Forschung
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- April 2008 - Juni 2008
Lässt
Dunkle Materie alte Sterne leuchten?
Dunkle Materie hat vielleicht eine weitere faszinierende
Konsequenz: Sterne aus der Urzeit des Kosmos könnten bis heute überlebt haben - und
durch in ihrem Inneren gefangene Dunkle Materie sogar immer noch leuchten. Dies
ist das Ergebnis von Modellrechnungen eines europäischen Forscherteams, die jetzt zur
Veröffentlichung beim Fachblatt Physical Review Letters eingereicht
wurden. 30. Juni 2008
Kleiner
Stern, große Explosion?
Im Februar entdeckte ein Amateurastronom eine Supernova in der 17 Millionen
Lichtjahre entfernten Galaxie NGC 6946. Anschließend suchten Astronomen nach
dem Vorgängerstern der Supernova, doch nur das Infrarotteleskop Spitzer
wurde fündig. Explodierte hier also ein deutlich kleinerer Stern als
erwartet worden war oder handelte es sich gar nicht um eine Supernova?
25. Juni 2008
Die
ungleichen Zwillinge
Zwei Sterne mit der gleichen Masse, die ein
Doppelsternsystem bilden, sollten gleichzeitig entstanden und somit praktisch
identische Zwillinge sein. Astronomen haben nun ein solches Sternenpaar im
Orion-Nebel genauer untersucht und
deutliche Unterschiede zwischen den vermeintlichen Zwillingen festgestellt. Das Ergebnis
könnte auch Folgen für unser Bild von anderen jungen Sonnen haben.
19. Juni 2008
Drei
Super-Erden um HD 40307
Auf einer Konferenz im französischen Nantes hat ein europäisches
Astronomenteam heute die Entdeckung von gleich drei sogenannten Super-Erden
um den Stern HD 40307 bekannt gegeben. Der Fund gelang mit dem
Spektrographen HARPS am 3,6-Meter-Teleskop der ESO im chilenischen La Silla.
16. Juni 2008
Nachweis
des Schwarzen Lochs ausgezeichnet
Der diesjährige Shaw-Preis für Astronomie geht an Reinhard Genzel,
Direktor am Max-Planck-Instituts für extraterrestrische Physik in Garching bei
München. Ausgezeichnet wurden Genzels herausragende Beiträge zum Nachweis des
supermassereichen Schwarzen Lochs im Zentrum der Milchstraße. Der Preis ist mit
einer Million US-Dollar dotiert.
13. Juni 2008
Suche
im Schützen und im Stier
Amerikanische Astronomen wollen das neue Allen Telescope Array für
die gezielte Suche nach Signalen extraterrestrischer Intelligenzen
einsetzen. Dabei wollen sie sich zunächst auf zwei Bereiche in der Nähe der
Sternbilder Stier und Schütze beschränken. Von hier aus nämlich hätten
Außerirdische die Möglichkeit, regelmäßig Erdtransits zu beobachten.
6. Juni 2008
Kleiner
Planet um winzigen Stern
Astronomen haben am Montag die Entdeckung des vermutlich kleinsten bislang
aufgespürten extrasolaren Planeten bekannt gegeben. Die entfernte Welt hat
gerade einmal die dreifache Masse unserer Erde und umrundet einen Stern, der
deutlich kleiner als unsere Sonne ist. Der Fund gelang mit Hilfe des
sogenannten Microlensing-Verfahrens.
4. Juni 2008
Milchstraße
überraschend massearm
Unsere Milchstraße hat deutlich weniger Masse als bislang angenommen: Eine
Auswertung von Daten des Sloan Digital Sky Survey (SDSS)
ermöglichte nun eine sehr präzise Bestimmung der Masse unserer
Heimatgalaxie. Diese ist danach nur etwa halb so groß wie vermutet. Die
Milchstraße dürfte somit auch weniger Dunkelmaterie enthalten als
angenommen.
2. Juni 2008
Das
Geheimnis von Cassiopeia A
Der Supernova-Überrest Cassiopeia A gehört mit zu den am besten
studierten Objekten am Himmel. Trotzdem bleibt noch so manche Frage offen. Mit
einem cleveren Trick gelang es Astronomen nun die historische
Supernova-Explosion quasi posthum zu studieren. Sie nutzen dazu das Lichtecho
der damaligen Supernova und bestimmten so, was für ein Stern hier explodiert
ist.
30. Mai 2008
Zwei
neue Exoplaneten und vielleicht mehr
Das Team der europäischen Sonde CoRot hat jetzt die Entdeckung von
zwei weiteren extrasolaren Planeten bekanntgegeben. Die Zahl der durch
CoRot aufgespürten fernen Welten erhöht sich dadurch auf vier. Zudem
entdeckten die Wissenschaftler noch ein weiteres Objekt, von dem sie noch
nicht wirklich sicher sind, um was es sich handelt.
22. Mai 2008
Loch
im All nur Artefakt?
