral für die Konstruktion der Theorie ist – und dass dies sogar noch irgendwie offensichtlich wäre – halte ich für abwegig.

Du magst es irgendwie nutzen, andere tun das nicht und gelangen zu anderen Theorien. Es ist evtl. vergleichbar mit dem Machschen Prinzip oder vagen Ideen zur Quantenmechanik vor Heisenberg, die in der jeweils endgültigen Theorie nicht mehr auftreten.


Derartige Messungen sind nicht durchführbar.

Nochmal: die Idee ist klar und unstrittig, sie jedoch zu einem Grundpfeiler einer neuen Theorie hochzustilisieren ist fragwürdig.
Hm. Einige Gegenargumente:

Die Grenzen sind messbar. Eine Helligkeit von mehr als c^5/4G hat es noch nie gegeben; Rekord ist etwa 1 Prozent davon (LIGO).
Masse pro Länge: da gibt es keinerlei experimentellen Hinweis für einen Körper, der kleiner ist.
Ebenso für Kraft und Massenflussrate.

Man kann aus jeder dieser Grenzen die allgemeine Relativitätstheorie (ART) eindeutig ableiten. Siehe meine eigenen Veröffentlichungen dazu. Es ist aber richtig, dass das nicht so bekannt ist. Aber die ART folgt aus der größten (lokalen) Kraft genause wie die spezielle Relativitätstheorie aus der größten lokalen (Energie-)Geschwindigkeit folgt.

A. Kenath, C. Schiller and C. Sivaram, From maximum force to the field equations of general relativity - and implications, International Journal of Modern Physics D 31 (2022) 2242019, 10.1142/S0218271822420196. Download the pdf here. pdf



C. Schiller, Tests for maximum force and maximum power, Physical Review D 104 (2021) 124079, 10.1103/PhysRevD.104.124079.
Download the pdf here. pdf
 
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Tangle

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Das ist ein Strohmann-Argument.

Die Existenz ganzer oder halber Photonen ist etwas völlig anderes als eine quantisierte Wirkung.

Es gibt im Rahmen der Quantenmechanik oder Quantenfeldtheorie keinen Mechanismus, der die Messung zweier jeweils räumlich getrennter und für sich lokalisierter Detektorereignisse, die zusammen die Energie eines ganzen Photons einer bestimmten Wellenlänge tragen, ausschließt.

Oder kennst du einen derartigen Mechanismus?

Es ist ganz einfach:
  1. Der unbeobachtete (mathematische) Zustand nach einem Strahlteiler entspricht der Superposition zweier Zustände, wobei man jeweils einen als halbes Photon auffassen kann.
  2. Dass am Detektor immer nur ein ganzes Photon (ein einziges lokalisiertes Detektorereignis) gemessen wird, ist nach der Mathematik der Quantenmechanik nicht ableitbar; es ist letztlich ein Postulat (verallgemeinertes Projektionspostulat, das nichts erklärt)
Beides zusammen zeigt, dass diese Idee für die Konstruktion der Quantenmechanik irrelevant ist:
  1. Man verwendet zur Konstruktion explizit Superpositionen, die nach deiner Logik ausgeschlossen wären.
  2. Der experimentelle Befund, auf den du Bezug nimmst, ist bis heute ungeklärt (Messproblem).


Dann muss es ja richtig sein 🙃

Erkläre doch mal mathematisch präzise, an welcher Stelle der Konstruktion der QM es wie genau eingeht?

Ich meine nicht irgendwie Text, sondern Gleichungen.

Nun, hquer steht in der Schrödingergleichung und im Planckschen Strahlungsgesetz. Letzteres konnte Planck nur ableiten, weil er annahm, das Licht aus Photonen besteht, jedes mit Wirkung h-quer (oder h, je nachdem, was man lieber hat).

Die Schrödingergleichung folgt aus der der Broglie Wellenlänge. Auch hier geht ein, dass ein Teilchen nicht weniger als h-quer als Wirkung haben kann.

