Manchmal muss man sich so etwas ja auch selbst beweisen und dann ist es wohl auch gut so. Ich selbst kenne so Erlebnisse nach der regulären Arbeitszeit schon auch, allerdings nicht als Dauerzustand.
Hallo Bernhard,
für solche Eitelkeiten bin ich zu alt. Allerdings hat das gesamte Team mitgezogen, da fällt es letztlich einfacher, das auch zu tun. Die beiden, die dann im Krankenhaus gelandet sind, haben noch viel mehr ehrenamtliche Sonntags- und Feierabendarbeit geleistet und sind dann ausgefallen, als es wirklich drauf ankam.
Allerdings wurde mit denen zum Teil auch übel mitgespielt - da fanden die einen Outlook-Eintrag über 2 Stunden vor, der dann im Klartext hiess, dass sie mehr oder weniger 1 Woche non-stop einschliesslich den Nächten und dem Wochenende zu arbeiten haben. Ich hätte das eskaliert, zumal der Auftrag von aussen kam, d.h. vom Kunden, aber der eine war zu gutmütig, zumal er ja auch der Know-How-Träger bei den Daten war, und die andere war eine externe Spezialistin und hatte Karriereambitionen, sprich wollte sich internalisieren lassen und dabei möglichst hoch in der Hierarchie einsteigen und hat deswegen solche Aufgaben wie ein Schwamm an sich gezogen.
Mir war eigentlich früh klar, dass sie unseren Teil nicht schaffen würde, da hat sie viel zu optimistisch gedacht, doch passt "Aufgeben" nicht in ihre Lebensphilosophie, d.h. ich war vor allem neugerig, wie sie es trotzdem schafft. Nie hätte ich geahnt, dass sie dabei im Krankenhaus landen würde. Und der zu gutmütige Datenexperte hatte eigentlich seine Prozesse gut im Griff, aber offenbar war diese riesige Belastung dann doch zuviel.
Ich selber hatte - ok, früher habe ich viel Langstreckenlauf gemacht und auch gerne Bergwanderungen und mag da entsprechend "erfahren" sein, jedenfalls habe ich mich offensichtlich besser eingeteilt, d.h. ich habe in der Vorbereitunsgphase nur noch 2 freie Abende pro Woche eingeplant und in der heissen Phase nur noch einen mit der Option, diesen auch zu streichen, d.h. auch mein privates Umfeld wusste Bescheid. Und der Umstand, dass ich dann zum unbestrittenen Nummer 1-Tester wurde und zusätzlich auch noch zum erfolgreichen IT-Betreuer der anderen Tester war dann auch sehr motivierend.
Nein wirklich, es war um es etwas derb zu formulieren eine "geile Zeit", auch mit gutem Ausgang für das Projekt. Eine finanzielle Anerkennung gab es natürlich nicht, aber das ist ja inzwischen normal. Und ganz persönlich freut mich, dass ich zu den beiden, die im Krankenhaus gelandet sind, nach wie vor Kontakt habe.
Freundliche Grüsse, Ralf