galileo2609
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Ich denke, das Wort "crank" ist schon problematisch, weil es im deutschsprechenden Raum unterbewusst mit dem Wort "krank" assoziiert wird und stillschweigend zum Wort "geisteskrank" wird. Und tatsächlich werden die meisten "cranks" ein Stück weit für "geisteskrank" gehalten, auch wenn letztlich nur ein Übersetzungsfehler vorliegt.
Hallo zusammen,
ich würde es bedauern, den Begriff 'crank' einfach so aufzugeben, nur weil sich gerade die sog. 'Alternativtheoretiker' emotional dagegen sperren. Möglicherweise kommt das daher, dass sie oft über ausgesprochen schlechte Englischkenntnisse verfügen und den Begriff spontan mit 'krank' assoziieren!
Der Begriff an sich ist treffend für all jene, die sich anhaltend bemühen eine alternative (physikalische) Theorie zu entwerfen, und 'adelt' sie in gewissem Sinne sogar gegenüber dem 'gemeinen' Troll oder Verschwörungstheoretiker.
Wenn man den Begriff 'crank' wissenschaftsoziologisch annimmt, wie es beispielweise Michael Shermer mit der Definition von Merkmalen des "Hermit Scientist" getan hat:
kommt man eben auch schnell zu einer 'positiven' Abgrenzung gegenüber verwandten Begriffen wie 'crackpot', 'loon' und 'kook'!How can we tell if someone is a scientific crank? Gardner offers this advice:
(1) “First and most important of these traits is that cranks work in almost total isolation from their colleagues.” Cranks typically do not understand how the scientific process operates — that they need to try out their ideas on colleagues, attend conferences and publish their hypotheses in peer-reviewed journals before announcing to the world their startling discovery. Of course, when you explain this to them they say that their ideas are too radical for the conservative scientific establishment to accept.
(2) “A second characteristic of the pseudo-scientist, which greatly strengthens his isolation, is a tendency toward paranoia,” which manifests itself in several ways:
(1) He considers himself a genius.
(2) He regards his colleagues, without exception, as ignorant blockheads. . . .
(3) He believes himself unjustly persecuted and discriminated against. The recognized societies refuse to let him lecture. The journals reject his papers and either ignore his books or assign them to “enemies” for review. It is all part of a dastardly plot. It never occurs to the crank that this opposition may be due to error in his work. . . .
(4) He has strong compulsions to focus his attacks on the greatest scientists and the best-established theories. When Newton was the outstanding name in physics, eccentric works in that science were violently anti-Newton. Today, with Einstein the fathersymbol of authority, a crank theory of physics is likely to attack Einstein....
(5) He often has a tendency to write in a complex jargon, in many cases making use of terms and phrases he himself has coined.
Für 'cranks' nach dieser Definition halte ich die angestrebten Regeln, die 'Ich' hier vorgestellt hat im Prinzip für sinnvoll. Allerdings stehen für die Einhaltung dieser Regeln eher die 'normalen' User in der Verantwortung, und das gelingt erfahrungsgemäss eher selten.
Mit zunehmenden Lerneffekten bezüglich der 'Alternativ-' oder 'Kritiker'-Szene wird aber auch deutlich, dass der so gefasste Begriff 'crank' nicht auf alle 'Auffälligkeiten' anwendbar ist und die Grenzen fliessend sind. Beliebt ist der Übergang zu verschwörungstheoretischen Ansätzen. Ist ein 'crank' nicht in der Lage mit seinen phantastischen neuen Ansätzen das Gehör der 'Mehrheit' zu finden, ist dieser Ansatz äusserst beliebt, um die 'Schuld' für seine Erfolglosigkeit (siehe jüngst Katscher) den anderen in die Schuhe zu schieben. Spätestens ab hier ist dann - meiner Meinung nach - energischer Widerspruch gefordert.
Grüsse galileo2609
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