Kurz gesagt: es gibt in der Natur eine kleinste Wirkung. Nur deshalb gibt es Teilchen, die man zählen kann.

Jedes Gerät, das zB Photonen zählt, nutzt die Quantisierung der Wirkung. Sonst könnten Photonen nicht gezählt werden.

Die Quantisierung des elektromagnetischen Feldes gilt auch für Strahlteiler. Experimente lassen keine halben Photonen zu; eine Theorie, die solche zulässt, ist entweder nicht richtig oder falsch interpretiert. (Quantisierte Wirkung schließt keine Superpositionen aus; im Gegenteil, sie erfordert diese.)
 

TomS

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Es geht mir darum, dass diese Antwort
Es gibt 3 experimentelle Ergebnisse:
F ≤ c^4/4G (oder m/d ≤ c2/4G).
zusammen mit
Keine Masse m hat einen kleineren Durchmesser d als den eines schwarzen Loches dieser Masse.
nicht zutrifft. Es gibt keine Experimente an schwarzen Löchern, und es gibt keine irdischen Experimente, Massen innerhalb des eigenen Schwarzschildradius zu komprimieren.
 
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TomS

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Zur kleinsten Wirkung: dass dieses Prinzip in der Natur in gewisser Weise realisiert ist, will ich ja gar nicht bestreiten.

Jedoch:
Die Schrödingergleichung folgt aus der der Broglie Wellenlänge. Auch hier geht ein, dass ein Teilchen nicht weniger als h-quer als Wirkung haben kann.
Inwiefern geht das ein?

Ich kenne keine Herleitung der Schrödingergleichung, die dieses Prinzip benutzt.

Jedes Gerät, das zB Photonen zählt, nutzt die Quantisierung der Wirkung. Sonst könnten Photonen nicht gezählt werden.
Wie denn?

Wie nutzt denn eine Photoplatte das Prinzip der kleinsten Wirkung?

Experimente lassen keine halben Photonen zu.
Experimente zeigen keine halben Photonen.

Eine Theorie, die solche zulässt, ist entweder nicht richtig oder falsch interpretiert.
Das ist falsch.

Hinter dem Strahlteiler liege ein Zustand ψ = ψ₁ + ψ₂ vor, wobei (1) und (2) für "Weg 1" sowie (2) für "Weg 2" steht. Wir bringen zwei Detektoren in die beiden Wege, und wir wissen natürlich, dass wir experimentell immer finden "Detektion im Weg 1 und keine Detektion im Weg 2" oder umgekehrt.

Die Quantenmechanik lässt zunächst mathematisch jedoch "Detektion im Weg 1 und Detektion im Weg 2, wobei beide Detektionen zusammen die Gesamtenergie, Gesamtladung etc. ergeben" zu. Da das experimentelle nicht beobachtet wird, (und aus anderen Gründen) führte von Neumann das Projektionspostulat ein; das erklärt jedoch nichts, es rettet lediglich die Konsistenz zwischen Theorie und Experiment.

Kannst du mir zumindest eine mathematische Herleitung nennen, aus der folgt, dass die Detektion "zweier halber Photonen (Elektronen ...)" mit der Quantenmechanik nicht verträglich ist?
 
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Tangle

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Es geht mir darum, dass diese Antwort

zusammen mit

nicht zutrifft. Es gibt keine Experimente an schwarzen Löchern, und es gibt keine irdischen Experimente, Massen innerhalb des eigenen Schwarzschildradius zu komprimieren.
Das verstehe ich nicht ganz. Die Ungleichung m/d ≤ c^2/4G ist strikt äquivalent zur Aussage, dass nichts kompakter ist als ein schwarzes Loch derselben Masse. Was trifft da nicht zu? Die Aussage ist mE weltweit unstrittig. Es gibt Leute, die sagen, dass es Energiegeschwindigkeiten über der Lichtgewschwindigkeit gibt. Diese werden iA nicht ernst genommen. Es gibt meiner Erfahrung nach gar keine Leute, die sagen, dass es Systeme gibt, die kompakter sind als schwarze Löcher der gleichen Masse.

