Hallo Toni.
Es ist leider so, dass die Länder mit den interessantesten Artefakten am wenigsten um ihren wissenschaftlichen Reichtum wissen, allen voran Afrika.
Das musste ihnen von Wissenschaftshochburgen erst einmal vermittelt werden, leider mit der Folge, dass die Grabräuberei erst richtig ins Leben gerufen wurde. Heute ist es ja so, dass Funde nicht mehr ausser Landes geschafft werden dürfen, höchstens für Laboruntersuche. Friedemann Schrenk hat da besonderes Lob verdient, hat er doch die Bevölkerung in Malawi / Tansania für die Sache sensibilieren können. Museen zu bauen Vorort im Lande gehört zu den Voraussetzungen. Er war auch derjenige, der sämtliche Knochenschürfer an einen Tisch brachte, die sonst ihre Grabungsstätte hüten wie Goldsucher ihre Claims.
Darum können wir den ruhig begraben
Als sensationell sehe ich die 800'000 Jahre-Funde in Flores nicht unbedingt, sondern eher als logisch. Wenn Homo floresiensis die dritte Menschengruppe ist, dann hat sie sich fast logisch aus dem Homo erectus gebildet, eigenständig. Und wenn Du die Besiedlungskarte anschaust, dann gibt's in Java 1,8 Mio. J. alte Erectus-Funde, ein Katzensprung von Flores entfernt, aber halt 19 km übers Meer. Da kann nun in einer Mio. Jahre alles mögliche passiert sein, wie nun ein paar Hominiden nach diesem Flores gelangt sein könnten. Das geht bis zum Festklammern an Schwemmholz nach einem Unwetter. Die Minimalanvorderung ist ein Männlein und ein Weiblein im gebärfähigen Alter.
Wie Du das Kriegstoben unter Anthropologen rüberbringst erweckt in mir den Eindruck, dass phantasievolle Spekulation unter Laien berechtig sei, weil ja die Wissenschaftler sich auch nicht einig seien.
Ich sehe das ein bisschen anders. Spekulieren auf nicht haltbaren Basisgrundlagen unter Ausblenden von Fakten und dann noch aus PS-Büchern ist einfach Nonsens. Das bringt, ausser Kohle für den Autor, niemandem etwas, zu allerletzt den Spekulanten selber. Es bleibt beim Selbstbetrug.
Ich habe ja auch an diversen kontroversen Diskussionen teilgenommen, habe vor Jahren sogar mal Ideen eines von Däniken vertreten, halt eben auch ungeprüft und nur vom Glauben daran behaftet, bis mir aus der Gegenseite wissenschaftliche Fakten um die Ohren flogen. Dann habe ich mir sagen müssen, das kann's ja nicht sein, dass ich mich da selbst betrüge. Ich möchte doch womöglich Wahrheit finden und nicht Märchen-Geschwurbel.
Wenn ich Mist erzähle und ich habe postwendend die Antwort, mach dich doch zuerst kundig, schaue in ein Fachbuch und du wirst dein Geschwurbel erkennen, dann bin ich eigentlich dem Absender dankbar, auch wenn er da etwas schulmeisterlich vorging.
Das Toben hingegen unter Wissenschaftlern basiert ja immer auf kontroversen Thesen, die aufgestellt werden nach vorliegenden Fakten, also Thesen, die entweder in diese oder die andere Richtung gehen könnten, für die der Beweis eben noch fehlt. Und solche Streitereien können nur befruchtend sein, weil Wissenschaftler dazu vermehrt animiert werden, Fakten auf den Tisch zu legen, und Thesen entweder zu beweisen oder zu verwerfen.
Der Streit um die Besiedlung Amerikas auf Seite der Clovis-first-Verfechter möchte ich da als Ausnahme sehen, das ist einfach nur Kindergarten. Es geht nicht um die Wahrheit, sondern um Rechthaben.
