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STERNSCHNUPPEN
Quadrantiden vor dem Maximum
von Stefan Deiters
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3. Januar 2012

Das Jahr beginnt mit einem Sternschnuppenschauer, dessen Name wohl nur wenigen vertraut sein dürfte: mit den Quadrantiden. Sie sind nach einem Sternbild benannt, das heute nicht mehr verwendet wird und zwischen den Konstellationen Drache und Bärenhüter lag. Die Quadrantiden erreichen am Morgen des 4. Januar ihr Maximum.

Quadrantiden

Bild einer Sternschnuppe der Quadrantiden aufgenommen 2010 mit einer NASA-Meteorkamera. Bild: NASA / MEO / B. Cooke

Man kennt die Leoniden, die Perseiden und auch die Geminiden, doch von Quadrantiden dürften deutlich weniger schon einmal gehört haben. Und auch wer die bekannte Regel anwendet und aus dem Namen eines Sternschnuppenstroms auf dessen Ausstrahlungspunkt, also den Radianten, schließen möchte, hat bei den Quadrantiden ein Problem: Das Sternbild Mauerquadrant (lateinischer Name Quadrans Muralis) wird heute nämlich nicht mehr verwendet. Es lag einst zwischen den Sternbildern Drache und Bärenhüter. Der Radiant der Quadrantiden liegt im Bärenhüter.

Im Gegensatz zu anderen bekannten Sternschnuppenströmen haben die Quadrantiden ein sehr spitzes Maximum. Bei diesem lassen sich dann allerdings durchschnittlich 100 Sternschnuppen pro Stunde beobachten, manchmal sind es sogar bis zu 200. Wegen ihres spitzen Maximums sollte man aber schon versuchen, die Quadrantiden in den Stunden um dieses Maximum zu beobachten, weil früher oder später kaum noch mit einer deutlich erhöhten Sternschnuppenrate zu rechnen ist. In diesem Jahr wird das Maximum am Morgen des 4. Januar erwartet. Für alle Frühaufsteher lohnt sich also Mittwochmorgen, bevor es hell wird, ein Blick zum Radianten der Quadrantiden im Sternbild Bärenhüter hoch im Osten.

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Der Ursprungskörper der Quadrantiden ist kein Komet, sondern ein Asteroid, nämlich der Asteroid 2003 EH1 (astronews.com berichtete). Allerdings könnte es sich bei diesem 2003 entdeckten Brocken durchaus um das Fragment eines Kometen handeln, der vor einigen Jahrhunderten auseinandergebrochen ist. Eventuell sind also die Sternschnuppen in diesem Fall nichts anderes als die kleinen Staubpartikel, die beim damaligen Auseinanderbrechen entstanden sind. Sie haben seitdem die Sonne umkreist und dringen am Ende ihrer langen Reise mit einer Geschwindigkeit von 140.000 Kilometern pro Stunde in die Erdatmosphäre ein und verglühen in einer Höhe von etwa 80 Kilometern.

Die Quadrantiden wurden erstmals im Jahr 1825 beobachtet. Damals verwendete man noch das vom französischen Astronom Jérôme Lalande eingeführte Sternbild Mauerquadrant, das an ein früher häufig benutztes astronomisches Instrument zur Bestimmung von Sternenpositionen am Himmel erinnern soll. Das Sternbild Mauerquadrant gehörte dann aber nicht mehr zu den 88 Sternbildern, die die Internationale Astronomische Union als offizielle Sternbilder in den 1920er Jahren festlegte. 

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siehe auch
Quadrantiden: Mutterkörper des Sternschnuppenschauers entdeckt - 6. Januar 2004
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