Besiedlung von Planeten

SRMeister

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Hallo erstmal,

hier wurde ja schon diskutiert wie schön es wäre einen Planeten oder z.B. auch den Mond durch terraforming bewohnbar zu machen.Wir wissen dass es so nix wird, kurzfristig, mit der Kolonisierung.

Also welche anderen Möglichkeiten gibt es noch außer Terraforming?
Ich habe hier noch etwas von einer Folie, die den Mond umspannen soll gelesen.Ich persönlich glaube nicht daran, dass sich irgendeine Organisation oder auch ein Verbund vieler Länder oder sonst etwas in den nächsten 100 oder 200 Jahren solch einen Kraftakt leisten will.

Also bleiben noch die Billig-Varianten übrig. Wobei ich nicht denke dass Billig unbedingt schlecht sein muss. Die Nasa will ja meines Wissens nach evtl. eine Mondkolonie einrichten. Nun, wie könnte die aussehen? Ein kleiner Stahlcontainer wie die ISS? So wird es sicher gemacht werden. Der Nachteil ist halt, das sich so ein "Gehäuse" schlecht vergrössern lässt, d.h. auf Dauer haben nur wenige Menschen die Möglichkeit einmal zum Mond oder Mars zu reisen.

Geht es nicht noch anders? Mir fällt noch die Möglichkeit ein, in den Untergrund zu gehen. Höhlen zu graben. Man bräuchte einen eingang, dass heist, eine kleine Luftschleuse würde genügen und man hätte unterirdisch quasi unbegrenzte Ausbaumöglichkeiten. Eine teure Abschirmung gegen Strahlung wäre quasi überall überflüssig(außer an der Schleuse) Natürlich müssten die "Stollen" gegen Einsturz gesichert werden und ich denke es wäre gut die Wände mit so etwas wie einem Silikonüberzug abzudichten damit keine Luft durch Spalten nach aussen dringt, aber das ist sicherlich nicht so schwer zu bewerkstelligen und insgesamt gesehen doch wohl um Grössenordnungen billiger und schneller zu bewerkstelligen als Terraforming. Was haltet ihr davon?

Gibt es noch andere realistische also billige Möglichkeiten?

-SRM-

Ups, falsches Forum :(
 
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Bynaus

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Die Mondkolonie wird wohl wirklich eine Ansammlung von Containern sein (etwa so wie die Stationen in der Antarktis), vielleicht auch teilweise im Boden vergraben. Richtige Höhlen dürften schwierig sein, da der Mondboden bis in ziemlich grosse Tiefen (~2 km) sehr stark zerschlagen und zerbrochen sein soll (Folge der vielen Impakte).

Auf der Venus wären Atmosphärenplattformen möglich: Atembare Luft, in einer Kapsel eingeschlossen, erlebt in der Venus-Atmosphäre einen Auftrieb (ähnlich wie Helium in unserer Atmosphäre) - so könnte man zumindest einige Forschungsstationen betreiben.

Möglicherweise wird es eines Tages Nanobots geben, winzigkleine Maschinen, die in der Lage sind, Atome zu neuen Stoffen zusammenzusetzen: gelingt es, sie im Dienst der Bewohnbarmachung der Monde und Planeten einzusetzen, wären möglicherweise billige Terraformingprojekte möglich, aber das ist jetzt schon sehr spekulativ.

Die Folie, die du erwähnt hast, eignet sich im Prinzip, um sogar Asteroiden zu terraformen. Man baut eine grosse Folie, pumpt sie mit einer Stickstoff-Sauerstoff-Mischung voll (dadurch bläht sie sich auf und legt sich automatisch um den Asteroiden / Mond, trägt ihr eigenes Gewicht) und bringt Pflanzen, Tiere und Menschen hinein. Natürlich hätte man dann keine Gravitation, aber wenn sich dies überwinden lässt, stünde dem Bau von Milliarden von kleinen "Lebensblasen" im ganzen Sonnensystem praktisch nichts mehr im Wege.
 

ispom

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Beim Mars stelle ich mir die Besiedlung so vor:

am ende dieses Jahrhunderts gibt es dort mehrere Habitats, in denen eine Grundversorgung mit Wasser, Lebensmitteln und Energie gewährleistet ist.

