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PLANETEN
Merkurtransit bei bestem Wetter
von Stefan Deiters
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9. Mai 2016

Bei bestem Wetter konnte man heute von weiten Teilen Deutschlands aus den Transit des kleinen Planeten Merkur vor der Sonne beobachten. Da das Ereignis ohne Hilfsmittel nicht zu verfolgen ist, hatten viele Sternwarten und Vereine zu öffentlichen Beobachtungsnachmittagen eingeladen. An der Hamburger Sternwarte wurde dieses Angebot von zahlreichen Besuchern genutzt.

Merkurtransit

Auf dem projizierten Bild der Sonne zeigte sich der Merkur als kleiner schwarzer Punkt. Foto: Stefan Deiters [Großansicht]

Sternwarte Hamburg

Beobachtung des Merkurtransits an der Hamburger Sternwarte. Foto: Stefan Deiters [Großansicht]

Anders als Venus, Mars oder Jupiter werden die wenigsten Menschen den kleinen Merkur schon einmal mit eigenen Augen gesehen haben. Das hat vor allem damit zu tun, dass Merkur deutlich innerhalb der Erdbahn die Sonne umläuft und nur eine vergleichsweise geringe Entfernung zu unserem Zentralstern aufweist: Deswegen entfernt er sich nämlich - von der Erde aus betrachtet - am Himmel nie richtig weit von unserem Zentralgestirn und ist nur kurze Zeit vor Sonnenaufgang oder nach Sonnenuntergang zu sehen. Und auch dann findet ihn meist nur ein geübter Beobachter.

Während eines Transits allerdings, also während des Vorüberziehens des Planeten vor der Sonnenscheibe, ist der Merkur deutlich einfacher zu erkennen - wobei auch ein solcher Transit nur mit einem entsprechend ausgestatteten Teleskop oder Fernglas zu verfolgen ist. Anlässlich des heutigen Merkurtransits hatten daher viele Sternwarten und astronomische Vereine zur Beobachtungsnachmittagen eingeladen, um das Schauspiel im Teleskop verfolgen zu können. Viele Besucher dürften beim Blick auf die projizierte Sonnenscheibe oder durch das Teleskop dann erstmals sicher den Planeten Merkur erblickt haben.

Merkur umrundet unser Zentralgestirn in einem Abstand von im Schnitt 58 Millionen Kilometern und ist mit einem Durchmesser von knapp 4.880 Kilometern sogar kleiner als die großen Monde Titan oder Ganymed. Die Sonne umrundet Merkur in nur rund 88 Tagen. Trotzdem kommt es nicht alle 88 Tage zu einem Merkurtransit: Da die Bahn des Merkur um rund sieben Grad zur Bahnebene der Erde geneigt ist, kommt es nur selten vor, dass der Planet - von der Erde aus betrachtet - genau vor der Sonnenscheibe vorüberzieht - etwa 13 bis 14 Mal pro Jahrhundert.

Auch an der alten Hamburger Sternwarte in Bergedorf hatten sich heute um 13.12 Uhr MESZ zahlreiche Besucher eingefunden, um mithilfe von extra aufgestellten Instrumenten oder mit einigen der Teleskope in den historischen Kuppeln den Transit zu verfolgen. Genau zum Zeitpunkt des "ersten Kontakts", zu dem sich der Merkur erstmals als kleine Ausbuchtung an der Sonnenscheibe hätte bemerkbar machen müssen, wanderte allerdings eine Wolke vor die Sonne. Doch nur kurze Zeit später war der kleine schwarze Punkt des Merkur in allen Teleskopen deutlich auszumachen.

Um 16.56 Uhr MESZ hatte der Merkur dann den geringsten Abstand vom Zentrum der Sonnenscheibe erreicht. Der Transit dauerte bis 20.40 Uhr MESZ, wobei man die letzte Phase schon nicht mehr aus allen Teilen Deutschlands sehen konnte, da dort die Sonne bereits untergegangen war. Wer den Merkurtransit heute verpasst hat, muss nicht allzulange auf den nächsten Transit des sonnennächsten Planeten warten: Am 11. November 2019 ist es wieder soweit - allerdings wird dann nur der Anfang des Transits zu sehen sein.

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siehe auch
Merkurstransit: Kleiner schwarzer Punkt vor der Sonne - 6. Mai 2016
Curiosity: Merkurtransit vom Mars aus beobachtet - 11. Juni 2014
Transits: Gemeinsamer Transit von Merkur und Venus? - 6. Juli 2004
Merkur-Transit: Generalprobe für seltenen Transit der Venus - 23. März 2004
Merkur-Transit: Die dunkle Seite des Merkur - 5. Mai 2003
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