Die Aussage v ≤ c ist mit allen Experimenten & Beobachtungen im Einklang, und mit der SRT. Sie ist sogar strikt äquivalent zur SRT. Für die Teilchengeschwindigkeiten gibt es ausschließlich Messungen, die v ≤ c bestätigen. Auch alle anderen Massen und Energiepulse im Weltall erfüllen v ≤ c. Selbst Teilchenbeschleuniger erreichen die Grenzen v=c nicht. Jeder Elektromotor bestätigt die spezielle Relativitätstheorie, und somit die höchste Geschwindigkeit.

Um zu behaupten/zeigen, dass die Ungleichung v ≤ c falsch ist, braucht man nur ein einziges Gegenbeispiel. Es reicht alternativ auch aus zu zeigen, dass die Maxwellgleichungen in einem einzigen Besipiel nicht stimmen.

Die Aussage m/d ≤ c^2/4G ist mit allen Experimenten & Beobachtungen im Einklang, und mit der ART. Sie ist sogar strikt äquivalent zur ART. Die Wellenlängen, die LIGO misst, zeigen auch direkt, dass die Gleichung m/d = c^2/4G für schwarze Löcher stimmt. Alle anderen Massen im Weltall erfüllen m/d ≤ c^2/4G ebenfalls. Für die Strahlungsleistung gibt es ebenfalls Messungen, durch LIGO, die die äquivalente Ungleichung P ≤ c^5/4G bestätigen. Auch die Sterne, die um schwarze Löcher rotieren, bestätigen alle ausnahmslos F ≤ c^4/4G. Selbst Teilchenbeschleuniger - von Elementarteilchen oder von Bleikernen - kommen nicht an die Grenzen der schwarzen Löcher ran. Jede Raumprobe und jedes GPS System bestätigt die allgemeine Relativitätstheorie, und somit die höchste Kraft und die Grenze für m/d.

Um zu behaupten/zeigen, dass die Ungleichung m/d ≤ c^2/4G oder die äquivalente Ungleichung F ≤ c^4/4G falsch sind, braucht man nur ein einziges Gegenbeispiel. Es reicht alternativ auch aus zu zeigen, dass die Feldgleichungen der ART in einem einzigen Besipiel nicht stimmen.
 
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TomS

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Das verstehe ich nicht ganz. Die Ungleichung m/d ≤ c^2/4G ist strikt äquivalent zur Aussage, dass nichts kompakter ist als ein schwarzes Loch derselben Masse. Was trifft da nicht zu?
Es trifft nicht zu, dass dazu irgendwelche experimentellen Ergebnisse vorliegen. Kein Experiment testet explizit diese Grenzen.

Die Aussage ist mE weltweit unstrittig.
Das habe ich auch nicht gesagt.

Die Aussage v ≤ c ist mit allen Experimenten & Beobachtungen im Einklang, und mit der SRT. Sie ist sogar strikt äquivalent zur SRT.
Auch das habe nicht bestritten.

Die Aussage m/d ≤ c^2/4G ist mit allen Experimenten & Beobachtungen im Einklang …
Nenne mir bitte Experiment, das diese Grenze explizit testen könnte.

Sie ist sogar strikt äquivalent zur ART.
Wenn das so ist, dann leite bitte ausschließlich daraus die Einstein-Hilbert-Wirkung ab.

Die Wellenlängen, die LIGO misst, zeigen auch direkt, dass die Gleichung m/d = c^2/4G für schwarze Löcher stimmt.
Wie?

Selbst Teilchenbeschleuniger - von Elementarteilchen oder von Bleikernen - kommen nicht an die Grenzen der schwarzen Löcher ran.
Das beweist nur, dass unsere experimentellen Möglichkeiten beschränkt sind.

