Anzeige
 Home  |  Nachrichten  | Frag astronews.com  | Bild des Tages  |  Kalender  | Glossar  |  Links  | Forum  | Über uns    
astronews.com  
Nachrichten

astronews.com
astronews.com

Der deutschsprachige Onlinedienst für Astronomie, Astrophysik und Raumfahrt

Home  : Nachrichten : Raumfahrt : Artikel [ Druckansicht ]

 
ISS
Dextre testet Auftanken im All
von Stefan Deiters
astronews.com
11. Januar 2013

Auf der Internationalen Raumstation ISS werden ab der kommenden Woche Tests durchgeführt, bei denen Technologien und Verfahren erprobt werden sollen, die einmal bei robotischen Missionen zum Auftanken und zur Wartung von Satelliten zum Einsatz kommen könnten. Durchgeführt werden die Tests mithilfe des ISS-Roboterarms Dextre.

RRM

Eine Aufgabe für Dextre (links) während der bevorstehenden Tests: Das Entfernen eines Verschlusses vom RRM-Modul (links).  Bild: NASA

Die NASA wird ab dem 14. Januar an Bord der Internationalen Raumstation ISS Technologien und Verfahren testen, die einmal im Rahmen von robotischen Missionen zum Auftanken und zur Wartung von Satelliten zum Einsatz kommen könnten. Dazu wurde mit der letzten Mission eines Space Shuttles 2011 das Waschmaschinen-große Modul Robotic Refueling Mission (RRM) zur ISS gebracht. Es enthält zahlreiche Komponenten und Werkzeuge, mit denen die Aufgaben während einer Satelliten-Wartungsmission getestet werden können.

An insgesamt fünf Tagen soll nun der von der kanadischen Raumfahrtagentur entwickelte Roboterarm der Station, der Special Purpose Dexterous Manipulator, kurz Dextre, verschiedene "Handgriffe" testen, die für ein Wiederauftanken eines Satelliten im Orbit notwendig wären. Dazu wird Dextre nicht etwa von den Astronauten der ISS gesteuert, sondern - wie auch bei einer echten Auftankmission - von einem Kontrollzentrum auf der Erde aus. Der Arm soll mithilfe spezieller Werkzeuge Drähte zerschneiden, Verschlusskappen abschrauben und auch eine Tanksimulation durchführen.

"Jeder Satellit hat eine bestimmte Lebensdauer und eine Art Verfallsdatum, das von der Zuverlässigkeit seiner Komponenten und dem Treibstoffvorrat an Bord bestimmt wird", erklärt Benjamin Reed, der stellvertretende Projektmanager der Satellite Servicing Capabilities Office (SSCO) der NASA. Die Reparatur und das Wiederauftanken von Satelliten, die sich bereits im All befinden, kann jedoch deutlich günstiger sein, als der Bau und Start von neuen Satelliten.

Anzeige

Mit den Test sollen spezielle Verfahren erprobt werden, die für das Wiederauftanken von Satelliten im geostationären Orbit benötigt würden. Dieser Orbit in einer Höhe von knapp 36.000 Kilometern hat eine besondere Bedeutung, weil Satelliten hier mit der gleichen Geschwindigkeit umlaufen, mit der sich die Erde auch um die eigene Achse dreht und daher immer eine bestimmte Region der Erde im Blick behalten können. Dies ist vor allem wichtig für Kommunikations-, Fernseh- und Wettersatelliten. Entsprechend beliebt ist diese Region: Hier befinden sich über 400 Satelliten.

Die NASA hofft nun, durch die Entwicklung von Fertigkeiten, mit denen Satelliten in dieser Höhe repariert und betankt werden können, die Lebensdauer der Satelliten im geostationären Orbit zu verlängern und gleichzeitig auch etwas zur Reduzierung des Weltraummülls beitragen. Als Weltraummüll gelten ausgediente, nicht mehr steuerbare Satelliten oder auch Raketenteile. Sie stellen eine Gefahr für noch aktive Satelliten dar und müssen daher mit großem Aufwand überwacht werden.

Im letzten Jahr war bereits das präzise Durchschneiden von zwei Kabeln mithilfe von Dextre erfolgreich getestet worden: Bei den jetzt anstehenden Tests soll demonstriert werden, dass bei einer robotischen Wartungsmission auch Satelliten betankt werden können, die über ein dreifach versiegeltes Ventil verfügen und nicht für eine Betankung im All konstruiert worden waren. 

"Das RRM-Team freut sich schon sehr auf die anstehenden Tests", so Charlie Bacon, der RRM Operations Manager. "In den letzten zwei Jahren hat das Team mehr als 300 Stunden in die Vorbereitung investiert, Verfahren überprüft, Simulationen durchgeführt und mit Team-Mitgliedern von anderen NASA-Zentren und mit internationalen Partnern kommuniziert. Wenn wir endlich das erfolgreich durchführen, für das RRM gebaut wurde, sollte unsere Arbeit einmal den Beweis erbringen, dass das Auftanken eines Satelliten im All keine Zukunftstechnologie mehr ist, sondern Technologie von heute."

Forum
Dextre testet Auftanken im All.  Diskutieren Sie mit anderen Lesern im astronews.com Forum.
siehe auch
ISS: Experimente für Satellitenwartung im All - 13. März 2012
ISS - die astronews.com Berichterstattung über die Internationale Raumstation
Links im WWW
Robotic Refueling Mission, Seite der NASA
In sozialen Netzwerken empfehlen
 
Anzeige
astronews.com 
Nachrichten Forschung | Raumfahrt | Sonnensystem | Teleskope | Amateurastronomie
Übersicht | Alle Schlagzeilen des Monats | Missionen | Archiv
Weitere Angebote Frag astronews.com | Forum | Bild des Tages | Newsletter
Kalender Sternenhimmel | Startrampe | Fernsehsendungen | Veranstaltungen
Nachschlagen AstroGlossar | AstroLinks
Info RSS-Feeds | Soziale Netzwerke | astronews.com ist mir was wert | Werbung | Kontakt | Suche
Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Cookie-Einstellungen
     ^ Copyright Stefan Deiters und/oder Lieferanten 1999-2023. Alle Rechte vorbehalten.  W3C
Diese Website wird auf einem Server in der EU gehostet.

© astronews.com / Stefan Deiters und/oder Lieferanten 1999 - 2020
Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung.


URL dieser Seite: https://www.astronews.com:443/news/artikel/2013/01