Equilibrium
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Hallo liebe Forumsteilnehmer,
dies ist mein erster Beitrag und ich hoffe, dass dieser in diesem Forum und speziell im Bereich Astronomie allgemein nicht deplaziert ist.
Derzeit schreibe ich am Skript für einen Science-Fiction-Roman, und ich bin auf diesem Gebiet wenig vorbelastet. Zu der von mir erdachten Handlung habe ich einige konkrete und auch einige weniger konkrete Fragen, eventuell findet sich hier jemand, der Interesse daran hat auf meine Fragestellungen einzugehen.
Ein Handlungsstrang sieht vor, dass eine technologische Zivilisation, ähnlich der unseren, in einem Seitenarm einer Galaxie, ähnlich der Milchstraße, vor dem Szenario steht, dass das Planetensystem durch den Vorbeizug eines vagabundierenden Braunen Zwerges destabilisiert wird und der bewohnte Planet letztendlich aus dem Sonnensystem herausbeschleunigt werden soll.
Ich möchte anmerken, dass ich nicht auf dieser 2012/Nibiru-Welle zu reiten vorhabe, auf die ich im Zuge meiner Recherche nach Informationen zum Thema gestoßen bin. Ich hatte bis dato davon ausschließlich durch einen schlechten Film gehört. Es scheint wirklich Menschen zu geben, die an diesen Blödsinn glauben und wiederum andere, die mit der Angst dieser Menschen ordentlich Geld zu verdienen scheinen. Sauerei!
Sollte das Buch einmal fertig gestellt sein und den Weg zum Druck schaffen, so wird es ohnehin erst erscheinen, nachdem sich dieser unsägliche Hype zwangsläufig beruhigt haben wird.
Wie gesagt habe ich selbst bereits zum Thema recherchiert und versucht mir ein wenig grundsätzliches Wissen anzueignen. Nun stellen sich mir einige Fragen. Eventuell kann mich hier der ein oder andere Experte dahingehend unterstützen, indem er sein Fachwissen einbringt und meine Fragen versucht zu beantworten.
Zuerst einmal geht es um eine halbwegs realistische Relativgeschwindigkeit des Braunen Zwerges. Annahme soll sein, dass der Braune Zwerg nicht gravitativ an das Sonnensystem gebunden ist, sondern als Einzelgänger durch die Galaxie streift. Auch dann ist ja nicht damit zu rechnen, dass das Objekt plötzlich vor den Toren des Sonnensystems steht und bis dahin unentdeckt geblieben ist.
Es ist vorgesehen, dass die Entdeckung des Objektes dazu führt, dass die Zivilisation die Technologie zur interstellaren Raumfahrt entwickelt, um es einem Teil der Bevölkerung zu ermöglichen, besser zu erlauben, der Katastrophe zu entgehen. Ein Teil der Privilegierten wandert in Habitate aus, die weiterhin um das Zentralgestirn kreisen. Andere wiederum planen im Gravitationszug des Braunen Zwerges zu „segeln“. Im Buch wird es primär um die politischen und gesellschaftlichen Konsequenzen gehen, die durch dieses Szenarium ausgelöst würden. Das zugrunde liegende Szenario sollte aber dennoch nicht vollkommen unlogisch daher kommen.
Nun eine konkrete Frage.
Wie viele Jahre vor Eintreffen des Braunen Zwerges wäre es - eine realistische Relativgeschwindigkeit des Objektes vorausgesetzt - möglich, dieses zu entdecken und den Kurs so genau zu bestimmen, dass klar wäre, dass der Braune Zwerg das Sonnensystem durcheinander wirbeln würde? Sind einige hundert bis eintausend Jahre hierfür eine realistische Annahme?
Nun einige eher unspezifische Fragestellungen.
Ich weiß, es ist rein hypothetisch, aber schließlich handelt es sich ja um Science-Fiction, also - ist es halbwegs realistisch, dass eine Zivilisation in einem solchen Fall keine Möglichkeit hätte in verbleibender Zeit den Kurs des Objektes so weit abzulenken, dass dieses das System verfehlen würde?
Was könnten die Gründe dafür sein einen Braunen Zwerg nicht ablenken zu können? Schlicht die Masse des Objektes und somit der erforderliche Energieaufwand? Die Kürze der verbleibenden Zeit? Andere hypothetische Probleme die auftreten könnten?
Wenn es schlussendlich zum Eintreffen des Objektes kommt, wie wären die Auswirkungen auf den Planeten? Bei Vorhandenseins eines Äquivalents zur Oortschen Wolke der Einschlag/mehrere Einschläge von Asteroiden als erste Vorboten der bevorstehenden Katastrophe?