Ich kann mich auch hinstellen und sagen, wir haben noch nie eine Verletzung der Ungleichung m/d ≤ 17 • c^2/4G beobachtet, deswegen gilt X.
 

Tangle

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Wenn das so ist, dann leite bitte ausschließlich daraus die Einstein-Hilbert-Wirkung ab.

Die beiden genannten Texte, vor allem dieser

A. Kenath, C. Schiller and C. Sivaram, From maximum force to the field equations of general relativity - and implications, International Journal of Modern Physics D 31 (2022) 2242019, 10.1142/S0218271822420196. Download the pdf here. pdf

leiten aus der größen Kraft die Einsteinschen Feldgleichungen ab, sogar auf zwei verschiedene Weisen. Diese wiederum sind äquivalent zur Hilbert-Wirkung. Die Ableitung ist auch nicht schwierig. Mein kostenloses Buch zur Relativitätstheorie https://www.motionmountain.net/relativity.html erklärt das auch. Mehrere andere meiner Veröffentlichungen tun das auch.

Auch die umgekehrte Folgerung gilt: aus den Feldgleichungen folgt die größte Kraft. Diese ungekehrte Ableitung ist aber schon seit 50 Jahren bekannt, seit 1973. Die Aussagen m/d ≤ c^2/4G und F ≤ c^4/4G sind äquivalent. Sie unterscheiden sich nur durch den Faktor c^2. Die Probleme, die viele mit der höchsten Kraft haben, kommen daher, dass der Kraftbegriff in der ART etwas (aber nur etwas) erklärungsbedürftig ist.

(Zur Bestimmung des Schwarschildradius mittels LIGO, siehe zB https://arxiv.org/abs/1608.01940.)

Folglich bestätigt jedes Experiment, das die allgemeine Relativitätstheorie bestätigt, auch den Wert der größten Kraft, und eben auch die Grenze für m/d. Das ist aber schon, wie gesagt, mindestens 5 Jahrzehnte bekannt.

Insgesamt kann man die Grenze für F oder für m/d als Prinzip der allgemeinen Relativitätstheorie nutzen. Es entspricht, wie im vorigen Text gezeigt, dem Prinzip der höchsten Geschwindigkeit in der speziellen Relativitätstheorie.

Zusammen mit der kleinsten Wirkung ergbt sich dann die kleinste Länge in der Natur. Die kleinste Länge in der Natur folgt auch, wenn man dem Prinzip der größten Kraft gar nicht traut. Die kleinste Länge folgt schon allein aus der Tatsache, dass nichts kompakter als ein schwarzes Loch der gleichen Masse ist. Und diese Aussage ist mE weltweit unstrittig.
 
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TomS

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Die beiden genannten Texte, vor allem dieser leiten aus der größen Kraft die Einsteinschen Feldgleichungen ab, sogar auf zwei verschiedene Weisen.
Aber sie tun das nicht ausschließlich aus diesen Prinzipien. Sie setzen zudem eine Riemannsche Mannigfaltigkeit und deren Krümmung voraus. Deine Aussage zur logischen Äquivalenz zur ART ist damit nicht korrekt; du benötigst mehr.

Folglich bestätigt jedes Experiment, das die allgemeine Relativitätstheorie bestätigt, auch den Wert der größten Kraft …
Aus dem o.g. Grund zunächst rein logisch nein.

Ich sehe aber ein ganz grundsätzliches Problem: du argumentierst, dass eine Ungleichung X im Kontext einer Theorie T gilt; dann behauptest du, ein Test von T wäre ein Test von X. Das ist i.A. nicht zutreffend.

Beispiel: aus bekannten Überlegungen folgt die Bellsche Ungleichung und deren Verletzung im Kontext der QM. Aber nicht jedes Experiment zur QM testet die Bellsche Ungleichung, es bedurfte sehr spezieller Experimente.

