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DER STERNENHIMMEL IM MAI 2015
Frühlingssterne und Saturn in Opposition
von Stefan Deiters
astronews.com
1. Mai 2015

Zu Monatsbeginn sind gleich vier Planeten am abendlichen Himmel mit bloßem Auge auszumachen: Venus, Jupiter, Merkur und Saturn. Der Ringplanet erreicht im Mai sogar seine Oppositionsstellung und ist somit die gesamte Nacht über zu sehen. Und auch sonst lohnt sich ein Blick an den Himmel, der inzwischen von den Sternbildern des Frühlings geprägt wird.

22. Mai

Blick nach Westen am 22. Mai gegen 23 Uhr MESZ. Zur schmalen Mondsichel gesellen sich Jupiter und Venus. Bild: astronews.com / Stellarium [Großansicht]

Mit Beginn des Monats Mai macht sich der Frühling auch in der Natur bemerkbar: Überall beginnt es zu blühen und die Bäume werden wieder grün. Auch am Abend bleibt es - nicht nur wegen der Sommerzeit - immer länger hell. So muss man sich etwas gedulden, bis die Sonne untergegangen ist und die ersten Sterne am Himmel sichtbar werden. Dafür wird man dann mit den Sternbildern des Frühlings und einigen Besonderheiten belohnt.

Das Frühlingsdreieck aus den Sternen Arktur im Sternbild Bärenhüter (Bootes), Spica im Sternbild Jungfrau und Regulus im Löwen ist gut zu sehen [Findkarte] und sogar der Sommer ist am Himmel schon auszumachen: So erscheint im (Nord-)Osten langsam das Sommerdreieck, das aus den Sternen Deneb im Sternbild Schwan, Wega in der Leier und Altair im Adler besteht [Findkarte].

Der Große Wagen - ein Teil des Sternbilds Großer Bär - ist das ganze Jahr über am nächtlichen Himmel zu sehen. Die Konstellation befindet sich nämlich nahe genug am Himmelspol und steht im Mai hoch am Himmel. Verbindet man bei diesem Sternbild die beiden der Deichsel abgewandten Sterne zu einer Linie, weist diese den Weg zum Polarstern, der am Ende der Deichsel des Kleinen Wagens liegt.

Hoch im Osten steht zurzeit das Sternbild Bärenhüter (Bootes) mit seinem Stern Arktur, der Teil des Frühlingsdreiecks ist. Das Sternbild erinnert entfernt an eine Eistüte: Das Eis zeigt etwa in Richtung Nord-Ost, Arktur ist an der Spitze zu finden. Der hellorange leuchtende Stern ist - die Sonne nicht mitgezählt - der dritthellste Einzelstern am Himmel. Ein Grund dafür ist seine relative Nähe von nur rund 34 Lichtjahren. Zudem hat Arktur einen 25 Mal größeren Durchmesser als unsere Sonne. Das System aus Alpha Centauri A und Alpha Centauri B ist, mit bloßem Auge betrachtet, nicht auflösbar und erscheint zusammen heller als Arktur. Die beiden Einzelkomponenten sind es allerdings nicht.

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Eine andere Besonderheit von Arktur ist mit bloßem Auge nicht auszumachen: Arktur gehört zu den am schnellsten am Himmel wandernden Sternen seiner Größenklasse. Jedes Jahr bewegt er sich um 2,3 Bogensekunden auf das Sternbild Jungfrau zu. Zum Vergleich: Der Vollmond bedeckt am Himmel etwa 1.800 Bogensekunden oder einen halben Grad.

Wer über ein Fernglas oder ein kleines Teleskop verfügt, kann versuchen, den Kugelsternhaufen M3 zu finden, der im Sternbild Jagdhunde liegt. Er gehört mit zu den schönsten Sternhaufen am nördlichen Himmel und findet sich rund 12 Grad nordwestlich des Sterns Arktur an der Grenze zum Sternbild Bärenhüter. Mit dem Fernglas sieht man allerdings nicht viel mehr als einen verwaschenen Punkt.

M3 wurden von Charles Messier am 3. Mai 1764 entdeckt und ist das dritte Objekt in Messiers Katalog - deswegen auch der Name M3. Der Kugelsternhaufen ist rund 33.900 Lichtjahre von der Erde entfernt und besteht aus über einer halben Million Sternen. Der Haufen hat einen Durchmesser von ungefähr 200 Lichtjahren, die Hälfte seiner Masse findet sich allerdings innerhalb der inneren 22 Lichtjahre. 

Auch Planetenfans sollten im Mai wieder auf ihre Kosten kommen: Der Ringplanet Saturn erreicht am 23. Mai im Sternbild Waage seine Oppositionsstellung zur Sonne. Er ist damit die gesamte Nacht über zu sehen und der Erde besonders nahe - am Tag der Opposition sind es rund 1,34 Milliarden Kilometer.

Der Jupiter befindet sich im Sternbild Krebs. Der größte Planet des Sonnensystem stand im Februar in Opposition zur Sonne und zieht sich nun allmählich aus der zweiten Nachthälfte zurück. Er bleibt aber ein auffälliges Objekt am Himmel und wird nur noch von der Venus an Helligkeit übertroffen. Beide Planeten sind am westlichen Abendhimmel zu sehen. Die Venus befindet sich zunächst noch im Sternbild Stier und wechselt dann in die Zwillinge.

Der Mars hingegen ist im Mai nicht mehr zu beobachten. Dafür lässt sich aber in den ersten Tagen des Monats der Merkur noch nach Sonnenuntergang über dem westlichen Horizont ausmachen. Allerdings ist der Merkur nicht leicht zu beobachten, doch besser als Ende April und Anfang Mai wird er in diesem Jahr am Abend nicht mehr zu sehen sein (astronews.com berichtete).

Für Sternschnuppenfreunde bietet der Mai eher weniger - es sei denn, sie halten sich in südlicheren Breiten auf. Dort sind nämlich die Mai-Aquariden, die aus dem Sternbild Wassermann zu kommen scheinen, ein recht auffälliger Sternschnuppenstrom, der sein Maximum am 6. Mai erreicht. Sie gehen auf den Kometen Halley zurück. Das Maximum der Eta-Lyriden wird am 8. Mai erwartet. Es wird dabei allerdings mit nur etwa fünf Meteoren pro Stunde gerechnet. 

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siehe auch
Planeten: Merkur vor bester Abendsichtbarkeit des Jahres - 24. April 2015
Der Sternenhimmel im Mai 2015 - ergänzende Informationen
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