Was wären die Auswirkungen auf die Planetenoberfläche und wie würden diese von den Bewohnern wahrgenommen?
Ich möchte einige Stichpunkte nennen die mir in diesem Zusammenhang eingefallen sind.
Ist mit Erdbeben oder dergleichen durch auftretende Gezeitenkräfte zu rechnen?
Stürme durch die plötzliche Bahnveränderung des Planeten, die veränderte Neigung der Planetedrehachse, die veränderte Einstrahlung der Sonne? Welche weiteren Auswirkungen wären denkbar?
Wie lange würde es dauern bis das Leben auf der Oberfläche auch durch technische Maßnahmen nicht mehr möglich wäre? Einfrieren der Wassermassen, der Planetenatmosphäre?
Mit einem kleinen Programm zur Simulation eines Planetensystems habe ich bereits experimentiert, dieses bietet eine 2D-Draufsicht. Hier war es sehr wohl möglich, dass ein kleinerer Planet bei genügend nahem Vorbeizugs eines größeren Planeten innerhalb weniger Tage oder Wochen das Schwerefeld des Sonnensystems komplett verlässt, oder zumindest plötzlich eine sehr stark exzentrische Bahn einnimmt.
Wäre also ein schnelles Herauskegeln des Planeten aus dem System denkbar oder würde dies zwangsläufig mehrere Jahre/Jahrzente/Jahrhunderte... dauern müssen?
Ich erwarte von niemandem eine wissenschaftliche Abhandlung zum Thema. Das Buch wird, wie bereits erwähnt, auch nicht Hauptaugenmerk auf die detailgetreue Beschreibung der hier erwähnten Vorgänge legen. Ich möchte lediglich vermeiden, dass der potentielle Leser, der sich schon länger mit solcherlei Themen beschäftigt, das Buch zur Seite legt weil das zugrunde liegende Szenario in keinerlei Weise logisch nachvollzogen werden kann.
Vielleicht findet der ein oder andere von Euch meine kindlich anmutenden Gedankengänge auch einfach nur albern.
Letztendlich finde ich das Thema mittlerweile jedoch einfach spannend!
Es würde mich deshalb sehr freuen hier jemanden zu finden, der Fachwissen mitbringt und/oder vielleicht einfach Spaß daran hat, sich an meinen Spekulationen zu beteiligen.
Herzliche Grüße,
Matthias
dies ist mein erster Beitrag und ich hoffe, dass dieser in diesem Forum und speziell im Bereich Astronomie allgemein nicht deplaziert ist.
Derzeit schreibe ich am Skript für einen Science-Fiction-Roman, und ich bin auf diesem Gebiet wenig vorbelastet. Zu der von mir erdachten Handlung habe ich einige konkrete und auch einige weniger konkrete Fragen, eventuell findet sich hier jemand, der Interesse daran hat auf meine Fragestellungen einzugehen.
Ein Handlungsstrang sieht vor, dass eine technologische Zivilisation, ähnlich der unseren, in einem Seitenarm einer Galaxie, ähnlich der Milchstraße, vor dem Szenario steht, dass das Planetensystem durch den Vorbeizug eines vagabundierenden Braunen Zwerges destabilisiert wird und der bewohnte Planet letztendlich aus dem Sonnensystem herausbeschleunigt werden soll.
Ich möchte anmerken, dass ich nicht auf dieser 2012/Nibiru-Welle zu reiten vorhabe, auf die ich im Zuge meiner Recherche nach Informationen zum Thema gestoßen bin. Ich hatte bis dato davon ausschließlich durch einen schlechten Film gehört. Es scheint wirklich Menschen zu geben, die an diesen Blödsinn glauben und wiederum andere, die mit der Angst dieser Menschen ordentlich Geld zu verdienen scheinen. Sauerei!
Sollte das Buch einmal fertig gestellt sein und den Weg zum Druck schaffen, so wird es ohnehin erst erscheinen, nachdem sich dieser unsägliche Hype zwangsläufig beruhigt haben wird.
Wie gesagt habe ich selbst bereits zum Thema recherchiert und versucht mir ein wenig grundsätzliches Wissen anzueignen. Nun stellen sich mir einige Fragen. Eventuell kann mich hier der ein oder andere Experte dahingehend unterstützen, indem er sein Fachwissen einbringt und meine Fragen versucht zu beantworten.
Zuerst einmal geht es um eine halbwegs realistische Relativgeschwindigkeit des Braunen Zwerges. Annahme soll sein, dass der Braune Zwerg nicht gravitativ an das Sonnensystem gebunden ist, sondern als Einzelgänger durch die Galaxie streift. Auch dann ist ja nicht damit zu rechnen, dass das Objekt plötzlich vor den Toren des Sonnensystems steht und bis dahin unentdeckt geblieben ist.
