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HUBBLE
Blick auf Zwerggalaxie NGC 4214
von Stefan Deiters
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13. Mai 2011

Auch kleine Galaxien können für Astronomen von unschätzbarem Wert sein. Das beweist beispielsweise die Zwerggalaxie NGC 4214, von der NASA und ESA nun eine neue mit dem Weltraumteleskop Hubble gewonnene Aufnahme veröffentlichten. Das rund 10 Millionen Lichtjahre entfernte System ist ein regelrechtes Labor zur Erforschung der Entstehung und Entwicklung von Sternen.

NGC 4214

Hubbles Blick auf die Zwerggalaxie NGC 4214. Bild: NASA, ESA und das Hubble Heritage Team (STScI/AURA) - ESA/Hubble Collaboration [Großansicht]

Größe ist nicht alles, das gilt auch in der Astronomie. Als Beispiel dafür präsentierten ESA und NASA in dieser Woche die Zwerggalaxie NGC 4214. In ihr findet sich praktisch alles, was das Herz eines Astronomen höher schlagen lässt - von heißen, jungen Regionen mit intensiver Sternentstehung bis hin zu alten Sternhaufen mit rötlichen Superriesen. Auf dem neuen, jetzt veröffentlichten Bild von NGC 4214 sind faszinierende Strukturen aus glühendem Wasserstoffgas zu erkennen, durch stellare Winde entstandene Leerräume und helle Sternhaufen. Das Bild entstand mit der neuen Wide Field Camera 3 von Hubble und wurde im sichtbaren Bereich des Lichts sowie im nahen Infrarot gemacht.

Im Zentrum des Bildes ist ein großer herzförmiger Leerraum zu sehen, in dessen Mitte sich ein gewaltiger Haufen aus massereichen jungen Sternen befindet. Diese Sonnen haben Temperaturen von 10.000 bis 50.000 Grad Celsius. Die intensiven stellaren Winde, die von ihnen ausgehen, sind verantwortlich für die Ausbildung des sichtbaren Hohlraums. Da in diesem Bereich nun aber das Gas fehlt, dürften hier keine weiteren Sterne mehr entstehen können.

NGC 4214 liegt in rund 10 Millionen Lichtjahren Entfernung im Sternbild Jagdhunde. Die Zwerggalaxie ist uns somit relativ nahe. Zusammen mit der Vielfalt an Sternen, die sich in ihr beobachten lassen, wird sie dadurch zu einem idealen Laboratorium zum Studium von Sternentstehung und Entwicklung. Hinzu kommt, dass sich zwischen uns und NGC 4214 nur relativ wenig interstellarer Staub befindet, was genaue Messungen deutlich erleichtert.

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NGC 4214 enthält große Mengen an Gas, von dem Teile als rötlich leuchtende Bereiche auf dem Bild zu erkennen sind. Sie liefern das Material für die Entstehung neuer Sterne. Die Regionen mit dem meisten Wasserstoffgas und den jüngsten, nur rund zwei Millionen Jahre alten Sternhaufen, finden sich vor allem im oberen Bereich der Aufnahme. Sie leuchten, wie die meisten Strukturen in dem Bild, dank der Ionisation des Gases durch die ultraviolette Strahlung der jungen Sterne des Haufens in ihrem Inneren.

Bei Beobachtungen der Zwerggalaxie hat man allerdings auch Sternhaufen mit deutlich älteren Sternen, nämlich roten Überriesen, entdeckt, die für ein späteres Entwicklungsstadium im Leben einer Sonne stehen. Auch in der gesamten Galaxie sind ältere Sterne als schwache Lichtpunkte zu erkennen. Sie machen sich vor allem in infraroten Wellenlängenbereichen bemerkbar und sind im sichtbaren Bereich des Lichts kaum zu beobachten. Ihr Vorhandensein zeigt aber, dass die gegenwärtige Phase von Sternentstehung nicht die erste in der Geschichte der Galaxie war und - angesichts des noch in großen Mengen vorhandenen Gases - wohl auch nicht die letzte gewesen sein wird.

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Links im WWW
Pressemitteilung mit Bildmaterial vom HEIC
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