Zurückkommend auf Besiedlungen der Welt über Wasserbarrieren. Die Geschichte der Menschheit ist aufgebaut auf den Faktenfunden mit ergänzenden, logisch aussehenden, Thesen, die es noch zu beweisen gilt. Dass Funde immer älter werden hat unter anderem damit zu tun, dass man eben in der Technik der Altersbestimmung grosse Fortschritte gemacht hat in den letzten fünfzig Jahren, Genetik besonders. So sind halt Thesen, die vor dieser Zeit logisch waren, heute vom Tisch. Noch frühere Zeitangaben können mich in dieser Hinsicht nicht mehr überraschen. Wanderwege können anhand von Siedlungsspuren nachvollzogen werden. Führen sie dann aber übers Wasser, wird der Nachweis schwieriger, vorallem dann, wenn der kulturelle Bootsbaunachweis fehlt. Da können nur Funde Vorort Schlussfolgerungen zulassen. Hängig sind da die Besiedlung von Australien genauso, wie die von Südamerika eben, oder auch der Osterinsel. Wir wissen einfach nur, dass sie besiedelt worden sind. Über Zeitpunkt und woher, das dürfte die Wissenschaftler noch einige Zeit beschäftigen. Dabei dürfte Flores das kleinste Problem darstellen
mfg maru
so habe ich das ja auch nicht gemeint.Du zählst hier Länder auf, die allesamt zur "1. Welt" gehören. Da ist klar, dass von dehnen (wenn auch sie nicht unbedingt ausreichende Zuwendungen bekommen) niemand betteln muss. Ich bezog mich aber auf die gastgebenden Länder, die beinahe alle zur "3. Welt" gehören (Ägypten, Brasilien, Mexiko ...) und für ihre eigenen Forscher nie genügend Gelder zur Verfügung stellen können!
Es ist leider so, dass die Länder mit den interessantesten Artefakten am wenigsten um ihren wissenschaftlichen Reichtum wissen, allen voran Afrika.
Das musste ihnen von Wissenschaftshochburgen erst einmal vermittelt werden, leider mit der Folge, dass die Grabräuberei erst richtig ins Leben gerufen wurde. Heute ist es ja so, dass Funde nicht mehr ausser Landes geschafft werden dürfen, höchstens für Laboruntersuche. Friedemann Schrenk hat da besonderes Lob verdient, hat er doch die Bevölkerung in Malawi / Tansania für die Sache sensibilieren können. Museen zu bauen Vorort im Lande gehört zu den Voraussetzungen. Er war auch derjenige, der sämtliche Knochenschürfer an einen Tisch brachte, die sonst ihre Grabungsstätte hüten wie Goldsucher ihre Claims.
Das ist schwierig, maru. Ich habe stundenlang im Net nach diesem Dr. Wirbel gegoogelt, doch bisher nichts gefunden.
Darum können wir den ruhig begraben
Ein Stück weiter unten (ganz unten!) findet sich noch ein Beitrag über diese "Hobbits", in welchem folgendes berichtet wird:
Die von mir rot hervorgehobenen Abschnitte sind zum einen typisch für diesen Bereich der Wissenschaft, zum anderen stellt das Zweite eine geradezu sensationelle Nachricht dar! "Vor 800 000 Jahren"(!!) hätten Hominiden die Insel Flores erreicht! - Wer sich mal einen Atlas zuhilfe nimmt, der erkennt, dass Flores nicht die letzte dieser Inseln ist! Neben Timor im Südosten folgt in nicht all zu großer Entfernung östlich davon Neuguinea und davon wieder südlich Australien, das während der Eiszeiten über eine ziemlich breite Landmasse mit Neuguinea verbunden war, denn es gehört zum gleichen Festlandsockel.
Dass man in Australien noch keinen Homo Erectus gefunden hat, bedeutet doch nicht zwangsläufig, dass er nicht diese letzten Meter bis dorthin aus mir unerfindlichen Gründen gerade nicht geschafft haben sollte!
