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METOP-B
Zweiter polarer Wettersatellit gestartet
Redaktion / Pressemitteilung der ESA
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18. September 2012

Mit einer Sojus-Trägerrakete wurde gestern Abend der zweite Satellit der MetOp-Reihe in eine polare Umlaufbahn in 810 Kilometern Höhe gebracht. MetOp-B soll einmal den ersten Satelliten der Reihe ablösen, der sich seit 2006 im All befindet, und so die kontinuierliche Versorgung mit detaillierten meteorologischen Daten aus diesem vergleichsweise niedrigen Orbit sicherstellen.

MetOp-B-Start

Start von MetOp-B am Montagabend. Foto: Eumetsat

Der zweite Satellit der MetOp-Reihe ist gestern um 18.28 Uhr MESZ an Bord einer Sojus-Trägerrakete mit einer Fregat-Oberstufe gestartet und wurde 69 Minuten später in einer polaren Umlaufbahn in einer Höhe von 810 Kilometer über dem Kerguelen-Archipel im Indischen Ozean ausgesetzt. Der für das polare EUMETSAT-System entwickelte Satellit MetOp-B wird nun vom Raumflugkontrollzentrum der ESA in Darmstadt überwacht.

In den nächsten Tagen werden seine Instrumente getestet, wonach er der Organisation EUMETSAT, die sich ebenfalls in Darmstadt befindet, für eine sechsmonatige Inbetriebnahme seiner Nutzlast übergeben wird, um dann seinen Routinebetrieb mit MetOp-A zu beginnen. MetOp-A war im Jahr 2006 gestartet worden und hat seine vorgesehene Lebensdauer inzwischen überschritten. Mit dem Start des zweiten MetOp-Satelliten ist der kontinuierliche Datenfluss nun gewährleistet. 

"Der Start dieses zweiten MetOp-Satelliten fand rund zweieinhalb Monate nach dem Start von MSG-3 statt, was die Dynamik der europäischen Wettersatellitenprogramme, die in Zusammenarbeit zwischen der ESA und EUMETSAT entwickelt werden, in hervorragender Weise veranschaulicht",  so ESA-Generaldirektor Jean-Jacques Dordain. "Die Tatsache, dass die Satelliten der nächsten Generation bereits bei der ESA in Vorbereitung sind, zeigt das hohe Engagement der Mitgliedstaaten beider Organisationen dafür, dass die Erfassung von Daten, die nicht nur die Wettervorhersage, sondern auch die Überwachung und das Verständnis des Klimawandels erleichtern, fortgesetzt und verbessert wird."

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"MetOp-B wird seinen Betrieb aufnehmen, während MetOp-A noch aktiv ist und gut funktioniert. Dadurch wird die Kontinuität des Dienstes ohne das Risiko einer Unterbrechung der Datenversorgung sichergestellt. In der Zwischenzeit arbeiten wir mit EUMETSAT daran, die Zukunft mit der zweiten Generation europäischer Polarsatelliten vorzubereiten", ergänzt Volker Liebig, der ESA-Direktor für Erdbeobachtungsprogramme. "Im Gegensatz zu den Meteosat-Satelliten, die ungefähr die Hälfte unseres Planeten in geostationärer Position beinahe 36.000 km über dem Golf von Guinea beobachten, befinden sich die MetOp-Satelliten auf einer niedrigeren Umlaufbahn und überfliegen den gesamten Erdball, um zusätzliche Daten über die Atmosphäre zu liefern."

Neben der Wetterbeobachtung unterstützen die MetOp- und die Meteosat-Satelliten auch die ESA-Initiative für Klimaüberwachung, der experimentelle Erdforschungssatelliten zur Erkundung der Erde und ihrer Atmosphäre angehören. Seit 2009 wurden drei Erdforschungssatelliten gestartet - GOCE zur Kartierung der Schwerkraft, SMOS zur Erforschung der Ozeane und CryoSat zur Messung der Polareisdicke - und weitere sind in Vorbereitung. 2013 wird die ESA mit dem Start der Sentinel-Satelliten zur Umwelt- und Klimaüberwachung im Rahmen der Initiative für Globale Umwelt- und Sicherheitsüberwachung (GMES) mit der Europäischen Kommission beginnen.

Die MetOp-Satelliten sind die ersten operationellen europäischen Wettersatelliten in polarer Umlaufbahn. Sie bilden das Weltraumsegment des polaren EUMETSAT-Systems (EPS) und liefern Daten für die numerische Wettervorhersage – Grundlage der modernen Meteorologie – sowie für die Klima- und Umweltüberwachung. Die in einer Höhe von 817 Kilometern fliegenden MetOp-Satelliten sind jeweils mit denselben hochentwickelten Instrumenten ausgestattet. Sie stellen detaillierte, nur aus der niedrigen Erdumlaufbahn aus erfassbare globale Daten bereit, wie etwa für vertikale Profile der Temperaturen und der Feuchtigkeit in der Atmosphäre, Windgeschwindigkeiten und Windrichtungen über Meeresoberflächen und bestimmte Atmosphären- und Spurengase.

Dank der Beobachtungen von MetOp-A sind 10-Tage-Wettervorhersagen deutlich zuverlässiger geworden. Diese Vorhersagen sind von entscheidender Bedeutung, wenn es um den Schutz von Leben und die Begrenzung von Sachschäden geht, und kommen außerdem wetterabhängigen Branchen zugute. Die drei MetOp-Satelliten, deren Starts in größeren Abständen zueinander erfolgen, sollen bis 2020 kontinuierlich Daten liefern.

Der erste Satellit, MetOp-A, wurde 2006 gestartet, der Start des dritten und letzten Satelliten, MetOp-C, ist für Ende 2017 geplant. Die ESA ist für die Entwicklung der drei MetOp-Satelliten verantwortlich, wobei EUMETSAT die Anforderungen festlegt. Die französische Raumfahrtagentur CNES und die amerikanische National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) steuern ferner wichtige Instrumente bei.

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siehe auch
Ariane 5: Neuer europäischer Wettersatellit im Orbit - 6. Juli 2012
Meteosat: Nachfolger für MSG-Satelliten kommen - 28. Februar 2011
Metop-A: Datenempfang nun auch in der Antarktis - 7. Februar 2011
METOP-A: Neue Ära der Wettersatelliten beginnt - 20. Oktober 2006
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