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ASTEROIDEN
Asteroid 2012 DA14 vor dichter Erdpassage
von Stefan Deiters
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8. Februar 2013

Wenn in einer Woche der Asteroid 2012 DA14 in weniger als 28.000 Kilometern Entfernung an der Erde vorüberfliegt, wird das auf der Oberfläche kaum jemand merken. Für Astronomen bietet die Passage aber die einmalige Chance, einen solchen Brocken aus der Nähe zu beobachten. Von Europa aus sollte der Asteroid schon mit dem Fernglas zu sehen sein.

2012 DA14

Der Asteroid 2012 DA14 fliegt am 15. Februar 2013 in nur geringem Abstand an der Erde vorüber (künstlerische Darstellung). Bild: NASA/JPL-Caltech

Der Vorüberflug des Asteroiden 2012 DA14 in einer Woche ist die bislang dichteste Annäherung eines bekannten Objektes dieser Größe an die Erde und sorgt schon seit Tagen für Schlagzeilen. Ausgehend von seiner Helligkeit schätzen die Astronomen, dass der Asteroid einen Durchmesser von ungefähr 45 Metern hat. Den erdnächste Punkt seines Vorüberflugs wird der Asteroid am 15. Februar 2013 gegen 20.24 Uhr MEZ erreichen. Zu diesem Zeitpunkt befindet sich 2012 DA14 etwa 27.700 Kilometer über dem Indischen Ozean und bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von etwa 7,8 Kilometer pro Sekunde relativ zur Erde.

Die Bahn von 2012 DA14 ist den Astronomen so gut bekannt, dass sie eine Kollision mit der Erde ausschließen können. Die Passage wird zudem für viele Jahrzehnte die erdnächste Passage des Asteroiden sein. Durch den Vorüberflug wird sich die Bahn von 2012 DA14 verändern und sich seine Umlaufdauer um die Sonne von rund 368 Tagen auf etwa 317 Tage verkürzen.

Mit einer Entfernung von weniger als 28.000 Kilometern wird 2012 DA14 der Erde für kurze Zeit näher sein als die geostationären Satelliten, die in einer Höhe von 35.800 Kilometern um die Erde kreisen. "Diese Satelliten sind allerdings keiner Gefahr ausgesetzt, da der Asteroid von unten kommt und den geostationären Ring somit nicht schneiden wird", erklärt Detlef Koschny, der im ESA-Programmbüro für Space Situational Awareness (SSA) für erdnahe Objekte zuständig ist. Andere Satelliten und auch beispielsweise die Internationale Raumstation ISS umrunden die Erde in deutlich geringerem Abstand.

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Trotz seiner beachtlichen Nähe zur Erde wird der Asteroid 2012 DA12 aufgrund seiner geringen Größe selbst in den größten Teleskopen nur als kleiner Lichtpunkt erscheinen. Die Astronomen rechnen damit, dass er maximal eine Helligkeit von 7,5 Magnituden erreichen wird. Man benötigt somit schon ein gutes Fernglas, um den Asteroiden am Himmel auszumachen. In Mitteleuropa wird er gegen 20.40 Uhr MEZ über dem östlichen Horizont aufsteigen. Er bewegt sich dann etwa mit 0,7 Grad pro Minute am Himmel, legt also den Durchmesser des Vollmondes in nur 40 Sekunden zurück.

Der Asteroid wird durch das Sternbild Jungfrau und westlich am Sternbild Löwe vorbei in Richtung nördlicher Himmelspol fliegen. Etwa zwei Stunden später ist der Große Wagen erreicht, seine Helligkeit wird dann allerdings nur noch etwa 10 Magnituden betragen. In den Morgenstunden nähert sich 2012 DA14 dann dem Polarstern, wird allerdings nur noch 13 Magnituden hell sein. Wegen seiner hohen Geschwindigkeit dürfte es für unerfahrene Beobachter nicht leicht sein, den Brocken bei seiner Erdpassage zu entdecken.

Astronomen schätzen, dass im Schnitt alle 40 Jahre ein Asteroid in der Größe von 2012 DA14 in so geringer Entfernung die Erde passiert. Zu einer Kollision mit einem solchen Objekt kommt es im Schnitt alle 1.200 Jahre. Würde ein Asteroid wie 2012 DA14 auf die Erde stürzen, dürfte dies zu großflächigen regionalen Verwüstungen führen.

Der Asteroid 2012 DA14 war am 22. Februar 2012 im Rahmen des La Sagra Sky Survey entdeckt geworden, dessen Observatorium sich in einer Höhe von 1.700 Metern im Südosten Spaniens in der Nähe der Stadt Granada befindet. Es handelt sich um einen der Orte auf dem europäischen Festland mit der geringsten Lichtverschmutzung. Der Vorüberflug in der kommenden Woche ist für die Astronomen somit keine Überraschung und auch astronews.com hat über diese ungewöhnlich nahe Passage bereits im März letzten Jahres informiert.

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siehe auch
Erdnahe Asteroiden: Näher als mancher Satellit - 7. März 2012
Links im WWW
ESA - Space Situational Awareness
Near-Earth Object Program, Seite des Jet Propulsion Laboratory
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