Ein CubeSat blickt zurück
von Stefan Deiters astronews.com
14. Mai 2018
Zusammen mit dem NASA-Marslander InSight wurden
Anfang des Monats auch zwei winzige Satelliten auf den Weg zum Mars gebracht:
MarCO-A und MarCo-B. Sie bilden die Mission Mars Cube One
und sollen Daten der Landung von InSight zur Erde übertragen. Sie sind
die ersten interplanetaren CubeSats. Jetzt schickte MarCo-B ein erstes
Testbild zurück: Es zeigt unter anderem Erde und Mond.
Der Blick von MarCo-B auf Erde und Mond. Die
Erde ist als heller Punkt zu erkennen, der Mond
als lichtschwacher Fleck links unterhalb davon.
Bild: NASA/JPL-Caltech [Großansicht] |
Der NASA-Lander InSight ist nicht allein zum Mars unterwegs: Ihn verfolgen
zwei winzige Satelliten, sogenannte CubeSats, die gemeinsam mit InSight
am 5. Mai 2018 Richtung Mars gestartet wurden. Die beiden CubeSats bilden die Mission
Mars Cube One (MarCO) und sind die ersten dieser Satelliten-Winzlinge, die auf
eine interplanetare Mission geschickt wurden.
Einer der beiden CubeSats, MarCO-B, hat am 9. Mai mit seiner Kamera
ein Bild geschossen, mit dessen Hilfe das Team feststellen wollte, ob die Antenne des Satelliten sich wie geplant entfaltet hat. Auf der Aufnahme war
nicht nur dies zu sehen, sondern auch die Erde und der Mond - und das aus
einer Entfernung von immerhin rund einer Million Kilometer.
"Betrachten Sie die Aufnahme als unsere Hommage an Voyager", meint Andy Klesh,
MarCO-Chefingenieur am Jet Propulsion Laboratory der NASA. Die Sonde
Voyager 1 hatte 1990 aus einer Entfernung von mehreren Milliarden Kilometern ein
letztes Bild aufgenommen, das die Erde als kleinen blauen Punkt zeigte. "CubeSats
sind noch nie so weit ins All hinausgeflogen, das ist also ein wichtiger
Meilenstein. Beide CubeSats funktionieren einwandfrei und wir freuen uns auf
ihre weitere Reise."
Wenn es die beiden CubeSats bis zum Mars schaffen, sollen sie beim
Eintritt der Sonde InSight in die Marsatmosphäre eine wichtige Rolle
übernehmen: Mit ihren Antennen werden sie Daten des InSight-Landers zur
Erde übermitteln. Sollte dies nicht klappen, steht außerdem die NASA-Sonde Mars Reconnaissance Orbiter bereit, um diese Aufgabe zu übernehmen. Gelingt das
Experiment, könnten Missionen künftig ihre eigenen kleinen Relay-Satelliten
mitbringen und wären so bei der Kommunikation unabhängig von anderen Sonden.
Als CubeSats bezeichnet man Mini-Satelliten mit einer Standardgröße von 11,35
x 10 x 10 Zentimetern, wobei mehrere Einheiten auch zu einem größeren CubeSat
zusammengesetzt werden können. Diese kleinen Satelliten sind in den letzten
Jahren immer populärer geworden, lassen sie sich doch relativ preisgünstig
entwickeln und auch starten: So reisen sie in der Regel beim Start größerer
Satelliten einfach mit ins All oder werden sogar von der Internationalen
Raumstation ISS aus in den Weltraum ausgesetzt.
Die beiden MarCO-CubeSats haben die Größe von sechs Standard-Cubesats
und sind damit in etwa so groß wie eine Aktentasche. Ein erstes selbstständiges
Kurskorrekturmanöver ist Ende des Monats geplant.
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