Neue Optik für Suche nach Dunkler Energie
Redaktion
/ idw / Pressemitteilung der Universität Göttingen astronews.com
27. April 2017
Ein von den Astronomen Dunkle Energie
getauftes Phänomen sorgt dafür, dass sich unser Universum immer schneller ausdehnt. Um
mehr über diese mysteriöse Komponente des Universums zu erfahren, beobachten Astronomen weit entfernte
Galaxien. Dazu haben sie nun mit dem modernisierten Hobby-Eberly-Teleskop ein
deutlich leistungsstärkeres Instrument zur Verfügung.
Das Hobby-Eberly-Teleskop, darüber der
Polarstern.
Foto: Ethan Tweedie Photography / Universität
Göttingen [Großansicht] |
Astrophysiker der Universität Göttingen sind an der Modernisierung des
drittgrößten optischen Teleskops der Welt beteiligt. Das Hobby-Eberly-Teleskop
(HET) in West-Texas in den USA ist in den vergangenen drei Jahren mit einer
neuen Teleskopoptik und mit neuen Superspektrografen im Gesamtwert von rund 40
Millionen US-Dollar ausgestattet und jetzt eingeweiht worden.
Der neue Spektrograf besteht aus mehr als hundert Einzelspektrografen und ist
der weltweit effektivste Weitwinkelspektrograf mit einem hundert Mal größeren
Gesichtsfeld als vorher. Das Teleskop wird neben der Universität Göttingen von
den Universitäten Texas und Pennsylvania sowie der
Ludwig-Maximilians-Universität München betrieben.
Das Göttinger Institut für Astrophysik hat in Zusammenarbeit mit der
Zentralwerkstatt der Fakultät für Physik zentrale Bauteile beigesteuert, die bei
der Beleuchtung der Spektrografen für die "Einfädelung" des Sternenlichts in die
Lichtfasern zuständig sind.
"Mit dem modernisierten Teleskop lassen sich simultan Tausende von Spektren von
sehr weit entfernten Galaxien gewinnen", erläutert Prof. Dr. Wolfram Kollatschny
vom Institut für Astrophysik. In den kommenden vier Jahren überprüfen die
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Rahmen des sogenannten Hobby-Eberly
Telescope Dark Energy-Experiment die zeitliche Entwicklung der Dunklen
Energie, die zu einer beschleunigten Expansion des Universums geführt hat.
Hierzu untersuchen sie die Entwicklung des Universums über einen Zeitraum von
elf Milliarden Jahren.
Weitere Forschungsschwerpunkte sind die Suche nach erdähnlichen Planeten um
andere Sterne und die Untersuchung von supermassereichen Schwarzen Löchern in
den Zentren von Galaxien.
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