Eine interessante Frage. Aber solange man nicht weiß, was Bewusstsein eigentlich ist, geschweige denn, durch was es im Gehirn ausgelöst und aufrecht erhalten wird, kann man wohl nur dann menschliches und nicht menschliches Bewusstsein unterscheiden anhand des Kriteriums, ob es in einem menschlichen oder nicht menschlichen Körper wohnt.SpiderPig schrieb:Wenn wir nun das Feuer (Bewusstsein) von den Scheiten an eine Kerze oder einen Bunsenbrenner (Computer) halten, brennt das Feuer dort weiter, aber es ist ein anderes Feuer. Sprich: Ein Bewusstsein in einem Computer wird immer ein nicht menschliches Bewusstsein sein. GGf. mit den Erinnerungen eines oder mehrerer Menschen, aber kein menschliches Bewusstsein.
Die Unterscheidung wird jedoch spätestens dann zu einem ethisch schwierigen Fall, wenn es tatsächlich gelingt, die Kopie eines sterbenden menschlichen Geistes auf eine Maschine zu übertragen, die diese Kopie dann auch weiterführt, neue Erinnerungen hinzufügt und ein Bewusstsein hat.
Wie wäre es zu beurteilen, wenn man diese Maschine einfach abstellt und zerstört. Wäre dies Mord oder wäre es nur Sachbeschädigung? Könnte man an dieser Maschine ein Eigentumsrecht haben? Könnte man, als Eigentümer der Maschine, an den Gedanken, die diese Maschine entwickelt, ein Patent in eigenem Namen anmelden?
Es ist zu kurz gegriffen, eine solche Kopie einfach nur als nicht menschlich zu qualifizieren. Die Problematik wurde auch in einigen Zombie Filmen bearbeitet. Laut Wikipedia war die Darstellung des Zombie zunächst nur als willenlose Gestalt im Dienst seines Meisters. George Romero entwickelte den Zombie zu einem menschenfressenden Ungeheuer, hat jedoch fast 40 Jahre nach seinem Film "Die Nacht der lebenden Toten" einen bedeutenden Schritt getan:
Wikipedia schrieb:Als bedeutende Weiterentwicklung der Zombie-Thematik kann Romeros 2005 erschienener Film Land of the Dead gewertet werden. Hier werden die Zombies erstmals als mit Bewusstsein begabte Lebewesen dargestellt, die zu strukturierten eigenen Handlungen fähig sind. Als Ausgegrenzte der Gesellschaft organisieren sie einen revolutionären Feldzug auf die Stadt der letzten Überlebenden, die sich hinter Stacheldraht vor der Bedrohung der Untoten verschanzt haben. Am Ende des Films – dies ist für das Genre einzigartig – wird ihnen von einigen Menschen sogar ein Existenzrecht zugesprochen.