Teleskope
Archiv - Juli
2009 - September 2009
Vorstoß
in neue Höhen
Beim Bau des Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA)
wurde im September ein weiterer wichtiger Meilenstein erreicht: Erstmals wurde
eine der zwölf Meter durchmessenden und 100 Tonnen schweren Radioantennen zum
vorgesehenen Standort des Observatoriums in 5.000 Metern Höhe gebracht. Der
Transport auf dem Spezialfahrzeug verlief ohne Probleme.
29. September 2009
Galaxienzentrum
im Gammalicht
So manche ferne Galaxie entpuppt sich als kosmischer Kreißsaal. In den Herzen dieser
sogenannten Starburst-Galaxien kommen viele massereiche Sterne zur Welt, die später als Supernovae explodieren. In deren Überresten wiederum werden Teilchen auf sehr hohe Energien beschleunigt. Mit den H.E.S.S.-Teleskopen haben Astrophysiker nun Gammalicht
aus der Galaxie NGC 253 detailliert vermessen. Wie vorhergesagt, stammt diese
hochenergetische Strahlung aus der zentrumsnahen Region höchster
Supernova-Aktivität.
28. September 2009
Beobachtung
über Grenzen hinweg
Ein internationales Team um Forscher aus beiden Bonner Astronomie-Instituten
hat erfolgreich die erste gemeinsame Messung zwischen den Stationen des
LOFAR-Teleskops in Effelsberg und im niederländischen Exloo durchgeführt und
damit dieses Radioteleskop der neuen Generation erstmalig als internationales
Instrument eingesetzt. Eine leuchtkräftige Galaxie in 10 Milliarden
Lichtjahren Entfernung von der Erde, der Quasar 3C 196, wurde am 20. August
2009 erfolgreich aufgespürt.
22. September 2009
Gute
Datenqualität erfreut Astronomen
Die europäische Weltraumagentur ESA hat jetzt die Ergebnisse der First
Light-Beobachtungen der Raumsonde Planck vorgestellt. Planck
soll die kosmische Mikrowellen-Hintergrundstrahlung mit großer Präzision
kartieren. Aus den Daten erhoffen sich die Wissenschaftler neue Informationen
über die Frühphase des Universums und den Urknall. Die Qualität der ersten
Beobachtungen entsprach dabei ganz den Erwartungen der Forscher.
21. September 2009
Bestes
UV-Portrait der Andromeda-Galaxie
Eigentlich soll der NASA-Satellit Swift nach
gewaltigen, weit entfernten Explosionen, sogenannten Gamma-Ray-Bursts
fahnden, doch Mitte letzten Jahres richtete er sein Teleskop für insgesamt 24
Stunden auf unsere Nachbargalaxie Andromeda. Das Ergebnis, das die NASA jetzt
präsentierte, ist das bislang beste Portrait von M31 im Ultravioletten.
17. September 2009
Eindeutiger
Beweis für Gesteinsplanet
Durch ungewöhnlich lange Messungen mit dem HARPS-Instrument am 3,6-Meter
Teleskop der ESO in La Silla konnten Astronomen jetzt nachweisen, dass es sich
bei dem extrasolaren Planeten CoRoT-7b um einen Gesteinsplaneten mit nur
fünffacher Erdmasse handelt und seine Zusammensetzung vermutlich relativ
erdähnlich sein dürfte. Ein wohnlicher Ort ist CoRoT-7b allerdings nicht.
16. September 2009
Die
Wiedergeburt des Weltraumteleskops
Mission erfolgreich beendet: Heute stellten NASA und ESA die
ersten Bilder des im Frühjahr generalüberholten Weltraumteleskops Hubble vor.
Jetzt sei Hubble, so die Verantwortlichen, bereit für ein neues Jahrzehnt der
Entdeckungen. Das 19 Jahre alte Weltraumteleskop hatte im Mai unter anderem neue
Instrumente erhalten, die in den vergangenen Monaten sorgfältig getestet und
kalibriert wurden. 9. September 2009
Große
Galaxie im jungen Universum
Astronomen haben um das entfernteste bislang entdeckte supermassereiche
Schwarze Loch eine gewaltige Galaxie nachweisen können. Sie liegt in einer
Entfernung von 12,8 Milliarden Lichtjahren und ist in etwa so groß wie die
Milchstraße. Das supermassereiche Schwarzes Loch in ihrem Zentrum hat
mindestens die eine Milliarden-fache Masse unserer Sonne.
8. September 2009
Weißer
Zwerg als kosmischer Rosettastein
Mithilfe des europäischen Röntgenteleskops XMM-Newton haben
Astronomen einen Weißen Zwergstern aufgespürt, der zu einem Rosettastein für
die Physik Weißer Zwerge in Doppelsternsystemen werden könnte. Der Sternenrest
erwies sich als so massereich, dass er in wenigen Millionen Jahren als
Supernova explodieren sollte. Er dürfte dann sogar tagsüber am Himmel zu sehen
sein. 7. September 2009
Galaktischer
Kannibalismus entlarvt
Große Galaxien, so die Theorie der Astronomen, entstehen durch Verschmelzung
kleinerer Galaxien und wachsen dann durch galaktischen Kannibalismus weiter.
Nachzuweisen war dieser bislang nur schwer. Ein genauer Survey des Gebietes
rund um unsere Nachbargalaxie Andromeda hat allerdings nun eindeutige Spuren
ans Licht gebracht: Sternströme, die vermutlich die Überreste von
Zwerggalaxien sind. 3. September 2009
Drei
Nebel in einem Bild
Der Trifidnebel gehört mit zu den Lieblingsobjekten sowohl von Hobby- als
auch von Profi-Astronomen. Hier finden sich gleich drei verschiedene
Nebelarten auf engstem Raum und erlauben einen Einblick in die erste
Lebensphase von Sternen. Die europäische Südsternwarte ESO hat jetzt ein neues
Bild des Trifidnebels veröffentlicht. 26. August 2009
Ungemütliche
Kinderstube von Sonnensystemen
Die europäische Südsternwarte ESO hat heute ein neues detailliertes Bild des
Sternentstehungsgebietes RCW 38 veröffentlicht. Gerade entstandene Sonnen und
Planeten sind hier intensiver Strahlung und heftigen Winden von nahegelegenen
massereichen Sternen sowie den Folgen von Supernova-Explosionen ausgesetzt.
Auch unser Sonnensystem könnte einmal in einer solch unwirklichen Umgebung
entstanden sein. 19. August 2009
Vereinbarung
für eROSITA unterzeichnet
Das deutsche Röntgenteleskop eROSITA soll ab 2012 mit sieben
elektronischen "Augen" nach schwarzen Löchern und Dunkler Energie fahnden.
Heute unterzeichneten während des Internationalen Luft- und Raumfahrtsalons
MAKS in Moskau Vorstandsmitglieder des DLR und der Leiter der russischen
Raumfahrtagentur Roskosmos eine detaillierte Vereinbarung, in der
alle organisatorischen und technischen Randbedingungen für das Vorhaben
eROSITA festgelegt sind. 18. August 2009
Hyperaktive
Galaxie im jungen Kosmos
Astronomen ist es erstmals gelungen, die Geschwindigkeit von Sternen in
einer weit entfernten Galaxie zu messen. Im Vergleich zur Milchstraße ist das
elf Milliarden Lichtjahre entfernte System winzig. Trotzdem bewegen sich die
Sterne dort mit einer Geschwindigkeit, die doppelt so groß ist wie die unserer
Sonne auf ihrem Weg ums Zentrum der Milchstraße.
7. August 2009
Galaxienhaufen
im jungen Universum
Im Juni hat ein internationales Astronomenteam die bislang größte Himmelsdurchmusterung
zur gezielten Suche nach entfernten Galaxienhaufen abgeschlossen. Durch
Kombination der Daten von mehreren Teleskopen entdeckten sie über 200 neue
Objekte und erhoffen sich daraus neue Erkenntnisse über deren Entwicklung im
jungen Universum. 30. Juli 2009
Infrarotteleskop
beginnt warme Missionsphase
Nach über zwei Monaten Arbeit macht das Infrarot-Weltraumteleskop
Spitzer wieder Beobachtungen. Das Kühlmittel des Teleskops war, wie
berichtet, Mitte Mai zu Ende gegangen, doch hatte die NASA entschieden, die
Spitzer-Mission nicht etwa zu beenden, sondern mit den noch zur
Verfügung stehenden Instrumenten weiter zu beobachten. Am Montag begann wieder
der wissenschaftliche Routinebetrieb. 29. Juli 2009
Detaillierter
Blick auf einen Giganten
Zwei Teams von Astronomen sind nun eindrucksvolle Detailbeobachtungen des
rund 640 Lichtjahre entfernten Riesensterns Beteigeuze gelungen. Der stellare
Gigant schleudert unablässig große Mengen an Material ins All und wird in
naher Zukunft als Supernova explodieren. Die neuen Daten erlauben einen
bislang einmaligen Blick auf die Vorgänge auf der Oberfläche des Riesensterns. 29. Juli 2009
Keine
Signale von Dunkler Materie
Wissenschaftler konnten jetzt mit Hilfe von Daten des europäischen
Gammastrahlen-Teleskops Integral zeigen, dass man zur Erklärung der
511 keV-Strahlung, die auf die Auslöschung von Positronen zurückzuführen ist,
keinerlei Dunkle Materie benötigt. Die Herkunft der Strahlung lässt sich
stattdessen weit weniger spektakulär erklären. 28. Juli 2009
Neues
Instrument nahm Jupiter ins Visier
Die im Mai installierte Wide Field Camera 3 an Bord des
Weltraumteleskops Hubble hat die erste Aufnahme geliefert - deutlich
eher als ursprünglich geplant. Die Test- und Kalibrierungsarbeiten an dem
Instrument wurden aber in der vergangenen Woche unterbrochen, um ein seltenes
Ereignis auf Jupiter zu beobachten - die Folgen eines Einschlags in der
Atmosphäre des Gasriesen. 27. Juli 2009
Röntgenteleskop
zehn Jahre im All
Vor genau zehn Jahren startete das NASA-Röntgenteleskop Chandra an
Bord der Raumfähre Columbia ins All. Seitdem lieferte das Teleskop
eindrucksvolle Bilder des Röntgenuniversums und hat so manches Objekt in ganz
neuem Licht erscheinen lassen. Chandra hat unter anderem Kometen,
Schwarze Löcher sowie Dunkle Materie und Energie untersucht. Ursprünglich war
nur eine fünfjährige Missionsdauer geplant. 23. Juli 2009
Blick
auf kosmischen Adler
Der Adlernebel in rund 7.000 Lichtjahren Entfernung gehört vermutlich zu den
faszinierendsten Sternentstehungsgebieten der Milchstraße. Hier fotografierte
das Weltraumteleskop Hubble die berühmt gewordenen Säulen der
Schöpfung, an deren Spitzen gerade neue Sonnen geboren werden. Jetzt
veröffentlichte die Europäische Südsternwarte ESO ein neues eindrucksvolles
Bild des Nebels. 22. Juli 2009
Neuer
Blick auf Stephans Quintett
Eine jetzt von der NASA veröffentlichte Aufnahme ermöglicht einen neuen
Blick auf eine gerade ablaufende Galaxienkollision: Die beteiligten Systeme
bilden Stephans Quintett in rund 280 Millionen Lichtjahren Entfernung. Das
Bild basiert auf Daten des Canada-France-Hawaii-Teleskops und des
Röntgenteleskops Chandra.
17. Juli 2009
Eindrucksvoller
Blick auf den Omeganebel
Ein jetzt von der europäischen Südsternwarte ESO
veröffentlichtes Bild des Omeganebels M17 zeigt die eindrucksvolle Vielfalt von
Farbschattierungen und Strukturen in der rund 5.500 Lichtjahre entfernten
stellaren Kinderstube. Sie entsteht durch die intensive Strahlung von jungen
Sternen in dem Sternentstehungsgebiet.