Im Sommer des vergangenen Jahres berichteten Astronomen von
der Entdeckung eines riesigen Lochs im fernen Universum, in dem sich weder Gas,
noch Sterne und noch nicht einmal Dunkle Materie finden lässt. Eine neue Analyse
der Daten legt jetzt aber nahe, dass es sich bei dem
vermeintlichen Loch lediglich um ein statistisches Artefakt handelt.
21. Mai 2008
Kleiner
Stern mit großem Flare
Die NASA-Satelliten Wind und Swift haben am 25. April den
hellsten Flare registriert, der je von einem sonnenähnlichen Stern
beobachtet wurde. Die Astronomen vermuten, dass während dieser Eruption die
Energie von mehreren tausend solaren Flares frei wurde. Das Aufflackern des
Sterns hätte mit bloßem Auge gesehen werden können, wenn der Stern zu dem
Zeitpunkt günstiger am Himmel gestanden hätte.
20. Mai 2008
Astronomen
entdecken merkwürdigen Pulsar
Astronomie wird nie langweilig. Dafür sorgen schon die merkwürdigen Objekte,
mit denen man es zu tun hat. Forscher der Universität in Bonn waren nun an
der Entdeckung eines kuriosen Pulsars beteiligt, der sich ungewöhnlich
schnell um die eigene Achse dreht. Herkömmliche Theorien haben erhebliche
Schwierigkeiten die Eigenschaften dieses Sterns zu erklären.
19. Mai 2008
Galaxien
von Staub befreit
Wie viel Strahlung wir von einer Galaxie empfangen, hängt entscheidend von
der Menge an Staub ab, der sich in der Galaxie befindet. Mithilfe eines
Modells zur Staubverteilung in Galaxien konnten Astronomen nun zeigen, dass
etwa die Hälfte des Lichts der Sterne von Staub verschluckt wird. Manches
könnte also deutlich heller strahlen, als bislang angenommen.
16. Mai 2008
Neues
Kompetenzzentrum in Erlangen
Die Universität Erlangen-Nürnberg ist um ein neues Forschungszentrum
reicher. Am kommenden Montag wird das Erlangen Centre for Astroparticle
Physics (ECAP) offiziell eröffnet. In ihm sollen Kompetenzen im Bereich
Neutrino-, Röntgen- und hochenergetische Gammastrahlungsastronomie vereinigt
werden. Achtzig Wissenschaftler werden für das ECAP arbeiten.
14. Mai 2008
Laser
aus Konstanz für Planetensuche?
Laser könnten zukünftig bei der Kalibrierung von astronomischen Instrumenten
zur Suche nach extrasolaren Planeten eine immer wichtigere Rolle spielen.
Jetzt haben deutsche Physiker zusammen mit amerikanischen Kollegen den
schnellsten Ultrakurzpuls-Laser der Welt vorgestellt. Durch ihn könnte es
möglich werden, bald auch extrasolare Planeten von Erdgröße zu entdecken.
13. Mai 2008
Astronomen
entdecken neuen Weißen Zwerg-Typ
Amerikanische Astronomen haben die Existenz eines neuen Typs von
pulsierenden Weißen Zwergen vorhergesagt und jetzt auch das erste Exemplar
entdeckt. Es handelt sich um einen veränderlichen Kohlenstoff-Weißen Zwerg.
Die Forscher hoffen durch den Fund mehr über diese - auch erst im
vergangenen Jahr entdeckte - Klasse von Weißen Zwergen zu erfahren.
2. Mai 2008
Schwarzes
Loch aus Galaxie katapultiert
Das Szenario klingt wie aus einem Science Fiction-Film: Zwei Schwarze Löcher im Herzen einer Galaxie verschmelzen miteinander und erzeugen Gravitationswellen, die das so entstandene
noch größere Schwarze Loch aus der Galaxie herauskatapultieren. Vor einigen
Jahren belegten Computersimulationen, dass dies im All durchaus vorkommen
kann. Jetzt haben Astronomen tatsächlich ein solches Schwarzes Loch
aufgespürt.
30. April 2008
Älteste
Objekte noch in ihrer Jugendzeit?
Die Kugelsternhaufen der Milchstraße gehören mit einem geschätzten Alter von
neun bis 13 Milliarden Jahren zu den ältesten Objekten im Universum.
Trotzdem, so glaubt jetzt ein Astronom nach Beobachtungen mit dem
NASA-Röntgenteleskop Chandra, könnten sie sich größtenteils noch in
ihrer Jugendzeit befinden. Der Fund ist überraschend, würde aber helfen,
einen Widerspruch zwischen Theorie und Beobachtung zu klären.
28. April 2008
Lichtecho
erhellt Zentrum einer aktiven Galaxie
Astronomen bot sich jetzt ein seltener Einblick in das Zentrum einer aktiven
Galaxie: Die Wissenschaftler beobachteten ein Lichtecho von intensiver
Röntgenstrahlung, die durch die Zerstörung eines Sterns durch ein
supermassereiches Schwarzes Loch entstanden war. Dank dieses seltenen
Schauspiels gelang es, den Kern der entfernten Galaxie mit einer ganz neuen
Methode zu kartografieren. 18. April 2008
Intelligentes
Leben äußerst selten?
