Halo
Wolken über dem Very Large Telescope der ESO auf dem Gipfel des Paranal in
Chile? Das kommt vor, wenn auch sehr selten. Unser Bild des Tages zeigt eine
solche Nacht und zusätzlich noch ein weiteres Phänomen: einen Halo um den Mond -
genauer einen sogenannter 22°-Ring. Er entsteht durch die Brechung des Lichts an
Eiskristallen in der Atmosphäre.
Aus einer Teleskopeinheit des Very Large Telescope schießen zudem vier
Laserstrahlen in den Himmel. Sie sind Teil der adaptiven Optik des Teleskops.
Das größte Problem für Teleskope, die von der Erde aus beobachten, ist nämlich
die Erdatmosphäre. Die Unruhe der Luft sorgt für unscharfe Bilder. Eine
sogenannte adaptive Optik ermöglicht es jedoch, Bilder in einer solchen Schärfe
aufzunehmen, als befände sich das Teleskop im Weltraum.
Ein solches System gleicht die Luftunruhe mithilfe verformbarer Spiegel
aus. Damit die adaptive Optik arbeiten kann, benötigt sie aber ein
Referenzsignal, welches von einem hellen Stern nahe dem Beobachtungsobjekt, oder
falls ausreichend hell, vom Beobachtungsobjekt selbst stammt. Leider fehlt dies
häufig. Deshalb haben die Astronomen nach einen Ausweg gesucht - und gefunden:
Sie erzeugen den Referenzstern mit einem Laserstrahl selbst. Der Laser regt
dabei die in 90 Kilometer Höhe befindliche Natriumschicht zum Leuchten an. Durch
die Verwendung mehrerer Laser gleichzeitig lässt sich die Atmosphäre noch besser
charakterisieren, was noch detailliertere Beobachtungen ermöglicht.
Foto:
Juan Carlos Muñoz-Mateos/ESO [Quelle]
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