Metop-B übernimmt regulären Dienst
Redaktion
/ Pressemitteilung von Eumetsat astronews.com
24. April 2013
Mitte September 2012 war an Bord einer Sojus-Trägerrakete
mit Metop-B der zweite polare Wettersatellit von EUMETSAT ins All
gestartet. Die Metop-Satelliten sollen aus ihrer polaren, 817 Kilometer
hohen Umlaufbahn wichtige Daten für längerfristige Wetterprognosen liefern.
Jetzt übernahm Metop-B die Routineaufgaben von Metop-A. Dieser
ist schon seit 2006 im Erdorbit.
Die Metop-Satelliten kreisen in einer
polaren Umlaufbahn um die Erde.
Bild: Eumetsat |
Metop-B hat heute, nach Abschluss der Inbetriebnahme, Metop-A
als primären operationellen Satelliten von EUMETSAT in der polaren Umlaufbahn
abgelöst. Die Metop-Satelliten sind die ersten europäischen
Wettersatelliten in einer polaren Umlaufbahn. Sie liefern Daten für die
numerische Wettervorhersage - die Grundlage der modernen Meteorologie – und für
die Klima- und Umweltüberwachung. Metop-A wird in Betrieb bleiben,
solange der Satellit noch funktionsfähig ist. Metop-A war 2006
gestartet worden.
Die in einer Höhe von 817 Kilometern fliegenden Metop-Satelliten
sind jeweils mit denselben hochentwickelten Instrumenten ausgestattet. Sie
stellen detaillierte, nur aus der niedrigen Erdumlaufbahn aus erfassbare globale
Daten bereit, wie vertikale Profile der Temperaturen und der Feuchtigkeit in der
Atmosphäre, Windgeschwindigkeiten und Windrichtungen über den Meeren sowie Daten
über bestimmte Atmosphären- und Spurengase.
Die Beobachtungen von Metop-A haben die Zuverlässigkeit von
Wettervorhersagen bis zu zehn Tagen im Voraus maßgeblich verbessert. Solche
Vorhersagen sind nicht nur wichtig, um sich auf extreme Wetterlagen vorbereiten
zu können, sondern liefern auch wichtige Daten für wetteranfällige Sektoren der
europäischen Wirtschaft, wie der Energie-, Verkehrs- und Bauwirtschaft sowie der
Landwirtschaft und dem Tourismus.
Metop-B hatte bereits zwei Wochen nach seinem Start Mitte September
2012 die ersten Daten geliefert (astronews.com berichtete) und somit den
Fachnutzern ermöglicht, sich an der Datenkalibrierung und -validierung zu
beteiligen. Drei Monate nach seinem Start wurde der Satellit am 29. Januar für
betriebsbereit erklärt. Die Instrumente an Bord liefern seitdem den
angeschlossenen Nutzern die gewünschten Datenprodukte. Von heute an ist nun
Metop-B der primäre Wettersatellit, der für die Versorgung der Nutzer mit
Echtzeitdiensten verantwortlich ist.
Die drei Metop-Satelliten, deren Starts in größeren Abständen
zueinander erfolgen, sollen bis in Jahr 2020 kontinuierlich Daten liefern. Der
erste Satellit, Metop-A, wurde 2006 gestartet, der Start des dritten
und letzten Satelliten, Metop-C, ist für Ende 2017 geplant. Die Nutzer
haben über zwei polare Bodenstationen in Svalbard in der Arktis sowie in der McMurdo-Station in der Antarktis (dort in Zusammenarbeit mit der NOAA) Zugriff
auf die globalen Daten von Metop.
Für bestimmte Regionen, die für die EUMETSAT-Mitgliedsstaaten besonders
wichtig sind, können Daten zudem mit noch geringerer Zeitverzögerung über den
Advanced Retransmission Service von EUMETSAT, ein Netzwerk lokaler
Empfangsstationen, empfangen werden. Die Metop-Satelliten bilden das
Weltraumsegment des EUMETSAT-Polarsystems (EPS), das gleichzeitig der
europäische Beitrag zu dem mit der amerikanischen Wetterbehörde NOAA betriebenen
Initial Joint Polar System (IJPS) ist.
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