Anders gesagt, es bedarf nicht irgendwelcher Experimente zu ART, sondern es geht konkret um Tests zur Planck-Länge, -Energie o.ä. Man müsste also ein Experiment durchführen, das geeignet ist, dieses Regime zu erreichen, und aus dessen Ergebnissen folgen sollte, dass die Planck-Länge als kleinste Länge nicht respektiert wird. Derartige Experimente sind technisch unmöglich.

Nun argumentierst du, dass andere Beobachtungen, die dieses Planck-Regime nicht erreichen, jedoch bestätigen, dass die Planck-Länge nicht unterschritten wird.

Das ist
  • ähnlich stichhaltig wie die Aussage, Beobachtungen an Vögeln und Insekten würden die Lichtgeschwindigkeit als maximale Geschwindigkeit bestätigen
  • kein Test einer Hypothese nach Popper, keine gute wissenschaftliche Praxis; du suchst nicht den schwarzen Schwan, sondern erfreust dich an der Beobachtung der weißen.
Warum schreibe ich das? Weil es mich daran hindert, mich mit deiner eigentlichen Idee der Fäden zu befassen, die mich tatsächlich interessiert. Es schreckt mich (und andere) jedoch ab, wenn ich zu einfachen Diskussionspunkten logisch unhaltbare Aussagen lese, die nicht einmal notwendig wären.

Verorte den Status deiner Idee doch mal auf der Zeitachse zur Quantenmechanik. Wo befindest du dich bzgl. des Reifegrades? Bei Planck? Bohr? Heisenberg? Dirac und von Neumann?

Wenn du schreiben würdest, dass ausgehend von der Idee X eine Theorie T denkbar ist – gut; so war das auch bei Einstein; er hatte über fünf Jahre diverse Ideen und Entwürfe. Du übertreibst jedoch maßlos: experimentelle Tests, wo keine sind; logische Äquivalenz, wo keine ist; alles ist bei dir eindeutig, logisch schlüssig, unumstößlich, alternativlos, einzigartig usw. … nur Fäden – nichts anderes.

Methode von Versuch und Irrtum: Es ist die Methode, kühne Hypothesen aufzustellen und sie der schärfsten Kritik auszusetzen, um herauszufinden, wo wir uns geirrt haben.
(Sir Karl Popper)
 
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Tangle

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Aber sie tun das nicht ausschließlich aus diesen Prinzipien. Sie setzen zudem eine Riemannsche Mannigfaltigkeit und deren Krümmung voraus. Deine Aussage zur logischen Äquivalenz zur ART ist damit nicht korrekt; du benötigst mehr.

Beide Aussagen - (1) die größte Kraft (2) die Einsteinschen Feldgleichungen - nutzen Riemannsche Mannigfaltigkeiten.
(Es ist klar, dass es eine größte Kraft nur dann geben kann, wenn der Raum gekrümmt ist. Das ist eine nette Gedankenübing.
Wenn der Raum flacj wäre, gäbe es keine größte Kraft.)

Beide Aussagen nutzen dieselben Begriffe.

Beide Aussagen kann man aus der anderen ableiten.

Beide Aussagen sind äquivalent.
 
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Tangle

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Anders gesagt, es bedarf nicht irgendwelcher Experimente zu ART, sondern es geht konkret um Tests zur Planck-Länge, -Energie o.ä. Man müsste also ein Experiment durchführen, das geeignet ist, dieses Regime zu erreichen, und aus dessen Ergebnissen folgen sollte, dass die Planck-Länge als kleinste Länge nicht respektiert wird. Derartige Experimente sind technisch unmöglich
Das sehe ich auch so. Solche Experimente sind deswegen unmöglich, weil weder die Plancklänge als Messergebnis erreicht werden kann, noch überhaupt als Messgenauigkeit. Die Kombination der beiden Grenzen macht es unmöglich, die Pancklänge zu erreichen. Daher gibt es kleinere Längen als die Plancklänge in der Natur nicht. Genausowenig, wie es Energiegeschwindigkeiten über der Lichtgeschindigkeit gibt.
 
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