Wenn es sich aufgrund der hier gesammelten Erfahrungen herausstellt, daß eine Besiedlung in größerem Umfang wünschenswert und machbar ist,
wird es aber keine Auswanderer-raumschiffe von der Erde geben, sondern die auf dem Mars geborenen Kinder werden als eine neue Art der Primaten,
die den geringeren Schwerkraftbedingungen angepaßt ist, als Marsianer eben,
entscheiden müssen, ob man grundsätzlich ein planetenweites Terraforming (Schaffung einer Atmosphäre) in Angriff nimmt,

diese Entscheidung sollte in einigen hundert Jahren getroffen sein, so daß man an der nächsten Jahrtausendwende sagen kann:

das war das Jahrtausendprojekt der Menscheit !

visionäre Grüße von Ispom
 

Bynaus

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Beim Mars muss das Terraforming gar nicht so teuer sein: einige Fabriken, die Supertreibhausgase (CKWs) in die Atmosphäre blasen, die Bausteine dazu kommen aus der Marsatmosphäre und aus den vulkanischen Gesteinen, die es dort in gewaltigen Mengen gibt. Und dann mal sehen, wohin das führt. Die Erwärmung sollte für das Schmelzen der CO2-Polkappen und damit für eine dichtere, insgesamt wärmere Atmosphäre sorgen, so dass bald flüssiges Wasser existieren kann. Der Kontakt von flüssigem Wasser mit den hochoxidierten Marsgesteinen setzt geringe Mengen von Sauerstoff frei, so dass man an das Aussetzen von einfachen Pflanzen denken kann. Und dann mal sehen, wohin das führt...
 

SRMeister

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Das Problem ist doch am Anfang dass man zuerst die Materialien hinschaffen muss. So viele Tonnen zum Mond / Mars zu bewegen ist teuer deshalb sollte man doch nach einer Möglichkeit suchen, vor Ort Maschinen und Habitate zu bauen, also schnellstmöglich unabhängig von Erdressourcen zu werden. Welche Ansätze gibt es da?
Ich denke das wichtigste ist die Metallgewinnung, wozu man aber soetwas wie Kohle braucht also Energieträger, aber wo findet man sowas auf dem Mars? Mir fällt da nur die Sonne ein ???
 

jonas

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Interessante Artikel zu diesem Thema finden sich in Wikipedia:
http://en.wikipedia.org/wiki/Space_colonization (leider keine deutsche Fassung verfügbar)

Dieser Artikel verlinkt auf mehrer Hauptartikel, die sich mit der Kolonisierung von Mars, dem Mond, Asteroiden oder anderen natürlichen und küstlichen Habitaten beschäftigen, welche dann zum Teil auch in deutscher Sprache in Wikipedia zu finden sind.
Mond: http://de.wikipedia.org/wiki/Mondkolonisation
Mars: http://de.wikipedia.org/wiki/Marskolonisation

Da terraforming - sofern überhaupt möglich - ein Prozess ist, der um ein vielfaches länger dauert als die menschliche Zivilisation bislang existiert, werden wohl künstliche Habitate errichtet werden müssen. Dies kann durchaus mit verhältnismässig kleinen Containern beginnen, die eine modulare Architektur haben und somit Zug um Zug erweiterbar wären. Tests für derartige künstliche Lebensräume gab und gibt es mehrfach. Prominentestes Beispiel ist Biosphäre 2, welches zwar gescheitert ist, aber dennoch wertvolle Erkenntnisse brachte: http://de.wikipedia.org/wiki/Biosphäre_2

Auch die Sowjetunion hatte 1965-1972 ein ähnliches Projekt, das im Nachhinein den Namen Biosphäre 3 erhielt: http://de.wikipedia.org/wiki/Biosphäre_3

Des Weiteren sind verschiedene Projekte im Gange, die eine mögliche bemannte Expedition zum Mars vorbereiten: Das "Mars analogue research station programme" http://en.wikipedia.org/wiki/Mars_Analogue_Research_Station
Es sind insgesamt 4 solcher Stationen in Betrieb bzw im Bau oder Planung:
Island, Europa (2007): http://en.wikipedia.org/wiki/European_Mars_Analog_Research_Station
Australien (geplant): http://en.wikipedia.org/wiki/Australia_Mars_Analog_Research_Station
Devon Island, Kanada (2000): http://en.wikipedia.org/wiki/Flashline_Mars_Arctic_Research_Station
Utah, USA: http://en.wikipedia.org/wiki/Mars_Desert_Research_Station

Eine Kolonisierung ausserhalb der Erde scheint also in unmittelbar greifbarer Nähe zu sein, wobei ich hier unmittelbar als innerhalb von zwei bis drei Generationen sehe.

