Forschung
Archiv
- Juli 2010 - September 2010
Wie
die Erde und doch ganz anders
Der Stern Gliese 581 ist für Astronomen und die interessierte Öffentlichkeit
schon ein alter Bekannter: Bereits vor drei Jahren verkündeten Forscher, dass
sie um den Zwergstern eine zweite Erde entdeckt hätten, die sich allerdings
bald als Gluthölle herausstellte. Jetzt haben Wissenschaftler wieder einen
Planeten um Gliese 581 entdeckt, den sie für erdähnlicher halten als alle
anderen bislang entdeckten. 30. September 2010
Wichtiger
Erfolg für LISA Pathfinder
Die Mission LISA Pathfinder, bei der wichtige Technologien für den
weltraumbasierten Gravitationswellendetektor LISA getestet werden sollen, hat
mit dem Critical Design Review jetzt eine wichtige Hürde genommen.
Dem Start der Mission in rund zwei Jahren steht damit nichts mehr im Wege. Ein
Scheitern des Pathfinders hätte auch die eigentliche LISA-Mission in
Frage gestellt. 28. September 2010
Der
Kosmos in hoher Auflösung
In Bonn treffen sich derzeit Astronomen aus den deutschsprachigen Ländern
mit ihren Kollegen aus aller Welt zur jährlichen Herbsttagung der
Astronomischen Gesellschaft. Zur Eröffnung wurde heute der bekannte
Schweizer Planetenjäger Michel Mayor mit der Karl-Schwarzschild-Medaille der
Gesellschaft geehrt. Der traditionelle öffentliche Abendvortrag
widmet sich am Donnerstag aktuellen kosmologischen Fragen. 14. September 2010
Zerstören
Gezeitenkräfte heiße Jupiter?
Bei den meisten extrasolaren Planeten, die man bislang um ferne Sonnen
aufgespürt hat, handelt es sich um heiße Jupiter, also Gasriesen, die ihren
Stern auf extrem engen Umlaufbahnen umkreisen. Nur in alten Kugelsternhaufen
hat man solche Planeten bislang nicht entdeckt. Dies könnte nach Ansicht
zweier Astronomen daran liegen, dass sie aufgrund der Gezeitenkräfte innerhalb
weniger Milliarden Jahre in ihren Stern stürzen. 10. September 2010
Sind
die Naturgesetze ortsabhängig?
Die Naturgesetze sind möglicherweise nicht überall im Universum gleich.
Darauf deuten Messungen eines britisch-australischen Forscherteams hin.
Demnach ist die sogenannte Feinstrukturkonstante - eine physikalische Größe, die die Stärke der elektromagnetischen Wechselwirkung angibt - in weit entfernten Gebieten am nördlichen Himmel etwas kleiner, in weit entfernten Gebieten am südlichen Himmel dagegen etwas größer als in unserer Region des Kosmos. 7. September 2010
Spiralgalaxie
verschlingt Zwerg
Spiralgalaxien wie unsere Milchstraße wachsen, indem sie sich kleinere
Zwerggalaxien einverleiben. Dabei werden die Zwerggalaxien massiv verzerrt,
und um die Spiralgalaxie herum entstehen surreal anmutende Sternströme. Nun
konnte eine neue Himmelsdurchmusterung solche Verschmelzungsspuren erstmals
an Galaxien außerhalb unserer kosmischen Nachbarschaft nachweisen. 7. September 2010
Professur
zur Erforschung der Dunklen Energie
An der Universität Bonn wird künftig verstärkt über die Dunkle Energie
geforscht. Im Rahmen einer neu eingerichteten Heisenberg-Professur, die über
die kommenden fünf Jahre von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit rund
900.000 Euro gefördert wird, soll sich der Astrophysiker Thomas Reiprich
dieser Thematik widmen. Es ist die deutschlandweit erste derartige Professur
in der Astrophysik. 1. September 2010
Auch
die Jets vereinigen sich
Kollisionen und Verschmelzungen von Galaxien sind im Universum weit
verbreitet. Neue Computersimulationen haben nun gezeigt, dass bei solchen
kosmischen Zusammenstößen nicht nur die supermassereichen Schwarzen Löcher im
Zentrum der Galaxien verschmelzen, sondern auch die gebündelten
Materiestrahlen, die aus ihrer unmittelbaren Umgebung ins All schießen. 31.
August 2010
Zwei
Transitplaneten um einen Stern
Mithilfe des Satelliten Kepler haben Astronomen einen Stern
entdeckt, vor dem regelmäßig zwei Planeten vorüberziehen. Es ist das erste
extrasolare Planetensystem mit zwei bestätigten sogenannten Transitplaneten.
Es könnte sogar noch einen dritten Transitplaneten um den Stern geben, der mit
dem 1,5-fachen Erddurchmesser der kleinste bislang entdeckte Exoplanet wäre. 27.
August 2010
Bereits
kurz nach dem Urknall entstanden?
Die ersten supermassereichen Schwarzen Löcher sind kurz nach dem Urknall
entstanden. Zu diesem Schluss ist jetzt eine internationale Forschergruppe
gekommen. Die Objekte entstanden danach vor 13 Milliarden Jahren durch die
Kollision von Galaxien. Die neuen Erkenntnisse sind wichtig, um die
Entstehung der Strukturen im Universum besser zu verstehen. 26.
August 2010
Gravitationslinse
misst Dunkle Energie
Dunkle Materie und Dunkle Energie sind die wohl größten
Rätsel der modernen Kosmologie: Obwohl sie nach Ansicht der Astronomen für den
überwiegenden Teil von Masse und Energie im Universum verantwortlich sind, weiß
man über sie kaum etwas. Mithilfe eines gewaltigen, als Gravitationslinse
wirkenden Galaxienhaufens gelang es Astronomen nun, ein wenig mehr über die
Dunkle Energie zu erfahren. 20.
August 2010
Empfehlung
aus Amerika für LISA-Mission
Das amerikanische National Research
Council (NRC) hat die Laser Interferometer Space Antenna (LISA) nachdrücklich als
eine der zwei nächsten wichtigen Weltraum-Missionen der NASA empfohlen. Die
Mission soll gemeinsam mit der Europäischen Weltraumbehörde ESA im Jahr 2016
begonnen werden. LISA soll Gravitationswellen messen und damit das Universum auf
eine neue Art und Weise beobachten, wie es mit keiner anderen Technologie
möglich ist. 17.
August 2010
Pulsarfund
am heimischen Computer
Das Team des Projektes Einstein@Home freut sich über seinen ersten Fund: In
Daten des Arecibo-Observatoriums entdeckten drei Amateurwissenschaftler, ein
Deutscher und ein Ehepaar aus den USA, einen Pulsar. Der Fund liegt rund
17.000 Lichtjahre von der Erde entfernt im Sternbild Füchschen und dreht
sich 41 Mal pro Sekunde um die eigene Achse. 13.
August 2010
Ausgebrannte
Sterne im Mittelpunkt
Tübingen ist in der kommenden Woche Treffpunkt von Astronomen, die sich
für Weiße Zwerge interessieren: Zu einem internationalen Symposium werden
insgesamt 145 Wissenschaftler aus 27 Ländern in der Stadt erwartet. Alle
beschäftigen sich mit diesen Sternenresten und ihren Eigenschaften - und
blicken damit auch in die Zukunft unserer Sonne: Auch diese wird nämlich
einmal als Weißer Zwerg enden. 11.
August 2010
Stellares
Verwechslungsspiel beendet
Manche Sterntypen sind sich bei Beobachtungen so ähnlich, dass sie für
Astronomen ohne Weiteres nicht zu unterscheiden sind - auch wenn es sich um
grundverschiedene Arten von Sternen handelt. So gab es beispielsweise keine
Möglichkeit in unserer Milchstraße bestimmte entwickelte Riesensterne von
jungen, sich gerade bildenden Sternen zu unterscheiden. Jetzt haben Forscher
einen Weg gefunden. 5.
August 2010
Keine
Interferenzen höherer Ordnung
Die Bornsche Regel gilt als einer der Grundpfeiler der Quantenmechanik.
Manche Theoretiker hatten aber versucht, mit Abweichungen von dieser
Interpretation die Quantenphysik mit der Relativitätstheorie zu verknüpfen und
so der Weltformel ein Schritt näher zu kommen. Ein internationales
Forscherteam ist sich nun jedoch sicher, die Gültigkeit der Bornschen Regel
experimentell bewiesen zu haben. 23.
Juli 2010
Die
vierte Eigenschaft des Elektrons
Besitzen Elektronen außer Masse, Ladung und Spin auch ein elektrisches
Dipolmoment? Dies könnte erklären, warum nach dem Urknall mehr Materie als
Antimaterie entstanden ist und somit unser Universum überhaupt existiert. Eine
internationale Forschergruppe will das Dipolmoment nun messen. Helfen soll
dabei ein neues Material, das mit Unterstützung des Jülicher Supercomputers
JUROPA entwickelt wurde. 19.
Juli 2010
Blick
in die Kinderstube der Sterne und Planeten
Für Hausfrauen und -männer ist Staub in der Regel ein Ärgernis.
Astronomen kann er allerdings einiges über die Entstehung von Sternen und
Planeten verraten. Von Interesse ist dabei natürlich vor allem der kosmische
Staub um Monde, Planeten, Kometen und Sterne. Über diesen wird noch bis
Freitag auf einer Tagung in Göttingen diskutiert. 14.
Juli 2010
Maximal
halb so viel Masse wie gedacht?
Neutrinos, diese sehr leichten und äußerst schwer aufzuspürenden
Elementarteilchen, könnten weniger als die Hälfte der Masse besitzen, die man
bislang für möglich gehalten hatte. Dies ist das Ergebnis eines umfangreichen,
mehr als 700.000 Galaxien umfassenden Surveys. Trotz ihrer geringen Masse
sollten Neutrinos nämlich einen erheblichen Einfluss auf die Materieverteilung
im All haben. 13.
Juli 2010
Transitplanet
verrät weiteren Exoplaneten
Ein internationales Astronomenteam hat um den rund 700 Lichtjahre
entfernten Stern WASP-3 einen weiteren extrasolaren Planeten aufgespürt. Der
Fund gelang mithilfe eines neuen Verfahrens, bei dem nach periodischen
Schwankungen in der Orbitperiode eines bereits entdeckten Exoplaneten gesucht
wird. Der Planet WASP-3c hat eine Masse von nur etwa 15 Erdmassen. 9.
Juli 2010
Wie
die ersten Sterne entstanden
Mit der Entstehung der ersten Sterne endete das dunkle Zeitalter des
Universums. Doch wie genau sind diese ersten Sonnen entstanden und welche
Masse hatten sie? Zur Beantwortung dieser Fragen muss man einiges über die
Prozesse wissen, die in den Gaswolken abliefen. Im Labor hat ein
Wissenschaftlerteam dazu nun wichtige Messungen gemacht. 2.
Juli 2010
Asymmetrie
sorgt für Unterschiede
Eine internationale Forschergruppe könnte ein lange bestehendes Rätsel
um Supernova-Explosionen vom Typ Ia gelöst haben. Sie fanden die Ursache für
die beobachteten großen Unterschiede in den Spektren dieser Supernovae. Damit
können nach Ansicht der Forscher diese Sternexplosionen weiterhin als
zuverlässige Entfernungsindikatoren genutzt werden. 1.
Juli 2010
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