Als sensationell sehe ich die 800'000 Jahre-Funde in Flores nicht unbedingt, sondern eher als logisch. Wenn Homo floresiensis die dritte Menschengruppe ist, dann hat sie sich fast logisch aus dem Homo erectus gebildet, eigenständig. Und wenn Du die Besiedlungskarte anschaust, dann gibt's in Java 1,8 Mio. J. alte Erectus-Funde, ein Katzensprung von Flores entfernt, aber halt 19 km übers Meer. Da kann nun in einer Mio. Jahre alles mögliche passiert sein, wie nun ein paar Hominiden nach diesem Flores gelangt sein könnten. Das geht bis zum Festklammern an Schwemmholz nach einem Unwetter. Die Minimalanvorderung ist ein Männlein und ein Weiblein im gebärfähigen Alter.
Wie Du das Kriegstoben unter Anthropologen rüberbringst erweckt in mir den Eindruck, dass phantasievolle Spekulation unter Laien berechtig sei, weil ja die Wissenschaftler sich auch nicht einig seien.
Ich sehe das ein bisschen anders. Spekulieren auf nicht haltbaren Basisgrundlagen unter Ausblenden von Fakten und dann noch aus PS-Büchern ist einfach Nonsens. Das bringt, ausser Kohle für den Autor, niemandem etwas, zu allerletzt den Spekulanten selber. Es bleibt beim Selbstbetrug.
Ich habe ja auch an diversen kontroversen Diskussionen teilgenommen, habe vor Jahren sogar mal Ideen eines von Däniken vertreten, halt eben auch ungeprüft und nur vom Glauben daran behaftet, bis mir aus der Gegenseite wissenschaftliche Fakten um die Ohren flogen. Dann habe ich mir sagen müssen, das kann's ja nicht sein, dass ich mich da selbst betrüge. Ich möchte doch womöglich Wahrheit finden und nicht Märchen-Geschwurbel.
Wenn ich Mist erzähle und ich habe postwendend die Antwort, mach dich doch zuerst kundig, schaue in ein Fachbuch und du wirst dein Geschwurbel erkennen, dann bin ich eigentlich dem Absender dankbar, auch wenn er da etwas schulmeisterlich vorging.
Das Toben hingegen unter Wissenschaftlern basiert ja immer auf kontroversen Thesen, die aufgestellt werden nach vorliegenden Fakten, also Thesen, die entweder in diese oder die andere Richtung gehen könnten, für die der Beweis eben noch fehlt. Und solche Streitereien können nur befruchtend sein, weil Wissenschaftler dazu vermehrt animiert werden, Fakten auf den Tisch zu legen, und Thesen entweder zu beweisen oder zu verwerfen.
Der Streit um die Besiedlung Amerikas auf Seite der Clovis-first-Verfechter möchte ich da als Ausnahme sehen, das ist einfach nur Kindergarten. Es geht nicht um die Wahrheit, sondern um Rechthaben.
Zurückkommend auf Besiedlungen der Welt über Wasserbarrieren. Die Geschichte der Menschheit ist aufgebaut auf den Faktenfunden mit ergänzenden, logisch aussehenden, Thesen, die es noch zu beweisen gilt. Dass Funde immer älter werden hat unter anderem damit zu tun, dass man eben in der Technik der Altersbestimmung grosse Fortschritte gemacht hat in den letzten fünfzig Jahren, Genetik besonders. So sind halt Thesen, die vor dieser Zeit logisch waren, heute vom Tisch. Noch frühere Zeitangaben können mich in dieser Hinsicht nicht mehr überraschen. Wanderwege können anhand von Siedlungsspuren nachvollzogen werden. Führen sie dann aber übers Wasser, wird der Nachweis schwieriger, vorallem dann, wenn der kulturelle Bootsbaunachweis fehlt. Da können nur Funde Vorort Schlussfolgerungen zulassen. Hängig sind da die Besiedlung von Australien genauso, wie die von Südamerika eben, oder auch der Osterinsel. Wir wissen einfach nur, dass sie besiedelt worden sind. Über Zeitpunkt und woher, das dürfte die Wissenschaftler noch einige Zeit beschäftigen. Dabei dürfte Flores das kleinste Problem darstellen
mfg maru
Zuletzt bearbeitet: