Martin schrieb:
a)Nicht von Horoskoplern, sondern Geologen. Das Salz in Deutschland hat ein Alter von etwa 250 Mio Jahren. Durch Auflast wurde es dann teilweise deformiert (Salzstoecke), allerdings ist diese Fliesen auch seit einigen 10er Mio Jahren abgeschlossen.
Und wer stellt über Jahrmillionen sicher das kein Wasser in die Ton oder Salzbergwerke eindringt?
Wie du bereits sagtest reichten an einem schlecht gewählten Standort (Asse) bereits wenige Jahrzehnte aus um dieses Problem auftauchen zu lassen.
Überhaupt finde ich es reichlich seltsam wie unverfroren die Atomlobby auf jedes aufgetauchte Problem reagiert. Nach nahezu jedem größeren Störfall heißt es:
* Tschernobyl war ja so furchtbar unsicher. Bei uns ist alles viel besser.
* Harrisburg war ja auch so furchtbar unsicher. Bei uns ist alles viel besser.
* Asse war ja auch schlecht gewählt. Im Schacht Konrad bei Salzgitter kann es keinen problematischen Wassereinbruch geben.
...
Nach jedem großen Störfall die selbe Leier.
Martin schrieb:
-> bezieht sich auf die Umwandlung langlebiger in kurzlebige Nuklide
Die Halbwertszeiten einiger Nuklide:
U-235 - 4510000000 Jahre
Cs-137 - 30000 Jahre
Pb-210 - 22000 Jahre
Kr-85 - 10600 Jahre
Co-60 - 5300 Jahre
Pu-236 - 2700 Jahre
Na-22 - 2600 Jahre
Po-210 - 138,4 Tage
Ra-214 - 2,6 Sekunden
Wieso sollte es da nicht von großem Vorteil sein die langlebigen in kurzlebige Nuklide umzuwandeln?
Dann braucht man wenigstens die Endlagerstätte nicht Milliarden von Jahren überwachen?
Martin schrieb:
2) ersten kein Atommuell, DU ist kein Abfallprodukt aus Kernkraftwerken. Die Menge des eingesetzten DU in den genannten Kriegen betrug grob 200 t.
http://www.friedenspolitik.com/1-die-urangeschosse.php
Das Verhältnis von angereichertem zu abgereichertem Uran beträgt etwa 1 : 11. Es entstehen also bei der Herstellung von einer Tonne angereichertem Uran (das zur Herstellung der Reaktorbrennstäbe benötigt wird) 11 Tonnen abgereichertes Uran (DU). An den Standorten der großen Anreicherungsanlagen in den USA, Russland und Frankreich lagern bereits mehrere hunderttausend Tonnen DU.
Anstatt nun aber den radioaktiven Sondermüll entsprechend zu entsorgen, wird er in Amerika der US-amerikanischen Rüstungsindustrie kostenlos zur Verfügung gestellt, wodurch doppelt profitiert wird.
Sicherlich die 200 Tonnen Panzermunition (andere Quellen nennen 330 Tonnen im Irak-Krieg) sind nur 0,2 bis 0,5% des bisher lagernden DU und klingen nach wenig. Neben diesen uranhaltigen Panzerabwehrgeschossen wurden aber auch viele große bunkerbrechende 1000 kg Uranbomben (GBU 28) eingesetzt. Und für die Panzerung von Schiffen, Panzern, Flugabwehrraketen, ... wird DU ebenso verwendet.
Neben der Verwendung für panzerbrechende Geschosse wird abgereichertes Uran auch als Panzerung in amerikanischen M1A1- und M1A2-Kampfpanzern eingesetzt und in geringen Mengen auch in einigen Arten von Landminen (M86 PDM und ADAM); beide Arten enthalten 0,101 Gramm abgereichertes Uran. 432 ADAM- Antipersonenlandminen wurden auf den kuwaitischen Schlachtfeldern während des Golf-Krieges 1991 eingesetzt. Sowohl die M86PDM als auch die ADAM-Minen sind in US-amerikanischen Lagern vorhanden.
Die Bevölkerung und Soldaten, wurden über die Gefahren die sich durch den Einsatz Uranhaltiger Geschosse ergeben, nicht informiert, was später zu einem Streit innerhalb der westlichen Militärallianz führte. Es wurde billigend in Kauf genommen, die Konvention zur Ächtung von Uranmunition zu verletzen und die Bevölkerung im Balkan, Irak, Pakistan und Afganistan radioaktiv zu verseuchen:
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/4/4805/1.html
Wikipedia gibt an das auf diese Weise bislang ca. 5% des lagernden DU (mindestens 5000 Tonnen DU) der korrekten Entsorgung entzogen wurden:
http://de.wikipedia.org/wiki/Uranmunition
Bisher wurden jedoch nur etwa 5 % des anfallenden abgereicherten Urans weiterverwendet.
Das starke Interesse der Chinesen an der Atomenergie könnte ergo auch etwas mit den Wünschen der dortigen Militärs zu tun haben.
Martin schrieb:
3)Export von nuklearen Abfaellen ist in Deutschland verboten.
Ja, Deutschland scheint bislang keinen Atommüll ins Ausland zu entsorgen:
http://www.planet-wissen.de/natur_technik/atomkraft/atommuell/index.jsp
Nunja, von kleineren Mengen die nach Russland flogen abgesehen, trifft das wohl tatsächlich zu:
http://de.wikinews.org/wiki/Atommüll_aus_Dresden-Rossendorf_nach_Russland_ausgeflogen
Andere Länder sind weit weniger zimperlich wie ein Bericht der Unep zeigt:
Allein im Jahre 20001 wurden 600000 Tonnen DU nach Afrika verschifft.
http://www.zeit-fragen.ch/index.php?id=2839
Moustapha Tolba, damals Exekutivdirektor des UNEP, protestierte bereits im September 1992 bei der italienischen und der schweizerischen Regierung und verlangte, den Export von nuklearem Müll nach Afrika zu beenden.
Kein Wunder das das Paul Scherer Institut keine Probleme der Entsorgungsfrage sieht: Ab nach Afrika und Rußland damit und weg ist der schweizer Atommüll.
Gruß Helmut