Die Suche nach Signalen von intelligentem Leben im All erfreut sich seit
Jahren großer Beliebtheit. Doch wie wahrscheinlich ist es eigentlich, dass
es "da draußen" noch jemanden gibt, mit dem wir in Kontakt treten können?
Äußerst unwahrscheinlich, meint nun Professor Andrew Watson von der
University of East Anglia. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich innerhalb
von vier Milliarden Jahren intelligentes Leben entwickelt, würde nämlich bei
maximal 0,01 Prozent liegen. 17. April 2008
Neue
Hinweise auf Aktivität des Schwarzen Lochs
Mit Hilfe von vier Röntgensatelliten hat eine Gruppe
japanischer Astronomen neue Hinweise darauf gefunden, dass vom zentralen
Schwarzen Loch unserer Milchstraße vor gerade einmal 300 Jahren ein gewaltiger
Ausbruch ausging. Der Entdeckung gelang durch die Beobachtung von sogenannten
Lichtechos des Ausbruchs. 16. April 2008
Schwarze
Löcher, Geonen und Quantenschaum
Der amerikanische Physiker John Wheeler ist am Sonntag im
Alter von 96 Jahren gestorben. Wheeler, der als junger Mann noch mit Einstein
und Bohr arbeitete, war an der Entwicklung der Atom- und Wasserstoffbombe
beteiligt und gilt vielen als Vater der modernen Gravitationstheorie. Wheeler
prägte auch den Begriff, den heute jeder für ein "gravitativ komplett
kollabiertes Objekt" benutzt: Schwarzes Loch. 15. April 2008
Der
Geburtsort von Iota Horologii
Mitte 1999 entdeckten Astronomen um den Stern Iota Horologii einen
Gasriesen, der seine Sonne auf einer erdähnlichen Bahn umrundet. Nun gelang
es ESO-Wissenschaftlern den Geburtsort des Sterns zu ermitteln: Er liegt in
den Hyaden mehr als 130 Lichtjahren von der jetzigen Position des Sterns
entfernt. 15. April 2008
Kühlster
Brauner Zwerg entdeckt
Astronomen haben jetzt den kühlsten Braunen Zwerg aufgespürt, der je
beobachtet wurde. Das Objekt, das nicht über ausreichend Masse verfügt, um
die nuklearen Fusionsprozesse in seinem Inneren zu zünden, hat eine
Temperatur von gerade einmal 350 Grad Celsius. Bei dem Fund könnte es sich
um eine neue Klasse von Brauen Zwergen handeln. 14. April 2008
Kleinster
Exoplanet nicht unumstritten
Wieder einmal macht ein Exoplanet Schlagzeilen, der erdähnlicher sein könnte
als alle bisherigen - zumindest von seiner Masse her. Ein Astronomenteam
glaubt nämlich, Hinweise auf einen Planeten zu haben, der nur die 5,5-fache
Masse der Erde hat. Bestätigt sich der Verdacht, wäre es der bislang
kleinste entdeckte Planet um eine ferne Sonne. Doch die Daten überzeugen
nicht alle Experten. 11. April 2008
Laser
für Suche nach zweiter Erde
Die meisten extrasolaren Planeten wurden bislang mit einer Methode
aufgespürt, mit der sich hauptsächlich Jupiter-ähnliche Planeten entdecken
lassen, die ihre Sonne in relativ geringem Abstand umkreisen. Die Entdeckung
einer zweiten Erde war mit diesem Verfahren bislang nicht möglich. Das
könnte sich aber nun ändern: Mit einer neuen Laser-Technologie wollen
amerikanische Astronomen das Verfahren 100-mal empfindlicher machen und so
auch wirklich erdähnliche Planeten aufspüren.
8. April 2008
Upgrade
für Gravitationswellen-Detektor
Der Gravitationswellen-Detektor LIGO soll in den kommenden Jahren ein
wichtiges Upgrade erhalten. Dafür stellte die amerikanische National
Science Foundation jetzt insgesamt rund 205 Millionen Dollar über einen
Zeitraum von sieben Jahren zur Verfügung. Mit Advanced LIGO soll
die Empfindlichkeit des Detektors um den Faktor Zehn erhöht werden. Die
Forscher hoffen dann auf fast tägliche Messungen von Gravitationswellen.
7. April 2008
Kleinstes
Schwarzes Loch entdeckt
NASA-Forscher haben das kleinste bislang bekannte Schwarze Loch aufgespürt:
Die Schwerkraftfalle hat nur die etwa 3,8-fache Masse unserer Sonne und
einen Durchmesser von rund 24 Kilometern. Das Objekt liegt damit an der
unteren Massengrenze für stellare Schwarze Löcher. Trotz seiner geringen
Größe ist es für potentielle Raumfahrer in der Nähe aber nicht ungefährlich.
2. April 2008
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