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Spacelab
Unser heutiges Bild des Tages zeigt das europäische Forschungsmodul Spacelab
im Laderaum einer amerikanischen Raumfähre. Mit der Aufnahme wollen wir an ein
besonderes Jubiläum erinnern: Vor genau 30 Jahren nämlich, am 28. November 1983,
startete der deutsche ESA-Astronaut Ulf Merbold mit der Raumfähre Columbia
ins All. Dieser erste Weltraumeinsatz eines bundesdeutschen Astronauten dauerte
zehn Tage, sieben Stunden und 47 Minuten. Merbold führte damals als
Nutzlast-Spezialist insgesamt 72 Experimente an Bord des Weltraumlaboratoriums
durch.
Der erste Deutsche im All war Merbold übrigens nicht: Diese Ehre gebührt dem
DDR-Bürger Sigmund Jähn, der bereits fünf Jahre zuvor zur Raumstation Saljut
6 geflogen war.
In einem
Interview, das auf der Webseite des Deutschen Zentrums für Luft- und
Raumfahrt veröffentlicht wurde, erinnert sich Ulf Merbold an seine Raumflüge:
"Eine schwierige Phase für mich war jedes Mal der Countdown. Man wird in das
Raumschiff gesetzt, wird verkabelt. Es schließt sich die Luke. Dann hat man zwei
Stunden auszuharren, bis es am Ende losgeht. Das ist eine Zeit, in der mir auch
immer Zweifel im Kopf saßen, ob ich den hochgesteckten Erwartungen der
Wissenschaftler gerecht werden würde, die mir ihre Experimente anvertraut
hatten. (...) Aber sobald Bewegung in die Kiste kommt, dann hat man alle
Bedenken vergessen. Mit 3.000 Tonnen Schub unter dem Hintern geht die Reise los.
Die Beschleunigung ist eine sinnliche Erfahrung vom allerfeinsten. Nach acht
Minuten ist man 250 Kilometer nach oben vorangekommen und hat eine
Geschwindigkeit von 27.000 Stundenkilometer erreicht. Und dann findet man sich
in der Schwerelosigkeit wieder, muss sich orientieren und stellt fest, dass man
zu wenige Hände hat, um sich festzuhalten und gleichzeitig zu arbeiten. Aber es
hat einen Riesenspaß gemacht. Wer im Schichtbetrieb frei hatte, sollte
eigentlich acht Stunden schlafen, aber die dienstfreie Zeit haben wir immer
genutzt, um aus dem Fenster herauszugucken."
Foto: NASA [Quelle]
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