Atombombe?

F

fspapst

Gast
und eben die 4. Idee, welche ich bereits weiter vorn erwähnt habe: 'Abschleppen' per Gravitatrionskraft.
Die halte ich sogar für überaus effective mit der Gravitiationsmethode, aber auch für sehr langsam.

Nur so zur Klarstellung:
Eine Atomexplosion in einer Entfernung zum Asteroiden übertägt kaum einen "Explosionsimpuls" auf diesen, jedoch wird die extreme Hitzebildung auf einer Seite des Asteroiden dessen Material verdampfen, was den Asteroiden ein klein wenig in die andere Richtung schubst.

Gruß
FS
 

Orbit

Registriertes Mitglied
Hallo fspapst
Die halte ich sogar für überaus effective mit der Gravitiationsmethode, aber auch für sehr langsam.
Mit einer 20 Tonnen schweren Sonde bräuchte man ein Jahr.
Die Raumsonde Rosetta,
http://de.wikipedia.org/wiki/Rosetta_(Sonde)
die allerdings nur 3 Tonnen schwer ist, wird den Kometen Tschurjumow-Gerasimenko von November 2014 bis Dezember 2015 eskortieren:
http://de.wikipedia.org/wiki/Tschurjumow-Gerasimenko
Ob dabei nicht auch diese Abschleppmethode getestet werden könnte?
Orbit
 
F

fspapst

Gast
Ob dabei nicht auch diese Abschleppmethode getestet werden könnte?

Sehr gute Idee,

ich gehe davon aus, dass diese Idee auch schon bei der NASA auf gekommen ist, aber soweit ich das bisher verfolgt habe, wird die Sonde den Kometen im Orbit (ohne Anspielung) umrunden.
Für eine messbare, gravitative Flugbahnmanipulation sollte die Sonde aber den Probanden nicht umkreisen, sondern nebenher fliegen und gelegentlich die Position korrigieren.

Ein Frage noch genau dazu:
Wenn die Sonde neben dem Probanden her fliegt, wird diese vom Probanden angezogen, so wie andersherum auch. Damit die Sonde nicht auf dem Probanden landet, muss diese Treibstoff mit nehmen, um sich wieder vom Probanden zu entfernen.
Dann könnte doch auch die Sonde auf dem Probanden landen und die Energie direkt mit den Triebwerken auf den Probanden übertragen.
Welche Vorteile bietet die gravitative Methode, gegenüber der schiebenden Methode?
Mir fällt nur einer ein: Die Landung/das Andocken wird vermieden.

Gruß
FS
 

Orbit

Registriertes Mitglied
Mir fällt nur einer ein: Die Landung/das Andocken wird vermieden.

Ja. Und zwar, weil diese Himmelskörper rotieren. Die Sonde würde dann mitrotieren. Der gravitative Zug muss aber stets aus derselben Richtung erfolgen.
 

Joachim

Registriertes Mitglied
Hi,

Dann könnte doch auch die Sonde auf dem Probanden landen und die Energie direkt mit den Triebwerken auf den Probanden übertragen.
Welche Vorteile bietet die gravitative Methode, gegenüber der schiebenden Methode?

Wozu überhaupt diese beiden Methoden. Das wirkt zwar beides recht elegant, aber letztlich kann man schneller den selben Impuls auf den Kometen Übertragen, wenn man vorher allen Treibstoff zur Beschleunigung verwendet und den Kometen einfach rammt. Beim total inelastischen stoß wird so der ganze Impuls der Sonde auf einem Schlag dem Kometen übergeben. Bei einem elastischen Stoß (Gummiball) sogar mehr.

Gruß,
Joachim
 
F

fspapst

Gast
Wozu überhaupt diese beiden Methoden. Das wirkt zwar beides recht elegant, aber letztlich kann man schneller den selben Impuls auf den Kometen Übertragen, wenn man vorher allen Treibstoff zur Beschleunigung verwendet und den Kometen einfach rammt.
Gibt es Mathematik dazu?
Kurzfristig wird der Impakt vermutlich mehr bewirken, aber auf Dauer einer solchen Mission könnten die anderen Methoden effizienter sein.

FS
 

Joachim

Registriertes Mitglied
Gibt es Mathematik dazu?

Klar gibt es mathematik zum elastischen und total inelastischen Stoß.

Kurzfristig wird der Impakt vermutlich mehr bewirken, aber auf Dauer einer solchen Mission könnten die anderen Methoden effizienter sein.

Nur wenn du es schaffst, zusätzliche Energie in das System zu bringen. Wenn die Sonde nur ihren Treibstoff mitbringt, dann wird andocken und dann Triebwerk zünden nahezu den selben Effekt haben wie erst zünden und dann inelastisch stoßen. Die Energie-Impuls-Bilanz ist sehr ähnlich. Die nötige Technik für den inelastischen Stoß ist aber erheblich einfacher.

Gruß,
Joachim
 

Orbit

Registriertes Mitglied
Joachim
Das Problem: Kometen sind keine kompakten Körper und Asteroiden offenbar auch nicht alle. Und ob man das dann von einem bedrohlichen Exemplar sicher weiss?
Orbit
 
F

fspapst

Gast
Klar gibt es mathematik zum elastischen und total inelastischen Stoß
Ich habe meine Frage nicht korrekt gestellt. Ich wollte fragen, ob es mathematische Vergleiche zwischen Impakt/Anschieben und gravitativer Begleitmethode gibt.
Nur wenn du es schaffst, zusätzliche Energie in das System zu bringen. Wenn die Sonde nur ihren Treibstoff mitbringt, dann wird andocken und dann Triebwerk zünden nahezu den selben Effekt haben wie erst zünden und dann inelastisch stoßen. Die Energie-Impuls-Bilanz ist sehr ähnlich.
Die Energiebillanz bei gravitativer Begleitung ist mit einem elektrischen Antrieb also um den Betrag z.B. der Solarzellenenergie größer und somit auf Dauer effektiver.
Das gleiche gilt für Impakt und Anschieben mit elektrischem Antrieb.
Bei der Landemethode könnte sogar Material des Asteroiden/Kometen als Treibmasse verwendet werden. :rolleyes:

Gruß
FS
 
Zuletzt bearbeitet:

Ich

Registriertes Mitglied
Hallo Joachim,

Nur wenn du es schaffst, zusätzliche Energie in das System zu bringen. Wenn die Sonde nur ihren Treibstoff mitbringt, dann wird andocken und dann Triebwerk zünden nahezu den selben Effekt haben wie erst zünden und dann inelastisch stoßen. Die Energie-Impuls-Bilanz ist sehr ähnlich.
Sonden zu beschleunigen ist nach dem Dachgepäckträger die effizienteste bekannte Methode zur Energievernichtung. Du verbläst (je nach Spritanteil, der ja hoch sein sollte) fast die ganze Reaktionsmasse sinnlos im All, statt damit den Asteroiden anzuschieben. Also: erst andocken, dann anschieben und hoffen, dass der Asteroid nicht kaputtgeht dabei.
 

Joachim

Registriertes Mitglied
Sonden zu beschleunigen ist nach dem Dachgepäckträger die effizienteste bekannte Methode zur Energievernichtung.

Ach deshalb brauche ich Urlaub immer so viel Benzin :)

Danke, jetzt hab ich's verstanden. Selbst das Raketentriebwerk ist effektiver, wenn man erst andockt, weil dann bei gleichem chemischen Energieaufwand mehr Impuls übertragen wird.

Danke für die Lektion.

Joachim
 

Aragorn

Registriertes Mitglied
Hallo,

ich habe das mal rechnerisch überprüft. Imho ist es besser das Raketentriebwerk direkt auf dem Asteroiden zu montieren.

a) Impulsübertragung delta_p1 durch Aufprall einer Rakete auf den Asteroiden (unelastischer Stoß):

delta_p1=me_r*ve_r*ln(mo_r/me_r)

me_r = Endmasse der Rakete (Startmasse - Treibstoff)
mo_r = Startmasse der Rakete
ve_r = Ausströmgeschw.

b) Impulsübertragung delta_p2 durch ein gleiches Raketentriebwerk direkt auf dem Asteroiden

delta_p2=(mA+me_r)*ve_r*ln((mA+mo_r)/(mA+me_r))

mA = Masse des Asteroiden

für mA >> mo_r ergeben sich die Nährungen:

mA+me_r ~ mA
ln((mA+mo_r)/(mA+me_r)) ~ (mo_r-me_r)/mA

delta_p2~ve_r*(mo_r-me_r)

Die Ergebnisse zueinander ins Verhältnis gesetzt ergibt:

----------------------------------------------------------------------------------
delta_p1/delta_p2=me_r*ln(mo_r/me_r)/(mo_r-me_r)
----------------------------------------------------------------------------------

Wenn man die geiche Menge Treibstoff für ein identisches Raketentriebwerk gegeben hat, dann erzielt man mit dem direkt auf dem Asteroiden gezündeten Raketentriebwerk einen höhere Impulsänderung des Asteroiden.

Gruß Helmut
 
Oben