13. Juli 2009
Sternexplosionen
in Rekordentfernung
Sie übertreffen den bisherigen Entfernungsrekord fast um das Doppelte:
Ein internationales Forscherteam hat zwei Sternexplosionen in einer Entfernung von elf Milliarden Lichtjahren beobachtet. Der bisherige Rekord für solche Supernovae lag bei sechs Milliarden Lichtjahren. Die Wissenschaftler berichteten
in der vergangenen Woche im Fachblatt Nature über ihren Erfolg, der nur
dank eines neuen Verfahrens möglich war.
13. Juli 2009
Geburt
und Tod von Sternen
Nach zehn Jahren Entwicklungsarbeit am Herschel-Weltraumteleskop
und dem erfolgreichen Start des Satelliten im Mai 2009 haben jetzt erstmals
alle drei wissenschaftlichen Instrumente die ersten Bilder und Spektren von
Himmelsobjekten geliefert. Herschel ist ein Projekt der ESA, an dem
auch zahlreiche Wissenschaftler aus Deutschland beteiligt sind.
10. Juli 2009
Forscher
zufrieden mit Mission
Die an der SUNRISE-Mission beteiligten Wissenschaftler sind mit dem Verlauf
des Fluges des Sonnenteleskops am Ballon sehr zufrieden. Das Teleskop war im
Juni sechs Tage lang in einer Höhe von etwa 30 Kilometern von Schweden nach
Kanada geflogen. Diese einmalige Perspektive erlaubte Beobachtungen der
Sonne mit einer bislang unerreichten Genauigkeit.
10. Juli 2009
Zuwachs
für das deutsche LOFAR-Konsortium
Über ganz Europa verteilt entstehen derzeit Stationen des neuartigen
Radioteleskops LOFAR. Auch in Deutschland befinden sich bereits vier
Antennenfelder im Testbetrieb. Für die ab Ende 2010 zu erwartenden Ergebnisse
interessiert sich auch der Münchener Exzellenzcluster Origin and Structure
of The Universe und ist jetzt dem deutschen LOFAR-Konsortium GLOW
beigetreten. 8. Juli 2009
16
neue Pulsare aufgespürt
Mithilfe des Gammastrahlen-Teleskops Fermi hat ein
internationales Forscherteam nun 16 Pulsare aufgespürt, die ausschließlich
anhand ihrer Gammastrahlung identifizierbar sind. Somit scheint es sich bei
einem Großteil der hochenergetischen Gammaquellen der Milchstraße um rotierende Neutronensterne
zu handeln. Überdies konnten die Wissenschaftler noch eine Reihe von Millisekundenpulsaren nachweisen.
6. Juli 2009
Neue
Einblicke ins Innere der Riesengalaxie
Durch gleichzeitige Beobachtungen im Gamma- und Radiobereich konnten
Astronomen nun nachweisen, dass die Partikel der gewaltigen Jets der
Riesengalaxie Messier 87 in unmittelbarer Nähe des supermassereichen Schwarzen
Lochs im Zentrum beschleunigt werden. M87 ist eine gigantische elliptische
Galaxie und rund 55 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt.
3. Juli 2009
Karte
des kalten Universums
Astronomen haben jetzt einen umfangreichen Atlas des Himmels im Submillimeter-Bereich
vorgelegt. Die unter Leitung von Forschern des Max-Planck-Instituts für
Radioastronomie in Bonn erstellte Karte liefert ganz neue Einblicke in Regionen mit kaltem kosmischen
Staub, wo in Zukunft einmal Sterne oder ganze Sternhaufen entstehen könnten. Die
Wissenschaftler nutzten für ihre Arbeit das APEX-Teleskop in der chilenischen Atacama-Wüste.
2. Juli 2009
Fleckiger
Stern mit Planetenhilfe beobachtet
Mit einem ungewöhnlichen Helfer haben Astronomen der Hamburger Sternwarte
einen 300 Lichtjahre entfernten Stern untersucht: Die Forscher nutzten das
Weltraumteleskop CoRoT und einen von diesem entdeckten
Transitplaneten für eine gründliche Analyse der fernen Sonne. Dabei stellten
sie fest, dass der Stern, genau wie unser Zentralgestirn, Flecken hat. Er ist
allerdings deutlich jünger als unsere Sonne.
2. Juli 2009
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