Es ist vorgesehen, dass die Entdeckung des Objektes dazu führt, dass die Zivilisation die Technologie zur interstellaren Raumfahrt entwickelt, um es einem Teil der Bevölkerung zu ermöglichen, besser zu erlauben, der Katastrophe zu entgehen. Ein Teil der Privilegierten wandert in Habitate aus, die weiterhin um das Zentralgestirn kreisen. Andere wiederum planen im Gravitationszug des Braunen Zwerges zu „segeln“. Im Buch wird es primär um die politischen und gesellschaftlichen Konsequenzen gehen, die durch dieses Szenarium ausgelöst würden. Das zugrunde liegende Szenario sollte aber dennoch nicht vollkommen unlogisch daher kommen.
Nun eine konkrete Frage.
Wie viele Jahre vor Eintreffen des Braunen Zwerges wäre es - eine realistische Relativgeschwindigkeit des Objektes vorausgesetzt - möglich, dieses zu entdecken und den Kurs so genau zu bestimmen, dass klar wäre, dass der Braune Zwerg das Sonnensystem durcheinander wirbeln würde? Sind einige hundert bis eintausend Jahre hierfür eine realistische Annahme?
Nun einige eher unspezifische Fragestellungen.
Ich weiß, es ist rein hypothetisch, aber schließlich handelt es sich ja um Science-Fiction, also - ist es halbwegs realistisch, dass eine Zivilisation in einem solchen Fall keine Möglichkeit hätte in verbleibender Zeit den Kurs des Objektes so weit abzulenken, dass dieses das System verfehlen würde?
Was könnten die Gründe dafür sein einen Braunen Zwerg nicht ablenken zu können? Schlicht die Masse des Objektes und somit der erforderliche Energieaufwand? Die Kürze der verbleibenden Zeit? Andere hypothetische Probleme die auftreten könnten?
Wenn es schlussendlich zum Eintreffen des Objektes kommt, wie wären die Auswirkungen auf den Planeten? Bei Vorhandenseins eines Äquivalents zur Oortschen Wolke der Einschlag/mehrere Einschläge von Asteroiden als erste Vorboten der bevorstehenden Katastrophe?
Was wären die Auswirkungen auf die Planetenoberfläche und wie würden diese von den Bewohnern wahrgenommen?
Ich möchte einige Stichpunkte nennen die mir in diesem Zusammenhang eingefallen sind.
Ist mit Erdbeben oder dergleichen durch auftretende Gezeitenkräfte zu rechnen?
Stürme durch die plötzliche Bahnveränderung des Planeten, die veränderte Neigung der Planetedrehachse, die veränderte Einstrahlung der Sonne? Welche weiteren Auswirkungen wären denkbar?
Wie lange würde es dauern bis das Leben auf der Oberfläche auch durch technische Maßnahmen nicht mehr möglich wäre? Einfrieren der Wassermassen, der Planetenatmosphäre?
Mit einem kleinen Programm zur Simulation eines Planetensystems habe ich bereits experimentiert, dieses bietet eine 2D-Draufsicht. Hier war es sehr wohl möglich, dass ein kleinerer Planet bei genügend nahem Vorbeizugs eines größeren Planeten innerhalb weniger Tage oder Wochen das Schwerefeld des Sonnensystems komplett verlässt, oder zumindest plötzlich eine sehr stark exzentrische Bahn einnimmt.
Wäre also ein schnelles Herauskegeln des Planeten aus dem System denkbar oder würde dies zwangsläufig mehrere Jahre/Jahrzente/Jahrhunderte... dauern müssen?
Ich erwarte von niemandem eine wissenschaftliche Abhandlung zum Thema. Das Buch wird, wie bereits erwähnt, auch nicht Hauptaugenmerk auf die detailgetreue Beschreibung der hier erwähnten Vorgänge legen. Ich möchte lediglich vermeiden, dass der potentielle Leser, der sich schon länger mit solcherlei Themen beschäftigt, das Buch zur Seite legt weil das zugrunde liegende Szenario in keinerlei Weise logisch nachvollzogen werden kann.
Vielleicht findet der ein oder andere von Euch meine kindlich anmutenden Gedankengänge auch einfach nur albern.
Letztendlich finde ich das Thema mittlerweile jedoch einfach spannend!
Es würde mich deshalb sehr freuen hier jemanden zu finden, der Fachwissen mitbringt und/oder vielleicht einfach Spaß daran hat, sich an meinen Spekulationen zu beteiligen.
Herzliche Grüße,
Matthias
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