Entscheidend für den Erfolg dürfte sein: lokale Verfügbarkeit von Energie und Material zur Lebenserhaltung, sowie der Erweiterung der Habitate.

Neben dieser technischen Voraussetzung gibt es allerdings einen weiteren sehr wichtigen Punkt, der in der Diskussion oft vernachlässigt wird. Nämlich ob die Kolonisten psychisch die Phase der Pionierzeit durchstehen, oder ob nach bereits kurzer Zeit das Heimweh derart bestimmend wird, sodass eine effiziente Arbeit am Ausbau der Habitate nicht mehr möglich ist.
 

ispom

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Ich denke das wichtigste ist die Metallgewinnung, wozu man aber soetwas wie Kohle braucht also Energieträger, aber wo findet man sowas auf dem Mars? Mir fällt da nur die Sonne ein ???

Es gibt ein elektrisches Verfahren der Direkt- reduktion, erfordert aber viel Energie,
Sonne ist dazu nicht in der Lage, erst recht nicht in Marsentfernung,

ich stelle mir vor, daß es so richtig auf dem Mars erst losgeht mit der Bautätigkeit, wenn man Kernfusion nutzen kann.

auf der Erde soll es ja mit dem Iter bald losgehen, wenn bei uns also in 50 Jahren die ersten kommerziellen Fusionskraftwerke laufen, sollte man die frühestens in 100 Jahren zum Mars bringen können,
und vorher muß man sich dort wahrhaftig mit der Sonne begnügen und dementsprechend kurz treten...

Gruß von Ispom
 
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ispom

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Nämlich ob die Kolonisten psychisch die Phase der Pionierzeit durchstehen, oder ob nach bereits kurzer Zeit das Heimweh derart bestimmend wird, sodass eine effiziente Arbeit am Ausbau der Habitate nicht mehr möglich ist.

naja, die werden schon vorher in Biosphären auf der Erde getestet, und einen Psychologen kriegen sie dann auch mit...

seelsorgerische Grüße von Ispom
 

Toni

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Hallo Bynaus,

Möglicherweise wird es eines Tages Nanobots geben, winzigkleine Maschinen, die in der Lage sind, Atome zu neuen Stoffen zusammenzusetzen: gelingt es, sie im Dienst der Bewohnbarmachung der Monde und Planeten einzusetzen, wären möglicherweise billige Terraformingprojekte möglich, aber das ist jetzt schon sehr spekulativ.
spekulativ ja, aber nicht mehr ganz so neu. ;) Bereits vor 15 Jahren hatte Wesley Crusher mit solchen selbstständig agierenden Mikromaschinchen ein Experiment durchgeführt und diese Dinger "Naniten" genannt. :D

Natürlich hätte man dann keine Gravitation, aber wenn sich dies überwinden lässt, stünde dem Bau von Milliarden von kleinen "Lebensblasen" im ganzen Sonnensystem praktisch nichts mehr im Wege.
Wieso "keine Gravitation"? Sollen diese "Lebensblasen" etwa in einer Orbitalbahn um den entsprechenden Mond/Asteroiden kreisen?

Ich habe die Beiträge noch nicht alle gelesen. Vielleicht ist dies ja schon beantwortet? Dann entschuldige mein Anfrage. :eek:

Beste Grüße von
Toni
 

Toni

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Hallo jonas,

Entscheidend für den Erfolg dürfte sein: lokale Verfügbarkeit von Energie und Material zur Lebenserhaltung, sowie der Erweiterung der Habitate.
ja, da sollte man sich vorher schon ganz genau auf der entsprechenden Oberfläche umschauen, sonst geht solch ein gewaltiges Vorhaben ganz schnell in die Hose! :eek:

... ob die Kolonisten psychisch die Phase der Pionierzeit durchstehen, oder ob nach bereits kurzer Zeit das Heimweh derart bestimmend wird, sodass eine effiziente Arbeit am Ausbau der Habitate nicht mehr möglich ist.
Man wird beim Bau einer solchen Einrichtung, wie beim Bau und dem Betrieb der ISS, immer so viele Rettungskapseln vor Ort haben, wie es Besatzungsmitglieder gibt. Stellt Euch doch nur mal vor, das wäre z.B. auf der ISS nicht der Fall? Dann wäre der erste Krach schon auf dem Hinflug vorprogrammiert! :mad:

So wird also schon die bloße Anwesenheit einer Rückflugmöglichkeit für ausreichend Ruhe unter der Besatzung einer ssolchen Station sorgen und wenn dann wirklich mal jemand wegen zu großer psychologischer Probleme ausgewechselt werden muss, dann wahrscheinlich nicht nur er allein, denn eine Kapsel der Sorte Sojus (oder ein 4- oder 5-sitziges Nachfolgemodell?) müssten schon alle die besteigen, die damit auch gekommen waren. (Den Shuttle mal ganz schnell vergessen! Der taugt dafür nicht! :eek: )

Noch seelsorgerischere Grüße von ;)
Toni
 
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jonas

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Hallo Toni

Ich verstehe jetzt die Schärfe Deines Tons ganz und gar nicht. Dass Material lokal verfügbar sein muss ist eine Notwendigkeit, die allein aus wirtschaftlichen Überlegungen heraus zwingend ist. Allein eine unabwendbar drohende globale Katastrophe (z.B. ein Asteroideneinschlag) könnte die Menschheit dazu bringen ihre sämtlich zur Verfügung stehenden Ressourcen darauf zu verwenden eine Arche ausserhalb der Erde zu errichten, indem sie alles Material von der Erde "importiert". Um ein solches Szenario geht es allerdings in diesem thread weniger. Es ging hier eher um die Frage wie "billige" Methoden der Kolonisierung wahrscheinlich aussehen könnten.

Was die Psychologie betrifft und die Zahl der Rettungsboote: Im Gegensatz zur ISS, von der man innerhalb von Stunden bzw. Tagen evakuieren könnte, so wäre dies von einer Marskolonie nur jeweils in kurzen Zeitfenstern im Abstand von vielen Monaten möglich. Man kann diese Situation eigentlich nur vergleichen mit Missionen eines Kolumbus oder Magellan. Natürlich haben die Seeleute es damals auch durchgestanden ohne reihenweise überzuschnappen. Dennoch ist es ein Thema, das neben dem technischen unbedingt genauso wichtig ist. Natürlich würden Psychologen die Mannschaft begleiten. Aber auch der Psychologe, der für alle anderen der Mülleimer ihrer Sorgen und Nöte ist, könnte dadurch "ausfallen".
 

Toni

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Hallo jonas,

Ich verstehe jetzt die Schärfe Deines Tons ganz und gar nicht.
irgendwie hast Du jetzt was falsch verstanden? :confused: Ich habe doch in keiner Phase einen "scharfen Ton" angeschlagen?

ja, da sollte man sich vorher schon ganz genau auf der entsprechenden Oberfläche umschauen, sonst geht solch ein gewaltiges Vorhaben ganz schnell in die Hose!
Ich habe nur angesprochen, was sicherlich viele NASA- und ESA-Wissenschaftler auch schon bedacht haben, denn nicht umsonst schwirren derzeit so viele Sonden um den Mars und untersuchen die Oberfläche aufs genaueste. Diese wissen ja schließlich auch, dass es Rückholaktionen vom Mars, wie sie von der ISS praktiziert werden könnten, nicht so ohne weiteres möglich sind (nur für kurze Zeit ein Startfenster).

Allein eine unabwendbar drohende globale Katastrophe (z.B. ein Asteroideneinschlag) könnte die Menschheit dazu bringen ihre sämtlich zur Verfügung stehenden Ressourcen darauf zu verwenden eine Arche ausserhalb der Erde zu errichten, indem sie alles Material von der Erde "importiert".
Dies traue ich der Menschheit in diesem Jahrhundert sowieso nicht mehr zu (siehe Fortschritt bei der ISS).
Um ein solches Szenario geht es allerdings in diesem thread weniger. Es ging hier eher um die Frage wie "billige" Methoden der Kolonisierung wahrscheinlich aussehen könnten.
Habe ich auch mit keinem meiner Worte angezweifelt! :cool:

Man kann diese Situation eigentlich nur vergleichen mit Missionen eines Kolumbus oder Magellan. Natürlich haben die Seeleute es damals auch durchgestanden ohne reihenweise überzuschnappen.
Und heute wissen die Raumfahrer auch meistens, wo die Reise hingeht und was sie dort eventuell erwartet.

Hoffe doch, alles geklärt zu haben und grüße herzlichst
Toni
 

jonas

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Hi Toni

Na dann hatte ich Deine Emoticons wohl etwas missverstanden (inbesondere den "Daumen runter" vor der Zeile "Hallo Jonas"). Also, Peace :)

Friedliche Grüsse
Jonas
 
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mac

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Hallo SRMeister,

ich verstehe Deine Idee als langfristige Kolonisierung, im Sinne von Auswandern?

Auf absehbare Zeit (im Sinne von absehbaren technischen und biologischen Möglichkeiten) glaube ich nicht an eine Kolonisierung irgend eines natürlichen Himmelskörpers. (Venus in der Hochathmosphäre könnte evtl. eine Ausnahme sein) Warum?

Zunächst ein paar Worte zu den äußeren Voraussetzungen dieses Statements. Die primäre Voraussetzung: Überleben, ist nach meinem Kenntnisstand bisher nicht gegeben. Wenn überhaupt, dann nur mit der langfristigen Unterstützung großer Gruppen der menschlichen Gemeinschaft.

Aus welchem Grund sollte ein Mensch sein Paradies hier auf der Erde aufgeben und z.B. in ein noch so ausgedehntes Höhlensystem auf dem Mond emigrieren? Tourismus ist kein Auswandern und könnten sich (bisher) nur sehr wenige Menschen leisten.

Es mag der Eine oder die Andere denken, die Auswanderer nach Amerika hatten auch nur den Hungertod als Alternative. Der Unterschied ist, dass sie sogar auf sich allein gestellt, auf eine bessere Zukunft hoffen konnten. Das ist hier aber völlig anders, auf sich allein gestellt, geht gar nichts. Es ist noch nicht einmal wirklich vergleichbar mit dem Schritt des Lebens vom Wasser aufs Land.

Abenteuer! Werden vielleicht einige denken? Wenn man das Geld was es kostet wieder verdienen muß, bleibt vom Abenteuer, nachdem man einige Zeit dort ist, nicht mehr viel übrig.

Der einzige Anreiz den ich mir fürs Arbeiten auf dem Mond vorstellen kann ist, viel Geld verdienen. Dafür müsste die menschliche Arbeit auf dem Mond aber mehr einbringen, als Produktion, Transport und Infrastruktur kosten (zumindest so lange, bis zum Leben auf dem Mond keine Alternative existiert).

Ihr haltet es vielleicht für selbstverständlich, dass die Rückkehr zur Erde Bestandteil dieses Abenteuers ist? Das bedeutet aber regelmäßigen Transport, nicht nur einmal im Jahr oder gar Zehn Jahre arbeiten und danach seinen Reichtum genießen. Es gibt nämlich (mindestens) ein bisher ungelöstes medizinisches Problem: Gravitation.

Die Astronauten, die für längere Zeit der Schwerelosigkeit ausgesetzt sind, müssen ein umfangreiches tägliches Trainingsprogramm absolvieren, um wenigstens einen Teil ihrer Muskelkraft zu erhalten, trotzdem sind sie nach der Rückkehr zur Erde kaum noch in der Lage ihr eigenes Körpergewicht zu ertragen, nach noch längerer Zeit baut das tragende Skelettsystem seine Struktur und Zusammensetzung so um, dass es nicht mehr in der Lage ist, sich und den eigenen Körper zu tragen. Dieser Prozess könnte allerdings unter geringer Gravitation leichter aufgehalten werden.

Wenn sich all diese und wahrscheinlich noch ganz andere, bisher gar nicht bekannte Probleme unserer Biologie wenigstens so lösen lassen, dass wir nicht daran zu Grunde gehen, wird das Problem (bei einer echten Auswanderung) bleiben, dass die nachfolgenden, auf dem jeweiligen Himmelkörper geborenen, oder schon lange dort lebenden Menschen, nicht mehr ohne schwerwiegende Probleme die Erde auch nur besuchen können. Es wäre (im Falle des Mondes) vergleichbar mit einem Versuch von uns einen Himmelskörper mit 6 G zu betreten und dort zu leben. Wir wären völlig unbeweglich.

Jetzt könnte jemand sagen, na dann lasst sie doch in einem großen Rotationszylinder bei 1 g schlafen und ihre Freizeit verbringen! Dazu ein Beispiel: Ein Zylinder der mit einer (nicht gerade langsamen Frequenz von 1 Umdrehung pro Minute rotiert, (das ist so schnell, wie der Sekundenzeiger umläuft), müsste einen Durchmesser von 70 km haben, um 1 g zu produzieren. Und wenn er einen Durchmesser von 1 km hätte, müsste er sich in 7 Sekunden einmal um sich selbst drehen, und bei 100 m in 2,25 Sekunden.

Für mich in absehbarer Zeit vorstellbar wäre folgendes Szenario:

Eine, verglichen mit heutigen Preisen sehr kostengünstige Transportmöglichkeit ins All vorausgesetzt, z.B. ein (noch? nicht machbares) Seil, künstlich geschaffene Habitate, die uns unsere Umweltbedingungen so ähnlich wie möglich erhalten. Wie weit wir davon allerdings noch weg sind, hat jüngst der gescheiterte Versuch eines geschlossenen Ökosystems zur Lebenserhaltung gezeigt.

Zu klären bliebe neben solchen unzähligen ‚Detailproblemen’ aber immer noch, was denn genügend preiswert durch Menschen außerhalb der Erde produziert werden könnte, um die Investitionshürde zu überwinden?

Wenn jetzt jemand denkt: Was heißt hier Kosten, wo man damit doch das Problem der Überbevölkerung lösen könnte? Dem muß ich leider sagen: Wenn wir dieses Problem nicht sehr bald hier auf der Erde lösen, ist das ganze Universum nicht groß genug, um es zu lösen und schon sehr lange vorher, wird die Erde es für uns lösen; nicht unbedingt so, wie wir es gerne hätten. Aber das ist ein eigenes, immer komplizierter werdendes Thema.


Herzliche Grüße

MAC

PS: Nachtrag.

Ich habe diesen Beitrag geschrieben, als ich nur SRMeisters Eröffnungsbeitrag kannte. Die ganzen (sehr interessanten) Links kannte ich zu dieser Zeit auch noch nicht.
 
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Toni

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Hallo jonas,

alles klar. Peace. :) - Aber leider habe ich jetzt keine Friedenspfeife dabei. :( (Ob's die Trillerpfeife meines Sohnes auch tut?) :D

Stets friedliche Grüße von
Toni
 

ispom

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Terraforming Venus
wird sicher erst ein praktikables thema, wenn der Mars bewohnt ist.

Es wird ungleich schwieriger sein, nicht zuletzt wegen der retrograden Rotation.
Nun habe ich gelesen, daß man den Merkur zum Venusmond umfunktionieren und dabei der Venus auch ein Erde und Mars vergleichbares Rotationsverhalten geben könnte.

Eine Zivilisation vom Typ II sollte doch dazu in der Lage sein?

fragt ispom
 

Toni

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Hallöchen ispom,

Nun habe ich gelesen, daß man den Merkur zum Venusmond umfunktionieren und dabei der Venus auch ein Erde und Mars vergleichbares Rotationsverhalten geben könnte.
wie, in Gottes Namen, soll das denn funktionieren?? :confused: Um den Drehimpuls eines Planeten zu verändern, bedarf es doch immenser Energien! Der Erdmond hat durch seine Gezeitenkräfte schließlich auch mehrere Milliarden Jahre gebraucht, um die Rotation der Erde nur um ein paar Stunden zu verlangsamen. Wie würde man so etwas denn anstellen wollen?? - Also, ispom, mich würde mal interessieren, wer sich nur solch einen Schwachsinn wieder hat einfallen lassen. :eek:

Nichts gegen Dich, denn Du kannst ja schließlich nichts dafür, wenn Du so was liest! Aber überlege doch mal: Wenn man den Merkur, der schon alleine vom inneren Aufbau her überhaupt nicht mit unserem Mond zu vergleichen ist, aus seiner Bahn entfernen wollte, bräuchte man schon ungeheure Energien, ganz abgesehen davon, dass solch ein Akt das gesamte System der inneren Planeten durcheinander bringen würde. Diesen dann so zu steuern, dass er auch noch von der Venus eingefangen und dieser dann schließlich irgend wann einmal einen höheren Drehimpuls (noch dazu in die "richtige" Richtung!) geben würde, grenzt doch an Utopien, wie sie nicht einmal den Star Wars - Regisseuren eingefallen wären! :eek:

Und dann kommt noch erschwerend hinzu, dass der Merkur die 4,5-fache Masse des Erdmondes besitzt, er also wesentlich stärker an der Venus ziehen und zerren würde, als es unser Mond mit der Erde tut.

Also, solch ein Projekt ist mit den Mitteln der Menschheit, selbst in den nächsten tausend Jahren, nicht machbar, mal ganz von der Unsinnigkeit abgesehen!

Äh, was ich noch fragen wollte, ispom:
Was ist "eine Zivilisation vom Typ II"? :(

Mit grüblerischem Blick grüßt
Toni
 
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mac

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Hallo Toni, und Ispom,

auf heute absehbare Möglichkeiten gebe ich Toni recht. Aber Ispom hat von einer Zivilisation vom Typ II geschrieben. Hier wird das beschrieben.

Der Energieaufwand, um Merkur auf die Venus-Bahn zu heben, beträgt knapp 3,9E31 Joule, wäre also mit der Definition Typ II noch verträglich, aber verglichen mit konkurierenden Wegen zur Gewinnung von 'Wohnraum' sehe ich (unter heutigen Prioritäten) keine Chance.

Herzliche Grüße

MAC

PS. Nachtrag: Wer Merkur zur Venus-Bahn transportieren kann, sollte mit der Stabilisierung des Sonnensystems keine nennenswerten Schwierigkeiten haben.
 
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ispom

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Also, ispom, mich würde mal interessieren, wer sich nur solch einen Schwachsinn wieder hat einfallen lassen.

Nichts gegen Dich, denn Du kannst ja schließlich nichts dafür, wenn Du so was liest! Aber überlege doch mal: Wenn man den Merkur, der schon alleine vom inneren Aufbau her überhaupt nicht mit unserem Mond zu vergleichen ist, aus seiner Bahn entfernen wollte, bräuchte man schon ungeheure Energien

als schwachsinn würde ich es nicht bezeichnen, toni.
Es erfordert zweifellos Technik und Energie, wie sie nur eine Typ II Zivilisation aufbringen kann, MAC hat ja schon einen Hinweis gegeben, was darunter zu verstehen ist.

Übrigens, richtig große Visonäre haben da noch ganz andere Ziele vor Augen:

ivh lese gerade ein Buch von Michio Kaku,
da spekuliert er, wie in einigen Milliarden Jahren eine Typ IV - Q - Zivilisation dem Kältetod unseres Universums entweichen könnte durch ein Wurmloch in ein anderes Universum.

Und Kaku ist Professor für theoretische Physik, er wird keinen Schwachsinn veröffentlichen, der seinen guten ruf als Bestsellerautor gefährdet.

visionäre Grüße von Ispom

ps
das mit dem Merkur als Venusmond ist nicht meine Idee,
ich bin öfter mal in einem amerikanischen Astronomie-Forum, dort wird darüber diskutiert.
 

Toni

Registriertes Mitglied
Hallo MAC,

der Link ist sehr interessant. Wir haben also noch nicht einmal Stufe I erreicht ... :(

Wer Merkur zur Venus-Bahn transportieren kann, sollte mit der Stabilisierung des Sonnensystems keine nennenswerten Schwierigkeiten haben.
Das nehme ich auch an. Man bräuchte aber schon die Fähigkeiten eines Gottes, um der Venus diesen verloren gegangenen Drehimpuls wieder zu verschaffen! :cool:

Beste, noch nicht zum Stillstand gekommene Grüße von
Toni
 
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