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JUPITER
Größter Planet des Sonnensystems in Opposition
von Stefan Deiters
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10. Juni 2019

Der größte Planet des Sonnensystem erreicht heute seine Oppositionsstellung zur Sonne. Er ist damit die gesamte Nacht über zu beobachten und der Erde vergleichsweise nahe und damit auch besonders hell. Allerdings steht der Gasriese gegenwärtig nicht sonderlich günstig am Himmel und erreicht nur eine bescheidene Höhe über dem Horizont.

Jupiter

Jupiter in einer Ansicht des Weltraumteleskops Hubble, die im April 2017 veröffentlicht wurde. Der Gasriese war zum Zeitpunkt der Aufnahme rund 670 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Bild: NASA, ESA und A. Simon (GSFC) [Großansicht]

Steht ein Planet in Opposition zur Sonne bricht für Freunde nächtlicher Exkursionen am Nachthimmel immer eine besondere Zeit an: Bei der Oppositionsstellung liegen Planet, Sonne und Erde praktisch auf einer Linie. Der Planet erscheint damit am hellsten und ist die gesamte Nacht über am Himmel zu beobachten - er geht auf, wenn die Sonne untergeht, steht Mitternacht im Süden und geht unter, wenn die Sonne aufgeht. Zum ungefähr gleichen Zeitpunkt erreicht der Planet auch den geringsten Abstand von der Erde. Dieser fällt wegen der elliptischen Umlaufbahnen der Planeten nicht exakt mit der Oppositionsstellung zusammen, was aber in der Praxis kaum etwas ausmacht.

Der Gasriese Jupiter befindet sich aktuell im Sternbild Schlangenträger, erreicht allerdings nur eine vergleichsweise geringe Höhe von nur knapp 18 Grad über dem Südhorizont. Zumindest mit einer Helligkeit von -2,6 Magnituden ist Jupiter aber ein markantes Objekt am nächtlichen Himmel. Seinen geringsten Abstand von der Erde erreicht Jupiter am frühen Morgen des 12. Juni, er wird dann 641 Millionen Kilometer von uns entfernt sein.

Egal wie nahe der Gasriese der Erde während der Opposition ist, sieht man mit bloßem Auge doch nicht mehr als einen hellen Lichtpunkt. Wer jedoch über ein kleines Teleskop verfügt, kann bereits einige Details des Jupitersystems erkennen. So sind die Wolkenbänder des Gasriesen genauso auszumachen wie die vier größten Jupitermonde. Und wer Glück hat, kann sogar den Großen Roten Fleck sehen. Dabei handelt es sich um einen riesigen ovalen Wolkenwirbel, der mindestens schon seit Anfang des 19. Jahrhunderts bekannt ist. Manche glauben sogar, dass er bereits Ende des 17. Jahrhunderts erstmals beobachtet wurde, doch ist umstritten, ob es sich bei den damaligen Beobachtungen tatsächlich um den Großen Roten Fleck gehandelt hat.

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Seinen Namen trägt der Große Rote Fleck nicht zu Unrecht: Sein Durchmesser ist beispielsweise deutlich größer als der Durchmesser der Erde - zumindest noch, denn der Fleck wird kleiner und ändert seine Form von einem Oval zu einem Kreis. Dieses Phänomen kennt man bereits seit den 1930er Jahren. Ende des 19. Jahrhunderts wies der Fleck noch einen Durchmesser von rund 41.000 Kilometern an seiner breitesten Stelle auf, als die Voyager-Sonden 1979 und 1980 an Jupiter vorüberflogen, waren es nur noch 23.335 Kilometer. Inzwischen ist der Durchmesser auf deutlich unter 20.000 Kilometer geschrumpft. Warum der Fleck zuletzt mit einer Rate von knapp 1000 Kilometern pro Jahr kleiner wurde, wissen die Astronomen nicht.

In den letzten Wochen zeigte der Große Rote Fleck zudem spannende Veränderungen, die manche sogar darüber spekulieren ließen, dass er sich vielleicht auflösen könnte. Dafür gibt es allerdings bislang keine Hinweise. Wer den Jupiter in einer der kommenden Nächte zur richtigen Zeit anvisiert, kann den Großen Roten Fleck also noch immer beobachten und die Farbänderungen verfolgen.

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siehe auch
Der Sternenhimmel im Juni 2019: Jupiter in Opposition und Sommeranfang - 1. Juni 20198
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