Galileo, Rosetta und die Wächter
Redaktion
/ Pressemitteilung des DLR astronews.com
24. August 2016
Beim Tag der offenen Tür der Bundesregierung am kommenden
Wochenende wird auch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt präsent sein
und über so spannende Missionen wie Rosetta, das
Satellitennavigationssystem Galileo oder die europäischen Sentinel-Satelliten
informieren. Zu finden ist das DLR in den Räumen des Wirtschaft- und
Verkehrsministeriums.
Am 29. Juli 2015 nahm die OSIRIS-Kamera an
Bord der Rosetta-Sonde diesen gewaltigen Jet -
ein Gasausbruch, bei dem Kometenmaterial ins All
geschleudert wird - aus 186 Kilometern Entfernung
auf.
Bild: ESA/Rosetta/MPS for OSIRIS Team
(MPS / UPD / LAM / IAA / SSO / INTA / UPM / DASP
/ IDA) [Großansicht] |
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) beteiligt sich wieder am
Tag der offenen Tür der Bundesregierung in Berlin. Am 27. und 28. August 2016
können die Besucher im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) noch
einmal die Highlights der Kometenmission Rosetta Revue passieren lassen und
Experten persönlich befragen. Zudem können sie sich über den
deutsch-französischen Klimasatelliten MERLIN, der das klimaschädliche Methangas
in der Erdatmosphäre beobachten soll, und den Raumfahrt-Wettbewerb INNOSpace-Masters
informieren. Im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI)
stellen DLR-Mitarbeiter das zukünftige europäische Satellitennavigationssystem
Galileo und das Erdbeobachtungsprogramm Copernicus vor.
Der Tag der offenen Tür der Bundesregierung steht in diesem Jahr unter dem Motto
"Ein Tag für alle." Ein "Service für alle" soll das europäische
Satellitennavigationssystem Galileo werden: Mit einer finalen Konstellation von
30 Satelliten, soll Galileo ab 2020 die Bürger Europas unabhängig vom
amerikanischen GPS-Navigationssystem machen. Derzeit umfasst die Galileo-Flotte
14 Satelliten, am 17. November 2016 sollen vier weitere Satelliten an Bord einer
europäischen Ariane-5-Trägerrakete ins All starten. Die am DLR in
Oberpfaffenhofen angesiedelte Gesellschaft für Raumfahrtanwendungen GfR ist mit
ihrem Galileo-Kontrollzentrum für die Steuerung der Satelliten zuständig.
Wie
gesund wird unsere Luft in den nächsten fünf Jahren sein? Wie sauber unsere
Gewässer? Und wie stark wird der Regenwald noch schrumpfen? Um diese und
ähnliche Fragen zu beantworten, hat die Europäische Kommission das
Erdbeobachtungsprogramm Copernicus ins Leben gerufen. Copernicus besteht aus
sechs Satellitenfamilien, den sogenannten Sentinels ("Wächtern"), die die Erde
und Atmosphäre erfassen und somit wichtige Daten zu Klimaschutz, nachhaltiger
Entwicklung, humanitärer Hilfe, Ernährungssicherheit und zum Gesundheitszustand
der Ozeane liefern. Ergänzt werden die Satelliten-Daten durch Messgeräte am
Boden, in der Luft und in Gewässern.
Den Betrieb der insgesamt 20
Umweltsatelliten übernehmen die europäische Weltraumagentur ESA und die
Europäische Organisation für die Nutzung meteorologischer Satelliten, EUMETSAT.
In Deutschland ist das BMVI federführend für Copernicus verantwortlich.
Umgesetzt werden die deutschen Copernicus-Beiträge durch das DLR.
Der
12. November 2014 war ein Tag, an dem Raumfahrtgeschichte geschrieben wurde. Zum
ersten Mal landete ein von Menschen gebautes Gerät auf einem Kometen. Es war der
Landeroboter Philae der ESA-Mission Rosetta, der um 17:09 Uhr auf der Oberfläche
des Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko, kurz "Tschuri", aufsetzte. Am 27. Juli
2016 wurde das System an Bord von Rosetta, über das mit Philae kommuniziert
werden kann aus Energiespargründen ausgeschaltet, bevor am 30. September 2016
die Mission Rosetta zu Ende geht. Im BMWi zeigt das DLR noch einmal die
Höhepunkte dieses einmaligen "Abenteuers", Wissenschaftler erklären anhand von
Bildern und Messdaten die Bedeutung und den Nutzen dieser Mission für die
Weltraumforschung.
Methan ist nach Kohlendioxid der zweitgrößte Beitrag zur
anthropogenen, also von Menschen verursachten, Klimaerwärmung. Der weltweite
Methangehalt stieg seit Beginn der Industrialisierung auf die doppelte
atmosphärische Konzentration an - der Gehalt von Kohlendioxid "lediglich" um 30
Prozent. Der deutsch-französische Kleinsatellit MERLIN (Methane Remote Sensing
LIDAR Mission) soll ab 2019 das Treibhausgas Methan in der Erdatmosphäre
beobachten. Mit Hilfe eines LIDAR-Instruments wird MERLIN aus einer Höhe von
rund 500 Kilometern das Treibhausgas in der Erdatmosphäre aufspüren und
überwachen. Ziel der dreijährigen Mission ist unter anderem die Erstellung einer
globalen Weltkarte der Methankonzentrationen. Außerdem soll die Mission
Aufschluss darüber geben, in welchen Regionen der Erde Methan in die Atmosphäre
eingebracht wird (Methanquellen) und in welchen Gebieten es ihr wieder entzogen
wird (Methansenken).
Zudem wird am DLR-Stand im BMWI der neue
Raumfahrtwettbewerb "INNOspace Masters" vorgestellt. Es geht hier um neue Ideen
und Konzepte für die Raumfahrtindustrie. Der Wettbewerb wurde vom DLR im Auftrag
des BMWI erstmals 2015/16 ausgerichtet und geht jetzt in eine zweite Runde.
Der Tag der offenen Tür im Bundesministerium für Verkehr und Digitale
Infrastruktur findet am Samstag, 27. August 2016, 10 bis 18 Uhr, und Sonntag,
28. August 2016, 10 bis 18 Uhr, in der Invalidenstraße 44, 10115 Berlin statt.
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie in der Scharnhorstraße 34-37 in
10115 Berlin ist Samstag von 13 bis 22 Uhr und Sonntag von 11 bis 18 Uhr
geöffnet.
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